Shoppen in der Modemetropole Milano, jubeln für Juventus in Turin und Gelato essen an Genuas Stadtstrand? All das geht auf einmal! Und zwar bei einer kleinen, aber feinen Rundreise durch Norditalien. Text: Susanne Jung-Klotz

Mit dem Auto führt der Weg von der Lombardei nach Piemont, das Alpenpanorama immer im Rückspiegel. Bei einem Zwischenstopp in Turin frönen Urlauber der fantastischen Architektur der Stadt und kosten den legendären Gianduja-Nugat. Durch wunderschöne Landschaften geht es schließlich weiter gen Süden in die Meeresregion Ligurien. Malerische Strände, bunte Städtchen und das weite Meer laden ein zum »Dolce Far Niente«, dem süßen Nichtstun. Gemeinsam mit dem Mietwagenanbieter Sunny Cars haben wir die besten Spots für eine Rundreise durch Norditalien ausgesucht!

Gasse in Trastevere, Italien

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Mailand: Modestadt und Kulturmetropole

Die Reise beginnt in Mailand, Italiens Modemetropole. Dort wo Luxusmarken wie Versace, Prada sowie Dolce und Gabbana ihren Sitz haben, lässt es sich selbstverständlich nach Herzenslust shoppen. Einer der beliebtesten Orte dafür ist die königliche Galleria Vittorio Emanuelle II. In der glamourösen Einkaufspassage mit ihren goldverzierten Kuppeldecken reiht sich eine schicke italienische Boutique an die nächste. Immer wieder laden aber auch kleine Cafés zum Verweilen ein. Die Pasticceria Marchesi ist der perfekte Ort, um bei einem aromatischen Cappuccino die eleganten Passanten mit ihren Einkaufstüten zu beobachten.

der Dom von Mailand

Ouael Ben Salah

Direkt neben der Galleria befindet sich der legendäre Duomo di Milano. Der gotische Bau mit seinem aufwendigen Strebewerk ist eine beliebte Touristenattraktion und daher meist gut besucht. Von seinem Dach aus hat man eine atemberaubende Aussicht über die Dächer Milanos und das Künstlerviertel Brera. Nur wenige Minuten Fußweg vom Dom entfernt, stillt Brera den Hunger nach Kultur mit Museen wie der Pinakothek oder dem Palazzo die Brera. Natürlich kann man aber auch hier in einigen hochkarätigen Modegeschäften stöbern. Nach einem Bummel durch den historischen Stadtteil geht es weiter auf der Route – aber zunächst noch nicht in Richtung Süden, sondern ins schöne Turin.

 

Zwischen Mailand und Turin: Über den Wolken oder doch lieber dem Viverone-See?

Nach knapp einer Fahrtstunde erreicht man das spannende Luft- und Raumfahrtmuseum »Volandia Parco e Museo el Vola Malpensa«. Auf dem weitläufigen Areal befinden sich verschiedene Ausstellungsräume mit Innen- und Außenbereichen. Die zwei Kilometer lange Museumsstrecke erzählt die Geschichte der Luftfahrt auf faszinierende Art und Weise, von ersten Flugversuchen und Heißluftballons bis hin zur Eroberung des Weltalls. Interaktive Stationen wie Flugsimulatoren oder Planetarien lassen die Augen großer und kleiner Besucher erstrahlen.

Weiter geht es zur 30 Minuten entfernten Burg Castello di Roppolo. Obwohl die mittelalterliche Burg auch heute noch bewohnt ist, stehen ihre Türen für Besucher offen. Eine antike Einrichtung mit liebevollen Details und historischen Meisterwerken der letzten Jahrhunderte machen die Führung zu einem absoluten Highlight. Getoppt wird das Ganze nur von der atemberaubenden Aussicht über den Viverone-See und die schneebedeckten Alpen.

Basilika von Superga: Eine royale Kirche

Schon von Weitem sieht man sie auf einer Anhöhe thronen: die majestätische Basilika von Superga mit ihrer weißen Kuppel. Das barocke Meisterwerk vor den Toren Turins stammt aus dem 18. Jahrhundert. Errichtet von dem italienischen Herzog Amadeo II., diente es lange Zeit als Zufluchtsort für Reisende, die das französisch-spanisch belagerte Turin umgehen wollten.

Luftaufnahme Basilika Superga

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Zu der reich verzierten Basilika gehören gleich sechs weitere Kapellen, fünf Altare und zahlreiche Statuen und Monumente aus edlem Carrara-Marmor. Ein Highlight ist die »Madonna delle Grazie« in der Votivkapelle. Vittorio Amadeo höchstpersönlich soll damals vor ihr niedergekniet und sie um Gnade gebeten haben, um die Stadt Turin endlich von ihren Eroberern zu befreien.

Turin: Auf Besuch in Italiens Wohnzimmer

Barocke Boulevards, prächtige Piazzas und im Hintergrund das Panorama der Alpen: Auf dem Roadtrip zum Meer ist ein Aufenthalt in Turin Pflicht. Schon allein beim Bummel durch die pittoreske Altstadt rund um den Piazza Castello lässt sich die reiche Geschichte der Stadt erahnen. Am Piazza San Carlo entdecken Urlauber gleich zwei Kirchen sowie die Mole Antonielliana. Der fast 170 Meter hohe Turm gilt als Wahrzeichen der Stadt!

das Museum Mole Antonelliana in Turin

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Ein besonderes Highlight ist das Schloss Valentino, am gleichnamigen Platz gelegen. Im 17. Jahrhundert durch Prinzessin Christine von Frankreich renoviert, hat es auch heute nichts von seinem Glanz verloren. Mit seinen vier Türmen und dem großzügigen Innenhof zieht es Kulturinteressierte aus aller Welt an. Heute beherbergt es die Architektur-Fakultät der Turiner Universität sowie den historischen botanischen Garten Orto Botanico dell‘Università di Torino.

Schloss Valentino in Turin

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Für Fußballfans hingegen ist ein Abstecher zum Heimatstadion von Juventus Turin ein Muss. Und auch wenn gerade kein Fußballspiel stattfindet, müssen Sportsfans nicht den Kopf hängen lassen! Das Allianz Stadium im Norden der Stadt lädt täglich zu Führungen ein, bei denen man mehr über den Verein erfährt.

Jagdvilla von Stupinigi: Auf den Spuren der Royals

Auf dem Weg in Richtung Süden steht der erste Stopp schon am Rande der Stadt an. Nur etwa zehn Kilometer entfernt von Turin liegt die Jagdvilla von Stupinigi. Erbaut wurde das prachtvolle Schloss im Jahr 1729 und diente als Jagdresidenz für die königliche Gesellschaft und die Oberschicht von Turin. Mit über 31.000 Quadratmetern bot das heutige Unesco-Weltkulturerbe jede Menge Raum für Hochzeitsgesellschaften oder Jagdgruppen.

Palazzina di caccia von Stupinigi

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Während der Palast im Inneren von venezianischen Einrichtern im barocken Stil mit Stuck und Goldelementen gestaltet wurden, ist der Park nach französischem Vorbild angelegt worden. Beim Spaziergang auf dem 1.700 Hektar großen Gelände können Urlauber die Natur genießen und heimische Tiere entdecken. Fun Fact: Einst lebte hier ein indischer Elefant namens Fritz, der dem damaligen Besitzer Carlo Felice geschenkt worden war!

Passeggiata di Cogoleto: Entlang der Gleise wandern

Der nächste Stopp führt uns an die Ligurische See. Hier in Cogoleto wird das Auto wieder abgestellt, um sich die Füße zu vertreten. Auf einer stillgelegten Eisenbahnstrecke zwischen Genua und Ventimiglia befindet sich eine der wohl schönsten Promenaden Europas. Wo Passagiere zwischen 1868 und 1970 die Panoramaroute aus dem Zug hinaus genossen, kann man heute an der frischen Meeresluft wandern.

Hafen in Cogoleto mit Booten

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Dabei müssen Spaziergänger einfach nur den alten Gleisen folgen. Auf etwa viereinhalb Kilometern führt die Passeggiata di Cogoleto entlang der felsigen Meeresküste und durch insgesamt neun Tunnel. Der perfekte Urlaubsschnappschuss ist garantiert!

Genua: Zwischen Finanzzentrum, Geschichte und Strand

Nach insgesamt rund 320 Kilometern ist der Zielort Genua schließlich erreicht! Christoph Kolumbus Geburtsort liegt im Nordwesten Italiens, direkt an der blauen italienischen See. Heute treffen Besucher hier auf eine Stadt voller Gegensätze. Auf der einen Seite steht die »City«, der neue Teil der Stadt, in dem Italiens Finanzzentrum liegt. Hier befinden sich hauptsächlich Bürogebäude, der Sitz der Bank von Italien und der Geburtsort der italienischen Börse.

Jugendstilfassade des Palazzo della Nuova Borsa in Genua, Italien

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Auf der anderen Seite der Piazza De Ferrari öffnet sich der Weg zu Genuas historischem Zentrum. Sein Herz schlägt am Palazzi dei Rolli mit seinem aufwendig restaurierten Brunnen, der als Unesco-Kulturerbe gilt. Nach einem Stadtbummel mit der ein oder anderen Stärkung heißt es entspannen. An Genuas wohl schönstem Stadtstrand Spiaggia di Boccadasse genießen Urlauber das glitzernde Meer und die italienische Sonne. Umgeben ist der kleine Strand von bunten Altbauten, die an die Amalfi-Küste erinnern. Spätestens jetzt ist das Dolce-Vita-Feeling perfekt!