Der Yosemite National Park ist ein populäres Ausflugsziel in Kalifornien. Jährlich besuchen den Park rund vier Millionen Besucher. Es locken romantische Wasserfälle, wuchtige Granitfelsen, mächtige Mammutbäume, Begegnungen mit Wildtieren und spektakuläre Ausblicke. Und sonst? Wir verraten, was man in dem Park unternehmen kann.
Rafting auf dem Merced River
Was könnte es im heißen Sommer Angenehmeres geben, als bei Sonnenschein eine Abkühlung zu genießen? Kein Problem im Yosemite National Park. Hier kann man nämlich mit dem Floß oder dem Schlauchboot fahren. Und zwar nicht nur mal eben ein paar Hundert Meter, sondern knapp fünf Kilometer lang.
Bis zu vier Personen finden Platz in dem Floß. Die Fahrt flussabwärts ist nicht nur eine lustige Angelegenheit, sondern verspricht auch tolle Ausblicke und – klar, Floßfahrt halt – eine Menge Wasserspritzer. Abhängig von der Temperatur und Tiefe des Wassers geht die Raftingsaison bis Ende August. Die Touren starten zwischen 10 Uhr und 16 Uhr.
Bustour durch den Park
Wer auf gemütliche Weise möglichst viel vom Nationalpark entdecken möchte, sollte eine geführte Bustour durch Yosemite unternehmen. Es gibt verschiedene Schwerpunkt-Touren; je nachdem, was interessiert: Natur, Ureinwohner und erste Siedler oder Wildtiere. Die fünf verschiedenen Touren starten an der Yosemite Valley Lodge. Sie werden von Führern begleitet und dauern zwischen zwei und acht Stunden. Wer keine Lust hat, die ganze Zeit im Bus abzuhängen, kann auch Touren zu Fuß mitmachen.
Am Haken
Stock und Hut steht dir gut, aber angeln könntest du auch mal wieder? Dann mal ran an den Speck! 1.250 Kilometer an Flüssen und Bachläufen laden von April bis November dazu ein, die Angelrute auszuwerfen. Da dürfte sich der passende Ort zum Angeln finden. Nicht nur dort: In den unberührten Seen des Nationalparks darf sogar ganzjährig gefischt werden. Was an die Angel geht? Vermutlich Regenbogenforellen, Rotaugen, Stichlinge und Barsche sind nur einige der Fische, die anbeißen.
Blick in die Sterne
Über uns nur die Sterne … ach ja. Ein bisschen Romantik darf es ja ruhig auch sein, oder? Die Dunkelheit jedenfalls ruft im Yosemite National Park die sogenannten Star Gazer auf den Plan. An ausgewählten Plätzen tummeln sich dann Hobbyastronome und glotzen in die Sterne. Die Teilnehmerzahl ist auf 70 Personen begrenzt, als Spaziertour auf 25 Teilnehmer. Also, meldet euch lieber rechtzeitig an. Bei der Starry Night Skies Over Yosemite Tour gibt es allerlei Wissenswertes über den Mond, die Milchstraße, Kometen und damit verbundene Folklore zu erfahren.
Tiere im Winter beobachten
In den ruhigeren, kalten Wintermonaten lockt der Park mit seinen schneebedeckten Gipfeln nicht nur Wintersportfans an. Auch Naturliebhaber genießen die Einsamkeit und Schönheit der Winterlandschaft. Sie bietet eine wunderbare Kulisse für Erlebnisse in der Natur.
Das Aufspüren von Wildtieren oberhalb der Schneegrenze gehört zu den spannendsten Winterunternehmungen von Yosemite. Dabei gilt es zu beachten: Fester Schnee kann für Anfänger ein schwer zu lesender Untergrund sein. Aber während geführter Touren fällt es leichter, die Spuren zu identifizieren. Die Tierwelt im Winter unterscheidet sich von der im Sommer. So ist es im Winter schwieriger, Bären zu sichten. Auch die auffälligen Geweihe der Hirsche sind oft schon abgeworfen.
Dafür besteht eine deutlich höhere Chance, Wildtiere wie Schwarzschwanzwild, Raben, Douglas-Eichhörnchen und die blau-türkis schimmernden Diademhäher zu beobachten. Mit Glück stoßen Besucher des Parks auch auf die nur selten anzutreffenden Rotluchse, Dickhornschafe oder Kojoten, die vorzugsweise im Winter durch das Tal jagen, wenn weniger Menschen unterwegs sind. Zur Beobachtung sollten sich Besucher bereits in der Morgendämmerung auf die Spurensuche begeben. Erfolgreich kann die Suche im El Capitan Valley und am Merced River sein, der ganzjährig Wasser führt. Der Merced River ist auch ein guter Ort, zahlreiche Vogelarten zu beobachten. Die Spurensuche ist auf ausgewiesenen Wanderwegen selbständig möglich. Geführte Touren sind etwa über Yosemite Conservancy buchbar.
Wintersport im Yosemite National Park
Eine entspannte Art den Nationalpark zu erkunden, ist das Schneeschuhwandern oder Langlaufen. Mit dem Yosemite Mountaineering School and Guide Service können Gäste bei einer rund sechsstündigen Tour durch die Wälder und über schneebedeckte Wiesen wandern und dabei den Ausblick vom Dewey Point genießen. Wer auf eigene Faust eine Schneeschuhtour unternehmen will, sollte die Morgen- und Abenddämmerung (mit Stirnlampen) nutzen. Dies sind die idealen Stunden, um beispielsweise Nerze oder Flussotter zu beobachten.
Bei einer zweistündigen geführten Schneeschuhwanderung in Vollmondnächten erlebt man die mystische Atmosphäre im Badger-Pass-Skigebiet. Der Vollmond wirft dabei ein besonderes Licht auf die weiße Schneelandschaft. Touren sind über die Rezeptionen der Unterkünfte buchbar. Ein weiterer Anbieter für Touren durch den Schnee ist die Yosemite Cross-Country Ski School.
In den höheren Lagen des Nationalparks gibt es Hunderte von Kilometern an Skigebieten für Langläufer. Die Loipen führen vorbei an alte Mammutbäume, über Felder und entlang von Flüssen durch den Park. Eine der schönsten Touren führt geübte Langläufer zum Glacier Point. Der knapp Rundweg ist knapp 34 Kilometer lang. Wer Lust aus Ausdauer hat, bewältigt ihn an einem Tag.
Alternativ kann man einen Stopp in der Skihütte am Glacier Point einplanen. Der Glacier Point liegt auf knapp 1.000 Meter Höhe und bietet Ausblicke auf das Yosemite Valley und den Half Dome. Für einen kürzeren, aber durchaus malerischen Ausflug empfiehlt sich der knapp sechs Kilometer lange Meadows Trail (einfache Strecke) zum Dewey Point.
Unterkünfte im Yosemite National Park
Die Yosemite Valley Lodge ist ideal für Outdoor-Fans und Sportliebhaber geeignet. Direkt an den Yosemite Falls gelegen bietet sie 241 einfache und vier Familienzimmer mit Balkon oder Veranda. Ökotourismus wird mit energiesparender Beleuchtung und recycelten Bodenbelägen groß geschrieben.
Wunderschöne weiße Häuser im viktorianischen Stil umgeben von üppigem Grün sind charakteristisch für das Wawona Hotel. Mit hauseigenem Golfplatz und Schwimmbad lädt es Gäste in 104 Zimmer, 50 davon mit privatem Bad, ein. Die Lodge liegt im Nationalpark etwa 20 Minuten vom südlichen Parkeingang an der Route 41.
Wie ein Abenteurer mitten in der Natur nächtigen kann man im Curry Village. Gastfreundschaft wird im Camp, das seit 1899 existiert, groß geschrieben. Curry Village verspricht tolle Ausblicke auf den Half Dome und auch auf Glacier Point. 401 Zelte und 78 historische Cottages stehen für Gäste bereit. Fahrräder und Flöße können im Camp geliehen werden, und die Yosemite Mountaineering School liegt gleich nebenan.
Brandneu eröffnet wurde neulich das Yosemite Valley Welcome Center. In dem 3.000 Quadratmeter großen Willkommenszentrum können Besucher direkt mit NPS-Rangern und freiwilligen Helfern der Yosemite Conservancy sprechen, um Informationen für die Planung ihres Aufenthalts einzuholen.