Jennifer Latuperisa-Andresen
Ein Guru ist eine Person, die durch ihre Weisheit, (spirituelle) Praktiken und Lehren in der Lage ist, weiterzuhelfen. Ein Guru wird oft verehrt und respektiert und wird als jemand angesehen, der tiefes Verständnis und Wissen über die Wahrheit und die menschliche Natur hat. Auf Anantara Kihavah wimmelt es von Gurus. Halleluja!
Niemand, der auf den Malediven urlaubt, braucht grundsätzlich einen Guru. Die Inselschönheit verzaubert schon schlichtweg durch ihre Existenz. Oh Moment, ich müsste ja Inselschönheiten sagen. Besonders aus der Luft lassen sie sich bestaunen. Kein Wunder also, dass wir Passagiere der Twin Otter mit der Nase an den kleinen Fenstern hängen. Die Sitze sind verdammt eng, die Luft ist stickig. Aber das stört hier niemanden. Dafür ist die Aufregung viel zu groß – in vielschichtiger Hinsicht. Für die einen ist es die Hochzeitsreise, für andere ist es Familienurlaub und für die nächsten die Flucht vor dem Alltagsstress. Wir fixieren aus der Höhe die ins Meer getropften Inseln, die so malerisch im Ozean liegen, als hätte sie Yayoi Kusama eigenhändig hinein gepunktet.
Anantara Kihavah Maldives Villas
Anantara Kihavah: Spektakuläres Ankommen
Nach dreißig Minuten ist unser Flughafen in Sicht. Ein schwimmender Ponton mitten im Meer. Einmal umsteigen, bitte, ins Boot. Faszination mischt sich mit Aufregung. Wir sind angekommen in der Postkartenidylle. Und das Baa Atoll, das auch zum Unesco-Biosphärenreservat zählt, ist tatsächlich unwirklich schön.
Oha: Die gute Laune steht versammelt auf dem Jetty. Das Personal des Anantara Kihavah begrüßt uns persönlich mit einem eiskalten Tuch, einer kleinen Kokosnuss mit Wasser und einer unfassbaren Ausstrahlung von Happiness. Es ist geradezu ansteckend. Ich glaube, meine Laune eskaliert schon innerlich, das kann eigentlich nicht mehr gesteigert werden. Eigentlich.
Anantara Kihavah Maldives Villas
Doch dann Ankunft in der Villa. Wir können unseren Augen kaum trauen. Unsere Beach Villa ist riesig. Wir haben zwei Schlafzimmer, zwei Outdoor-Badezimmer, zwei begehbare Kleiderschränke, eine Unterkunft für die Nanny (die wir natürlich nicht haben) und einen Pool, dessen Ausmaße bescheiden beschrieben sehr großzügig sind. Ein traumhafter Rückzugsort. Und wer trotz der Atmosphäre nicht einschlafen kann, der ruft sich den In-Villa- Schlummer-Guru herbei. Dieser arrangiert ein abendliches Villenritual, das die Bedeutung einer wohltuenden Nachtruhe auf ein neues Level hebt. Das Ritual beginnt mit einem luxuriösen Bad mit ätherischen Ölen, umgeben von Kerzen. Gefolgt von einer entspannenden Massage mit Ylang-Ylang- oder Lavendelöl – das hilft beim Loslassen. Und Einschlafen.
Anantara Kihavah Maldives Villas
Aufwachen vom Wellenrauschen
Morgens muss kein Wecker ertönen. Das Rauschen der Wellen weckt sanft und das Rascheln der Palmenwedel stimmt langsam mit ein. Was gibt es Schöneres, als von der Natur sanft geweckt zu werden? Und ja, es ist auch irgendwie ein Widerspruch. Bis zu den Malediven zu reisen, um dann auch noch von der Natur begeistert zu sein. Von der Vegetation, die derart üppig wuchert, dass selbst die Luft grün riecht. Oder das Meer so schrill türkis leuchtet, als hätte man bei Photoshop die Sättigung zu hoch gepitcht.
Und gerade, weil es hier so schön ist, ist auch Nachhaltigkeit im Anantara Kihavah ein Thema. Natürlich. Schließlich sind die Malediven vom Klimawandel an der Front der Bedrohung. Und hier ist man der festen Überzeugung, dass man erst, wenn man das tropische Paradies einmal gesehen hat, auch in der Lage ist, es zu schützen. Das Luxusresort hat zahlreiche Ansätze zum Schutz der Natur. Und da werden die Gäste gern mit einbezogen. Etwa beim wöchentlichen Reef-Cleaning-Programm. Oder man übernimmt gleich eine stolze Patenschaft für eine Koralle. Für diejenigen, die nicht nur aus der Ferne die Unterwasserwelt beobachten möchten, sondern sich mit hineinwerfen möchten, hütet das Anantara Kihavah wahre Unterwasserschätze. Denn die perfekte Weltflucht – zumindest irdischer Natur – passiert unter Wasser.
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Die größte Mantarochen-Population der Welt
Doch dann kommt die Qual der Wahl. Welche Aussicht unterhalb des Meeresspiegels darf es denn sein? Magisch und auf der Skala der besonderen Erlebnisse ganz weit oben angesiedelt ist das Tauchen oder Schnorcheln mit, um und bei den Mantarochen. Mit einem Ausflugsboot geht es zwischen Mai und Oktober zur Hanifaru Bay. Nirgends auf der Welt lassen sich die majestätischen Mantas besser beobachten als dort, denn hier lebt die weltweit größte Population – was nicht heißt, dass der ein oder andere Rochen auch mal beim Hausriff vorbeischaut.
Wem es lieber ist, die Unterwasserwelt aus sicherer Entfernung zu genießen, der ist im Hotel auch goldrichtig: Hier hat man das Meer immer im Blick. Selbst auf der Massageliege, wo sich beim Kneten oder Wickeln die Fischwelt durch den gläsernen Boden beobachten lässt. Und dort gibt es reichlich zu sehen. Das Hausriff des Kihavah gilt als eines der besten des Inselstaates. Und auch das Spa gehört zur Spitzenklasse. Nicht nur wegen der sechs Behandlungssuiten über dem Wasser, dem Ayurveda- Raum oder dem Relax Deck mit Sonnenterrasse, wo zudem die zwei überdimensionalen Tauchbecken, die über dem Ozean schweben, warten.
Wie klingt eine Klangschalentherapie? Oder ist die Idee der Anwendung des ayurvedischen Stirngusses, bei dem warmes Öl über die Stirn des Gasts rinnt, verlockender? Das Spa-Menü liest sich wie ein Relax-who-is-who. Es gilt nur eine Entscheidung zu treffen und sich ganz und gar den sanften Händen der exzellenten Therapeuten hinzugeben. Diese werden zwar offiziell nicht als Guru bezeichnet, sind aber nach der Beschreibung (siehe oben) ganz weit vorne im Erfüllen der Guru-Bedingungen. Hier kann der Alltag tatsächlich vergessen werden. Hier auf der Spaliege. Dort gibt es ein Wohlgefühl und einen Schwarm Fische vor dem Fensterchen.
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Essen unter der Wasseroberfläche
Und ja, auch beim Essen kann man so richtig abtauchen: einfach die Stufen hinab unter die Wasseroberfläche nehmen, vorbei am ersten und mehrfach prämierten Unterwasser- Weinkeller der Welt. 450 verschiedene Weinsorten aus 15 Ländern sind hier gelagert. Und dann steht man auch schon im achteckig konzipierten »Sea«-Restaurant, das extra so entworfen wurde, um die Perspektive in die Unterwasserwelt zu optimieren. Von jedem Sitzplatz aus entsteht das Gefühl, man säße mittendrin. Mitten im Meer. Alles leuchtet blau und während vor den niederen Acrylfenstern Fischschönheiten in bunten Gewändern vorbeiziehen oder an den Korallen, die sich wie im Wind wiegen, knabbern, erblickt man den einen oder anderen bekannten Fisch. Nemo etwa oder einen Red Snapper.
Und während Schildkröten wie selbstverständlich und zum Greifen nah an einem vorbeipaddeln, empfehlt der Wein-Guru eben den besten Tropfen zum angebotenen Menü. Sehr zu empfehlen ist die passende Weinbegleitung – nicht nur, weil sie exzellent schmeckt, sondern weil ein paar mehr Schlucke die Aufregung pausieren lassen. Es ist schon wahnsinnig beeindruckend, unter Wasser im Beisein von Neptuns Mitbewohnern seine Zeit zu verbringen.
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Doch wenn ich ehrlich bin, ist es besser, den Wein-Guru in einem der anderen Restaurants zurate zu ziehen. Da liegt der Fokus dann doch beim kulinarischen Erlebnis und die Ablenkung ist geringer. Na ja, fast. Ein bisschen Entertainment wird im japanischen Grillrestaurant »Fire« beim Teppanyaki Live Cooking auch geboten. Gekonnt schwingt die Köchin Messer, Spachtel und Chilisorten, um am Ende einen Teller zu zaubern, den ich am liebsten abschlecken würde. So unfassbar lecker ist es. Niemand sollte sich das entgehen lassen. Auch im Restaurant »Spice« werden asiatische Spezialitäten serviert. Wobei sich das Menü quer über den Kontinent Asien bewegt. Von Indisch bis Indonesisch bietet die Karte die Köstlichkeiten des Ostens. Auch hier hilft es den Wein-Guru zu Rate zu ziehen. Der weiß genau, welcher Weißwein zum scharfen indischen Dal passt.
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Unterm Sternenhimmel des Anantara Kihavah
Und wo ein Guru ist, ist der zweite auch nicht weit entfernt. Denn unmittelbar neben den zwei asiatischen Restaurants liegt die Bar »Sky«. Hier werden nicht nur himmlische Cocktails gemixt, sondern der Blick fällt auch auf die Sterne über dem Barkeeper. Wer mag, kann sich auch die dort abgebildeten Sternbilder erklären lassen. Und jetzt eine Runde raten, von wem? Ja, genau dem Sky-Guru. Der jedoch hat durchaus mehr Know-how als das Erläutern der fest installierten Glühbirnen am Barhimmel. Er kennt sich auch im All aus. Sein Hoheitsgebiet: das Stargazing Observatory at Sky. Die Aussicht von dort ist einfach spektakulär. So hat man den Nachthimmel noch nie erblicken können. Alles scheint so nah und ist doch Lichtjahre entfernt. Der Sky-Guru erzählt Geschichten von fernen Galaxien und der Blick durch das größte Teleskop der Malediven erlaubt eine Sicht bis zum Saturn und seinem goldfarbenen Ring.
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Ein Guru wird oft verehrt und respektiert und wird als jemand angesehen, der tiefes Verständnis und Wissen über die Wahrheit und die menschliche Natur hat, schrieb ich am Anfang dieses Textes. Danke dafür. Im Kihavah darf man nämlich nicht nur unter dem schönen Horizont himmlisch Urlauben. Der Horizont erweitert sich auch. Herrlich!
Mehr Infos zum Anantara Kihavah
Anantara Kihavah Maldives Villas. Kihavah Huravalhi Island Baa Atoll, 20215, Malediven
Die Beach Villa für bis zu drei Erwachsene kostet ab € 750 pro Nacht inkl. Frühstück. Die kleinste Residenz mit Platz für bis zu sechs Personen ist ab circa € 5.765 pro Nacht buchbar. Die Beach Pool Residence mit vier Schlafzimmern und einem großen privaten Infinity Pool, Jacuzzi und BBQBereich bietet Platz für maximal zwölf Personen und kostet ab € 9.330 pro Nacht.
Anantara Kihavah Maldives Villas
Podcast zum Anantara Kihavah
Wir haben das Anantara Kihavah in unserem Podcast »Hotel der Woche« ausführlich vorgestellt. Hört doch mal rein!