Das Eastern Cape gilt mit seinen unterschiedlichen Landschaften noch immer als Geheimtipp bei deutschen Touristen. Mandelas Heimat liegt in dieser Provinz, genauso wie endlose weiße Strände, Südafrikas drittgrößter Nationalpark und das »Tor« zur Garden Route.

Berge, Urwald, Indischer Ozean dazu eine Prise Kultur und Geschichte, freundliche Menschen sowie die Big Seven – trotz all dieser Attribute ist das Eastern Cape bei vielen internationalen Besuchern noch relativ unbekannt. Dabei reichen bereits 72 Stunden, um einen Einblick in die Vielfalt der Provinz zu bekommen.

Los geht es mit einem Besuch von einem der bedeutsamsten Orte Südafrikas. In dem kleinen Ort Qunu verbrachte Nelson Mandela, Südafrikas erster demokratisch gewählter Präsident, seine Kindheit. Nach seinem politischen Ausstieg zog er sich oft hierhin zurück und ist hier auch begraben. Wer Südafrika verstehen möchte, kann hier mehr über die Anfänge der Demokratie aus erster Hand auf diversen Touren oder im Nelson Mandela Youth and Heritage Centre erleben.

Eastern Cape: Nelson Mandela Museum

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Nach so viel Geschichte lohnt sich eine Fahrt in das Bergdorf Hogsback. Die märchenhafte Landschaft soll bereits den »Herr der Ringe«-Autor J.R.R. Tolkien inspiriert haben und ist ein ideales Wandergebiet. Die farbenfrohe Flora und Fauna der Wald- und Wiesenlandschaft kann aber auch mit dem Mountainbike oder zu Pferd erkundet werden. Mit Blick auf die bis zu 2.000 Meter hohen Amathole-Berge können Besucher in einem der zahlreichen charmanten Pubs den Tag bei einem deftigen Abendessen ausklingen lassen.

Festival-Hauptstadt im Eastern Cape: Grahamstown

Am nächsten Morgen steht die Festival-Hauptstadt Grahamstown auf dem Programm. Besonders beliebt ist das alljährliche National Arts Festival, aber auch sonst beeindrucken die von viktorianischen Häusern gesäumten Straßen. Die Stadt beherbergt die Rhodes University, eine der ältesten und renommiertesten Bildungseinrichtungen Südafrikas. Galerien, Cafés und Bars runden das Kulturprogramm ab und versprühen Großstadtcharme in entspanntem Ambiente. Ein leckeres Stück Möhrenkuchen beispielsweise vom Haricot’s Deli & Bistro stärkt für die Weiterfahrt.

Rechtzeitig zur Abendsafari machen es sich Besucher des Addo Elephant National Parks auf den offenen Jeeps bequem. Wenn der Tag ausklingt und die Sonne untergeht, werden die Tiere Südafrikas aktiver und die Wahrscheinlichkeit die berühmten »Big Five« Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard zu sehen, ist am höchsten. Da der Nationalpark direkt am Indischen Ozean liegt, gehören auch Teile des Meeres zum Naturschutzgebiet. Besucher können somit auf einer Marine Tour auch die »Big Seven« – Weiße Haie und je nach Jahreszeit die vorbeiziehenden Südlichen Glattwale – beobachten. Wer nicht genügend von der Wildnis bekommen kann, bucht gleich noch eine weitere Pirschfahrt zum Sonnenaufgang.

Elefanten in Südafrika

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Nur wenige Minuten vom Addo Elephant National Park entfernt, können Adrenalin-Junkies Südafrikas größtes Dünenfeld erklimmen. Von der Flussmündung des Sundays River bis nach Woody Cape erstrecken sich auf 50 Kilometern Länge Südafrikas ursprünglichste Sandberge. Bis zu 140 Meter hoch sind die Dünen ein wahres Paradies für Sandboarder. So spektakulär diese Sportart aussieht, eignet sie sich trotzdem auch für Anfänger, da der Sand auch eine gemäßigte Abfahrt zulässt.

Schlemmen in Port Elizabeth, Landschaft bestaunen im Tsitsikamma Nationalpark

Nach einem langen Tag lädt die Restaurant-Meile Stanley Street in Port Elizabeth zum Schlemmen und Schauen ein. PE, wie die größte Stadt im Eastern Cape liebevoll abgekürzt wird, trägt auch den Beinamen »Friendly City«. Hier ist Südafrikas Autoindustrie angesiedelt, so dass das Publikum sowie die Restaurants und Bars sehr international und bunt gemischt sind. Besonders elegant speist es sich in der Fushin Sushi Lounge.

Zum Sonnenaufgang lohnt sich die Fahrt in den Tsitsikamma Nationalpark. Die Hängebrücke über der Flussmündung des Storms River ist ein Highlight der Region. Zwischen uralten Yellowwood-Bäumen und dem Brausen des Meeres lässt sich der Besuch in der Provinz Eastern Cape in einer der eindrucksvollsten Landschaften Südafrikas ausklingen.