Bahrain an der Südwestküste des Arabischen Golfs ist ein Archipel, der aus mehreren Dutzend Inseln besteht. Wer hier seinen Urlaub verbringt, kann das über 5.000 Jahre alte Kulturerbe der Region entdecken. Und sonst? Diese Sehenswürdigkeiten in Bahrain darf man nicht verpassen.

Eines vorweg: Bahrain gehört nicht zu den touristischen Schwergewichten im Arabischen Golf. Das liegt nicht zuletzt an der Größe, denn das Land ist nur rund 750 Quadratkilometer groß. Das entspricht etwa der Stadtfläche Hamburgs. Dreh- und Angelpunkt des Lands ist die Hauptinsel Bahrain mit einer Fläche von rund 570 Quadratkilometern, wobei die Hauptstadt Manana mit rund 155.000 Einwohnern im Norden der Insel liegt.

Skyline von Bahrain

Bahrain Tourism and Exhibition Authority

Der Rest der Landesfläche verteilt sich auf mehr als 80 Inseln, wovon 33 künstlich angelegt sind. Das Königreich punktet mit einer interessanten Kultur, Geschichte und Natur, außerdem locken Attraktionen wie die The Avenues Mall, der Manama Souq und die Moda Mall. Aber der Reihe nach. Diese Sehenswürdigkeiten sollte man sich während eines Besuchs in Bahrain ansehen.

Kultur und Geschichte im Nationalmuseum

Das Nationalmuseum von Bahrain ist eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler des Lands und zählt zu den faszinierendsten Museen in der Golfregion. Seine umfangreiche Sammlung gewährt einen Einblick in die Geschichte der Insel, die mehr als 5.000 Jahre zurückliegt. Präsentiert wird das Kulturerbe Bahrains, das vom traditionellen Kunsthandwerk bis zu archäologischen Artefakten reicht. Die Bauweise des Museums ist besonders eindrucksvoll, da sie moderne und klassische Designelemente miteinander verbindet. Auch die großen Innenhöfe sind wunderschön und mit zeitgenössischen Statuen geschmückt.

Fassade des Bahrain National Museum

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Archäologische Funde im Bahrain Fort Site Museum

Bahrains reiche Handelsgeschichte, die in der Antike als Dilmun bekannt war, wird in vielen archäologischen Stätten deutlich, insbesondere in der Festungsanlage von Bahrain, die seit 2007 auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes steht. Die Burg liegt auf einem archäologischen Hügel, der vor mehr als 4.000 Jahren erbaut wurde. Hier befand sich einst die ehemalige Hauptstadt Dilmun. Sie gilt heute als eine der wichtigsten archäologischen Stätten im Arabischen Golf. Archäologen haben in den letzten Jahrzehnten Wohnungen, Gewerbe- und Militärgebäude freigelegt, die die Bedeutung des Orts im Lauf der Jahrhunderte belegen.

Das dazugehörige Museum zeigt 500 Artefakte, die zu den wichtigsten Sammlerstücken zählen. Sie wurden bei archäologischen Ausgrabungen aus der Stätte gewonnen und geben einen Überblick über die historischen Epochen. Das Museumscafé mit Blick auf das Meer bietet einen wunderschönen Blick auf die Burg und die umliegenden Palmen.

Fassade des Bahrain Fort Museum

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Islamisches Erbe in der Al-Fateh-Grand-Moschee

Die Al-Fateh-Grand-Moschee in der Hauptstadt Manama repräsentiert das islamische Erbe Bahrains. Sie ist aus weißem Marmor gefertigt und wird durch die größte Fiberglaskuppel der Welt überragt. Die Moschee ist für alle Glaubensrichtungen zugänglich und hat nicht nur die Funktion eines Gotteshauses, sondern fungiert vielmehr auch als Zentrum für Kultur und Bildung. Und so sind hier auch eine Abteilung für Koranstudien und eine islamische Bibliothek untergebracht. Die Moschee hat eine Fläche von 6.500 Quadratmetern und bietet Platz für bis zu 7.000 Gläubige. In der Moschee finden die täglichen Gemeindegebete und das Freitagsgebet statt.

Um die Geschichte und Architektur der Moschee kennenzulernen und die beeindruckenden Kachelarbeiten und kufische Kalligrafien im Inneren zu bewundern, können Besucher kostenlos an einer Führung teilnehmen. Besichtigungen sind täglich zwischen 9 und 16 Uhr möglich, außer freitags und an Feiertagen.

Innenhof und Säulengang der Ahmed-Fateh-Moschee in Bahrain

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Alte Häuser von Muharraq

Muharraq ist die ehemalige Hauptstadt Bahrains und bekannt für ihre kulturelle Pracht. Dies wird besonders in den Gassen der Stadt deutlich, wo Besucher noch heute traditionelle bahrainische Häuser bestaunen können. Unter den Häusern stellt das Haus von Scheich Isa bin Ali Al Khalifa das schönste Beispiel islamischer Architektur im Arabischen Golf dar. Es verfügt über vier Innenhöfe, geschnitzte Holztüren und perforierte Gipspaneele. Aber auch andere Häuser wurden im Lauf der Zeit restauriert und renoviert. Verantwortlich dafür war und ist das Sheikh Ibrahim bin Mohammed Al Khalifa-Zentrum für Kultur und Forschung.

Gasse in der Altstadt von Muharraq in Bahrain

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Auf den Spuren der Perlen

Die Perlenindustrie in Bahrain hat eine lange Vergangenheit, die mehr als 4.000 Jahre umfasst. Die außergewöhnliche Qualität der Perlen wurde durch ihre Lage an der Südwestküste des Arabischen Golfs, nahe unterseeischen Süßwasserquellen, gefördert. Die Perlenindustrie spielte eine entscheidende Rolle in der Wirtschaft Bahrains, vor allem im 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Wer mehr darüber erfahren möchte, der sollte sich auf die Spuren des Perlenpfads begeben. Er führt nahe der Hauptstadt Manama durch 17 historische Gebäude. Und nicht nur dort: Auch Muschelbetten und archäologische Überreste wie das Fort Bu Maher legen Zeugnis von der Perlengeschichte des Lands ab.

Perlentaucher-Monument in Bahrain

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Wer Lust hat, selbst zur Tat zu schreiten, kann sich im Perlentauchen versuchen. Lizenzierte Tauchzentren wie etwa Delma Marine haben das passende Programm dazu im Angebot. Interessierte können bis zu 60 Muscheln sammeln und die darin gefundenen Perlen als Erinnerung behalten. Der Spaß kostet umgerechnet etwa zwölf Euro.

Shopping und Essen im Block 338, The Avenues und im Manama Souq

Block 338 ist der Name einer charmanten Fußgängerzone im Herzen von Manama mit vielen internationalen Restaurants, Kunstgalerien und Boutiquen. Neben einem kulinarischen Erlebnis bietet Block 338 eine Reihe guter Einkaufsmöglichkeiten in den Seitenstraßen und hat sich im Lauf der Jahre zu einem quirligen Ort für Kunstliebhaber entwickelt.

Kulinarik: Frühstücksauwahl in Bahrain

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Die Al-Riwaq Gallery etwa präsentiert die Werke vielversprechender bahrainischer und internationaler Künstler und auch das darin befindliche kleine Café ist eine Attraktion für Besucher. Weitere Besonderheit in der Nähe: die Al Bareh Gallery. Sie beherbergt Ausstellungen führender Künstler der Region.

Wer Lust und Zeit hat, einmal richtig auf Shoppingtour zu gehen, ist in der Mall The Avenues goldrichtig. In der 273.000 Quadratmeter großen Mall entlang einer anderthalb Kilometer langen Küstenpromenade dürfte jeder sein persönliches Einkaufsglück finden. Die lichtdurchflutete Mall beherbergt 130 Geschäfte, Restaurants und Cafés. Sie bietet außerdem eine große Spielhalle für Kinder, zehn Kinos, einen öffentlichen Park, Gehwege und Parkplätze. Die Mall befindet sich im Herzen von Manama entlang der King Faisal Road.

Wer es traditioneller mag, sollte den Manama Souq besuchen. Er ist im 17. Jahrhundert entstanden und noch heute voller Geschichte und Tradition. Auf dem Markt können Besucher die reiche Geschichte Bahrains erleben. Von konventioneller bahrainischer Kleidung bis hin zu Gewürzen und lokalen Köstlichkeiten gibt es hier alles zu finden. Haupteingang ist das historische Gebäude Bab Al Bahrain.

Traditionelle Töpferwaren wie Teller und Vasen in Bahrain

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Flora und Fauna im Al Areen Wildlife Park

Der Al Areen Wildlife Park wurde 1976 gegründet und erstreckt sich über eine Fläche von fast fünfeinhalb Quadratkilometern. Es ist das erste Projekt seiner Art in der Region und widmet sich dem Schutz gefährdeter arabischer Tier- und Pflanzenarten. Er befindet sich im Westen des Zentrums Bahrains und besteht aus zwei Teilen. Der erste ist dem Schutz der Tierwelt der Wüstenumgebung im Königreich Bahrain gewidmet. Die Liste der geschützten Arten umfasst alle Arten von Tieren und Pflanzen, die die Wüstenumgebung Bahrains auszeichnen. Dazu gehören unter anderem die Arabische Oryxantilope und die Bahrain-Sandgazelle. Die andere Hälfte des Parks ist dem Schutz und der Vermehrung arabischer Tiere, insbesondere Vögel, gewidmet. Gruppen- und Einzelbesuche des Parks sind in Begleitung qualifizierter Führer möglich.

Südafrika-Kronenkranich

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Hawar-Inseln, Amwaj-Inseln und Tubli-Bucht: ab ins Wasser!

Die Hawar-Inseln sind vor allem für Familien empfehlenswert. Das kristallklare Wasser regt zu zahlreichen Unternehmungen wie Segeln, Tauchen, Kitesurfen, Kajakfahren oder SUP an. Darüber hinaus sind die Inseln ein attraktives Ziel für alle, die Delfine aus der Nähe beobachten wollen. Um die Meeresbewohner zu beobachten, darunter auch Clownfische und Meeresschildkröten, ist das klare, seichte Wasser rund um die Inseln ideal. Urlauber haben hier die Möglichkeit, entlang bunter Korallenriffe zu schwimmen, exotische Fischarten zu entdecken und Schiffswracks zu erkunden.

Die Amwaj-Inseln im Nordosten Bahrains erfreuen sich dagegen großer Beliebtheit bei allen, die Action suchen. Das Inselparadies verfügt über chillige Lagunen und reichlich Wind, der viele Wassersportarten erlaubt – einschließlich Jetski, Flyboarding, Windsurfen, Kitesurfen und Wakeboarding.

Ein geschütztes Ökosystem mit mehr als 65 Tierarten befindet sich in der Tubli-Bucht, ebenfalls im Nordosten Bahrains. Hier hat man die Möglichkeit zum Kajakfahren im Mangrovenwald. In der Bucht gibt es stille Wasserwege und eine tropische Atmosphäre, in der es eine vielfältige Vogel- und Meeresfauna zu entdecken gibt. Eine Tour durch den Mangrovenwald bietet einen friedlichen Rückzugsort vom hektischen Stadtleben und ist ein hervorragendes Erlebnis, um die Artenvielfalt der Tubli-Bucht zu entdecken.

Flamingo inTubli Bay in Bahrain

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Insel Jarada: mal da, mal weg

Als »Verschwindende Insel« wird die Jarada-Insel, die sich östlich der Hauptinsel befindet, bezeichnet. Das hat seinen Grund: Es handelt sich um einen Sandstreifen, der mit den Gezeiten auftaucht und wieder verschwindet. Das Eiland zeigt seine weißen Sandstrände bei Ebbe und ermutigt Besucher, auf dem sanften Sand zu wandern. Aufgrund des kristallklaren, blauen Wassers und des herrlichen Strands ist die Insel ein perfekter Ort zum Schwimmen, Schnorcheln und Kajakfahren. Von der Hauptstadt Manama fahren regelmäßig Schiffe zur Insel.

Sehenswürdigkeit in Bahrain: Sandbank auf Insel Jarada


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Action und Spaß im Wasserpark The Lost Paradise of Dilmun

Spaß und Action ohne Ende wird Besuchern im Wasserpark The Lost Paradise of Dilmun geboten. Der größte Wasserpark des Lands ist sage und schreibe 77.000 Quadratmeter groß und bietet Platz für bis 5.000 Gäste. Der Park beschwört den Geist der Antike herauf, indem er an vielen Stellen mit der Schönheit der Ruinen von Dilmun kokettiert. Im Park finden sich mehr als 20 Rutschen und Attraktionen. Wie wäre es damit, den Aqua Loop Rocket Slide mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h hinunterzusausen? Reichlich Adrenalinausstoß verspricht auch die Pendelrutsche Boomerango, die mit den Grenzen der Schwerkraft spielt.

Der Park ist montags bis donnerstags von 11:00 bis 19:00 Uhr sowie freitags und samstags von 10:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet umgerechnet rund 44 Euro, Kinder unter 1,20 Meter Größe zahlen die Hälfte. Für Kinder unter drei Jahren ist der Eintritt frei.

Formel-1-Action auf dem International Circuit von Bahrain

Für Fans des Motorsports ist ein Besuch des Bahrain International Circuit, der erste seiner Art im Nahen Osten, ein Muss. Die 27 Kilometer vom Zentrum der Hauptstadt Manama im Herzen der Wüste Sakhir gelegene Motorsportrennstrecke bietet reichlich Action. Einen Adrenalinstoß bekommen Besucher, wenn sie mit einem professionellen Fahrer ihre Runden über die rund fünfeinhalb Kilometer lange Strecke drehen. Ein Museum befindet sich ebenfalls auf der Anlage. Es präsentiert die Geschichte der Formel 1 und die Entwicklung der Renntechnologie und erlaubt einen detaillierten Blick auf die Autos, Fahrer und Momente, die die Formel 1 über die Jahre geprägt haben.

Besucher haben außerdem die Möglichkeit, eine Circuit-Tour zu buchen. Der Rundgang beinhaltet den Besuch des Sakhir-Turms, des Race Control Towers, des Medienzentrums und des BIC Welcome Centre. Die Tour wird täglich um 10:00 und 14:00 Uhr angeboten und kostet umgerechnet etwa 17 Euro.

Gelände Bahrain International Circuit aus Vogelperspektive

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Bahrain: Wetter und Anreise

Wenn man eine Reise nach Bahrain unternehmen möchte, sollte man sich gut überlegen, in welchem Monat man das in Angriff nimmt. Im Sommer ist es nämlich sehr heiß und schwül. Von Juni bis September klettert das Thermometer locker auf bis zu 35, manchmal auch auf bis zu 40 Grad. Windiger und kühler, vor allem in der Nacht, ist es im Winter, von Dezember bis März. In den Monaten April und Mai sowie Oktober und November hat man es mit einer Mischung aus beiden Jahreszeiten zu tun, was viele Besucher als angenehm empfinden. Aber egal in welchem Monat man nach Bahrain reist: Der Regenschirm kann zu Hause bleiben. Niederschlag fällt nur an drei bis fünf Tagen im Jahr.

Strand auf Al Dar Islands in Bahrain

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Gulf Air fliegt aktuell viermal in der Woche – montags, mittwochs, freitags und sonntags – mit einem Airbus A321neo von München nach Bahrain. Von Frankfurt aus startet Gulf Air täglich in den Inselstaat im Arabischen Meer.