Ostern ist nicht nur die Zeit für Eier und Hasen – manchmal wird es richtig verrückt! Hier sind sechs absurde Traditionen an Ostern aus aller Welt, die für Staunen sorgen.

1. Eierrollen in den USA

Die erste der absurden Traditionen an Ostern führt uns in die USA. Dort wird in einigen Teilen, vor allem in Ohio, an Ostern ein riesiges Eierrollen (»Egg Rolling«) veranstaltet. Dabei rollen Kinder hartgekochte Eier einen Hügel hinunter, oft mithilfe eines Löffels. Wer das Ei am schnellsten ins Ziel rollt, gewinnt! Klingt einfach, ist aber manchmal eine chaotische Partie. Und ein Riesenspaß ist diese verrückte Ostertradition noch dazu. Das berühmteste Eierrollen findet jedes Jahr an Ostermontag auf der Wiese vor dem Weißen Haus in Washington statt. Der Gastgeber ist kein geringerer als der Präsident der USA samt First Lady.

»Egg Rolling« in den USA ist eine beliebte Ostertradition

»Egg Rolling« in den USA ist eine beliebte Ostertradition und wird jeden Ostermontag vorm weißen Haus auf Einladung des Präsidenten gespielt I Foto: Andrew Leyden/Shutterstock.com

2. Osterfeuer in Skandinavien

In Norwegen, Schweden und ganz Skandinavien zünden die Leute an Ostern große Feuer an, um böse Geister zu vertreiben. Wir kennen ja auch Osterfeuer hier in (Nord-)Deutschland. Das Absurde an den Feuern als Tradition zu Ostern in Norwegen ist jedoch, dass diese gerne mal haushoch sind! Da ist dann auch wirklich jeder böse Geist vertrieben.

Übrigens: Walpurgisnacht wird in Nordeuropa immer am 30. April gefeuert – ebenfalls mit einem großen Feuer. Auch am Mittsommer darf das riesige, gemeinsame Feuer nicht fehlen – in Skandinavien wird keine Gelegenheit zum Feuer ausgelassen!

Osterfeuer in Schweden

Foto: Natalia Bohren/Shutterstock.com

3. Eierwerfen in Polen

In einigen Regionen Polens werfen sich Menschen an Ostern gegenseitig rohe Eier an den Kopf. Das Ziel? Spaß haben und das neue Leben (die Auferstehung von Jesus) feiern. Das Ergebnis: bunte, klebrige Köpfe und jede Menge Gelächter!

Nicht nur in Polen ist das Eierwerfen beliebt. Im Vereinigten Königreich gibt es sogar eine eigene »World Egg Throwing Federation«, die eine Weltmeisterschaft austrägt. Die Disziplinen variieren von »Russian Egg Roulette« über »Werfen und Fangen« zu einem »Eier-Katapult«. Kein Witz. Jährlich im Juni findet der Wettbewerb in Swaton (Lincolnshire) statt.

Russian Roulette mit Eiern bei den World Egg Throwing Championships in Swaton, Lincolnshire,

Russian Roulette mit Eiern bei den World Egg Throwing Championships in Swaton, Lincolnshire I Foto: Ian Melvin/Shutterstock.com

4. Das Oster-»Bilby« in Australien

Australien hat seinen ganz eigenen Osterhasen – und zwar den »Easter Bilby«. Tatsächlich sieht das kleine Beuteltier dem Hasen ähnlich. 1979 erschien in einem Kinderbuch erstmals der Bilby als »australische Version des Osterhasen«. Heute darf der Schokoladen-Easter-Bilby vor Ostern in den australischen Supermärkten nicht fehlen! Ein Teil des Erlöses geht tatsächlich sogar in den Schutz des bedrohten süßen Tierchens. Ob sich in seinem Beutel wohl ein paar Ostereier verstecken?

ein »Bilby« als Osterhase in Australien

der Schokoladen-»Easter Bilby« in Australien I Foto: Milleflore Images/Shutterstock.com

5. Der Eiertanz in England

Ein Balanceakt mit Geschichte: Im 5. Jahrhundert brachten die Sachsen den Brauch des Eiertanzes nach England. Auch Margarete von Österreich und Philipp der Schöne tanzten 1498 zwischen hundert Eiern, um heiraten zu dürfen – kein Ei durfte zerbrechen! In Großbritannien wurde es zum Spiel: Augen verbinden, Eier am Boden und wer geschickt springt und keines trifft, gewinnt sie alle. Tradition trifft Nervenkitzel!

6. Das tanzende Ei in Spanien

Zwar ist dies keine Tradition an Ostern, sondern an Fronleichnam, aber sie hat trotzdem mit Eiern zu tun: das »L’ou com balla« in Katalonien, was übersetzt in etwa »das Ei, das tanzt« bedeutet. Der Brauch geht auf das 16. Jahrhundert zurück und hat eine tiefe religiöse Bedeutung. Traditionell wird dabei ein rohes Ei auf einen Brunnen oder in eine kleine Schale gesetzt, die sich über einem Wasserlauf befindet. Das Wasser fließt in sanften Strömen und bewegt das Ei, sodass es hin und her »tanzt«. Die Bewegung des Eis soll an die Harmonie der Schöpfung erinnern und symbolisiert die Verbindung zwischen Himmel und Erde, Gott und Mensch. »L’ou com balla« findet hauptsächlich in Barcelona statt, insbesondere im wunderschönen Palau de la Música Catalana und in den Klöstern von Barcelona, aber auch in anderen Städten Kataloniens ist die Tradition bekannt.

L'ou com balla in Barcelona

L’ou com balla in Barcelona I Foto: Leo Bendich/Shutterstock.com