Es hat fast so lange gedauert wie der Bau der Pyramiden selbst – doch nun ist es endlich so weit: Ägypten erhält ein neues Super-Museum. Und zwar kein kleines, sondern ein gigantisches Bauwerk: das Grand Egyptian Museum (GEM). Es erstreckt sich über eine Fläche, die größer als 70 Fußballfelder ist, liegt direkt neben den Pyramiden von Gizeh und setzt alles daran, bisherige Museumsmaßstäbe sprichwörtlich in die Wüste zu schicken. Die offizielle Eröffnung findet am 1. November 2025 statt, der öffentliche Besuch ist ab dem 4. November 2025 möglich.
Eintritt durch die Zeitmaschine
Schon der Empfang ist spektakulär: Ein 82 Tonnen schwerer, 36 Fuß (knapp elf Meter) hoher Ramses II. begrüßt alle, die sich hineinwagen. Der Pharao mit dem steinernen Blick stand übrigens schon 2006 auf dem Gelände herum, während drumherum noch gebaggert, geschraubt und gehofft wurde. Jetzt darf er endlich wieder wirken – und das in bester Gesellschaft: Über 100.000 altägyptische Artefakte sind im GEM (Website) untergebracht, darunter Mumien, Mumienkrokodile, eine 3.100 Jahre alte Menschenhaar-Perücke (ja, echt), und eine erstaunlich gut erhaltene Sammlung an königlichem Bling-Bling.

Ramses II im neuen Grand Egyptian Museum in Kairo I Foto: Tamer A Soliman/Shutterstock.com
Tutanchamun – die goldene Mitte
Das eigentliche Kronjuwel des Museums, Tutanchamuns kompletter Grabschatz, wird bald umziehen: mehr als 5.000 Objekte, darunter zwei Sarkophage, königlicher Schmuck und natürlich die Totenmaske aus fast zwölf Kilo purem Gold. Viele der Stücke sind weltweit noch nie ausgestellt worden. Der Junge mit dem geheimnisvollen Grab hat also noch ein paar Überraschungen parat.

Foto: BLITZ MC/Shutterstock.com
Architektur mit Hieroglyphenflair
Die Fassade? Ein Mix aus Alabaster und Glas – geschmückt mit hunderten königlichen Kartuschen (die ovalen Dinger mit den Namen von Pharaonen). Innen dominieren klare Linien, viel Licht und eine thematische Struktur: Gesellschaft, Herrschaft, Glaube. Wer’s klassisch mag, kann aber auch einfach dem Lauf der Jahrtausende folgen – vom Alten Reich bis zur griechisch-römischen Epoche.

Außenansicht des GEM The Grand Egyptian Museum I Foto: Tamer A Soliman/Shutterstock.com
High-Tech trifft Geschichte
Die Ausstellung ist dreisprachig beschildert (Arabisch, Englisch, Braille – Blindenschrift), klimatisiert und modern inszeniert. Der futuristische Look bricht mit dem angestaubten Image mancher Museen – und macht Archäologie plötzlich Instagram-kompatibel. Selfie mit Ramses? Check. Panorama mit Pyramide im Hintergrund? Aber hallo!

Foto: Tamer A Soliman/Shutterstock.com
Fakten, die zählen
- Öffnungszeiten: täglich 9–17 Uhr
- Tickets: ca. 24 US-Dollar für Erwachsene, halber Preis für Kids & Studierende (4–21 Jahre), kostenlos für Mini-Pharaonen unter 4
- Geführte Touren: optional, 90 Minuten, etwa 34 US-Dollar, auf Englisch oder Arabisch
- Snacks & Souvenirs: Vor Ort – von antikinspiriertem Magneten bis zum Niltee
Auf der Website des Grand Egyptian Museum gibt es mehr Infos.
Unser Hoteltipp: The St. Regis Cairo. Hier lest ihr unsere Reportage zum Hotel.
