Traumstrände soweit das Auge reicht: Spanien lädt im Sommer mit oft durchgehend warmen Temperaturen und zahllosen Sonnenstunden zum Baden ein. Die Zahl der Strände des Landes scheint unendlich – und jeder begeistert mit seinem eigenen Charakter. Von Stränden an versteckten Höhlen bis hin zu weitläufigen Familienstränden ist für jeden Geschmack etwas dabei. Hier eine kleine Auswahl der schönsten versteckten Strände in Spanien.
Praia das Figueiras, Galizien
Der Praia das Figueiras liegt auf der Insel Illa de Monteaguda im Parque Nacional das Ilhas Atlânticas da Galiza. Der Zugang zu dem Naturschutzgebiet ist streng reguliert. Pro Tag dürfen höchstens 2.200 Besucher die Insel besuchen. Fahrzeuge sind nicht erlaubt. Wer eine Besuchserlaubnis ergattert hat, kann eine der Fähren von Vigo, Cangas oder Baiona zu den Inseln nehmen. Der Praia das Figueiras – der Feigenbaumstrand – ist ein FKK-Strand und idyllisch gelegen zwischen Hügeln und jungen Pinien- und Eukalyptusbäumen. Wenn man über die Felsen weiter Richtung Norden geht, findet man weitere kleine Sandbuchten.
Hinkommen: Vom Hafen rechts und 300 Meter den Camino do Faro do Petto entlang bis zu einem Wegweiser zur Praia das Figueiras.
Playa do Vilar, Ribeira, Galizien
Galizien-Kenner wissen: Je weiter es nach Norden geht, desto wilder, grüner und prächtiger wird die galicische Küste. Um sich davon einmal zu überzeugen, sollte man Kurs nehmen auf den Parque natural de las Dunas de Corrubedo. Er ist der meistbesuchte Naturpark Galiciens. Rund 300.000 Besucher zieht er jährlich an. Eine der Gründe: die große Wanderdüne. Mit einer Länge von über einen Kilometer, einer Breite von 250 Metern und einer Höhe von 20 Metern ist sie das Highlight des Parks schlechthin. Unweit der Düne befindet sich der Playa do Vilar. Der weitläufige Strand ist wegen seiner Wellen besonders bei Surfern beliebt. Zu gucken gibt es also eine Menge. Wer Richtung Praia de Anquieiro läuft, begegnet immer weniger Menschen – der ideale Ort für alle, die es einsam mögen.
Hinkommen: Von Vilar auf der CP-3702 für 550 Meter Richtung Nordwesten fahren. Beim großen Schild zum Park links abbiegen und der Straße 700 Meter bis zum Parkplatz folgen. Bohlenwege führen von dort zum Strand.
Praia de San Miro, Malpica de Bergantinos, Galizien
Die dichte, grüne Küste der Costa Verde erstreckt sich über mehr als 350 Kilometer, von Galicien im Westen bis Asturien im Osten. Das Schöne für Beach-Liebhaber: Die Strände liegen in einer wilden, natürlichen Umgebung. Das gilt auch für den Praia de San Miro. Von dem mit hohem Klippen umgebenen Strand genießt man einen tollen Blick auf den Atlantik. Pinien und Eukalyptusbäume spenden im Hochsommer den begehrten Schatten. Ein kleiner Wasserfall und zwei Bäche bieten einen ganz besonderen Charme. FKK ist erlaubt, aber kein Muss.
Hinkommen: Vom Dorf Escras auf der Straße Escras für rund zwei Kilometer Richtung Nordosten fahren, dann parken und dem Bohlenweg zum Strand folgen.
Playa de Berellin & Barnejo, Kantabrien
Kantabriens Küste ein Fest für die Augen. Die Wellen des leuchtend blauen Meeres spülen an halbmondförmige goldene Sandstrände zu Füßen smaragdgrüner Hänge mit bunten Wildblumen – ein wahres Farbenfest. Um sich hier für den richtigen Strand zu entscheiden, hat man die Qual der Wahl. Zu empfehlen ist ein Besuch der Playa de Berellin & Barnejo. Die beiden malerischen Sandbuchten liegen am Ende eines langen Meeresarms. Vogelgezwitscher und Zikaden vermischen sich mit den Stimmen der spielenden Kinder. Der Strand ist besonders für Familien geeignet. Wer Zeit und Muße hat, sollte einen halbstündigen Spaziergang auf den Klippen zur Playa de Fuentes unternehmen.
Hinkommen: Von Prellezo auf dem Barrio el Lugar 100 Meter Richtung Nordosten, leicht links halten, dann nach 500 Metern links parken oder gegen Gebühr auf dem Feld mit Blick übers Meer. Den Weg zum Strand hinuntergehen.
Port de Joan, Katalonien
Die Costa Brava zieht seit eh und je die Touristen an wie die Motten das Licht. Touristen-Rummelplätze wie etwa Llore de Mar sind im Sommer voll mit jungen Leuten, die in den Bars und Clubs die Nacht zum Tag machen. Doch in den wilderen und weniger zugänglichen Gegenden, vor allem in den vielen Nationalparks entlang der Küste, hat man die Natur mehr oder weniger sich selbst überlassen. Ein idealer Ort für alle, die die schönsten versteckten Strände in Spanien entdecken wollen. Einer der ersten Adressen ist der Port de Joan bei Cólera. Der einsame Strand liegt am 43 Kilometer langen Fernwanderweg Camí de Ronda entlang der Küste.
Hinkommen: Von Llançà auf der N-260 für Kilometer Richtung Norden, bei der Platja de Gerbet rechts zum Parkplatz. Zum linken Ende des Strand gehen, wo man bei Ebbe einen Weg findet, weiter um die Landspitze herum und über die Felsen bis zu einem kleinen Haus und einem kleinen Strand mit Anleger.
Cala sa Sabolla, Cadaqués, Katalonien
An der Küste des Parc Natural de Cap de Creus mischen sich Mastix- und Wachholdersträucher mit vierkantiger Schuppenheide und schwarzem Ginster. Hohe Klippen, versteckte Buchten, Höhlen und metamorphes Gestein sind zu kunstvollen Formen erodiert. In dieser wunderschönen Gegend befindet sich der Strand Cala sa Sabolla. Er liegt in einer der einsamsten und friedlichsten Buchten der Costa Brava. Das Wasser ist tief, ruhig und klar. Wenn man ca. 100 Meter rausschwimmt, entdeckt man zur Rechten eine kleine Bucht. Perfekt für Pärchen und FKK-Liebhaber.
Hinkommen: Von der Platja des Llané Gran in Cadaqués 900 Meter nach rechts am Wasser entlang, am Hotel Llane Petit vorbei, weiter auf dem Carrer des Ouers die Küste entlang, dann den Schildern zum Far de Cala Nons folgen, der zu einem schmalen Weg wird und bergab führt. Nachdem man ein Stück auf einer breiten Bruchsteinmauer gegangen ist, sieht man links die Bucht und einen kleinen Trampelpfad zum Strand.
Cala de Ambolo, Katalonien
Sandstrände, klares Wasser und ein verlässlich warmes Klima machen die Costa Blanca, die Weiße Küste, zu einem der beliebtesten Urlaubsziele Spaniens. Zwar sind viele Küsten sehr touristisch, dennoch entdeckt man noch unberührte Strände. Die Region bietet zudem Naturparks, Meeresschutzgebiete und Gebirge entlang der Küsten mit schier unglaublicher Flora und Fauna. Die Cala de Ambolo ist eine unberührte Bucht mit weißem Kieselstrand, Felsbrocken und tiefgrünblauem Wasser. Sie gilt als eine der schönsten Buchten an der Costa Blanca. Pluspunkt: Die Isla del Descubridor schirmt die Bucht vor Wind ab. Minuspunkt: Auch am Strand und im Wasser sollten Badeschuhe getragen werden.
Hinkommen: Von Balco al Mar au dem Carrer Cap Negre Richtung Südwesten und nach 400 Metern bei der T-Kreuzung rechts auf die Calle Igor Stravinsky. Dann wieder rechts auf die Calle Giuseppe Verdi, rechts halten auf die Calle Richard Wagner und oben dem Berg parken. Die steile Serpentinenstraße ca. 500 Meter bergab gehe, dann links 120 Betonstufen mit Geländer hinabsteigen und 300 Meter über herabgestürzte Felsbrocken runterkraxeln.
Cala del Plomo, Andalusien
Almerias wilde Küste ist gespickt mit unzähligen einsamen Stränden und Sandbuchten, deren natürliche Schönheit durch ihre abgeschiedene Lage und den Status als Naturschutzgebiet Parque Nacional Cabo de Gata-Nijar geschützt ist und die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Die Cala del Plomo, die Bleibucht, liegt versteckt in einem Tal mit Palmen und Zypressen am Ende einer langen Schotterstraße. Sie eignet sich prima zum Schwimmen und Schnorcheln, weil der Strand im Wasser sanft abfällt. Gut achtgeben sollte man aber angesichts der vielen Felsen unter Wasser und der Strömung bei starker Brandung. Rechts vom Strand liegt eine kleine einsame Bucht, zu der ein kleiner steiniger Weg führt.
Hinkommen: Von Agua Amarga auf der AL-5106 Richtung Nordwesten, nach 4,3 Kilometern links Richtung Fernán Pérez, nach 700 Metern wieder links Richtung Cala del Plomo. Auf der staubigen, unbefestigen Straße geh es 7 Kilometer bis zum Parkplatz links. Wer direkt vor dem Strand parkt, riskiert ein Knöllchen.
Playa de los Castilleijos, Andalusien
Die langen goldenen Sandstrände und riesigen Dünen erinnern Besucher an Norfolk, doch auf der anderen Seite der Straße von Gibraltar liegt Afrika – willkommen am Golf de Cádiz. Die Küste des Lichts ist von Pinienwäldern und Wildblumen gesäumt, und im Landesinneren sind Chamäleons, Hirsche und sogar Wildkatzen zu Hause. Warme Herbstwinde sorgen für Wellen und Brandung, die Flügel verleihen. Der Playa de los Castilleijos, der Burgenstrand, ist ein angesagter Spot für alle, es hip und entspannt mögen. Je weiter man die Küste entlangschlendert, desto einsamer wird es. Irgendwann ist kaum noch eine Menschenseele zu sehen. Dafür immer mehr geschützte und interessante Strände, an denen man sich sofort niederlassen möchte. Die Strände sind allesamt beliebt bei FKK-Liebhabern.
Hinkommen: In Los Canos de Meca auf einem der gebührenpflichtigen Parkplätze das Auto abstellen. Am Ostrand der Stand nach dem Schild zum Sendero de los Acantilados suchen, ein herrlicher 7 Kilometer langer Wanderweg über die Klippen nach Barbate. Rechts dem kleinen Weg folgen, über die Stufen zum Strand und nach Osten gehen, so weit man möchte. Auf Gezeiten achten.
Diese und viele, viele weitere Tipps zu den schönsten versteckten Stränden in Spanien findet man in dem Buch »Hidden Beaches Spanien« von Lola Culsán und John Weller. Das Buch ist erschienen im Haffmans/Tolkemitt-Verlag. 4-farbig, mit vielen Fotos und Illustrationen, 312 Seiten, Preis: 24,95 Euro, ISBN: 978-3-942048-87-3.