In Down Under steht die Welt Kopf. Naja, nicht in wörtlichem Sinn, doch Australien ist in jeder Hinsicht einzigartig. Der Bundesstaat Victoria ist bekannt für seine Hauptstadt Melbourne, für die Great Ocean Road und den weltbesten Kaffee. Aber es sind die skurrilen Eigenheiten, die dem Bundesstaat seinen besonderen Charakter verleihen.
Große Monumente
Groß, größer, Victoria – bei diesem Motto verwundert es wenig, dass einem im Bundesstaat Victoria an der einen oder anderen Stelle der Region riesige Skulpturen begegnen. Die Kunstwerke muten auf den ersten Blick skurril an, symbolisieren aber die Geschichte und die Identität des Ortes, an dem sie stehen. Nahe des Örtchens Churchill etwa gibt es eine gigantische Zigarre zu bestaunen, die der Lieblingstabakware des berühmten britischen Namensgebers des Ortes nachempfunden ist. Überdimensionale Thermometerhühner, auf Englisch Malleefowls, erinnern im Dorf Patchewollock an die heimische Tierwelt. Direkt am berühmten Murray River in Swan Hill steht ein riesiger Dorsch, stellvertretend für den bekanntesten Raubfisch der Region. Und eine gewaltige, turmhohe Weinflasche in Rutherglen kennzeichnet die Gegend rund um das Städtchen als eine der besten Weinregionen Victorias.
Einzigartige Outdoor-Kunst
Es könnte die größte Kunstgalerie der Welt sein: Auf 200 Kilometern führt der ursprüngliche Silo Art Trail, eine einzigartige Kunstinstallation im ländlichen Victoria, quer durch die Region Wimmera Mallee im Westen des Bundesstaats und schafft damit ein Verbindungsstück zwischen dem Grampians Nationalpark und dem Murray River. Riesige Wandmalereien auf den Außenseiten ehemaliger Getreidesilos zeichnen den Silo Art Trail aus. 2015 begannen verschiedene einheimische Street Art Künstler mit der Bemalung der Silos. Heute schlängelt sich der Trail durch zahlreiche Dörfer und umfasst insgesamt über zehn Kunstwerke, die allesamt eng mit der lokalen Geschichte und Kultur verbunden sind. Die Werke sind alle aus dem Auto heraus zu bestaunen, eine tolle Erfahrung für alle Kunstinteressierten und die, die es werden wollen.
Strand ohne Ende: Ninety Mile Beach
Einen der längsten Strände der Welt finden Beachlover im südöstlichen Teil Victorias: den Ninety Mile Beach zwischen den Ortschaften Port Albert und Lakes Entrance. Der Küstenabschnitt trennt mit seinem dünnen, goldenen Sandstrand den Südlichen Ozean von den Gippsland Lakes, Australiens größter Seenlandschaft. Wer den Weg hierher findet, der kommt, weil er die atemberaubende, unberührte Landschaft und das türkisfarbene Wasser erleben möchte. Lust auf Surfen, Schwimmen, Angeln oder Sonnenbaden, und das am besten, ohne auf Menschenmassen zu treffen? Dann liegt ihr am Ninety Mile Beach goldrichtig.
Dornen aus aller Welt: Cactus Country
In dem Örtchen Strathmerton im Norden Victorias befindet der riesige Kakteengarten Cactus Country, der Jahr für Jahr tausende Besucher in seinen Bann zieht. Hier finden sich auf einer Fläche von rund zehn Hektar Dornen in allen Formen und Farben. Das Areal beherbergt über 10.000 Kakteenarten aus aller Welt. Für Gartenliebhaber und Pflanzenenthusiasten ein echtes Highlight.
Geisterstadt Walhalla
Nein, hier geht es nicht um den prächtigen Ruheort der gefallenen Kämpfer in der nordischen Mythologie, sondern um ein kleines historisches Dorf in Victoria. Malerisch liegt das Städtchen von Bergen und Regenwäldern umgeben etwa 180 Kilometer östlich von Melbourne. Vor gut 150 Jahren war dieses australische Walhalla wegen seiner Goldminen mit rund 4.000 Einwohnern ein bedeutendes Zentrum des Bergbaus. Doch nachdem das begehrte Edelmetall abgebaut und der Goldrausch vorbei war, wurde Walhalla zur Geisterstadt. Heute leben noch zwanzig Menschen in dem Ort. Die alten Minen und die historischen Gebäude zeugen noch immer von der glorreichen Vergangenheit und sind inzwischen zu einer touristischen Attraktion geworden. Das Walhalla Goldfields Railway Museum, die Long Tunnel Extended Gold Mine und den Stringers Knob Lookout sollte man bei einem Besuch auf keinen Fall links liegen lassen.
Spektakuläre Seen
Der Lake Tyrrell im Nordwesten Victorias ist mit seinen 70 Quadratkilometern Fläche nicht nur der größte Salzsee des Bundesstaats. Sondern aufgrund seiner spiegelglatten Oberfläche auch ein begehrtes Fotomotiv. Und das besonders bei Sonnenauf- beziehungsweise -untergang, wenn sich das Licht der Sonne spiegelt und sich hier und da ein paar Wölkchen ins Bild schieben. Traumbilder. Der See hat zudem eine große Bedeutung für die Ureinwohner und beheimatet eine große Anzahl an Tier- und Pflanzenarten. Etwa 200 Kilometer südwestlich präsentieren sich nicht minder spektakulär die Pink Lakes, die, wie der Name bereits erahnen lässt, aufgrund ihrer leuchtend rosa Farbe bekannt sind. Die Färbung entsteht durch bestimmte Algen und Bakterien, die aufgrund des hohen Salzgehalts in den Gewässern gedeihen. Je nach Jahreszeit und Wetterbedingungen variiert die Farbe der Seen und reicht vom satten Pink bis hin zu lebhaften Magenta- und Orangetönen. Ein echter Hingucker
Wir empfehlen übrigens auch unbedingt ein Besuch Melbournes. Warum? Das verraten wir euch hier.