Im Nordatlantik liegt ein Archipel, der aussieht, als wäre er einem Fantasy-Film entsprungen: die Färöer-Inseln. 18 windumtoste Inseln mit rund 54.000 Einwohnern, mehr Schafen als Menschen und einer Natur, die ständig ihr Gesicht wechselt – mal dramatisch, mal friedlich, aber immer spektakulär.
Die Färöer-Inseln gehören zum Königreich Dänemark, haben aber ihre eigene Sprache, Kultur und ein starkes Selbstbewusstsein. Nebel, Regen und Sonne wechseln sich oft im Minutentakt ab – ein Traum für Fotografen, Naturfans und alle, die gern das Gefühl haben, am Ende der Welt zu stehen.
Hier sind 11 Highlights für eine Reise auf die Färöer, die Natur, Kultur und Abenteuer perfekt verbinden.
1. Múlafossur-Wasserfall – das Symbol der Färöer
Kaum ein Bild hat die Färöer so berühmt gemacht wie der Múlafossur-Wasserfall bei Gásadalur. Das Wasser stürzt dramatisch von einer grünen Klippe direkt in den Atlantik, während im Hintergrund winzige Häuser mit Grasdächern stehen. Der Ort war lange nur zu Fuß erreichbar, erst ein Tunnel verbindet ihn heute mit dem Rest der Insel Vágar. Am besten am frühen Abend besuchen, wenn das Licht weich über die Küste fällt – magisch.

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2. Sørvágsvatn – der See über dem Meer
Der größte See der Färöer schwebt scheinbar über dem Meer. Vom Aussichtspunkt Trælanípa wirkt der Sørvágsvatn wie ein See auf einer Klippe, obwohl er tatsächlich nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegt – ein optisches Wunder. Der Legende nach wurden hier früher Verbrecher von den Klippen gestoßen. Heute ist es einer der beeindruckendsten Wanderwege der Inselgruppe.

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3. Insel Mykines – das Reich der Papageitaucher
Wer Glück hat, teilt sich die Insel Mykines mit Tausenden Papageitauchern. Zwischen Mai und August bevölkern die bunten Vögel die Klippen, flattern durch den Wind und posieren erstaunlich fotogen. Der Weg zum Leuchtturm auf Mykineshólmur führt vorbei an steilen Abhängen, grasenden Schafen und weiten Blicken aufs Meer. Mykines ist nur per Boot oder Helikopter erreichbar – allein das ist schon ein Abenteuer.

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4. Saksun – das Dorf der Postkartenmotive
Ein winziges Dorf in einem Talkessel, umgeben von Bergen, Wasserfällen und einer Lagune, die bei Ebbe zu Fuß begehbar ist. Saksun wirkt wie ein Ort außerhalb der Zeit. Die kleinen Grasdachhäuser, die weiße Kirche am Fjord und das leise Rauschen der Bäche ergeben ein fast märchenhaftes Bild. Wer Ruhe sucht, findet sie hier – und das Gefühl, in einer anderen Welt gelandet zu sein.

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5. Tjørnuvík – schwarzer Strand und sagenhafte Felsen
Das nördlichste Dorf der Insel Streymoy liegt in einer tief eingeschnittenen Bucht. Hier rauscht der Atlantik gegen einen schwarzen Sandstrand, über dem sich die Felsnadeln Risin und Kellingin erheben – laut Legende ein versteinerter Riese und seine Frau, die einst versuchten, die Färöer nach Island zu schleppen. Der Ort ist perfekt für Fotos und eine Pause mit Aussicht auf wilde Natur.

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6. Tórshavn – kleinste Hauptstadt der Welt
Tórshavn ist winzig, charmant und lebendig. Die Hauptstadt der Färöer hat nur rund 20.000 Einwohner, aber jede Menge Atmosphäre. In Tinganes, der historischen Altstadt, stehen rote Holzhäuser mit Grasdächern, die noch heute Regierungssitz sind. Cafés, Galerien, kleine Boutiquen und das Nationalmuseum erzählen von der besonderen Mischung aus nordischer Tradition und modernem Selbstbewusstsein.

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7. Vestmanna-Klippen – Bootstour ins Abenteuer
Ein absolutes Muss: eine Bootsfahrt entlang der Vestmanna-Klippen. Die Felsen ragen über 600 Meter aus dem Meer, durchzogen von Höhlen und Tunneln, in denen Papageitaucher, Trottellummen und Sturmvögel nisten. Wenn das Boot durch die schmalen Durchgänge gleitet und über einem die Seevögel kreisen, fühlt sich das an wie eine Reise in ein nordisches Märchen.

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8. Gjógv – das Dorf mit der Schlucht
Der Name Gjógv bedeutet »Schlucht«, und genau das macht das kleine Dorf auf der Insel Eysturoy besonders. Ein natürlicher Spalt im Fels führt hinunter zum Meer – einst als Hafen genutzt. Die Umgebung ist ideal zum Wandern, und die Aussicht über die Klippen und grünen Hügel gehört zu den schönsten der Färöer. Besonders stimmungsvoll bei Nebel, wenn die Landschaft in Pastelltöne getaucht ist.

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9. Buttercup-Routen – Straßen durch die Wildnis
Die Buttercup-Routen führen quer durch das Inselreich – über Bergpässe, entlang tiefer Fjorde und vorbei an einsamen Dörfern. Die Straßen sind schmal, die Ausblicke gigantisch. Wer sie fährt, erlebt das Wesen der Färöer: Schafe auf der Straße, Nebelschwaden im Tal, Lichtspiele über dem Wasser. Jede Kurve ist ein neues Postkartenmotiv.
10. Fossá-Wasserfall – der Riese unter den Wasserfällen
Mit seinen rund 140 Metern ist der Fossá der höchste Wasserfall der Färöer. Über zwei Stufen rauscht das Wasser hinab, bevor es sich im Meer verliert. Nach starken Regenfällen verwandelt sich der Wasserfall in ein donnerndes Spektakel. Besonders schön ist der Blick von unten – wenn die Gischt wie feiner Regen in der Luft schwebt.

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11. Kirkjubøur – das historische Herz der Inseln
Kirkjubøur war einst das geistige Zentrum der Färöer. Hier stehen die Ruinen der St.-Magnus-Kathedrale, die älteste Kirche des Landes und eines der ältesten bewohnten Holzhäuser Europas – das Roykstovan, seit über 900 Jahren im Besitz derselben Familie. Ein Ort, an dem Geschichte greifbar wird und die Vergangenheit im Wind zu flüstern scheint.
Wo liegen die Färöer-Inseln eigentlich genau?
Eine Frage, die wohl nur wenige genau beantworten können. Kein Problem, wir helfen weiter: Die Färöer-Inseln liegen auf halber Strecke zwischen Island und Norwegen und nördlich von Schottland.