Nach historischen Gemälden, fossilen Funden oder gar verstaubten Vitrinen wird man in diesen Museen vergebens Ausschau halten. Diese Sammlungen sind schrill, außergewöhnlich oder einfach nur zum Kopfschütteln. Wir zeigen euch ganz schön verrückte Museen.

Unter den Hammer kommen?

Hammer Museum, Haines, Alaska
Im kleinen Haines an der Südspitze Alaskas machte Dave Pahl 2002 seine private Sammlung zu einem Museum, dem »Hammer Museum«. Ein sechs Meter hoher Hammer weist den Weg zu dem einfachen weißen Holzhaus an der Hauptstraße des Städtchens. Drinnen hängt eine wechselnde Auswahl der über 7.000 Hammer zur Schau, einige davon stammen noch aus dem alten Ägypten und sind mehrere tausend Jahre alt. Von Mai bis September heißt das Museum alle Hammer- und Geschichtsbegeisterten – und alle die es werden wollen – herzlich willkommen.

Im Hammer Museum in Alaska werden über 7000 verschiedene Hammer ausgestellt.Richard Droker/Flickr.com


Einmal unter die Sohle blicken!

Museo Salvatore Ferragamo, Florenz, Italien
Der italienischen Schuh-Ikone ist seit 1995 ein eigenes Museum in seiner Heimat Florenz gewidmet, das Museo Salvatore Ferragamo. Hier wird seine persönliche Geschichte erzählt, der Aufschwung seines Unternehmens aufgezeigt und natürlich werden auch einige seiner Meisterwerke für Damenfüße ausgestellt. Ferragamo ist nämlich kein anderer als der Erfinder des Keilabsatzes, der Damensandalette und anderer Schuh-Innovationen des 20. Jahrhunderts. Alleine das Gebäude des Museums ist ein historischer Hingucker: Der reich verzierte Palast stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde einst von einem wohlhabenden Bankier erbaut.

Bata Museum, Toronto, Kanada
Wer die Geschichte des Schuhs genauer unter die Lupe nehmen mag und Modelle aus allen Zeitaltern und Ländern bestaunen möchte, der sollte nach Toronto ins Bata Museum reisen. Mehr Informationen zu diesem tollen Museum findet ihr hier.

Mehr zu Kanada erfahrt ihr auf unserem Kanada-Blog.

Im Museo Salbatore Ferragamo dreht sich alles um die Schuh-Ikone und seine Kreationen.Guglielmo de’ Micheli per Salvatore Ferragamo


An die Arbeit!

Arbeiter-Museum, Kopenhagen, Dänemark
Ein Museum, das der Arbeiterklasse gewidmet ist? Ja! Das Arbeiter-Museum in Kopenhagen ist ein Zeitsprung in die 1950er Jahre mit allem, was dazu gehört: das klassische Wohnzimmer mit zeitgemäßen Möbeln, verschiedene Läden, Mode und Berufen aus dieser Zeit. Auch das Museums-Café bleibt der Vergangenheit treu.

Im Workers Museum in Kopenhagen fühlt man sich in die 50er Jahre zurückversetzt.Arbejdermuseet


Die Phallen der Tierwelt…

Isländisches Phallusmuseum, Reykjavík, Island
Ja, es gibt ein Museum, das Penisse ausstellt. Es steht in Reykjavík, Island, und stellt Phallen aller Säugetiere des Landes aus – und seit 2011 auch einen menschlichen Penis von einem 95-jährigen Spender. Mehr als 200 verschiedene männliche Glieder, von riesigen Walpenissen zu kleinsten Hamsterpenissen, können hier bestaunt werden, auch viele spannende wissenschaftliche Informationen rund um die Phallologie liefert das kleine Museum. Museumsgründer Sigurður Hjartarson war früher Lehrer und besaß als Kind einen Ochsenziemer, der aus einem gedörrten Ochsenpenis gefertigt wird. Daraufhin schenkten ihm spaßeshalber immer mehr Bekannte Tierpenisse – und Hjartarson startete seine Sammlung!

Ein Exemplar der verrückten Mussen: Im Phallus-Museum in Island werden Tierpenisse aller Säugetiere des Landes ausgestellt.

The Icelandic phallological museum


Hier spielt die Musik

Musical Instrument Museum, Phoenix, Arizona
2010 eröffnete in Phoenix, Arizona, das größte Musikinstrumente Museum der Welt. Fast 7.000 Instrumente aus aller Welt werden ausgestellt, außerdem lernt man viel Spannendes über die verschiedenen Musikrichtungen und kann natürlich fleißig reinhören und selber ausprobieren. Regelmäßig finden hier verschiedenste Konzerte und Tanzveranstaltungen statt. Vorbeischauen und mitmusizieren lohnt!

National Music Centre, Calgary, Alberta, Kanada
Der nördliche Nachbar hat ebenfalls ein Museum, das sich der Musik widmet, allerdings ihrer eigenen. Auf fünf Etagen können Besucher im Bell Studios des National Music Centres in Calgary zum Beispiel bei der Hall of Fame kanadischen Musik-Ikonen näher kommen. Die Austellungen sind interaktiv und garantieren Spaß und Action – und so mancher entdeckt hier ein verstecktes Musik-Talent!

Im Musical Instrument Museum werden Instrumente aus aller Welt ausgestellt.

MIM


Unauffällig? Nein danke.

Museum of Pop Culture, Seattle, Washington
Das Gebäude sieht aus wie eine Glitzerversion des Guggenheim Museums – und in der Tat ist der Architekt Frank Gehry zum Beispiel auch der Erbauer des Guggenheim Museums in Bilbao, des Tanzenden Hauses in Prag oder des Neuen Zollhofs im Medienhafen Düsseldorf. In dem zerknautschten Gebäude widmen sich viele Ausstellungsstücke, Video- und Multimedia-Installationen vergangenen Rocklegenden, so sollte das Museum einst Jimi Hendrix zu Ehren heißen.

Das Museum der Popkultur in Seattle ist nicht zu übersehen.

Brady Harvey/Museum of Pop Culture


Mamma Mia!

ABBA The Museum, Stockholm, Schweden
In dem gelben Gebäude auf Djugarden befindet sich auf drei Etagen ein Eldorado für ABBA-Fans. Das Museum ist eine Mischung aus Ausstellung und Aufforderung zum Mitmachen, das Motto lautet: »Come in and dance out«. Fans können hier die Originalkostüme bestaunen, in privaten Fotos und Geschichten von Agnetha, Frida, Björn und Benny schwelgen oder selbst zum Mikro greifen. Und welches Thema die neue Ausstellung aufgreift? Was nach 1982 geschah und die kürzliche »Wiedervereinigung« natürlich.

Im ABBA Museum erfahren Fans der Kultband alles Wissenswerte über die vier Musiker.Åke E:son Lindman/ABBA The Museum