Chicago ist eine Stadt, die für jeden etwas bereithält. Größen wie Mies van der Rohe und Daniel Burnham haben mit ihren Bauwerken die Skyline der Stadt geprägt, doch die beeindruckenden Gebäude sind längst nicht der einzige Grund, warum es sich lohnt, die Metropole am Lake Michigan zu erkunden. Neben der Architektur warten zahlreiche Sehenswürdigkeiten in Chicago darauf, entdeckt zu werden. Wir stellen sie dir vor.
Millennium Park: Das grüne Herz der Innenstadt
Der Millennium Park ist einer der schönsten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Chicago. Auf einer Fläche von rund 99.000 Quadratmeter bietet er einen Mix aus Natur, Kunst und urbanem Leben. Er wurde 2004 eröffnet und erstrahlt als Erweiterung des Grant Parks im Herzen der Stadt. Zu den Highlights gehören die berühmte Skulptur Cloud Gate, besser bekannt als »The Bean«. Diese aus 168 Edelstahlplatten zusammengesetzte, spiegelnde Skulptur wiegt 110 Tonnen und zieht jährlich Millionen Besucher an. Sie eignet sich ideal für Fotos, da sie die Skyline verzerrt und faszinierend reflektiert.

Foto: Sawyer Bengtson
Weitere Schätze im Park sind der Jay Pritzker Pavilion, ein imposantes Freiluft-Amphitheater für bis zu 11.000 Zuschauer, das von Stararchitekt Frank Gehry entworfen wurde, und die Crown Fountain, zwei 15 Meter hohe Glasblöcke, die über 1.000 Chicagoer Bürger in Videoprojektionen zeigen und bei sommerlicher Hitze das Wasserspiel mit Fontänen bieten. Auf dieser Webseite der City of Chicago gibt es weitere aktuelle Informationen über den Millennium Park.
- Öffnungszeiten: Der Park ist ganzjährig frei zugänglich. Die Wasserspiele der Crown Fountain sind von Mai bis Oktober aktiv.
- Eintritt: kostenlos
Willis Tower: Traumblick über Chicago
Über eine Million Besucher schwirren jährlich zum Willis Tower, um hoch oben im 103. Stock die fantastische Aussicht über Chicago und die umliegende Region zu genießen. An klaren Tagen reicht der Blick 80 Kilometer weit; dann kann man sogar bis Indiana, Wisconsin und Michigan blicken. Toll sind die »Glasbalkone«, die einem das Gefühl vermitteln, über der Stadt zu schweben – die sind aber nur für Schwindelfreie geeignet. Tipp: Da es ab 9 Uhr auf der Aussichtsplattform unangenehm voll werden kann, sollte man ein Frühstück auf der 103. Etage buchen. Das wird morgens ab 7 Uhr angeboten, ist allerdings nicht billig – unter 100 US-Dollar geht nichts. Tickets gibt’s auf der Website von Skydeck Chicago.

Foto: Pedro Lastra
- Öffnungszeiten: täglich 9 bis 22 Uhr
- Eintritt: Erwachsene zwischen 32 und 42 USD (US-Dollar), Fast-Lane-Tickets etwa 65 USD
360 Chicago: Nervenkitzel mit Aussicht am John Hancock Center
Auch hier geht es hoch hinauf: Das 360 Chicago Observatorium befindet sich im John Hancock Center, einem 344 Meter hohen Wolkenkratzer mit 100 Stockwerken. Besonders beliebt ist die Schaukelplattform »Tilt«, die Besucher mit leichtem Gefälle über die Stadt schauen lässt. Die Aussichtsplattform bietet einen fast 100 Kilometer weiten Blick auf Chicago. Weitere Informationen und Tickets gibt es auf der Website von 360 Chicago Observatorium.

Foto: Barbara babala/Shutterstock.com
- Öffnungszeiten: täglich 10 bis 22 Uhr
- Eintritt: Erwachsene ca. 28 USD, Kinder ca. 21 USD
Art Institute of Chicago: Meisterwerke von Welt
Seit 1866 bietet das Art Institute eine der größten und renommiertesten Kunstsammlungen der Welt mit über 300.000 Werken. Berühmt ist die Sammlung impressionistischer Kunst mit Werken von Monet, Van Gogh, Renoir und Picasso. Der 2009 eröffnete Modern Wing ist ein architektonisches Highlight, das das Museum zu einem der größten in den USA macht. Auch die School of the Art Institute of Chicago ist hier beheimatet. Auf der Website des Art Institute of Chicago gibt es aktuelle Informationen über das Museum und seine Ausstellungen.

Foto: ChicagoPhotographer/Shutterstock.com
- Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag, Sonntag 10:30–17 Uhr; Freitag bis 20 Uhr; Dienstag geschlossen
- Eintritt: Erwachsene ca. 25 USD, Jugend 14–17 Jahre ca. 19 USD, Kinder bis 13 Jahre frei
Navy Pier: Chicagos beliebter Entertainment-Hotspot
Der Navy Pier erstreckt sich über ein Kilometer in den Michigansee und ist Chicagos meistbesuchte Sehenswürdigkeit mit mehr als neun Millionen Gästen jährlich. Seit seiner Eröffnung 1916 hat sich der Pier zu einem bunten Komplex mit Restaurants, Geschäften, Museen und Spielplätzen entwickelt. Das 60 Meter hohe Centennial Wheel ist ein Highlight, das mit 42 klimatisierten Gondeln einen spektakulären Panorama-Ausblick bietet.

Foto: leungchopan/Shutterstock.com
Familien lieben das Chicago Children’s Museum, das auf interaktives Lernen für Kinder spezialisiert ist. Im Sommer locken täglich zahlreiche Events, Live-Musik und Feuerwerke am Mittwoch und Samstagabend. Neugier auf mehr Infos? Die Website von Navy Pier liefert sie dir.
- Öffnungszeiten: meist 10 bis 20 Uhr, variierend je nach Saison
- Eintritt: Zugang zum Pier ist kostenlos; das Riesenrad kostet etwa 20 USD für Erwachsene, 14 USD für Kinder
Shedd Aquarium: Entdeckung der Unterwasserwelt
Das John G. Shedd Aquarium (hier geht’s zur Website) ist eines der größten Aquarien der Welt. Es beherbergt über 32.000 Tiere. Hier erleben Besucher exotische Unterwasserwelten mit Haien, Quallen, Seeottern, Pinguinen und vielen weiteren Arten. Die ständige Ausstellung umfasst sowohl Süß- als auch Salzwasserbewohner und lädt zu Entdeckungen für Familien und Naturfreunde ein.

Foto: Marstar/Shutterstock.com
- Öffnungszeiten: Täglich 9 bis 17 Uhr, samstags bis 18 Uhr
- Eintritt: Erwachsene ca. 40 USD, Kinder 3–11 Jahre ca. 30 USD, unter 3 Jahre frei
Lincoln Park Zoo: Kostenloses Tiererlebnis für die ganze Familie
Der Lincoln Park Zoo ist einer der ältesten Zoos der USA und bietet auf 14 Hektar mehr als 1.100 Tiere aus rund 200 Arten, darunter Löwen, Eisbären, Gorillas, Pinguine und viele mehr. Besonders beliebt ist der Regenstein African Journey, eine riesige Anlage, die Elefanten, Nashörner und Giraffen ein Zuhause bietet. Für Kinder gibt es den »Pritzker Family Children’s Zoo« mit Streichelgehegen und Spielplätzen. Aktuelle News über den Lincoln Park Zoo und Tickets gibt’s auf dessen Website.

Foto: Photos by Eric Watson/Shutterstock.com
- Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 17 Uhr
- Eintritt: kostenlos (Spenden sind willkommen)
Ein Muss in Chicago: Architektur-Bootsfahrt
Wer keine Muße hat, auf eigene Faust loszulatschen und sich die architektonischen Sehenswürdigkeiten in Chicago in Eigenregie reinzuziehen, sollte sich eine chillige Bootsfahrt gönnen. Während der Fahrt auf der »Chicago’s First Lady« auf dem Chicago River lassen sich die Gebäude vieler Stararchitekten bewundern, die die Stadt geprägt haben. Während der rund 90-minütigen Schiffstour bekommt man von einem sachkundigen Experten einen Einblick in die Architektur Chicagos. An Bord gibt es auf dem Unterdeck eine Bar, wo man sich Getränke und Snacks kaufen kann. Tourtermine und Tickets gibt es auf der Website der »Chicago’s First Lady«.

Foto: Choose Chicago
- Startpunkt: Chicago Riverwalk, Ecke Michigan Ave. und Wacker Dr.
- Öffnungszeiten: täglich je nach Saison, meist zwischen 9 und 19:30 Uhr
- Preise: Erwachsene ca. 56 USD, Kinder (4–12 Jahre) ermäßigt, Kinder unter 4 gratis
Wer lieber auf eigene Faust auf dem Wasser unterwegs ist, kann sich Equipment für alle möglichen Wassersportarten ausleihen, vom SUP-Board über Jetskis bis zum Kajak. Eine außergewöhnliche Weise, Chicago vom Wasser aus zu erkunden sind geführte Kajak- und SUP-Touren auf dem Chicago River und dem Lake Michigan. So kann man zum Beispiel nächtliche Feuerwerke, das Glitzern der Lichter der Großstadt oder den Sonnenuntergang auf dem Wasser erleben.
Wrigley Field: Nicht nur was für Baseball-Fans!
Im Stadtteil Wrigleyville dreht sich fast alles um Sport. Herzstück des Stadtteils ist das Wrigley Field, das zweitälteste Baseball-Stadion der USA und Heimat der Chicago Cubs. Egal ob man sich für Baseball interessiert oder nicht: Die Faszination dieses Ortes ist immens. Wer die Gelegenheit hat, besucht ein Heimspiel der Cubs. Aber auch an spielfreien Tagen lohnt sich der Ausflug nach Wrigleyville. Dann werden geführten Touren hinter die Kulissen des Wrigley Field angeboten und in den zahlreichen Sportsbars, Clubs und Restaurants auf und ab der Clarks Street ist sowieso immer was los. Auf der Website der Major League Baseball erfahrt ihr mehr über die angeboten Touren.

Foto: Heather Maguire
- Öffnungszeiten: Führungen sind saisonal von April bis Oktober verfügbar, meist täglich zwischen 10 und 17 Uhr. Bei Spieltagen kann es Einschränkungen geben.
- Eintritt: Tickets für Spiele variieren je nach Spiel und Sitzplatzkategorie, Startpreise für einfache Sitzplätze liegen oft bei etwa 25 USD. Führungen kosten ca. 20–30 USD, bei Kinder- und Seniorenrabatten.
Boystown: Heimat der LGBT-Gemeinde in Chicago
Der charmante Stadtteil, rund 20 Minuten mit dem Auto von der Innenstadt entfernt, ist ein lohnenswertes Ziel für alle, die dem Trubel der City entkommen möchte. Nicht nur das: In Boystown ist die schwul-lesbische Szene der Stadt zu Hause. Regenbogenfarben überall. Es gibt tolle Boutiquen, Cafés und Restaurants zu entdecken. Wer mehr über die Gay-Szene erfahren möchte, kann an einer geführten Tour teilnehmen. »Take a legacy tour«, heißt sie und dauert zwischen ein und vier Stunden, je nach Wunsch. Die Kosten liegen meist bei rund 25 USD.
Shoppen im Water Tower Place
Klar, man kann in einen der zahlreichen Souvenirshops springen und eine Tasse oder ein T-Shirt mit dem Aufdruck »Chicago, IL« für die Daheimgebliebenen besorgen. Wer es individueller mag, schaut in eine der großen Malls oder – noch viel besser – in einer der kleinen Shops in Galena vorbei. In Chicago Downtown bietet sich ein Besuch im »Water Tower Place« an, dort sind u.a. Brands wie Hollister, Abercrombie & Fitch, Adidas, Lacoste und Macy’s vertreten.
Wer mehr Zeit hat, fährt Richtung Flughafen. Dort ist »Fashion Outlets Chicago« zu Hause. Die Mega-Shopping-Mall bietet über 130 Shops. Tipp: sich den Fashion Outlets of Chicago’s Savings Pass vorab besorgen und Rabatte und Vergünstigungen einheimsen.

Foto: Mike Petrucci
Tipps für Chicago: Do & Don’t do!
Bloß nicht …
… glauben, in den Shopping-Malls gäbe es die billigsten Klamotten. Wer keine Probleme damit hat, Ramschläden nach günstigen Markenklamotten zu durchstöbern, sollte bei Marshalls, TK Maxx, Ross und Bloomingdale’s vorbeischauen. Die sind – im Gegensatz zu den Outlet-Malls – sogar in Chicago-Downtown vertreten. Oft sogar mit mehreren Filialen.
… sich in Downtown mit dem Mietwagen fortbewegen. Das ist einfach nur nervig, teuer und überflüssig. Der öffentliche Nahverkehr durch Bus und Bahn dagegen ist prima in Chicago. Wer auf zwei Rädern unterwegs sein will, kann sich auch ein Fahrrad mieten.

Foto: Sawyer Bengtson
… leichtsinnig teuren Kram in der Öffentlichkeit präsentieren. Das prall gefüllte Portemonnaie, die Rolex-Uhr und der Klunker sollten im Hotelsafe bleiben.
… für jedes einzelne Sightseeing-Highlight extra ein Ticket kaufen. Besser: sich den »Chicago CityPASS« besorgen. Der beinhaltet den freien oder zumindest günstigeren Eintritt zu zahlreichen Attraktionen in der Stadt.
Wetter in Chicago: Das solltet ihr wissen!
Chicago hat ein Vier-Jahreszeiten-Wetter, das zuweilen ganz schön turbulent sein kann. Im Sommer wird es oft richtig heiß und schwül, mit Temperaturen, die locker auf 30 Grad oder mehr klettern. Das ist dann perfekt für einen Tag am Michigansee oder im Park. Aber Vorsicht, im Sommer können auch kurze, heftige Gewitter auftreten, die die Temperaturen rasant in den Keller sausen lassen.
Frühling und Herbst in Chicago sind angenehm mild, ideal zum Erkunden der Sehenswürdigkeiten ohne zu schwitzen oder zu frieren. Die bunten Herbstblätter machen Chicago im Oktober besonders schön. Im Winter dagegen zeigt sich die Stadt von ihrer kalten Seite. Temperaturen fallen oft unter den Gefrierpunkt, und Schnee sowie eisiger Wind vom Michigansee sorgen für das gefürchtete »Windy-City«-Gefühl. Wer die Sehenswürdigkeiten in Chicago dann entdecken möchte, sollte zünftige Winterkleidung im Koffer haben und sich dick einpacken.

Foto: Chansak Joe/Shutterstock.com
Kriminalität in Chicago: Diese Viertel sollte man meiden
Zugegeben: Chicago hatte in den letzten Jahren den Ruf, als Hochburg der Kriminalität zu gelten, insbesondere, was Gewaltverbrechen angeht. Aber die aktuellen Zahlen zeigen einen positiven Trend: Im Jahr 2025 ist die Gewaltkriminalität in Chicago deutlich zurückgegangen. So sanken die Mordraten im Vergleich zu 2024 um etwa 32 Prozent, während Schießereien um 37 Prozent zurückgingen. Auch Diebstähle, Raubüberfälle und Autodiebstähle verzeichnen zweistellige Rückgänge. Insgesamt ist die Gewaltkriminalität um rund 23 Prozent gesunken. Mehr zum Thema Sicherheit und Kriminalität in Chicago gibt’s in diesem Beitrag von CBS News von Anfang September 2025.
Touristen sind gut beraten, bestimmte Stadtteile zu meiden. Dazu gehören vor allem Viertel wie Englewood, West Garfield Park, East Garfield Park, North Lawndale, South Shore und Austin. In diesen Stadtteilen kommt es häufiger zu Schießereien, Raubüberfällen und anderen schweren Delikten, weshalb sie für Besucher tabu sein sollten. Wer Chicago besucht, sollte sich besser auf die zentralen und touristisch erschlossenen Viertel wie die Magnificent Mile, River North, Lincoln Park oder den Loop konzentrieren, die als relativ sicher gelten.
Tipps zur Ankunft am O’Hare International Airport
Reisende aus Deutschland haben Glück: Es gibt ziemlich viele Nonstop-Flüge von Frankfurt und München zum Chicago O’Hare International Airport. Lufthansa und United Airlines etwa bedienen die Strecken mehrmals täglich. Tickets für den Hin- und Rückflug sind bei rechtzeitiger Buchung für rund 600 Euro zu haben, manchmal sogar für noch weniger Geld.
Wenn ihr vom Flughafen in die Stadt wollt und keinen Mietwagen habt, könnt ihr Shuttle-Busse oder den öffentlichen Nahverkehr nutzen. »GO Airport Express« bietet täglich Fahrten und Direktverbindungen vom und zum Flughafen. Sie fahren dich – gemeinsam mit anderen Reisenden – von Tür zu Tür.
Wer günstig in die City will, sollte das Nahverkehrsnetz der »Chicago Transit Authority (CTA)« nutzen. Das Unternehmen sowohl Zug- als auch Busverbindungen in der gesamten Stadt Chicago und den umliegenden Vororten an. Die Züge in Chicago sind als »L« bekannt und definitiv die einfachste und günstigste Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in der Stadt unterwegs zu sein. Die Blue Line bietet einen 24-Stunden-Service.

Foto: Jean Colet
Infos. Viele weitere Informationen über die Sehenswürdigkeiten in Chicago und über den Bundesstaat Illinois gibt es auf der Website von Enjoy Illinois.