Manchmal sind die schönsten Dinge nicht auf den ersten Blick zu sehen. Der beste Beweis dafür ist Südaustralien – mit seinen zahlreichen verborgenen Schätzen. Unter der Erdoberfläche verstecken sich schillernde Unterwasserwelten, verwunschene Gärten und spannende Kunstgalerien. Eine Übersicht.
Ein versunkener Garten
Vor langer, langer Zeit befand sich in Mount Gambier eine unterirdische Höhle. Wetter und Erosion führten dazu, dass der Kalkstein zu bröckeln begann und die Höhle schließlich komplett einstürzte. Zurück blieb ein tiefes Sinkhole aus rauem Stein. Zumindest bis der schottische Siedler James Umpherston es entdeckte.

Foto: Joel Durbridge
Ganz nach britischer Manier legte James hier einen viktorianischen Garten an, auf den sogar die Queen neidisch gewesen wäre! Dichtes Efeu bedeckt die Höhlenwände wie ein Vorhang, während am Boden Feigenbäume, Farne und Hortensien für ein Labyrinth aus Grün und Rosa sorgen. Auf dem Weg in die Tiefe des »Umpherston Sinkholes« laden immer wieder versteckte Terrassen und atemberaubende Aussichtspunkte zum Verweilen ein. Besonders romantisch ist ein Besuch am Abend, wenn das Sinkhole in sanftes Licht gehüllt wird.
Die unterirdischen Häuser von Coober Pedy
Brennende Sommerhitze, roter Wüstensand und schillernde Edelsteine: Coober Pedy ist ein Ort wie kein anderer. Tief im australischen Outback gelegen, ist die Stadt eigentlich bekannt für ihre Edelsteinhöhlen. Bei einer Besichtigung der »Umoona Opal Mine« dürfen Besucher sich selbst auf die Suche nach den schillernden Steinen machen und lernen gleichzeitig so einiges über die Geologie der Gegend. Den Beinamen »Opalhauptstadt der Welt« hat sie sich nämlich redlich verdient!

Foto: South Australian Tourism Commission
Fast noch spannender, sind allerdings die ungewöhnlichen Häuser der Stadtbewohner. Wenn man Coober Pedy von oben betrachtet, könnte man fast meinen, hier ist nichts als Sand. Aufgrund der heißen Temperaturen, die im Sommer auch schon mal auf 45 Grad Celsius klettern, leben die meisten von ihnen nämlich in sogenannten Dugouts – unterirdische Häuser, die in den Felsen gegraben wurden. Einzig und allein die Eingänge sind von außen zu sehen. Neben Privathäusern finden sich hier auch unvergessliche Unterkünfte wie das »Underground Motel«, das »Desert Cave« oder das »Dug Out B&B« sowie verschiedene Galerien und Museen. Wer auf der Suche nach göttlichem Beistand ist, wird in der unterirdischen Kirche fündig!
Zu Besuch bei den Urzeit-Kängurus
Auf Zeitreise geht es in den »Naracoorte Caves« im Südosten Australiens. Rund 330 Kilometer von Adelaide entfernt befindet sich das faszinierende Höhlensystem, in dem Besucher allerhand ungewöhnliche Fossilien entdecken können. Zum Beispiel von Urzeit-Kängurus. Doch des einen Freud ist des anderen Leid: Ein Großteil der Beuteltiere ist nämlich vor über einer halben Million Jahren durch Fallgruben in die Kalksteinhöhlen gestürzt und hat so sein Ende gefunden.

Foto: Tourism Australia/South Australian Tourism Commission
Neben drei Meter großen Kängurus sind in den Höhlen auch gigantische Wombats und der mittlerweile ausgestorbene Beutellöwe Thylacoleo zu finden. Los geht die Besichtigung im »Naracoorte Visitor Centre« mit seinen interaktiven Ausstellungen. Hier können auch die geführten Touren in die Höhlen gebucht werden, wie zum Beispiel in die sogenannte »Fossil Cave«, in der bis heute noch Ausgrabungen stattfinden!
Abtauchen an der Limestone Coast
Kurios, aber wahr: Die Gewässer der Limestone Coast lieben Taucher und Gin-Liebhaber zugleich. Das klare Wasser des beliebten Kilsby-Sinkholes ist nämlich nicht nur perfekt zum Tauchen, aus ihm wird auch ein preisgekrönter Gin hergestellt! Wer sich zu Genüge in dem 65 Meter tiefen Graben aus makellosem Kalkstein ausgetobt hat, lässt den Abend also bei einem kühlen »G&T« ausklingen.

Taucher am Kilsby Sinkhole an der Limestone Coast I Foto: Adam Stern
Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich gleich ein weiteres Highlight! Der »Little Blue Lake« ist ein Bade-Spot der ganz besonderen Art. Der ehemalige Vulkanschlot ist eigentlich bekannt dafür, dass sein Wasser sich im Sommer türkisblau färbt. In den letzten Jahren hat das Naturphänomen allerdings nur noch selten stattgefunden. Stattdessen erstrahlt der See das ganze Jahr über in einem satten Smaragdgrün.

Baden am Little Blue Lake in Südaustralien I Foto: Lucy Adamopoulos
Auf die Bucketlist gehört auch ein Abstecher zu den »Ewens Ponds«. Die glasklaren Teiche mit ihren unterirdischen Quellen sind vor allem bei Schnorchlern beliebt! Grund dafür sind die Sichtweite von bis zu 80 Metern sowie die mystisch leuchtende Unterwasserflora. Nur auf die passende Tauchausrüstung sollte geachtet werden, denn die Wassertemperatur liegt das ganze Jahr bei nur rund 12 Grad Celsius.
Bei den Fischern von Port Willunga
Bei einem Australien-Urlaub darf natürlich auch ein Abstecher an den Strand nicht fehlen! Wie wäre es zum Beispiel mit dem »Willunga Beach« auf der Fleurieu Peninsula? Goldene Felsklippen, weißer Sand und türkisblaues Wasser sind die ideale Kulisse für einen ausgiebigen Strandspaziergang. Doch es ist nicht nur das Farbschauspiel, das den Strand zu etwas Besonderem macht!

Foto: Tourism Australia/South Australian Tourism Commission
Wer hier unterwegs ist kann zahlreiche Höhlen entdecken, die den Sandstein zieren. Die »Port Willunga Caves« dienten im 19. Jahrhundert als Lagerplätze für die Boote und das Equipment der Fischer. Auch Überreste des Hafens ragen aus dem Meer und zeugen von längst vergangenen Tagen. Hungrig geworden? Auf den Klippen über dem Strand thront das Restaurant »Star of Greece«. Benannt ist es nach einem legendären Schiffswrack aus dem Jahre 1888, dass bei Ebbe von den Wellen freigegeben wird.
Eine märchenhafte Kristallwelt
Wer durch die Tantanoola-Tropfsteinhöhlen wandelt, fühlt sich wie in einer surrealen Märchenwelt. Wo man hinschaut, glitzern weiße Kristalle, pastellfarbene Stalaktiten und rosa Stalagmiten. Indirektes Licht lässt die Höhle in warmem Schein erstrahlen und sorgt für ein magisches Schattenspiel. Zu verdanken haben wir dieses Naturwunder einem Jungen namens Boyce Lane. 1930 suchte dieser nach seinem entlaufenen Hund und fand stattdessen den Eingang zu der wunderschönen Höhle.

Foto: South Australian Tourism Commission
Um sich selbst von der Pracht zu überzeugen, sollte man eine Tour mit dem »Tantanoola Caves Conservation Park« buchen. Dabei erfahren Interessierte alles über die Geschichte und die Geologie des Ortes. Geeignet ist der Besuch übrigens auch für Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen!
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