Jeff Bezos heiratet in Venedig – ein Spektakel zwischen Canal Grande und Champagnergläsern. Wo George Clooney einst Ja sagte, rollen nun die Yachten für die Bezos-Gäste an. Und Venedig? Atmet durch – oder auch nicht.
Venedig hat viel gesehen. Hochwasser, Karneval, Kreuzfahrtschiffe. Aber was da vom 24. bis 26. Juni 2025 auf die Serenissima zukommt, ist selbst für die schwimmende Schönheit Neuland: Jeff Bezos, einst Amazon-Mogul, heute Raumfahrt-Romantiker mit Faible für Luxusyachten und Liebesromane in Echtzeit, heiratet in Venedig seine große Liebe Lauren Sánchez. Die ehemalige TV-Moderatorin und heutige Helikopterpilotin (ja, wirklich) gibt dem Milliardär in einer Stadt das Jawort, in der sich selbst Casanova die Augen reiben würde.

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Hochzeit im Aman Venice: George Clooney approved
Für die Crème de la Crème der Gästeliste wurde standesgemäß reserviert – und zwar nicht irgendwo, sondern im legendären Aman Venice. Der Palazzo am Canal Grande hat sich spätestens 2014 einen Namen als Hochzeitskulisse gemacht, als kein Geringerer als George Clooney hier seine Amal ehelichte. Seitdem riecht das Mobiliar vermutlich nach Lavendelöl, Champagner und Hollywood.
Kein Wunder also, dass die Gäste von Bezos & Sánchez hier residieren. Doch wer genau? Oprah Winfrey beispielsweise, Katy Perry und Orlando Bloom (immer noch schwer verliebt), Leonardo DiCaprio (hoffentlich mit Begleitung über 25), Kim Kardashian und ihre Mutter Kris Jenner.

Fotos: Aman Hotels
Belmond Hotel Cipriani: Bitte einmal dekadent abbiegen
Auf der anderen Seite der Lagune, im Belmond Hotel Cipriani, treffen sich die Gäste, denen der Trubel im Aman zu viel ist. Das Hotel ist eine Oase auf der Insel Giudecca, samt olympischem Pool, üppigem Garten und einer Barkarte: Harry und Meghan wurden hier bereits gesichtet (und ja, Harry soll einen Negroni bestellt haben), ebenso Elon Musk – wobei niemand genau weiß, ob er eingeladen ist oder für dieses Event eventuell den Algorithmus überlistet hat.
Bezos-Hochzeit in Venedig und der Overtourism: Wenn 200 Gäste mehr doch zu viel sind
Jetzt mal kurz ernsthaft: Venedig hat’s nicht leicht. Millionen Touristen jährlich, Selfiesticks im Minutentakt und Gondolieri, die ihren eigenen QR-Code tragen. Overtourism ist längst nicht mehr nur ein Buzzword, sondern tägliche Realität.
In diesem Kontext wirkt die Bezos-Hochzeit wie ein prickelnder Champagnerspritzer ins eh schon volllaufende Glas. Die Stadt, ohnehin geplagt von Menschenmassen, Yachten und steigenden Mieten, fragt sich: Ist das Glamour – oder einfach nur zu viel?

Foto: Damiano Baschiera
Venedigs Bürgermeister beschwichtigt. Alles sei im Griff. Sicherheitskonzepte, Absperrungen, Wassertaxis mit VIP-Modus. Und immerhin: Die Hochzeit dauert nur drei Tage. Was bleibt, ist ein goldenes Nachglühen auf Instagram – und ein paar Millionen Euro, die der lokale Luxustourismus abzwacken darf. Aber auch ein paar Nachahmer-Touristen, die sich die Locations der Super-Hochzeit einmal genauer ansehen möchten.
Hotel-Hopping der Reichen
Neben Aman und Cipriani wurden weitere Luxustempel gechartert, die sich hören und sehen lassen:
- Gritti Palace: Hier schnarchen Stars mit Blick auf den Canal Grande.
- Hotel Danieli: Klassisch, pompös, vermutlich das beste WLAN der Stadt.
- The St. Regis Venice: Für Gäste, die wissen, dass eine Suite ohne Marmor kein Zuhause ist.
Nicht zu vergessen: Diverse Superyachten, die vor San Giorgio Maggiore ankern – schwimmende Villen, ausgestattet mit Helipads und Swimmingpools, versteht sich.

Foto: Gritti Palace
Logistik mit Stil: Vaporetto war gestern
Wer zur Bezos-Hochzeit eingeladen ist, fährt nicht mit Linie 1 zum Markusplatz. Stattdessen wurden exklusive Wassertaxis reserviert, Privatjets gechartert und Yachtanleger blockiert, als wäre Venedig das neue Saint-Tropez. Angeblich bekommt jeder VIP sein persönliches Boot – inklusive Champagner und Windschutz gegen Paparazzi.
Eine Hochzeit wie ein Film – mit Happy End, Glamour und ein bisschen zu viel von allem
Die Bezos Hochzeit in Venedig ist mehr als nur ein Promi-Event – sie ist eine Parabel auf den Zeitgeist: Mehr ist mehr, Luxus darf glitzern, und Venedig bleibt trotz aller Sorgen die romantischste Bühne der Welt. Ob das gut oder schlecht ist, hängt vom Blickwinkel ab – vom Balkon des Aman Hotels sieht jedenfalls alles ziemlich großartig aus.

Foto: Luca Bravo