Jeden Januar verwandelt sich Park City in Utah in ein Zentrum für Filmkunst. Beim Sundance Film Festival trifft sich die internationale Szene der Regisseure, Schauspieler und Cineasten, um Geschichten jenseits der großen Studios zu feiern. Der Geist dieses Festivals – unabhängig, experimentierfreudig und naturverbunden – trägt unverkennbar die Handschrift von Robert Redford.
1978 begann alles noch recht unscheinbar unter dem Namen »Utah/US Film Festival«. Drei Jahre später zog das Festival nach Park City und fand dort seine Heimat. Aus der einst kleinen Veranstaltung ist heute eines der wichtigsten Foren für unabhängigen Film geworden: Karrieresprungbrett für unzählige Regisseure und Schauspieler.

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Robert Redford und sein »Kid«
Dass der Name »Sundance« eng mit Redford verbunden ist, liegt auf der Hand: Seine Rolle als Sundance Kid im Westernklassiker Butch Cassidy and the Sundance Kid machte ihn 1969 weltberühmt. Wenig später taufte er sein eigenes Land im Provo Canyon, das zuvor »Timp Haven« hieß, kurzerhand in »Sundance« um. Damit setzte er ein Zeichen: Hier sollte ein Ort entstehen, an dem Kreativität und Natur gleichberechtigt nebeneinander existieren.
Natur als Bühne für Kreativität
Redford verliebte sich schon in den frühen 1960ern auf einer Motorradreise in Utah. Für 500 Dollar (!!) kaufte er zunächst ein Stück Land, später kamen weitere 2.800 Hektar hinzu. Nicht, um sie großflächig zu bebauen, sondern um sie zu bewahren. Sein Motto lautete: »Ein wenig entwickeln, viel erhalten.« 1981 gründete er schließlich das Sundance Institute. Inmitten der Berge entstand diese weltberühmte Werkstatt für Autoren, Regisseure und Künstler – eine Gegenwelt zum kommerziellen Hollywood.

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Park City: Ganzjährig lebendig
Auch ohne Festival lohnt sich Park City. Im Sommer lockt der Park Silly Sunday Market mit Straßenkunst, Musik und regionalen Spezialitäten. Wer im August kommt, stößt auf das traditionsreiche Kimball Arts Festival. Dazu gesellen sich Wanderwege in den Wasatch Mountains, Mountainbike-Routen oder eine rasante Zipline.
Im Winter verwandelt sich Park City in ein Skiparadies. Deer Valley Resort und Park City Mountain gehören zu den besten Skigebieten Nordamerikas. Ein Erbe der Olympischen Spiele 2002.
Auf Redfords Spuren: Sundance Mountain Resort
Herzstück seines Vermächtnisses bleibt das Sundance Mountain Resort im Provo Canyon. Auch wenn Redford es 2020 verkaufte, trägt das Resort weiter seine Handschrift. Die Lodge bietet von komfortablen Zimmern bis zu großzügigen Mountain Suites alles, was es für ein entspanntes Natur-Refugium braucht. Besonders legendär ist das Tree Room Restaurant, dekoriert mit Kunst aus Redfords Sammlung und einem echten Baum, der mitten im Raum wächst. Abends zieht es viele in die Owl Bar, wo eine restaurierte Bar aus Butch Cassidys Zeiten den Ton angibt.

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Filmgeschichte zum Anfassen
Utah selbst ist eine riesige Filmkulisse. Der Zion National Park und die Geisterstadt Grafton waren Schauplätze für Butch Cassidy and the Sundance Kid. Auch der Snow Canyon State Park diente mit seinen roten Felsen als dramatische Westernkulisse.Wer Jeremiah Johnson kennt, findet die Bearclaw Cabin am Sundance Mountain Resort – eine Hütte mit authentischem Wildnis-Flair.
Utah Film Trail und Studios
Heute erinnert ein offizieller Utah Film Trail mit Markierungen an bedeutende Drehorte im ganzen Staat. Und während draußen die Berge dominieren, entstehen in den Utah Film Studios in Park City auf 70.000 Quadratfuß neue Produktionen. Hier spürt man das filmische Erbe der Region das ganze Jahr über.
Ein Vermächtnis in den Bergen
Sundance ist mehr als ein Festival. Es ist ein Symbol für Redfords Idee, Natur, Kreativität und Unabhängigkeit zu verbinden. Wer nach Park City oder ins Sundance Resort reist, erlebt nicht nur Filmgeschichte, sondern auch den Ort, an dem einer der größten Hollywoodstars beschloss, die Dinge ein wenig anders zu machen.
