Fahrten über Berg- und Passstraßen mit ihren schönen Aussichtspunkten üben auf viele Urlauber einen besonderen Reiz aus. Bei längeren Reisen wie dem Sommerurlaub gehört für viele die Fahrt durch die Berge und Täler einfach dazu. Damit die Fahrten über Berg- und Passstraßen unfallfrei gelingen, hier ein paar Sicherheitstipps.
Sicherheitstipps für Berg- und Passstraßen
Urlaubsfeeling hinterm Steuer: Die Freiheit, im Urlaub täglich Neues zu entdecken, steht für viele Reisende ganz oben auf der Wunschliste. Mit dem Auto erreicht man traumhafte Buchten und versteckt gelegene Dörfer. Schon der Weg dorthin bietet viele Eindrücke und oftmals imposante Ausblicke. Doch die natürlichen Begebenheiten, Straßenverhältnisse und Verkehrsregeln variieren bei jedem Reiseziel. Gerade bei Fahrten durch die Berge sollte man deshalb die ein oder andere Vorsichtsmaßnahme beherzigen. Hier ein paar Sicherheitstipps für Berg- und Passstraßen mit dem Auto.
Bergfahrten: Gute Vorbereitung ist alles
Vor Fahrten in die Berge sollten unbedingt vorab die Wetterverhältnisse geprüft werden. Was sagen die Meteorologen? Erwartet einen Sonnenschein mit Hitze, Regen oder gar Schnee? In dem Fall müssen entsprechende Vorbereitungen getroffen werden. Auch ist es sinnvoll, sich einen Überblick über die Verkehrsverhältnisse der Route zu machen. Das heißt: Ist eventuell mit Baustellen zu rechnen? Wie ist der Andrang in den Ferien, vor allem am Wochenende?
Aber auch das eigene Fahrzeug sollte gegebenenfalls auf Vordermann gebracht werden: »Wichtig vor der Fahrt über Berg- und Passstraßen ist es, einen ausgiebigen Fahrzeugcheck beim Profi zu machen, um Pannen und Unfälle zu vermeiden: Sind die Reifen intakt und mit dem richtigen Luftdruck befüllt? Funktionieren die Bremsen? Stimmen der Öl-, Bremsflüssigkeits- und Kühlflüssigkeitsstand?«, empfiehlt Robert Waldmann, Reifenexperte von Continental.
Vorfahrtsregelungen auf Berg- und Passstraßen
Neben den Verkehrsregeln gilt es, die wichtigsten Vorfahrtsregelungen der Bergstraßen zu kennen. Im Gegensatz zu der Schweiz, Italien und Frankreich hat der bergauffahrende Verkehr auf deutschen Bergstraßen nicht grundsätzlich Vorrang vor bergabfahrendem Verkehr. Obwohl es keine ausdrücklichen Vorfahrtsregelungen auf deutschen und österreichischen Bergstraßen gibt, sollte das Fahrzeug Platz machen, für welches das Ausweichen am einfachsten ist. Grundsätzlich sollten leichtere Fahrzeuge aber schweren Fahrzeugen wie Bussen oder Lkw ausweichen. Fährt man in ein anderes Land, gilt es, sich vorab über die dortigen Verkehrsregelungen zu erkundigen.
Verhalten auf kurvenreichen Bergstraßen
Für sicheres Fahren auf kurvenreichen Berg- und Passstraßen sollte man sowohl beim Bergauf- als auch beim Bergabfahren die Geschwindigkeit reduzieren. Rasen geht gar nicht! Außerdem sollte man einen niedrigen Gang wählen und eine Motordrehzahl mit optimalem Drehmoment halten. Diese kann je nach Motorart und Übersetzung zwischen 2.000 und 4.000 Umdrehungen pro Minute liegen. Diese Tipps sollte man besonders beim Bergabfahren beherzigen. Grund: Durch die Nutzung der Motorbremse verhindert man, dass die Radbremsen durch ständiges Betätigen überhitzen. Bei einem Automatik-Getriebe kann auf manuelles Schalten umgestellt werden.
Zeigt das Display Warnmeldungen an, die den Motor, die Reifen oder die Bremsen betreffen oder ist ein unangenehmer Geruch in der Luft, sollte man sofort anhalten. In der Kurve gilt zudem: So wenig wie möglich lenken, ohne die Mittellinie zu überschreiten. Wenn man die gesamte Breite der eigenen Fahrspur optimal nutzt, kommt man besser um die Kurve und sieht zudem besser, wer oder was sich hinter der Kurve verbirgt. Beschleunigen sollte man erst dann, wenn die Reifen wieder auf der Mitte der eigenen Spur geradestehen.
Was tun, wenn die Bremse versagt?
Das ist ein Albtraum: Wenn man beim Fahren in den Bergen feststellt, dass die Bremsen versagen. In einem solchen Fall gilt: schnell handeln. Wenn die Bremse nicht mehr wie gewohnt reagiert, ist die erste Regel: Ruhe bewahren. Dann sollte man in kurzen Abständen mit hartem Druck die Bremse betätigen und anschließend den Pedaldruck halten. Die Handbremse sollte nur zum Einsatz kommen, wenn die Straße nicht rutschig ist. Sonst droht nämlich der Verlust der Fahrzeugkontrolle. Hilfreich kann es auch sein, in den ersten oder zweiten Gang zu schalten, um die Motorbremse für die Fahrzeugverzögerung maximal zu nutzen. Wenn auch das nicht mehr hilft, kann man auf einen Seitenweg ausweichen oder vorsichtig entlang einer Felswand mit dem Fahrzeugblech bremsen.