Sie sind besonders stilvoll, bieten beste Aussichten, beeindrucken mit hippem Design und mit einem ungewöhnlichen Standort – sieben großartige Hoteleröffnungen in New York City, die sich abheben aus der Menge, weil sie rundum großartig sind.

Aman New York

Das Aman New York ist eine der wohl am sehnlichsten erwarteten Hoteleröffnungen der Stadt seit Jahren. Nun ist es endlich soweit: Das Hotel an der Kreuzung 57th Street und Fifth Avenue empfängt am 2. August die ersten Gäste. Was diese erwartet? Die Zimmer sollen zu den größten New Yorks gehören. Das 83-Suiten-Haus ist im 100 Jahre alten Crown Building untergebracht, das von Stararchitekt Jean-Michel Gathy von Denniston neugestaltet wurde. Gathy zeichnet sich auch für weitere Aman-Häuser wie das Aman Venice und Amanzoe in Griechenland verantwortlich. Wie alle Häuser der Luxushotelkette beeindruckt auch das Haus in New York mit dem Aman-typischen japanischen Minimalismus, der so beruhigend auf den Geist wirkt wie eine Meditation. In kaum einem Hotel fällt es so leicht, ins Hier und Jetzt zu gelangen.

Jede Suite verfügt über Wandgemälde der zeitgenössischen japanischen Künstlerin Ryoko Adachi, die eine Hommage an die Pine Trees Screens darstellen, den Faltschirmen aus dem fünfzehnten Jahrhundert von Hasegawa Tōhaku, einem der bedeutendsten japanischen Künstler der Prä-Edo-Periode und Begründer der Hasegawa-Kunstschule.

Hotelzimmer im neuen Aman New York

Aman New York

Vor allem in den kälteren Monaten werden die Gäste den Kamin zu schätzen wissen, der in jeder Suite vorhanden ist, und es sich dort mit Blick über New York gemütlich machen. Außerdem lockt ein riesiges neues Spa, das sich über drei Stockwerke auf fast 25.000 Quadratmetern erstreckt. Zweifellos das neue Wellness-Flaggschiff der Stadt. Der Innenpool wird von Feuerstellen und Daybeds flankiert. Auch der 700 Quadratmeter große Außenbereich ist komplett auf pure Entspannung ausgelegt. Ein Luxushotel der leisen Töne, das dadurch ganz groß wirkt.

Spa-Bereich mit Pool im Aman New York

Aman New York

Ace Hotel Brooklyn

Ein neuer Grund, Brooklyn zu besuchen, ist das neue Ace Hotel Brooklyn. Für Touristen und Einheimische ist es gleichzeitig der neue Trend-Treffpunkt Brooklyns – und macht es damit dem vor zwölf Jahren eröffnete ersten Ace Hotel im NoMad-Viertel in Manhattan gleich, das das Viertel in Sachen Design damals ordentlich aufmischte. Das Ace Hotel Brooklyn eröffnete im Sommer 2021 am Rande des Brooklyner Wohnviertels Boerum Hill und der Brooklyner Innenstadt. Das 13-stöckige Gebäude wurde von Grund auf saniert und besitzt eine brutalistische Betonfassade, die von Roman und Williams entworfen wurde. Im Inneren wartet eine Kombination aus gemütlichem Vintage-Interieur mit grünen Ledersofas und Holzwänden, halbmondförmigen Fenstern, viel natürlichem Licht und Kunstwerken von Verdan Jakšić aus Textilien und Fasern, die im Kontrast zu den rohen Betonsäulen und Decken in der weitläufigen Lobby und in den 287 Zimmern stehen.

Kunst hängt über Bett im Hotelzimmer des Ace Hotel Brooklyn

Stephen Kent Johnson

Das Restaurant As You Are im Erdgeschoss lässt sich von der multikulturellen kulinarischen Szene Brooklyns inspirieren. Es hat Gerichte wie Octopus Ragu Radiatore mit Mezcal und Orange oder Lammrippchen mit Joghurt und Fladenbrot auf der Karte. Nach dem Restaurantbesuch können sich Gäste in der großzügigen Lobby-Bar bei Cocktails unter die Einheimischen mischen. Oder in der hoteleigenen Gallery at Ace Hotel Brooklyn vorbeischauen, wo Werke von Künstlern ausgestellt werden, die sich auch in den Zimmern wiederfinden. Und wie in anderen Ace Hotels gibt es auch in den Zimmern D’Angelico-Gitarren, Music Hall-Plattenspieler und eine Auswahl an Vinylplatten von Rough Trade. Das Ace Hotel Brooklyn ist eben ein Zeugnis und eine Hommage an die unbändige kreative Energie des Stadtteils.

Snacks in einem Hotelrestaurant in Brooklyn

Stephen Kent Johnson

Pendry Manhattan West

Wie ein warmer und einladender Zufluchtsort inmitten des Trubels in einer nie zur Ruhe kommenden Stadt – so fühlt sich ein Aufenthalt im Pendry Manhattan West an. Die Luxusherberge bringt das entspannte Flair der Westküste an die Ostküste. Die gehobene Hotelkette eröffnete zuletzt in Chicago und West Hollywood Häuser, im September 2021 dann das erste New Yorker Hotel im Block direkt zwischen Hudson Yards und der neuen Erweiterung der Penn Station, der Moynihan Train Hall. Manhattan West ist eines der größten und komplexesten Bauprojekte New Yorks und wird aus drei Wolkenkratzern bestehen. Neben dem 164-Zimmer-Hotel sind dort auch die neuen Amazon- und Peloton-Hauptquartiere untergebracht. Dabei ist das Pendry eine Oase der Ruhe in dem wachsenden Viertel, das es umgibt. Es ist ein architektonisches Monument in Midtown mit einer wellenförmigen Glasfassade.

Eins der neuen Hotels in New York City ist das Pendry Manhattan West

Pendry Manhattan West

Die Inneneinrichtung dagegen strahlt Wärme aus und schafft eine friedliche Stimmung mit natürlichen Holzdetails. Viel Licht kommt durch raumhohe Fenster, hinter denen sich New Yorks Skyline zu jeder Tages- und Nachtzeit in Pose wirft. Den Abend beginnt man am besten in der Bar Pendry, einem vergoldeten Schmuckkästchen. Dort werden klassische Cocktails und legeres Essen wie Burger und Pommes serviert. In der schummrig beleuchteten Bar mit ihrem eleganten Interieur und dem flackernden Kamin kann man schon einmal die Zeit vergessen. Wer Appetit auf etwas ausgefallenere Gerichte bekommt, für den ist der Weg nicht weit: Einfach in den Aufzug steigen und sich hinab ins Zou Zou’s bringen lassen, das ebenfalls zur Pendry Group gehört und mediterrane Küche auftischt. Nach einem genussreichen Abend ruft das Zimmer – mit einer Wahnsinnsaussicht auf New York.

Bar Pendry im Pendry Manhattan West

Liz Clayman

Park Lane New York

Der NYC-Klassiker war ganz schön in die Jahre gekommen. Als das ursprüngliche Park Lane Hotel am Central Park South 1971 eröffnet wurde, strahlte es einen gewissen europäischen Glamour aus. Im Laufe der Jahrzehnte verblasste dieser Glanz jedoch zu einem eher drögen beigen Look. Im Herbst 2021 wurde das 47-stöckige Haus von der Designfirma Yabu Pushelberg komplett neugestaltet. Sie verwandelten das spießige Hotel in einen einladenden und besonderen Rückzugsort am Central Park. Was das Haus so unkonventionell macht? Seine Kunst, an der Fans von Künstlern wie Ludwig Bemelmans und Mark Chagall ihre wahre Freude haben werden. Skurrile Wandgemälde des New Yorker Künstlers En Viu sind überall im Haus zu finden, beispielsweise an der Decke über dem Check-in, wo eine frühlingsgrüne Szene zu sehen ist. Oder an den sattblauen Wänden der Treppe, die zur neu gestalteten Harry’s New York Bar im zweiten Stock führt.

Parklane Hotel in New York City von außen

Alice Gao

In den 610 Zimmern befinden sich über den Betten und Kommoden Wandgemälde mit Szenen aus dem Central Park. In den City View-Zimmern sind dunklere marineblaue Farbtöne zu sehen, während die Park View-Zimmer in sanfteren Rosa- und Beigetönen gehalten sind, um das Grün des Central Parks in den Vordergrund zu rücken.

An der Treppe hinauf zum Darling, die nebenbei die einzigen Rooftop-Bar am Central Park Süd ist, zieht ein Wandgemälde die Blicke auf sich, das an ein Blumenstillleben aus dem Goldenen Zeitalter der Niederlande erinnert, nur dramatischer gestaltet. Das Darling war einst eine Privatwohnung. Gäste können dort drinnen wie draußen sitzen, Meeresfrüchtetürme verspeisen und etwa einen Boulevardiers bestellen. Dieser Cocktail mit japanischem Whiskey und Ume-Pflaumenschnaps taucht nur sehr selten auf Barkarten auf. Sobald das Wetter wärmer wird, gibt es keinen besseren Ort als den Außenbereich der Rooftop Bar, in der sich Gäste zum Cocktail den weiten Blick auf den Central Park auf der Zunge zergehen lassen können.

Gegrilltes Käsesandwich und Champagner

Natalie Black

Thompson Central Park

Auch das Thompson Central Park ist eines der alteingesessenen Hotels New Yorks, das leicht in die Jahre gekommen war und nun als stilvolle Herberge wiedergeboren wurde. Das im November 2021 unter der Hotelmarke Hyatt wiedereröffnete Uptown-Hotel liegt im selben Block wie die Carnegie Hall. Das Konzerthaus zählt zu den bekanntesten Veranstaltungsorten für klassische wie auch für Jazz- und Pop-Konzerte in den USA. Und auch das Thompson Central Park spielt mit einem musikorientierten Dekor. So finden sich in den 587 Zimmern gerahmte Fotos von Gitarren und Blechblasinstrumenten an den Wänden. Die übrige Einrichtung geht in Richtung Midcentury mit Kopfteilen aus marineblauem Leder vor gerippten Holzwänden, Samtsofas und Tivoli-Radios.

Neue Hotels in New York City: Das renovierte Thompson Central Park

Thompson Central Park New York

Das Thompson Central Park liegt in bester Gesellschaft: Die Edelrestaurants Per Se und das Nobu liegen nur einen kurzen Spaziergang entfernt. Wer es etwas Legerer mag, geht ins nahe Burger Joint, eines der wohl verstecktesten und besten Burgerlokale der Stadt. Um dorthin zu gelangen, geht man zunächst durch die Lobby des schicken Le Parker Meridien Hotel, folgt dem Neonschild und biegt an der Rezeption links ab in einen schmalen Gang. Dann nur noch durch den schweren roten Vorhang und man steht inmitten einer studentischen Underground-Atmosphäre. Nicht schick, aber besonders.

Interior Details in New Yorker Hotels

Thompson Central Park New York

Civilian

Gemütlicher Rückzugsort gesucht? Das Civilian findet sich nur wenige Schritte vom Theater District entfernt und ist ideal für alle jene New-York-Besucher, die während ihres Aufenthalts so viele Broadway-Shows wie möglich sehen möchte. Das Hotel liegt in einem ruhigen Wohnviertel der West 48th Street in der Nähe der Eighth Avenue, aber nur zwei Gehminuten vom Longacre Theater entfernt. Derzeit läuft dort Macbeth mit Daniel Craig und Ruth Negga in den Hauptrollen. Zieht man sich nach dem Theaterbesuch ins Hotel zurück, nimmt man den Broadway-Stil gleich mit. Denn das im November 2021 eröffnete Civilian ist vom Broadway inspiriert.

Neues Hotel in New York City: Das Civilian im Broadway Stil

Johnny Miller

In der Hauptlounge im zweiten Stock schmücken gerahmte Archivfotos von Live-Shows sowie Miniaturkulissen von Company und Moulin Rouge die Wände. In der Cocktail-Lounge Blue Room im zweiten Stock befindet sich ein kleines Museum mit Broadway-Erinnerungsstücken beispielsweise aus Hamilton oder Dear Evan Hansen. Das Broadway-Design setzt sich auch in den Zimmern fort, mit bühnenartigen Samtvorhängen, die über Himmelbetten hängen. Das Civilian ist die Idee des Hoteliers Jason Pomeranc, der zusammen mit seinem Vater und seinen Brüdern die Hotelkette Sixty Collective mit Boutiquehotels in New York und Los Angeles sowie die Thompson Hotelgruppe gegründet hat.

CIVILIAN Bar in neuem Hotel in Big Apple

Johnny Miller

Graduate Roosevelt Island

Die meisten Einheimischen und Touristen hatten bisher kaum einen Grund, einen Fuß auf Roosevelt Island zu setzen. Das hat sich mit der Eröffnung des Graduate Hotels 2021 nun schlagartig geändert. Das erste New Yorker Hotel der Gruppe liegt in der Nähe des Campus, der Cornell Tech gehört. Und ein Besuch auf dieser schmalen Insel im East River zwischen Midtown Manhattan und Long Island City in Queens gehört nun auch für Nicht-Studenten unbedingt dazu. Die Boutique-Hotels der Hotelkette sind allesamt in College-Städten in den USA und in Großbritannien zu finden. Sie haben immer einen klaren Bezug zum jeweiligen Standort. So ist auch das Graduate Roosevelt Island mit seinen 224 Zimmern eine Hommage an Roosevelt Island und besticht mit einem skurrilen und futuristischen Design.

Im Hotel trifft Old School auf New Age, inspiriert durch die reiche Geschichte von Roosevelt Island und die Zukunft der Technologie, die der Cornell Tech Campus verkörpert. Eine knapp vier Meter hohe Statue des Künstlers Hebru Brantley’s Flyboy ragt über dem Check-in-Schalter und hält die Glühbirne, die die Rezeption beleuchtet. Dahinter türmen sich Bücher an den Wänden, die jeder Bibliothek Konkurrenz machen.

Futuristische Lobby mit großer Figur im Graduate Roosevelt Island

Steve Freihon Photography

Die Zimmer sind mit technologischen Details ausgestattet wie etwa Lampensockeln, die mit dem Morsecode des Cornell-Fight-Songs verziert sind, Neon-Leuchten, die von einem wissenschaftlichen Projekt eines Cornell-Absolventen inspiriert wurden und schwebende Glastische. Im 18. Stock befindet sich der Panorama Room. Das auffällige Neonlicht und der Acrylkronleuchter über der Bar sind das erste, was einem auffällt. Aber das absolute Highlight ist ohne Zweifel die Fensterwand, die sich komplett öffnen lässt und einen ungehinderten Blick auf die Stadt freigibt. Das aus einer Perspektive, aus der man New York nur selten zu Gesicht bekommt.

Futuristisches Interior in einem neuen Hotel in New York City

Steve Freihon Photography