Eine Runde Sache: Urlaub im The Ritz-Carlton Maldives

Ehrlich gesagt, habe ich in der Headline schon untertrieben. Hier im The Ritz-Carlton Maldives, Fari Islands läuft nicht nur alles rund. Hier läuft alles auf Hochtouren. Das einzige Ziel: neue Maßstäbe für den perfekten Hotelaufenthalt setzen.

Eine Lobhudelei für das The Ritz-Carlton Maldives

Es tut mir leid. Ich gebe es besser jetzt gleich zu Beginn des Texts zu: Ich bin geflasht. Dieses Hotel hat mich berührt. Es hat mich verwöhnt. Es hat mich verstanden. Und irgendwie hat es mich auch gesehen. Das klingt jetzt esoterisch. Aber wer mich kennt, der weiß, dass ich das nicht bin. Aber weil dies ja ein journalistisches Medium ist, wollte ich gern am Anfang klarstellen, dass ich nicht investigativ die Matratzen mit einer Schwarzlichtlampe beleuchtet habe und auch nicht versucht habe, in der letzten Schrankritze nach Staub zu suchen. Dies ist kein investigativer Text. Dies ist eine Lobhudelei. Und zwar gilt das für jede hier erlebte Minute und für jede besuchte Ecke des Resorts.

The Ritz-Carlton Maldives, Fari Islands

Angekommen im Paradies

Doch eventuell habe ich nun das Interesse dafür geweckt, warum es hier so phänomenal ist. Das mag ich gerne im Detail erläutern. Ich muss nur eben das Wörterbuch der positiven Adjektive aus dem Schrank holen. Die sind hier vonnöten. Bei der Ankunft im Paradies – ja, das ist wohl im Allgemeinen die erste Assoziation für Malediven-Reisende – wartet schon ein Schnellboot am Steg des Velana-International-Flughafens. Unser Gepäck ist bereits verladen. Wir müssen nur noch an Bord Platz nehmen, uns für einen Softdrink entscheiden, die Bento-Box der kleinen kulinarischen Verführungen öﬀnen und ganz langsam in der Traumwelt der unzähligen Inseln ankommen.

Ein Resort wie aus dem Bilderbuch

Wobei meine Aufregung schon maximal hoch ist, als ich die modernen runden Over-Water-Villen am Horizont erblicke. Dass mein Herz mit einer derartigen Vorfreude auf ein Hotel reagiert, ist selten. Wahrscheinlich sehe ich zu viele davon in einem Jahr. Hier ist das anders. Wie sagen wir im Ruhrgebiet so schön: Ich hab’ Puls. Und wie!

Denn das Resort ist bildschön. Etwas ganz Besonderes. Die ersten Schritte auf dem Areal werden mit einem Laut aus einer großen Muschel untermalt, während ein kühles Handtuch gereicht wird.

Mit dem Buggy geht es über die drei Inseln zur Orientierung. Mein Kopf kommt nicht so richtig hinterher. Ich sehe die Blicke der anderen Gäste und fühle mich beobachtet. Erst zur Abreise werde ich verstehen, was mir diese diversen Augen sagen wollen. Der obligatorische Check-in findet, ganz privat, in der gebuchten Villa statt.

Over-Water mit privatem Plunge-Pool

Nach einer kurzen gefühlsbedingten Eingewöhnungsphase. Könnte sein, dass ich Tränen in den Augen habe. Vor Glück selbstverständlich und der plötzlichen Gewissheit, dass der Moment des Check-outs ein ganz schwieriger werden wird. Die insgesamt 100 Villen sind wirklich sexy. Sie sind rund und die bodentiefen verglasten Terrassentüren lassen sich komplett zurückschieben, sodass den wichtigsten Schritten des Urlaubs – vom Bett zum Daybed oder wahlweise vom Bett in den privaten Plunge-Pool – nichts mehr im Weg steht. Indoor-Outdoor-Wohngefühl in Perfektion. Das gilt für die Strandvillen sowie für die Überwasser-Variante.

Overwater-Villa im The Ritz-Carlton Maldives, Fari Islands

Jan-Malte Andresen

Unsere Over-Water-Villa wird just bei Einzug von einem Stachelrochen besucht. Es wären nur ein paar Schritte zu ihm hinab ins Meer. Allerdings habe ich ihn viel zu spät entdeckt. Viel zu lange sah er für mein ungeübtes Auge aus wie ein Stein. In den nächsten Tagen lerne ich, dass sich insbesondere Stachelrochen hier wohlfühlen. Sie kommen immer wieder mal vorbei und sehen nach dem Rechten.

Einschlafen zum Sound des Meeres

Die Wahl der Wasserquellen ist enorm. Es gibt eine riesige Dusche und eine zusätzliche Outdoordusche. Wer mag, kann auch ein Bad nehmen und aufs Meer blicken oder statt auf die Natur auf den großen Fernseher schauen. Doch den braucht hier eigentlich keiner. Zum Soundtrack des Meers schläft es sich wunderbar. Mit oder ohne Tür. Und ganz nebenbei gibt sich auch das Bett die größte Mühe. Es zeigt sich permanent von seiner gemütlichsten Seite. Himmlisch.

Bei dem Wort himmlisch fallen mir gleich mehrere Orte ein, die wir als Nächstes in Gedanken besuchen sollten. Das Spa beispielsweise oder aber die Restaurants. Dazu komme ich aber lieber später und nehme euch erst einmal mit in die Tiefe.

Wer gerne schnorchelt – ich habe ein kleines Manko gefunden –, hat hier nicht gerade das allerbeste Hausriff vor der Traumvilla. Das liegt daran, dass die Inseln »man-made« sind, also aufgeschüttet.

Resort von The Ritz-Carlton auf den Malediven

The Ritz-Carlton Maldives, Fari Islands

Service auf höchstem Niveau

Wer also mit Mantas schnorcheln mag oder mit Schildkröten, der sollte einen Ausflug buchen. Diese wiederum sind derart gut organisiert, wie ich es selten bei einem Ausflug dieser Art erlebt habe. Bisher hat mir noch nie ein Schnorchelguide die Haare einzeln aus der Schnorchelbrille gezogen. Und er hat mich auch während des Ausﬂugs nie aus den Augen gelassen. Auf drei Gäste kam jeweils ein Guide. Sorgenfrei neben den Schildkröten gleiten. Herrlich!

Diese Situation versinnbildlicht den gesamten Service des Ritz-Carlton. Es klingt ein wenig abgedroschen. Aber es ist wahr. Die Mitarbeiter des Resorts machen dieses Hotel wohl zu einem der besten der Welt. Das Housekeeping hinterlässt süße Botschaften oder auch mal eine Illustration beim Turn-down-Service. Vorbeigehende Gäste werden immer mit einer liebenswürdigen Geste, rechte Hand am Herzen und einem Nicken, begrüßt.

Die Butler, jede Villa hat einen, werden als »Aris Meeha« bezeichnet. Der Name ist eine Hommage an die maledivische Sprache Dhivehi und bedeutet »engster Vertrauter des Königs«. Sie sind die Vermittler für alle Bedürfnisse der Gäste.

Ein kulinarisches Highlight nach dem nächsten

Und diese Bedürfnisse werden erhört. Speziell in der Kulinarik. Wer mit Diätplänen anreist, wird sicher zufrieden sein, aber den ein oder anderen unvergesslichen Glücksmoment verpassen. Beispielsweise die Gambas al ajillo beim Lunch in der Beach Shack! Wer denkt, wir Europäer sind so nah am Mittelmeer, dass ein Konsum von Tapas auf den Malediven nicht nötig wäre, irrt. Und zwar gewaltig. Es sind Weltklasseköstlichkeiten, die dort in legerer Atmosphäre serviert werden. Dabei hat man als Gast die Füße im Sand, den Strand vor Augen und am besten einen leichten Rosé an den Lippen. Es ist eine Entscheidungshilfe, dass die Beach Shack am Abend geschlossen hat und nur zur maledivischen Nacht öffnet. Die wiederum ist nicht unbedingt ihr Geld wert. Da lohnt es sich, die Gunst der Stunde zu nutzen, um einen Tisch in den anderen Restaurants zu ergattern.

Dim Sum im The Ritz-Carlton Maldives, Fari Islands

Jennifer Latuperisa-Andresen

Beispielsweise für den gebratenen Reis im Summer Pavilion. Dieses Restaurant ist ein Ableger des mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten kantonesischen Restaurants in Singapur. Wer mag, sollte sich quer durch die Dim Sums probieren, allein weil die Soßen unfassbar köstlich sind. Oder für ein Wagyu-Nigiri in die Eau Bar. Die hier servierten Sushiplatten stehen dem hochgelobten Nobu in nichts nach.

Eine weitere Gourmet-Insel 7 Bootsminuten entfernt

Jetzt wird es komplizierter. Es gibt sieben Bootsminuten entfernt ein kulinarisches Dorf. Das wiederum liegt auf der Nachbarinsel, auf der sich auch das Patina Resort befindet. In diesem kulinarischen Dorf gibt es zahlreiche Optionen, die Öffnungszeiten variieren je nach Wochentag, es lohnt sich, sich vorher zu informieren.

Aber am meisten lohnt es sich, dem Restaurant Arabesque einen Besuch abzustatten. Und zwar mit leerem Magen. Denn die dortige Küche, die sich zwischen Nordindien und dem Nahen Osten lokalisieren lässt, ist unglaublich. Allein für die Küche des ägyptischen Kochs Mohammed Negm Eldin empfiehlt sich die Anreise auf die Malediven. Jeder Bissen, ich wiederhole, jeder Bissen ist eine Offenbarung. Sterneküche braucht es da nicht. Er kocht mit Herz und Seele.

The Ritz-Carlton Maldives, Fari Islands

Im Ritz Kids Club wird die Meereswelt erforscht

Und ja, für ein relativ neues Resort, es wurde erst 2021 eröffnet, hat dieses Haus sehr viel Seele. Die spürt man beispielsweise im liebevoll gestalteten Ritz Kids Club. Hier können Kinder nicht nur spielen, sondern auch etwas über die Meereswelt oder die maledivische Kultur lernen. Seele hat auch das Spa, ein Schönheitstempel, der in Form eines Kreises über dem Meer thront.

Das Spa wirkt ein wenig wie ein gelandetes Ufo. Mit an Bord des Spaceships sind die geschicktesten Hände des Universums, die garantiert jede Verspannung finden und zu beheben wissen.

Ein Spa-Menü ohne Grenzen!

Das Spa-Menü definiert Gelassenheit in einer international verständlichen Sprache der Wohltat. Kräuterstempel hier, Thaimassage da. Detox-Wraps, Schönheitsrituale, Hot Stones, Shiatsu oder ein Bartritual für die Herren. Dabei findet die Anwendung jeweils in einer der Suiten statt, in der auch immer Pärchen Platz haben. Praktischerweise. So darf individuell entspannt werden, aber dennoch Zeit zu zweit verbracht werden. Es gibt auch für Signature-Anwendungen, die etwas aufwendiger sind, eine Suite, in der man einfach stundenlang verweilen kann. Und wer mag, kann morgens zum kostenlosen Yoga-Kurs unter der aufgehenden Sonne gehen. Wenn man es denn schafft aus dem Bett herauszukriechen. Das wiederum ist eine echte Herausforderung.

The Ritz-Carlton Maldives, Fari Islands

Der Tag der Abreise

Und irgendwann kommt der Tag. Der Tag, an dem das Strandoutfit im Koffer landet. Der Tag, an dem ich zum letzten Mal ins Meer hopse. Der Tag, an dem ich das letzte Mal im La Locanda zum Frühstücksbüfett schreite und mir einen Crepe bestelle. Da kommt der Tag, an dem ich am Wegesrand stehe und die Menschen im Buggy anstarre, die gerade angereist sind. Neid kommt auf. Ich möchte mit den Frischankömmlingen tauschen. Und zwar sofort.