Redakteurin Marie Tysiak hatte Kairo schon lange auf ihrer Bucketlist – vor allem wegen der Pyramiden von Gizeh. Und auch wenn das Chaos Kairos etwas gewöhnungsbedürftig ist, hat die Stadt viel zu bieten – von antik bis modern. Sie hat für uns auch gleich die perfekte Rückzugsoase der Megametropole entdeckt: das The St. Regis Cairo.

Es sind nur gut vier Stunden Flug von Frankfurt, und doch bin ich in einer ganz anderen Welt. Kairo erschlägt mich sofort. Schon auf der ersten Fahrt vom Flughafen ins Hotel wird mir bewusst: Die größte Stadt der arabischen Welt und die größte Metropolregion Afrikas erschließt sich einem nicht sofort, man muss sie sich erarbeiten. Auf den ersten Blick ist die Metropole eine Ansammlung abgerockter Bauten, dazwischen Straßen mit Verkehrschaos; Motorräder schlängeln sich an rostigen Vans vorbei, die sich wiederum hupend Meter für Meter Asphalt erkämpfen.

Ausblick auf Kairo

Marie Tysiak

The St. Regis Cairo: Wohnen direkt am Nil

Es dämmert. Zu meiner Linken der längste Fluss der Welt. Die beleuchteten Fassaden des gegenüberliegenden Ufers spiegeln sich darin. Mein Taxi biegt rechts in eine Auffahrt ein. Ein Herr im Frack öffnet meine Tür und begrüßt mich mit einem breiten Lächeln:

»Marhaba.«

Ich blicke nach oben. Auf den ersten Blick ist das Hotel eines von vielen Hochhäusern am Ufer des Nils. Doch beim genauen Hinsehen beeindruckt die Architektur ungemein. Mit 36 Stockwerken ist es eines der höchsten Gebäude des Landes. Designt von Stararchitekt Michael Graves und mit 136 Metern ähnlich hoch wie die Pyramiden in Gizeh. Zwischen all dem Smog und Chaos findet man hinter der gläsernen Drehtür zeitlosen Luxus und Ruhe. Es funkeln Kronleuchter, hier und da goldene Akzente und selbstverständlich Marmor. Dennoch wirkt es nicht überladen. Ganz im Gegenteil: Das Luxushotel ist eine Oase, die mein geschätzter Rückzugsort im Gewusel der Großstadt werden wird.

Willkommen im The St. Regis Cairo

Marie Tysiak

Bloody Mary – ein Muss im The St. Regis Cairo

Erst einmal langsam ankommen. Wo würde das besser gehen als an der Bar? Ich gönne mir einen berühmten Bloody Mary, schließlich wurde der Cocktail in einem St. Regis Hotel erfunden. Hier in Kairo wird er mit Hibiskusblüte serviert – köstlich! Ich kann von der Bar – wie von fast überall im Hotel – zuschauen, wie die letzten Boote auf dem Nil ihre Häfen ansteuern und die Sonne dramatisch hinter den Hochhäusern verschwindet. Der Ausblick auf die Hauptstadt Ägyptens ist phänomenal.

Bloody Mary in einem Hotel

Marie Tysiak

Doch die Stadterkundung muss noch warten, denn erstmal freue ich mich auf das weiche King-Size-Bett in meinem stilvollen Deluxe Room. Der Bell Boy hat bereits meinen Koffer mit einem goldenen Gepäckwagen hergebracht und platziert. Der Turndown-Service war auch schon da. Die Bettdecke ist zum Reinschlüpfen umgeschlagen, die gemütlichen Slipper stehen für mich bereit. Vielleicht mag ich doch noch ein Bad nehmen? Das Badesalz duftet so herrlich – und schon drehe ich die silbernen Hähne auf, und das dampfende Wasser strömt Entspannung pur in die große, marmorne Badewanne. Statt Buch entscheide ich mich für den Fernseher, der in der optimalen Höhe hängt – für Badende. Für mich gehört das Zappen durch internationale TV-Kanäle zum Ankommensritual in einem Hotel dazu. Zu Hause besitze ich nicht mal einen Fernseher. Und so schwirren bereits englische Gedankenfetzen in meinem Kopf, als ich endlich butterweich in den Kissen versinke.

Ein Frühstücksbuffet der Extraklasse

Am nächsten Morgen schiebe ich die schweren Vorhänge der bodentiefen Fenster beiseite. Der Himmel ist blau, etwas Smog hängt zwischen den riesigen Gebäuden auf der anderen Seite. Gerade legt eine Feluke, das typisch arabische Segelboot, ab, um sich nach Norden gen Nildelta aufzumachen. Unter mir im Pool, auf der Außenterrasse des The St. Regis Cairo, zieht eine Frau langsam ihre Bahnen. Das will ich auch! Ich nehme den letzten Schluck des Kaffees, den mir mein Butler zum Aufwachen gebracht hat, und schlüpfe in meinen Badeanzug.

La Zisa im The St. Regis Cairo

Marriott International Hotel

Und so bin ich schon sichtlich erfrischt und hungrig, als ich das La Zisa auf der siebten Etage betrete, eines von insgesamt drei Restaurants des Luxushotels. Nicht nur der Ausblick ist mal wieder grandios. Während man mittags und abends hier italienisch speist, wird morgens im La Zisa aufgefahren. Das Buffet ist sensationell. Wirklich, es fehlt an nichts. Eier in allen Varianten. Mezze. Brotsorten zum Abwinken. Kuchen und Pastries. Eine Pancake-Station. Süßes, Salziges, Warmes, Kaltes. In Kairo kommen Einflüsse aus aller Welt zusammen. Somit bleibt auch kein Kulinarik-Wunsch offen, dazu der sanfte Nil hinter den großen Fensterfronten. Herrlich. Nun bin ich endlich bereit, mich in der Metropole zu verlieren.

Mumien, Pyramiden und das Alte Ägypten

Schon nach wenigen Stunden verschluckt einen Kairo. Die Stadt kann so unbarmherzig in ihrer Hektik sein, die Luft wird dünn – tatsächlich muss ich mich daran erst langsam gewöhnen. Aber was für ein Ort, an dem die Kulturen und Religionen Afrikas und der Welt zusammenkommen, die Wiege des antiken Ägyptens an der Lebensader des Nils. Es fasziniert, dass hier schon vor Tausenden von Jahren die Ägypter lebten, arbeiteten, musizierten – und ihre Pharaonen mumifizierten. Der Anblick der 13 Mumien im Museum of Egyptian Civilization gehört zu den eindrucksvollsten Dingen, die ich je gesehen habe.

die Pyramiden von Gizeh in Ägypten

Marie Tysiak

Spätestens, als ich vor den gigantischen Pyramiden von Gizeh am Stadtrand von Kairo stehe, wird mir wie in einem kindlichen Flashback bewusst: Ja, die Ägypter waren eine echte Hochkultur, die eines der ältesten Schriftsysteme der Welt entwickelten – und gigantische Monumente für ihre Könige bauten. Ich kann meinen Blick gar nicht mehr lösen von diesen Meisterwerken der Architektur. »Build for eternity« steht in silbernen Lettern auf dem Eingangstor zum Unesco-Weltkulturerbe der Pyramiden von Gizeh. Immerhin über viereinhalbtausend Jahre haben die Cheops-, Chephren- und die Mykerinos-Pyramide und die dazugehörigen Tempel und Statuen – zum Beispiel die berühmte Sphinx – bis jetzt schon überlebt. Und das einzige erhaltene Weltwunder der Antike birgt noch so viele Geheimnisse.

The St. Regis Cairo: Die Ruheoase in der Weltmetropole

Reich an Eindrücken erwartet mich das The St. Regis Cairo. Ich bin wieder angekommen in meiner Ruheoase. Zur Feier dieses aufregenden Tages habe ich mir eine Pharaonic Massage im Spa gebucht. Entspannen wie einst die alten Ägypter. Und anschließend wartet im Restaurant Tianma die moderne Küche Singapurs in leger-eleganter Atmosphäre mit den besten Dim-Sums, die ich je gegessen habe. Denn genauso wie in Kairo, so kommt auch im Hotel die Welt zusammen. Von hier kann ich den Melting Pot Kairos von innen heraus erkunden. Immer neu auftanken für die aufregenden Tage in der größten Stadt Afrikas. Und die moderne Metropole ebenso erleben wie das antike Ägypten. Ja, es lohnt sich, sich Kairo zu erarbeiten und zu erschließen. Und es gibt keinen besseren Ort dafür als im Herzen der Stadt, am Ufer des Nils – im The St. Regis Cairo.

Blick in das The St. Regis Cairo

Marriott International

Mehr Infos zum The St. Regis Cairo

The St. Regis Cairo. 1189 Nile Corniche, Boulaq Num.5, Bulaq, Kairo

Das 2021 eröffnete Hotel mit 362 Apartments, Zimmern und Suiten liegt gleich am Ufer des Nils. Eine Nacht im Superior DZ mit Blick auf die Altstadt kostet ab € 280 p. P.

Unser Podcast zum The St. Regis Cairo

Kennt ihr eigentlich schon unseren Podcast »Hotel der Woche«? Hier stellen wir wöchentlich ein Hotel vor – so auch das The St. Regis Cairo. Hört doch mal rein!