Ob Wandern, Paddeln oder Raften mit den Gezeiten: In den maritimen Provinzen Kanadas steht der Freiluft-Spaß hoch im Kurs. Text: Jörg Michel
Ihr reist in den Osten Kanadas und wollt euch mal so richtig austoben? Ihr wollt die großartige Natur und das Meer erleben oder Outdoor-Abenteuer im Osten Kanadas erleben? Dann seid ihr in den atlantischen Provinzen genau richtig, denn dort steht der Outdoor-Spaß ganz oben auf der To-do-Liste. Hier haben wir euch ein paar der schönsten Aktivitäten zusammengestellt.
Wandern in New Brunswick, Neufundland und auf Prince Edward Island
Der Rucksack ist gepackt, die Outdoor-Schuhe sind geschnürt – und schon geht es los. Ob Spaziergänge, einfache Tagestouren oder sportliche Mehrtagestrecks: Wanderfreunden sind keine Grenzen gesetzt. Ich empfehle den Mount Carleton Provincial Park in New Brunswick, wo man den mit 820 Metern höchsten Berg in den Maritimes erklimmen kann, tolle Aussicht inklusive.
Oder ihr nehmt ein paar Etappen des legendären East Coast Trail in Angriff, der über 265 Kilometer an der Atlantikküste von Neufundland verläuft und euch unterwegs immer wieder durch pittoreske Fischerdörfer führt.
Den nördlichsten Punkt von Prince Edward Island erreicht ihr über den North Cape Nature Trail, einen einfachen wie idyllische Spaziergang durch Dünen und küstennahe Feuchtgebiete bis zu einer Klippe mit hübschem Leuchtturm.
Paddeln und Bootstouren entlang der Klippen und Eisberge
Taucht eure Paddel in das Wasser und fahrt hinaus zu Walen und Eisbergen oder folgt der Küste zu Vogelkolonien und spektakulären Klippen. Eine geführte Tour mit dem Kajak gehört zu einem Atlantik-Urlaub dazu wie das Salz in der Luft.
Mächtige Eisberge könnt ihr im Frühsommer in Neufundland bestaunen, zum Beispiel in der Bucht des idyllischen Fischerdörfchens Twillingate. Kommt den Eisbergen nur nicht zu nahe, denn sie können kippen, wenn sie schmelzen!
Oder ihr erkundet die versteckten Buchten und Sandstrände am weltberühmten Cabot Trail auf Cape Breton Island, wo mit Glück auch Weißkopfseeadler über euch kreisen werden. Die roten Sandsteinklippen von Cavendish auf Prince Edward Island sind ideal für Romantiker, besonders im Abendlicht, wenn der Tag ausklingt und auch die See ruhiger wird.
Auf Tuchfühlung zu den Walen
Wer erstarrt nicht vor Ehrfurcht, wenn Wale an der Küste entlangziehen oder in der Nähe des eines Boots aus dem Wasser tauchen. Mir geht es bis heute so, und tatsächlich gehören die ikonischen Meeressäuger zu den Höhepunkten jedes Kanada-Urlaubs. Einer der besten Orte fürs Whale Watching ist die Witless Bay in Neufundland. Das ist ein Vogelschutzgebiet nahe St. John’s, wo sich im Sommer vor allem mächtige Buckelwale oder Minkwale tummeln, dazu kommen Millionen putziger Papageientaucher.
Auch vor den Inseln Campobello Island and Grand Manan Island in New Brunswick tauchen Buckelwale gerne auf, dazu gelegentlich Finnwale. Die Nordwestküste von Nova Scotia ist mein bevorzugter Ausgangspunkt für Wal-Touren in die Bay of Fundy, wo ihr mit Glück die seltenen Nordkaper erleben könnt.
Wildwasser-Action in der Bay of Fundy
Stellt euch vor, ihr paddelt mit eurem Schlauchboot gemütlich auf einem ruhigen Fluss und auf einmal verwandelt sich dieser in eine Flutwelle mit Stromschnellen und Starkströmungen. In der Bay of Fundy könnt ihr diesen Thrill zweimal am Tag erleben. Nämlich dann, wenn die mächtigen Gezeiten 100 Milliarden Liter Meerwasser in die Bay pumpen – und dadurch einige der angrenzenden Flüsse rückwärts fließen lassen.
Auf dem Shubenacadie River in Nova Scotia strömt dann eine bis zu drei Meter hohe Gezeitenwelle flussaufwärts und verwandelt diesen in einen Abenteuerspielplatz für Wildwasserfans.
Es ist DER Ort für eine Tidal Bore-Raftingtour mit den Gezeiten, nirgendwo sonst auf der Welt könnt ihr dieses Spektakel so unmittelbar erleben. Auch an den Schlamm im Boot und auf euren Klamotten werdet ihr euch noch lange erinnern …
Mehr Infos über Kanada findet ihr hier.