Wenn das Laub der Bäume sich zu einem satten Rot färbt und die letzten Sonnenstrahlen den Wald in ein warmes Gold hüllen, ist er da: der Herbst. Eine Jahreszeit, die uns einlädt, die Natur in vollen Zügen zu genießen und den Wechsel der Jahreszeiten in Gänze auszukosten. Das gelingt am besten bei ausgiebigen Wanderungen durch malerische Wälder und Täler. Ein Ort, der sich besonders dazu eignet, ist Innsbruck. Rund um die malerische Stadt im Westen Österreichs laden gemütliche Anhöhen und steile Gipfel zum Erkunden ein. Immer mit dabei sind atemberaubende Ausblicke und ein eindrucksvolles Farbspektakel. Hier kommen die fünf besten Herbstwanderungen rund um Innsbruck.

Nur für Frühaufsteher: Sonnenaufgang auf der Nockspitze

Auch im Urlaub gilt das Motto: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Schon am frühen Morgen werden im Wander- und Skigebiet Axamer Lizum die Stiefel geschnürt. Vom Parkplatz aus geht es durch Wald und Wiesen hinauf zum sogenannten Halsl. Von dort führt die Wanderung über eine steile Grasflanke hinweg durch felsiges Serpentinengelände. Nach etwa zweieinhalb Stunden erreicht man nun die Saile, einen 2.404 Meter hohen Berggipfel.

Wer bis hierher gekommen ist, darf sich nun zurücklehnen und einen heißen Tee aus der Thermoskanne trinken. Dann ist es so weit: Die ersten Sonnenstrahlen treten hinter den umliegenden Bergspitzen hervor und hüllen das Inntal langsam in ein magisches, goldenes Licht. Ein perfekter Moment, den man so nur selten erlebt! Aufgepasst: Bei dem ungewöhnlichen Aufstieg empfehlen sich eine Stirnlampe für die bessere Sicht sowie warme Kleidung. Bereits im Herbst können die nächtlichen Temperaturen in den Bergen frostig werden!

Innsbruck Herbstwanderungen: Sonnenaufgang auf der Nockspitze

Innsbruck Tourismus/Markus Mair

Österreichs Indian Summer: Mieminger Plateau

Eine warme Farbkombination aus strahlendem Gelb, leuchtendem Orange und knalligem Rot erwartet die Besucher des Mieminger Plateaus. Im Spätherbst sorgen hier die Lärchen für ein einzigartiges Farbschauspiel. Um das Erlebnis voll auszukosten, lohnt sich eine Wanderung am Obsteiger Larchsteig. Immer wieder sorgen gemütliche Verweilplätze unter den bunten Blätterdächern für unvergessliche Momente der Ruhe. Ganz nebenbei lernt man dank zahlreicher Infotafeln mehr über die heimischen Bäume und die dort ansässige Tierwelt. Und auch ein Blick auf den Boden kann sich lohnen! Immer wieder finden sich hier Felsen und Steine, die uns mehr über die Geschichte der Region verraten. Viele der Steine wurden nämlich während der Eiszeit durch die Gletscher an ihren aktuellen Platz transportiert!

Dieser Rundwanderweg dauert nur rund 45 Minuten und ist perfekt geeignet für Familien oder alle, die es eher gemächlich mögen. Start- und Endpunkt ist praktischerweise der Landgasthof »Der Stern in Obsteig«. Wem also nach all der Anstrengung der Magen knurrt, kann hier einkehren und regionale Leckereien kosten.

Innsbruck Herbstwanderungen

Innsbruck Tourismus/Klaus Kranebitter

Bergluft und Zirbenduft: vom Patscherkofel bis zur Tulfeinalm 

Wärme und Ruhe sind es, was die Zirbelkiefer ausstrahlt. Der immergrüne Baum aus der Alpenregion wird aufgrund dieser Eigenschaften bevorzugt für die Inneneinrichtung von gemütlichen Stuben oder die Herstellung traditioneller Möbel genutzt. Auch Künstler lieben es, mit dem schönen Holz zu arbeiten.

Auf dem Zirbenweg, auf rund 2.000 Metern Höhe, kann man die Bäume aber noch in ihrer ursprünglichen Form genießen. Los geht es mit einer Fahrt in der Bergbahn von Innsbruck-Igls bis an die Bergstation Patscherkofel. Zweieinhalb Stunden lang wandern Urlauber über den Höhenweg, vorbei an malerischen Ausblicken auf die Nordkette und das Inntal, bis zur Tulfeinalm. Dort wird es Zeit für eine ausgiebige Stärkung bei einem leckeren Jausen-Brett mit heimischem Bergkäse oder einem warmen Apfelstrudel.

Hinab ins Tal kommt man mit der Glungezerbahn, die ab Oktober nur noch an den Wochenenden geöffnet ist. Um die Fahrten nach und von der Talstation Patscherkofel zu vereinfachen, ist ein praktisches Rundwanderticket erhältlich.

der Zirbenweg auf den Patscherkofel

Innsbruck Tourismus/Pastourmatzis

Herbstromantik am Flussufer: Innpromenade

Innsbrucks goldene Jahreszeit hat es uns angetan! Bei milden Temperaturen und viel Sonnenschein zieht es Städter und Urlauber zugleich ans Ufer der Inn. Bei einem Spaziergang von der Innbrücke zum Hans-Psenner-Steg zeigt sich die Stadt im farbenfrohen Kleid. Den bläulich schimmernden Fluss säumen sattrote Laubbäume. Wer gar nicht genug von der frischen Luft bekommen kann, der macht aus dem Spaziergang eine kleine Stadtwanderung. Dazu gibt es gleich zwei vorzügliche Optionen! Eine davon ist ein Abstecher zum Alpenzoo. Nach der Überquerung des Stegs dauert es ungefähr eine halbe Stunde, bis man das Paradies für Tierfreunde erreicht hat. Angekommen heißen einen 150 verschiedene alpine Tierarten willkommen!

Alternativ geht es entlang des Wilhelm-Greil-Wegs zur Hungerburg. Hier bietet sich ein besonderer Augenschmaus: eine perfekte Aussicht auf die Stadt mit ihren bunten Laubbäumen vor einer majestätischen Bergkulisse. Gegen den Kohldampf hilft »Das Hungerburg«, ein cooles Restaurant mit Außenterrasse und zugehörigem Concept-Store, oder das gemütliche »Café Alpina«. Für einen entspannten Rückweg sorgt die Hungerburgbahn mit ihrem schicken Stationsgebäude. Entworfen von Stararchitektin Zaha Hadid ist es ein Must-see für Liebhaber der modernen Architektur!

Innspromenade in Innsbruck

TVB Innsbruck/Mario Webhofer

Natur pur: Sellraintal

Nur ungefähr 30 Kilometer von Innsbruck entfernt und doch wie eine andere Welt: Im beschaulichen Sellraintal merkt man nichts mehr von der Nähe zu City. Es ist der perfekte Ort zum Durchatmen und um sich vom Stress der Großstadt zu erholen. Am besten gelingt das bei einer ausgiebigen Wanderung durch die idyllische Gegend.

Unser Lieblingsweg beginnt am Parkplatz Juifenau. Von hier aus führt ein recht entspannter Serpentinenweg durch den herbstlichen Wald. Geübte Wanderer wählen bei guter Witterung den steilen Sommersteig. Nach einiger Zeit ist bereits die sogenannte Jagdhütte in Sicht. Von hier aus geht es über grüne Wiesen bis hin zur Juifenalm auf 2.020 Metern Höhe. Nachdem man ausgiebig den Ausblick auf das Sellrain- und Lüsenstal und die umliegenden Gipfel Rosskogel, Zischgeles oder Grieskogel genossen hat, knurrt der Magen. In der Alm mit hauseigener Sennerei gibt es frischen Mozzarella und handgemachten Graukäse sowie andere lokale Spezialitäten. Einfach lecker!

Herbstwanderung zur Juifenalm

Innsbruck Tourismus/Mario Webhofer

Übrigens: Um Unfälle zu vermeiden, sollten alle Wanderungen gut geplant werden. Am besten informieren sich Interessierte schon frühzeitig über die nötige Ausrüstung und den Schwierigkeitsgrad der Touren. Dabei sind die Touristeninformation sowie der Alpenverein die richtigen Ansprechpartner. Auch geführte Touren sind möglich!

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