Wenn im Urlaub eine Sehenswürdigkeit die nächste Sehenswürdigkeit jagt, verpassen wir manchmal die kleinen Details, die ein Land erst richtig interessant machen. Deshalb lassen wir uns bei dieser Neuseeland-Reise Zeit, das Land auch abseits der Hauptstraßen zu erkunden: Wir verraten euch den ein oder anderen Geheimtipp für Aotearoa – das Land der weißen Wolke.
Ausflug zu Neuseelands größtem See
Viele Touristen planen einen Tagesausflug von Queenstown zum Fjord Milford Sound und nehmen dabei vier Stunden Fahrtzeit pro Weg in Kauf. Belohnt werden sie mit einer malerischen Bergkulisse, die sich im tiefen Blau des Wassers spiegelt, der bunten neuseeländischen Tierwelt und dem ein oder anderen Wasserfall. Um Milford Sound in all seiner Schönheit bewundern zu können, empfiehlt sich eine entspannte Bootsfahrt ebenso wie ein atemberaubender Rundflug über das Fjordland. Wer es aktiver mag, sollte über den Milford Track wandern oder mit dem Kajak durch das frische Nass paddeln.

Milford Sound I Foto: Sebastien Goldberg
Viel entspannter wird der Ausflug aber, wenn man gleich in der Gegend bleibt. Von hier aus ist es nämlich nur eine kurze Fahrt in das kleine Städtchen Te Anau, direkt an Neuseelands größtem See. Hier erwarten Besucher tierische Aktivitäten, wie ein Abstecher zu den magischen Glühwürmchen-Höhlen oder ein Besuch des Te Anau Bird Sanctuary Punanga Manu o Te Anau. Hier leben einige der seltensten Vögel Neuseelands, wie der kugelrunde Takahē mit seinem roten Schnabel und den blau-grün glänzenden Federn.
Eine Bootsfahrt darf natürlich auch nicht fehlen! Während Adrenalinjunkies eine actiongeladene Fahrt mit dem sogenannten Jetboot wählen, lieben Genießer eine gemütliche Abendfahrt mit der historischen Motoryacht Faith. Pünktlich zum Sonnenuntergang über dem ruhigen Gewässer werden leckere Canapés serviert, die das Erlebnis abrunden. Zum Übernachten geht es dann in das Fjordland Eco Retreat. Hier relaxen müde Gäste am Abend im Outdoor-Whirlpool und lassen sich von dem glitzernden Sternenhimmel verzaubern.
Wandern oder Skifahren in Ashburton und Methven
Unterwegs von Christchurch zum beliebten Aoraki/Mount Cook National Park, sollten Urlauber definitiv eine Verschnaufpause in Ashburton einlegen. Hier, wo Küste, Berge und wilde Natur aufeinandertreffen, lädt der Rakaia Gorge Walkway auf eine Wanderung in Neuseeland der besonderen Art ein.

Der Mount Cook in Aotearoa I Foto: Samuel Scrimshaw
Los geht die Tour in einem dichten Wald und führt anschließend über steinerne Terrassen, welche über Jahrhunderte hinweg von Gletschern und Flüssen geformt wurden. Nach einer kurzen Pause an einem beeindruckenden Aussichtspunkt, wandern Urlauber über einen Felskamm, entlang uralter Felsformationen und dunklem Lava-Gestein. Auf der letzten Etappe geht durch eine Felsrinne zurück in den Wald und schließlich zu den Snowdon Kohleminen. Interessierte haben jetzt die Gelegenheit, die verlassenen Tunnel der alten Mienen zu besichtigen. Anschließend geht es in die Ashburton Art Gallery, wo lokale und nationale Künstler ihre Werke ausstellen.
Eine halbe Autostunde entfernt liegt das Ski-Örtchen Methven. Am Fuße der Southern Alps gelegen ist es der ideale Urlaubsort für Wintersportfans. Auf Skiern oder Snowboards geht es auf die schneebedeckten Pisten des Mt Hutt. Wer gerne Runden auf dem Eis drehen möchte, sollte sich den Staveley Ice Rink nicht entgehen lassen. Hier können Urlauber vor einer alpinen Kulisse Schlittschuh fahren!

Skifahren am Mount Hutt I Foto: Experience Mid Canterbury
Nach einem ereignisreichen Tag lädt das Ōpuke Thermal Pools and Spa zum Entspannen ein. Wen es zur Off-Season hier her verschlägt, der darf sich auf malerische Wanderwege und rasante Mountainbikestrecken freuen. Auch die Ashburton Lakes oder Mt Sunday sind immer einen Besuch wert. Dem ein oder anderen wird der Berg vielleicht sogar aus Herr der Ringe bekannt vorkommen!
Wandern an der Doubtless Bay und bummeln in Kerikeri
Auf der Suche nach unberührten Stränden und Wassersport-Aktivitäten zieht es viele Reisende an die Bay of Islands auf der Nordinsel Neuseelands. Die Gegend mit ihren 144 kleinen Inseln ist so traumhaft, dass sogar Delfine hier im Wasser herumtollen!
Ganz in der Nähe liegt mit dem kleinen Ort Kerikeri eine deutlich weniger bekannte Attraktion. Das ruhige Küstenörtchen wird als Tor zur Bay of Islands bezeichnet und bereits die Anfahrt ist ein wahres Erlebnis. Die malerische Strecke ist prädestiniert für den ein oder anderen Stopp. Wie wäre es zum Beispiel mit einer kurzen Wanderung?
Der Kairaraara Rocks Hike in Whangaroa dauert ungefähr 45 Minuten pro Strecke und schlängelt sich am Strand entlang bis zur Duke´s Nose. Von dem beliebten Aussichtspunkt aus bietet sich eine einmalige Aussicht auf den Küstenwald. In Kerikeri angekommen, dürfen sich Urlauber auf einen kleinen Bummel freuen. Neben dem Old Packhouse Market, Makana Confections und The Little Black Gallery findet sich hier mit dem Stone Store auch Neuseelands ältestes Steingebäude.

The Old Packhouse Markets in Kerikeri I Foto: Northland NZ
Nur 45 Autominuten weiter liegt die Doubtless Bay, perfekt für alle, die es entspannt mögen. An den weißen Sandstränden von Maitai Bay und Waikato Bay, lässt es sich nach Herzenslust relaxen oder im Schatten der Pohtukawa-Bäume spazieren. Für längere Wanderungen am Strand eignen sich Coopers Beach, Cable Bay und Taipa.
Wem jetzt der Magen knurrt, der macht sich auf den Weg nach Mangōnui. Im Remarkable Café and Seafood gibt es Frühstücksklassiker und Seafood-Lieblinge wie Austern und Ceviche bis in den Nachmittag hinein und der Mangonui Fish Shop überzeugt mit seiner wunderschönen Lage direkt auf einem Steg im Meer.

Die Maitai Bay in Aotearoa I Foto: David Kirkland
Den Mount Maunganui besteigen
Fans der indigenen Kultur werden Rotorua auf ihrer Reiseliste haben. In traditionellen Māori-Dörfern lernen sie mehr über die Geschichten und Bräuche des Volkes oder buchen spannende indigene Führungen durch die Natur. Außerdem ist die Gegend bekannt für sprudelnde Geysire und wohltuende Schlammpools.
Von hier aus ist es nur ein kurzer Trip bis zur Bay of Plenty und dem Wahrzeichen Neuseelands, dem Mauao. Auch bekannt als Mount Maunganui oder The Mount, ragt der Berg 232 Meter über dem Meer in die Höhe. Wer den Aufstieg wagt, sollte sich auf eine kurze, aber dennoch schweißtreibende Wanderung gefasst machen! Nach rund 40 Minuten werden Urlauber mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Ozean und die Gegend um Bay of Plenty belohnt.

Mount Maunganui an der Bay of Plenty I Foto: Camilla Rutherford
Alternativ gibt es auch einen entspannten Rundweg um Mauao, der für alle Fitnesslevel geeignet ist. Anschließend geh es zu den Mount Hot Pools. Die beheizten Salzwasserpools am Fuße des Berges sind ideal für ein erholsames Bad nach getaner »Arbeit«. Noch Puste übrig? Ein wunderbarer Spot für Sonnenuntergänge ist die Pilot Bay mit ihrem kleinen Sandstrand und den vorgelagerten Hügeln.
Weine kosten in Cromwell und Bannockburn
Adrenalin-Junkies lieben Queenstown – die Abenteuerhauptstadt der Welt. Auf der Suche nach einem Kick geht es zum Fallschirmspringen, Bungy Jumping oder Jetbootfahrten. Wer nach all der Action doch ein bisschen Ruhe braucht, macht einen Abstecher zu den Örtchen Cromwell und Bannockburn. In den 1860er Jahren waren die Orte Zentren des Goldrausches. Davon zeugt noch heute die zerfurchte Felsenlandschaft, die durch Wassersprengungen entstanden ist. Wo früher Gold geschürft wurde, dürfen Urlauber sich heute auf eine bunte Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten freuen.

Carrick Winery in der Nähe von Queenstown I Foto: Carrick Winery I Foto: Katie Cox
Der Lake Dunstan ist perfekt für Wanderungen, Wassersport oder Radfahren. Besonders beliebt ist der Lake Dunstan Trail, der die Highlights der Landschaft vereint. Vom See aus geht es entlang sanfter Hügel und blühender Weinberge. Zur Stärkung biete sich ein Stopp an der Carrick Wineries‘ Pedal and Pour Pizza and Wine Trailer an. In ungezwungener Atmosphäre werden zu den hauseigenen Weinen leckere Pizzen serviert.
Müde geworden? Zurück nach Bannockburn geht es kurzerhand mit dem Lake Dunstan Explorer Boot. Um den Abend ausklingen zu lassen empfiehlt sich eine kleine Weinprobe bei The Cork & Cap in der Nähe des Misha´s Vineyard. Angeboten werde jede Menge lokalen und neuseeländischen Weine, die es sonst nicht überall gibt!