Norwegen ist die Heimat eine der größten noch unberührten Wildnisse Europas. Wo lässt sich diese grandiose Natur am besten erleben? Hier Tipps für atemberaubende Orte in der Natur Norwegens.

Natur pur in Norwegen: Sommer in den Lofoten

Norwegen rangiert mit seinen Fjorden und Natursehenswürdigkeiten seit Jahren weit vorne auf der Liste der beliebtesten Europa-Reiseziele. Vor allem die vielen Inseln der Lofoten mit ihren Gipfeln, Buchten, Sandstränden und dem türkisfarbenen Meer becircen die Sinne der Besucher.

Norwegen Natur: Ein Mann steht vor einem See in den Lofoten

Colin Moldenhauer

Besonders aufregend mutet ein Besuch im Sommer an, denn dank der Mitternachtssonne wird es nie so richtig dunkel. Auch die Temperaturen spielen dann mit. Obwohl die Lofoten über dem Polarkreis liegen, kann es im Sommer sogar richtig schön warm werden.

Die schönsten Stränden zum Zelten in den Lofoten

In dieser grandiosen Natur in Norwegen muss man einfach zelten. Klar, es gibt den Klassiker, die alten Fischerhütten, Rorbuer nennt man sie. Sicherlich toll, morgens nach dem Aufwachen aus dem Hüttenbett heraus direkt ein Bad im Meer zu nehmen. Der Nachteil ist aber, dass man rund um die Fischerhütten oft nicht allein ist. Wer an einem einsamen Strand zeltet, hat größere Chancen, den Zauber der Natur besonders intensiv zu erleben. An diesen Stränden lohnt das ganz besonders:

Kvalvika-Strand: Campen am Meer

Der Kvalvika-Strand liegt auf der Insel Moskenesøya, nicht weit von dem Ort Fredvang entfernt. Für Kenner der Lovoten ist er der schönste Strand in der Region – mit Sicherheit aber einer der malerischsten. Zelten oder campen lässt es sich vor den Dünen am türkisfarbenen Meer. Wie wäre es am Abend mit einem romantischen Lagerfeuer aus Treibholz?

Kvalvika-Strand in den Lofoten

Martine Jacobsen

Horseid-Strand: wild und abgeschieden

Auch unser zweiter Tipp, der Horseid-Strand, befindet sich auf der Insel Moskenesøya. Zwar kann man auch zum Strand wandern, dafür benötigt man aber rund zwei Stunden. Am einfachsten es daher, die Fähre von Reine aus zu nehmen. Die Abgeschiedenheit und wilde Schönheit des Strandes verkörpert fast alles, was die Lofoten zu einem ganz besonderen Ziel macht. Am Ende des Strandes kann man auf einer kleinen Anhöhe prima zelten.

Norwegen Natur: Horseid-Sandstrand in den Lofoten

Valentin Wallet

Bunes-Strand: Zelten in den Dünen

Der Bunes-Strand ist mit seinen weiten weißen Sandflächen und imposanten Bergen einer der landschaftlich schönsten und abgelegensten Strände der Lofoten. An einem sonnigen Sommertag ist die Fähre von Reine aus oft voll; man sollte also früh hinfahren. Die meisten Touristen besuchen den Strand nur für einen Tag. Je später der Tag, desto leerer und ruhiger wird es hier – bis nur noch wenige Camper übrig sind. Ihre Zelte sind über die grasbewachsenen Dünen im hinteren Teil des Strandes verteilt.

Junge Leute zelten am Bunes-Strand in Norwegen

Kristin Folsland Olsen

Norwegen mit dem Zug: von Oslo durch die Nationalparks

Norwegen kann man auch hervorragend bei einer Rundreise mit Bahn und Schiff entdecken. Von Kiel geht es auf dem Wasser nach Oslo, wo schon der Zug nach Hamar wartet. Bei der Fahrt mit der Rørosbahn zeigt sich die Landschaft Skandinaviens innerhalb kürzester Zeit immer wieder von einer völlig neuen Seite. In Trondheim angekommen führt die Reise mit der Dovrebahn weiter durch das Gudbrandsdalen-Tal und über die Dovrefjell-Bergkette. Auf 548­ Kilometern durchquert der Zug spektakuläre Nationalparks.

Zugfahrt durch Norwegens Natur

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Danach heißt es umsteigen in die Raumabahn. Sie rollt von den Fjorden in die norwegische Bergwelt. Die legendäre Bergenbahn, die die beiden größten Städte des Landes, Oslo und Bergen, miteinander verbindet, bringt die Gäste anschließend von Bergen nach Voss. In Gudvangen folgt ein weiterer Höhepunkt: eine Fjordkreuzfahrt auf dem Naeroy- und Aurlandsfjord nach Flåm.

In Flam wartet eine der bekanntesten Bahnstrecken der Welt auf die Zugfans: die Flåmsbahn mit 20 Kilometern Länge, einem Höhenunterschied von 865 Metern, einem Gefälle von bis zu 55 Promille und 20 Tunneln. Die Bergenbahn bringt einen anschließend wieder zurück nach Oslo. Eine wunderbare Gelegenheit für alle, die die Natur in Norwegen aus dem Zug heraus bestaunen möchten.

Mit den Postschiffen durch die Hurtigruten

Wer einmal in seinem Leben entlang der norwegischen Küste an Deck eines Schiffes saß, ist vermutlich völlig fasziniert von der spektakulären Landschaft! Die Hurtigruten-Route schlängelt sich durch Fjorde und sensationelle schöne Archipele. Das Besondere: Dort, wo es einem gefällt, kann man aussteigen und ein paar Tage die Gegend erkunden.

Blick auf den Geirangerfjord in Norwegen

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Um die norwegische Fjordküste vom Wasser aus zu entdecken, bieten sich die traditionsreichen Hurtigruten-Postschiffe an. Vor 125 Jahren, am 2. Juli 1893, schuf Hurtigruten-Gründer Richard With mit der Indienststellung des Dampfers DS Vesteraalen die erste regelmäßige Schiffsverbindung für Einheimische und Touristen entlang der norwegischen Küste. Noch heute sind die Schiffe im Einsatz.

Die Fahrt von Bergen nach Kirkenes im Norden und zurück dauert zwölf Tage. Insgesamt werden 34 Häfen, von denen 22 nördlich des Polarkreises liegen, angefahren. Da die Schiffe täglich von jedem Hafen in beide Richtungen fahren, kann man jederzeit von Bord gehen und wieder einsteigen. Wer sein Zelt dabei hat, kann das Geld für eine Schiffskabine zum Übernachten an Bord sparen und stattdessen in der Natur übernachten. An diesen einsamen Naturschauplätzen solltet ihr unbedingt aussteigen:

Torvik: Gletscher und Wasserfälle in der Nähe

Das kleine Dorf auf der Insel Leinøya ist wirtschaftlich vor allem bedeutend für die Fischfang- und Fischzuchtindustrie. Daneben ist die Insel bekannt für ihre raue, schöne Landschaft mit zahlreichen Gletschern, Wasserfällen und Nationalparks. Die Nachbarinsel beheimatet 240 verschiedene Seevogelarten, über 500.000 Vögel nisten dort jedes Jahr. Wer gern wandert, sollte Kurs auf die Gebirgskette Sunnmørsalpane nehmen – den spektakulärsten Gebirgszug Norwegens.

Häuser an der Küste in Torvik, Norwegen

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Molde: Volkskundemuseum und Atlantikstraße

Die kleine Küstenstadt ist eingebettet in einer wundervollen Landschaft und zugleich Heimat eines der größten Volkskundemuseen Norwegens. Ein rund achteinhalb Kilometer langer Abschnitt zwischen Molde und Kristiansund, genannt Atlanterhavsveien (Atlantikstraße), gilt als eine der schönsten Panoramastraßen der Welt; viele Autohersteller drehten hier schon ihre Werbespots. Die Aneinanderreihung von Dämmen, Viadukten und Brücken verknüpft mehrere kleine Inseln und Schären.

Holzhütten in Molde, Norwegen

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Øksfjord: Naturwunder Øksfjordjøkulen

Auf dem Weg Richtung Norden ist das Fischerdorf Øksfjord der erste Hurtigruten-Hafenstopp in der Provinz Finnmark. Hinreißend schön sind die bunt angemalten Häuser, die an dem Berghang gebaut wurden. Ein Hingucker ist auch Norwegens fünftgrößter Gletscher, der über 1.200 Meter hohe Øksfjordjøkulen. Er ist der einzige Gletscher auf dem norwegischen Festland, der direkt in das Meer kalbt. Ein ziemlich einmaliges Naturschauspiel.

Berlevåg: Hafenmuseum und Nationalpark Verangerhalvoya

Kurz nach der Mündung des Tanafjordes erreicht man den Hafen Berlevåg. Einen Besuch wert ist das Hafenmuseum von Berlevåg in dem Fischerdorf. Dort werden die Küstenkultur und die Geschichte der 70 Jahre währenden Errichtung des Hafendamms nähergebracht. Auf einem Hochplateau in der Nähe befindet man sich im Nationalpark Verangerhalvoya. Es handelt sich um ein eigenständiges alpines Ökosystem mit Rentieren, Vielfraßen und Polarfüchsen.

Rentiere grasen auf einer Wiese in Norwegen

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Nationalpark Jotunheimen: Norwegens beliebtester Naturpark

Der 3.500 Quadratkilometer große Nationalpark Jotunheimen ist der beliebteste des Landes. Das ist kein Wunder, ist er doch die Heimat von 29 der höchsten Berge Norwegens. Im Winter kann man hier wunderbar Skifahren, im Sommer wandern, klettern oder kajakfahren. Einen besonderen Charme versprühen die Bergdörfer. In ihnen scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Beliebter Start ist bei vielen Besuchern das Dorf Lom.

Dorf Lom in Norwegen

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Wasserfall Vettisfossen: 275 Meter in die Tiefe

Ein Muss für Besucher des Nationalparks Jotunheimen ist der Wasserfall Vettissosen. Sage und schreibe 275 Meter tief stürzen die Wassermassen in die Tiefe. Damit ist er Europas höchster freifallender Wasserfall. Man erreicht ihn von dem Dorf Øvre Årdal im Landkreis Vestland aus (ca. siebeneinhalb Kilometer Entfernung).

Wasserfall Vettisfossen in Norwegen

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Landschaftsroute Sognefjellet: Traumhafte Aussichten

Die Landschaftsroute Sognefjellet verläuft zwischen Lom und Gaupne und ist 108 Kilometern lang. Es handelt sich um Nordeuropas höchstgelegenen Pass (Fv55). Von den grünen Wiesen und der Kulturlandschaft von Bøverdalen führt die Straße durch das Tal bis hinauf zur Spitze in Höhe von 1.434 Metern über dem Meeresspiegel. Unterwegs passiert man Rastplätze, die allesamt wunderschöne Panoramaaussichten bescheren. Wer kein Auto hat, kann den Gebirgspass auch mit dem Fahrrad zurücklegen.

Sognefjellet Straße Norwegen

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Besseggen-Grat: Perfekt für die Tages-Wandertour

Der Besseggen-Grat gehört zu den beliebtesten Wander-Tagestour-Strecken Norwegens. Der Wanderweg beginnt am Ufer des Gjende-Sees, führt zum Bergrücken hinauf und dann zurück zum See. Der Weg ist deutlich mit roten »T’s« auf Felsen markiert. Entweder man geht von Gjedesheim nach Memurubu und nimmt die Fähre zurück oder andersherum. Die Wanderung ist anspruchsvoll und erfordert körperliche Fitness. Am besten, man wählt einen halbwegs wolkenlosen Tag. Dann kann man den tollen Ausblick besonders genießen.

Frau auf dem Bessegen-Ridge in Norwegen

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Røros und Umgebung: Kanufahren oder schwimmen in der Glomma

Wer Norwegens Küste schon kennt, kann zur Abwechslung das Landesinnere erkunden. Hier bietet eine Fahrt an der Glomma, Norwegens längstem und breitestem Fluss, eine schöne Kulisse. Ihre Quelle befindet sich in Røros, nahe Fredrikstadt mündet sie dann in den Oslofjord. Wer hier im Süden seine Reise startet, sollte unbedingt einen ersten Stopp an der Festungsanlage aus dem 17. Jahrhundert einlegen. Der Fluss selbst bietet viel Abwechslung – in und auf der Glomma können sich Urlauber zwischendurch beim Kanufahren, Angeln und Schwimmen erholen.

Fluss Glomma in Norwegen

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Natur in Norwegen von einer anderen Seite: der Jutulhogget-Canyon

Der Jutulhogget-Canyon ist Nordeuropas größter Canyon, der während der letzten Eiszeit, vor etwa 10.000 Jahren, entstand. Er hat eine Länge von rund zweieinhalb Kilometern, zwischen 150 und 500 Meter Breite und bis zu 240 Meter hohe Klippen. Man kann entweder einen Abstieg von den steilen Pfaden wagen oder am Rande des Canyons einfach nur die Aussicht genießen und tolle Fotos machen.

Jutulhogget-Canyon in Norwegen

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Nationalpark Femundsmarka: Kultur der Samen entdecken

Der Nationalpark Femundsmarka ist der perfekte Ort für alle, die die Natur in Norwegen fern der Lofoten und der Fjorde entdecken wollen. Hier kann man wandern, kanufahren, angeln oder paddeln. Der Park ist insgesamt 573 Quadratkilometer groß und bietet Wildnis pur. Er erstreckt sich von der Ostseite des Sees Femunden bis zur schwedischen Grenze. Man kann noch immer Spuren von den Holzflößern, den Kupferminen, alten Almen und Hütten sehen. Darüber hinaus ist der Park das südlichste Weideland für die Rentiere der Samen und stark von deren Kultur geprägt.

Femundsmarka Nationalpark Norwegen

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