Bali ist seit Jahren DAS Ziel in Südostasien schlechthin. Kein Wunder, denn hier finden sich üppige tropische Natur, traumhafte Strände, mystische Tempelanlagen und eine einzigartige Kultur. Doch in den letzten Jahren machte die indonesische Insel auch immer wieder negative Schlagzeilen. Overtourism, Müll und respektlose Reisende sind hier die Stichworte. Lohnt sich Bali noch? Wir finden: Ja, es gibt sie noch, die wunderschönen und unberührten Orte auf der Insel. Wir zeigen euch, was ihr auf Bali erleben könnt. 

Bali: Ein paar praktische Worte zur Routenplanung

Die meisten Reisenden kommen in der Hauptstadt Denpasar an, denn der internationale Flughafen ist bestens mit Europa und der Welt angebunden. Mit Uber gelangt man innerhalb von Minuten in den Strandort Kuta, den größten touristischen Ort der Insel.

Am besten kommt man hier einmal in Ruhe an, bucht sich eine stylische Unterkunft mit Pool, schaut abends legendäre Sonnenuntergänge am Strand – dann ist der Übergang in das tropische Wetter und das mitunter hektische Gewusel nicht so hart. Und dann ist man bereit, die Trauminsel mit all seinen Highlights zu erkunden! Wer sich traut, mietet sich dazu günstig einen Roller (einfach an der Unterkunft fragen). Tatsächlich ist Bali nicht besonders groß, und bietet dennoch von weiten Stränden, Vulkanen, Regenwald und einzigartigen Tauchrevieren die volle Bandbreite eines Tropenurlaubs. Perfekt also, um auch in kurzer Zeit vieles zu sehen! Egal ob individuell oder mit einer geführten Tour.

Sehenswürdigkeiten und Unternehmungen auf Bali

Wunderschöne Fotomotive für die sozialen Medien? Die gibt es bei Lotus Ubud Swing im Überfluss! Der Ort liegt in Tegallalang im Norden von Ubud und bietet verschiedene Schaukeln, die perfekt vor der bezaubernden Kulisse der grünen, üppigen Hügel und Reisterrassen von Tegalalang platziert sind. Spätestens mit der Aufnahme in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes wurden diese weltberühmt.

Frau beim Lotus Ubud Swing auf Bali

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Antike Monumente und eine wunderbare Naturkulisse erleben Besucher des Gunung-Kawi-Tempel in Tampaksiring unweit von Tegalalang. Der bescheidene, aber majestätische Tempel liegt inmitten üppiger Grünanlagen und wird von wunderschön geschnitzten Schreinreliefen an den Wänden dominiert. Zum Tempel hinab geht es über Hunderte von Stufen. Als Belohnung wartet eine einmalige Landschaft rund um den Hauptkomplex.

Zurück in Tegallalang wartet mit dem Manuaba-Wasserfall ein weiterer faszinierender Ort. Dieses versteckte Juwel liegt etwa einen Kilometer von Lotus Ubud Swing Richtung Nordosten. Der Wasserfall, der nur selten von Reisenden besucht wird, ist mit seiner ruhigen und beruhigenden Atmosphäre ideal, um sich nach einem langen, anstrengenden Ausflugstag zu entspannen.

Auf den Spuren des Hinduismus auf Bali

Bali ist bekannt als Refugium des Hinduismus in Indonesien. Der gelebte Glaube hat das Bild der Insel geprägt und ist allgegenwärtig. Da ist zum Beispiel das eigentümliche Kopftuch der Balinesen, der Udeng. Je nach Anlass werden die Materialien kostbarer und die Art des Wickelns aufwendiger. Am wichtigsten ist jedoch, dass die rechte Zacke der Kopfbedeckung den linken Gegenpart überragt. Dies symbolisiert den Triumph des Guten über das Böse und ist nur ein einfaches Beispiel der vielfältigen Symbolik.

Unzählige Tempel – nicht umsonst wird Bali auch die Insel der 1.000 Tempel genannt – zeugen vom Glauben an Vishnu, Shiva und Brahma auf der Insel. Der Besuch der ein oder anderen Anlage sollte deshalb auf keiner Bali-Reise fehlen.

Der Pura Besakih ist die heiligste Tempelanlage Balis. Die Mutter aller Tempel liegt auf rund 950 Metern Höhe am Fuße des Gunung Agung. Das ist der höchste und heiligste Vulkan der Insel, welcher als Sitz der Götter gesehen wird. Jeder Fürstengeschlecht sowie alle Dorfgemeinschaften verfügen über Schreine und Altare in Besakhi, über die ihre Haustempel mit dem zentralen Heiligtum verbunden sind.

Pura Besakih Tempel Bali

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Der Pura Tirta Empul (wörtlich: sprudelnde Quelle) wurde laut einer heiligen Schrift bereits im Jahr 962 erbaut und ist eine von Balis heiligsten und wichtigsten Tempelanlagen. Er zählt zu den neun Staatstempeln. Aufgrund seiner hohen Bedeutung wird er nicht nur von Touristen, sondern mehr noch von Einheimischen besucht. Er ist vor allem durch seine heiligen Quellen bekannt. Mit einem Bad in dem heiligen Wasser, das sich aus mehr als 30 Wasserspeiern in das Becken ergießt, reinigen die Gläubigen regelmäßig Geist und Seele von bösen Gedanken und Problemen.

Pura Tirta Empul, Bali, Indonesia

Florian GIORGIO

Der Pura Goa Lawah (auf deutsch: Fledermaustempel) zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Osten Balis und zu den sechs wichtigsten Heiligtümern der Insel, welche auch als Sad Kahyangan bekannt sind. Das Heiligste des gesamten Tempelkomplexes ist die Fledermaushöhle, welche tausende der nachtaktiven Fledertiere und einige Schlangen beherbergt. Touristen dürfen diese zwar nicht betreten, können aber von außen die ruhenden Tiere am Eingang sehen. Am Abend kann man die Fledermäuse beobachten, wie sie aus der Höhle zur Nahrungssuche ausschwärmen.

Tipps zum nachhaltigen Übernachten auf Bali

Unterkunft. Homestays, Losmen oder Penginapan heißen die Unterkünfte in Indonesien, die nicht nur eine preiswerte Alternative zu herkömmlichen Hotels darstellen, sondern auch den Kontakt zu Einheimischen ermöglichen. Oft werden sie als Familienpension geführt, teilweise wohnen die Besucher aber auch mit den Gastgebern zusammen und werden in das Familienleben eingebunden. Durch den direkten Austausch erleben Indonesienreisende das Land von einer sehr persönlichen Seite und tauchen intensiv in die Lebensweise und Kultur der Inselgruppe ein. In der Regel sind die Homestays einfach gehalten, mit traditionellem Mandi-Bad – Wasserbottich mit Kelle – statt Dusche. Größere Unterkünfte mit mehreren Zimmern verfügen teilweise sogar über einen Pool. Die Preise für die Übernachtung starten bei umgerechnet fünf Euro, gute Losmen finden sich in jedem größeren Ort.

Bali bietet eine große Auswahl an wunderschönen Ressortanlagen, die selbst in der mittleren Preisklasse fast immer mit Pool und oft auch mit Spa ausgestattet sind. In den im Folgenden genannten Hotels wird sehr auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz geachtet.

Baumhaus-Unterkunft auf Bali

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Hotel Candi Beach Resort in Candi Dasa. Das luxuriöse Vier-Sterne-Hotel ist fernab der Touristenzentrum im Süden der Insel und hat seinen eigenen kleinen Strand. Wer rund um die Vulkane wandern will, ist hier näher dran als im Süden der Insel.

Kayumis Ubud Private Villas & Spa wird in schöner Regelmäßigkeit zum besten Hotel Balis gekürt. Die verschieden großen Villen liegen in einem üppigen tropischen Garten, jede hat ihren eigenen Pool direkt vor der Tür.

Maya Ubud Resort & Spa liegt dramatisch oberhalb eines mitunter reißenden Flusses, die Spa-Hütten und der Pool sind terrassiert angelegt.

Lecker essen: Gute Restaurants auf Bali

Restaurants. Das Bali Buda Café hat mehrere Standorte auf der Insel. Hier wird gesund und lecker gekocht, viele Produkte stammen aus nachhaltiger Landwirtschaft von der Insel. Unweit des Restaurants in Ubud hat Gründerin Brenda Ritchmond einen Health Food Shop eröffnet, in dem man schmackhafte Souvenirs findet.

Ibu Oka Warung, Jalan Tegal, Ubud, Tel.: +62 (0)361 976435; Balis Nationalgericht ist gegrilltes Spanferkel mit Reis und diversen Saucen. Hier bekommt man täglich ab 10:30 Uhr eines der besten der Insel. Urig, viel einheimisches Publikum, Rama Candidasa, Raya Sengkiku, Karangasem Candidasa, Tel.: +62(0)363 41 974. In diesem schicken Wellnessresort können sich auch externe Gäste eine besonders üppige und aromatische Reistafel servieren lassen. Edel.

Nasi Campur Bali

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Trinkgeld. In besseren Hotels/Restaurants ist Service-Charge fast immer inkludiert, trotzdem sind 5 bis 10 Prozent Trinkgeld üblich. Kleine Dienstleister wie Kellner, Hotelpersonal etc. sind auf Trinkgelder angewiesen. 2 000-4 000 Rp. sind üblich.

Den »morning price« beim Shoppen nutzen

Trinkwasser. Man sollte kein Leitungswasser trinken, sondern stets auf Mineralwasserflaschen zurückgreifen (Verschluss prüfen!).

Souvenirs. Bei kunstfertigen Silberschmieden, z. B. in Celuk bei Ubud, kann man sich individuellen Schmuck anfertigen lassen. Hochwertige bunte Holzmasken findet man im Dorf Mas.

Reise-Guide Bali: Holzmasken sind ein beliebtes Souvenir

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Der etwas andere Geschmack für Raucher: Gewürznelken-Zigaretten (kretek). Wichtig: Händler locken oftmals mit »morning prices«, denn der erste Geschäftsabschluss ist ein gutes Omen für den Tag.

Shopping-Tipp. Wer auf balinesische Kunst steht, ist in Ubud mit seinen zahlreichen Galerien richtig. Besonders interessant sind die Lempad Gallery und die Seniwati Gallery, die nur Kunst von Frauen führen.

Persönlicher Tipp. Geführte Insidertouren unter anderem durch Tenganan bietet der sehr gut Deutsch sprechende balinesische Reiseleiter Mr. Dharma an. Er ist ein wahrer Ausbund an guten Adressen und Geheimtipps. Direkter E-Mail-Kontakt über sudharma2011@gmail.com.

Roller, Auto, Bus – das sind die gängigsten Fortbewegungsmittel auf Bali. Wer die Insel per Fahrrad erkundet, kommt allerdings an Orte, die mit dem Auto kaum zu erreichen sind und erfährt mehr über Land und Leute. Hervorragende Räder und bestens informierte Guides bietet zum Beispiel der Veranstalter Sobek.

Moped mit Mann und Frau fährt über Straße in Bali

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Bloß keinen Katzenkaffee ordern!

Besser nicht. Kopi Luwak, besser als »Katzenkaffee« bekannt, gilt als der teuerste Kaffee der Welt. Und zwar deshalb, weil die Bohnen ihren Weg durch den Verdauungstrakt von Schleichkatzen genommen haben. Das Geschmackserlebnis hält sich allerdings in bescheidenen Grenzen und rechtfertigt mitnichten den für balinesische Verhältnisse horrenden Preis von bis zu 15 Dollar pro Tasse.

… aufpassen, wenn ein Einheimischer die Hände auf die Hüfte legt. Nach indonesischem Verständnis bedeutet das nämlich Ärger oder Arroganz.

… den Kopf eines Erwachsenen berühren. Es heißt, dass hier die Seele des Menschen wohnt. Daher ist der Kopf auf Bali ein intimes Körperteil.

… dem erstbesten Glauben schenken, der einem den Weg zeigt. Denn: Wenn Fremde nach einem Weg fragen, werden sie immer Hilfe bekommen, auch wenn den Indonesiern die richtige Route gar nicht bekannt ist. Deshalb sollten Urlauber am besten mehrere Personen ansprechen, um auf Nummer sicher zu gehen.

Einheimische Bali

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Visum und Währung

Visum. Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise nach Indonesien einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate gültig ist. Ein »Visit Visa« wird direkt bei der Einreise am Flughafen Denpasar ausgestellt und kostet umgerechnet rund 32 Euro. Alternativ kann das Visum auch vorab online auf der indonesischen Ministeriumswebsite beantragt werden.

Währung. Währung ist die Indonesische Rupiah (IDR) – wer 100 Euro tauscht, ist beinahe zweifacher Millionär in der Landeswährung (1 Euro = 16 730 Rupiah). Vor Ort kann man vielerorts Geld am Automaten abheben oder in den Hotels tauschen – der Kurs ist in Bali günstiger, als wenn man in Deutschland tauscht. In Hotels und Restaurants werden in aller Regel die gängigen Kreditkarten akzeptiert. Vorsicht ist geboten vor manipulierten Rechenmaschinen oder schlechten Rechenkünstlern.

Reisezeit: Am besten zwischen Mai und Oktober nach Bali

Reisezeit. Von Mai bis Oktober, denn in den anderen Monaten geht der Monsunregen auf Bali nieder. Meist regnet es jedoch nachts oder in den frühen Morgenstunden in heftigen Schauern ab, sodass auch von November bis April völlig verregnete Tage die Seltenheit sind.

Frau mit Sonnenhut und Rucksack auf Bali

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Sprache. Aufgrund der vielen Touristen sprechen viele Balinesen relativ gut Englisch; auch versierte deutschsprachige Guides sind auf der Insel häufig zu finden. Aber auch die indonesische Sprache Bahasa ist gar nicht so schwer. Hier haben Substantive nämlich keine Artikel, außerdem werden Verben nicht konjugiert und es gibt keinen Tempus. Das heißt: Wer die Sprache lernt, muss nicht wissen, ob es der, die oder das Apfel heißt. Es heißt lediglich »Apfel«. Zudem spielt es keine Rolle, ob etwas in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft geschieht oder ob man über eine oder mehrere Personen spricht.

Klima. Auf Bali ist es das ganze Jahr über gleichbleibend tropisch warm, die Temperaturen liegen konstant bei rund 30 Grad. Von April bis Oktober ist Trockenzeit, die Sonne scheint täglich sechs bis acht Stunden, und die Wassertemperatur steigt auf circa 30 Grad Celsius an. Von November bis März wechselt sich in der Regenzeit die Sonne immer wieder mit kurzen und monsunartigen Regenschauern ab. Zu dieser Zeit liegt die Luftfeuchtigkeit bei fast 100 Prozent.

Telefonieren/Internet. Am besten für das Handy im Telefonladen eine Prepaid-SIM-Karte eines lokalen Anbieters besorgen. Wichtig: SIM-lockfreies Handy. In Touristenzentren gibt es überall Internetcafés. Für den eigenen Laptop bieten viele Hotels (oft gratis) W-Lan.

Tipps zur Anreise nach Bali

Anreise. Flug ab Frankfurt und München mit Singapore Airlines nach Denpasar.

Reiseführer. Stefan Loose, Reiseführer Bali/Lombok, Dumont Reiseverlag, € 21,99, viele praktische Infos.

Veranstalter. FTI bietet die Reise: »Zauberhaftes Bali« an. 8 Tage/7 Nächte ab/bis Südbali. Highlights: Fahrradtour ins Hinterland, Besichtigung der bedeutenden Tempel auf Bali, Rundreisepries: 926 Euro pro Person.

trendtours Touristik bietet die Flugrundreise »Bali – Insel der Götter« von Januar bis November 2024 an unterschiedlichen Terminen an. Die 14-tägige Tour kostet inklusive Flug, Transfer, elf Übernachtungen in Vier- und Fünf-Sterne-Hotels, mit Halbpension und Ausflugsprogramm sowie deutschsprachiger Reiseleitung ab 2.399 Euro pro Person im Doppelzimmer.