Manchmal werden Träume wahr. Und man muss sich selber kneifen, um zu begreifen, was gerade passiert. reisen EXCLUSIV-Autorin Simone Sever landete im maledivischen Inselparadies des Lhaviyani-Atolls auf der privaten Insel des Le Meridien, Maldives Resort & Spa und hatte bereits nach wenigen Minuten jede Menge Druckstellen.

Der Blick aus den kleinen Fenstern des dröhnend lauten Wasserflugzeugs hinunter auf die Inselwelt der Malediven ist atemberaubend. So schön! Wie gemalt. Als flöge ich mitten durch eine dieser kitschigen Fototapeten der 1970er Jahre. Doch dies hier ist irgendwie bedeutend eindrucksvoller, tatsächlich real und deutlich ohrenbetäubender. Unter mir liegen wie Perlen auf einer Kette türkisumrandete Inseln im dunklen Blau des Indischen Ozeans. So friedlich. Mein Blick aus der Vogelperspektive ist wie ein wahr gewordener Traum. Wie konserviert man solche Momente eigentlich, um sie für immer zu bewahren? Ich glaube, ich muss mich mal kneifen, um zu spüren, dass ich wirklich in diesem Moment bin. Aua!

Overwater Villa auf den Malediven von oben

Le Meridien Maldives Resort & Spa

Mit einem lauten schrillen Signalton setzt das Wasserflugzeug auf. Weiße Gischt spritzt. Die Kufen tragen uns bis zum Anlegerpier, wo ein winkendes Begrüßungskomitee des Le Meridien, Maldives Resort & Spa alle neuen Gäste willkommen heißt. »Paradies. Paradies. Paradies«. Kein anderer Begriff hat gerade Platz in meiner Gedankenblase. Ich kneife in meine Handballen. Links und rechts.

Mitten im Aquarell

141 Villen liegen inmitten der tropischen Landschaft und auf dem Wasser verstreut. Ich bin angekommen in meiner eigenen Phantasie, denn genau so und in genau dieser Farbgebung hatte ich mir die Malediven vor meinem inneren Auge ausgemalt. Die Farbe des Wassers, das an manchen Stellen in Azur glänzt und in Strandnähe den zarten Aquarellfarben Claude Monets gleicht, und auch die Farbe des Sandes, die einem klaren Weiß gleichkommt und die zur Mittagszeit ein bisschen in den Augen brennt. Im seichten Wasser schaukle ich bald mitten im Postkartenidyll, als mir signalisiert wird, dass meine Villa zum Einzug bereit ist.

Spa im Le Meridien Maldives Resort & Spa

Le Meridien Maldives Resort & Spa

Es dauert eine Weile, bis der Buggy nach einer Fahrt über die langgestreckte und beinahe Sylt gleichende Insel vorbei an Palmen und tropischem Grün am anderen Eilandende und dem schier endlosen Holzsteg vor meiner Villatür hält. Meine Overwatervilla schwebt auf Stelzen über dem Meer. Die Zimmerkarte klickt, die schwere Tür öffnet sich und gibt langsam den Blick frei auf mein »Home away from reality« für die nächsten Tage, meine Gedanken schreien erneut »Paradies. Paradies. Paradies« und dazu singt Christina Aguilera »I just wanna feel this moment!« Besser ich kneife mal in meinen rechten Oberarm.

Interior des Le Meridien Maldives Resort & Spa

Le Meridien Maldives Resort & Spa

Überall ist Licht

Die Farben scheinen von einer Pastellfarbpalette entnommen und sind so natürlich wie der Ozean, der aus jedem Winkel meiner Villa und des geräumigen Badezimmers zu sehen ist. Vom breiten Bett ist der gesamte Raum inklusive offenem Bad einsehbar und das Meer hat sich draußen vor der hölzernen Veranda ausgebreitet und passt farblich zu den Fenstern aus Lamellen. Das Licht durchfließt die Räume. In meiner freistehenden Badewanne floaten weiß-rosa Frangipaniblüten. Einladend. Es braucht nicht lange und ich schwebe im Badewannenwasser über dem Meer. Schwämme ein Hai vorbei, was er wohl denken würde? Es schwimmt aber kein Hai, sondern ein ganzer Fischschwarm vorbei, den ich von meiner Badewanne aus beobachten kann.

Drohnenaufnahme einer Villa auf den Malediven

Justin Nicholas/ www.justinnicholas.com.au

Danke für den Fisch!

Allerfeinstes Sushi, Sashimi und viel Meer serviert am Abend das japanische Restaurant »Tabemasu«, eines von insgesamt sechs Cafés und Restaurants, die den Gästen des Le Meridien, Maldives Resort & Spa den Mund wässrig machen. Der Fisch ist tatsächlich so frisch und butterzart, als käme er direkt aus dem Wasser. Ist wohl auch so. Nun weiß ich endlich, wie das Paradies schmeckt. Ich schwebe im siebten Himmel, als ich mich auf den Weg zurück zu meiner Villa mache, der von den Laternen auf dem Holzsteg und einem sternenklaren Himmel erleuchtet wird.

Garten eines Hotels

Justin Nicholas/ www.justinnicholas.com.au

Schwebezustand

In dieser ersten Nacht schlafe ich nicht in meinem wolkengleichen Bett in der Mitte des Zimmers, sondern nehme meine Bettwäsche und lege mich auf das Netz, das einen Teil meiner Veranda überspannt. Quadratisch, praktisch und direkt über der Wasseroberfläche. Ich schwebe sozusagen über dem Indischen Ozean. Mein Blick haftet an den Sternen, die unfassbar klar erkennbar sind. Ich brauche dringend wieder einen Moment des Kneifens. Mein linker Oberarm ist dran. Und dann wiegt mich der Sound des gurgelnden Ozeans melodiös in den Schlaf. Als ich erwache, hat sich eine leichte Bewölkung in das Sonnenaufgangsszenario geschoben. Die Farben sind so weich, als wachte ich in einer Zwischenwelt von Traum und Realität auf. Irgendwie ist alles fast zu schön, um wahr zu sein und dennoch bin ich jetzt hier und nirgendwo sonst. Ein paar Sprossen die Leiter hinuntergeklettert und ich schwimme inmitten von Fischen im Meer. Ich kann mir keinen besseren Start in den Tag erträumen.

Zimmer im Le Meridien Maldives Resort & Spa

Le Meridien Maldives Resort & Spa

Farbwelten

Man stelle sich folgendes Bild zur Mittagszeit vor: Ich – und zwar von einem Mundwinkel zum anderen grinsend – auf einer Liege direkt am seichten türkisfarbenen Wasser. In der Hand ein Glas mit auf den Punkt gekühltem Rosé. Meine Nägel in den Farben des Meeres und des Sandstrands, der weißen Gischt und des Himmels lackiert. Auf dem Tablett eine nicht nur farblich perfekte, sondern auch köstlich mundende Ceviche. Ich weiß jetzt gerade gar nicht mehr, wo ich mich noch kneifen soll. Christina Aguilera: »Come on feel this moment!« I do!

romantisches Dinner am Strand

Justin Nicholas/ www.justinnicholas.com.au

Untertauchen

Treffpunkt Marina. Ein Ausflug zum Außenriff steht auf meinem Tagesplan. Ich muss gestehen, ich bin nicht wirklich erfahren im Schnorcheln, lediglich einmal vor gefühlten hundert Jahren bin ich am Strand von Thailand untergetaucht. Aber dabei hatte ich immer Bodenkontakt. Mit einem Motorboot brausen wir über die Wellen hinaus zum Riff. Für mich ein Erlebnis wie »Into The Deep Blue«. Meine Pumpe geht mächtig und legt noch mal einen Schlag drauf, als unsere Instruktorin verlauten lässt, dass das Boot uns später abholen wird. Wie bitte? Ich hier im offenen Meer allein? Fischfutter für die ganz Großen? Ich weiß gar nicht, ob ich aus dem Boot ins Meer hüpfen mag. Eher nicht. Aber mit ein bisschen Überredung springe ich mit einem maximalen Platsch ins Wasser. Kaum drin, vergesse ich die Welt und habe nur noch Augen für Fischschwärme, Rochen, Riffhaie und Schildkröten, die mich geradezu umschwirren wie Motten das Licht. Derart geflasht vergesse ich sogar, mich zu kneifen. Und schon heißt es zurück zum Boot. So zögerlich ich beim Hineinspringen war, so enttäuscht bin ich nun, dass die Schnorchelzeit so schnell vorbei ist. Unter Wasser ticken die Uhren offensichtlich anders.

Tauchen auf den Malediven

Le Meridien Maldives Resort & Spa

Höhenflüge

Der nächste Höhenflug wartet bereits, auch wenn sich die Inseln kaum merklich aus dem Wasser herausheben. Mit ordentlich Pferdestärken rasen wir über die sanften Wellen zur exklusiven Privatinsel der exklusiven Privatinsel: Bodu Finolhu kommt einer echten Robinsonade gleich. Als hätte noch nie ein Mensch dieses Eiland betreten. Ich hinterlasse bei einem Inselrundgang lediglich meine eigenen Spuren im Sand. Der Butler, der diesen Trip begleitet, hat vegetarisches Fingerfood anzubieten und einen Limoncello Spritz, der mit seinem sanften hellen Gelb der Szenerie farblich gerecht wird. Auf der weich umspülten Sandbank zeichne ich Kreise in den Sand und verliere mich im Moment.

Zurück im Hotel wartet bereits die Massageliege im Spa des Le Meridien, Maldives Resort & Spa. Sanfte Chillmusik. Das Rauschen des Meeres wirkt beruhigend, zumindest bis mir die Augen während des Treatments zufallen. Ich träume nicht, denn ich bin ja längst im Traum gelandet, auf dieser meiner Insel, in dieser meiner Auszeit.

Kino am Strand

Le Meridien Maldives Resort & Spa

Angekommen

Am letzten Abend will es mir das Le Meridien, Maldives Resort & Spa nochmal besonders schwer machen diese Traumwelt zu verlassen und lässt eine fulminante Golden Hour erstrahlen, die mit weichem Licht und all ihrer Schönheit verwöhnt und mich mit Demut erfüllt. Ich bin dankbar für all die besonderen Momente, die ich erleben durfte und habe längst aufgehört mich zu kneifen, denn ich bin im Hier und Jetzt angekommen.

Atoll der Malediven

Justin Nicholas/ www.justinnicholas.com.au

Eine Übernachtung für zwei Personen in einer der Overwatervillas kostet ab €550 pro Nacht, inkl. Frühstück. Mehr Infos gibt es auf der Website des Le Meridien, Maldives Resort & Spa.