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Reisen lebt von Sonne, Meer und entspanntem Himmel. Doch die Natur hat ihre eigenen Pläne: von peitschenden Schneestürmen bis hin zu tropischen Wirbelstürmen. Wetterphänomene können jede Route durcheinanderwirbeln. Wer die Eigenheiten kennt, versteht nicht nur die Reiseplanung besser, sondern auch die faszinierenden Kräfte unserer Atmosphäre.

Indisches Paar mit Regenschirm im Monsun

Foto: StockImagesFactory.com

Monsun: Der große Schalter zwischen Trockenzeit und Regenzeit

Der Monsun ist kein einzelner Sturm, sondern ein großräumiger Wetterumschwung. Ursache sind gigantische Luftströmungen, die feuchte Ozeanluft über Kontinente treiben. Besonders in Südasien wirkt er wie eine verlässliche Regenmaschine: Felder werden geflutet, Flüsse schwellen an, Straßen verwandeln sich in Kanäle. Ohne den Monsun wäre Landwirtschaft dort kaum denkbar, doch er bringt auch die Gefahr von Überschwemmungen.

Wo & Wann: Von Juni bis September dominiert der Monsun Indien, Nepal, Bangladesch und weite Teile Südostasiens. Auch in Ostafrika prägt er die Jahreszeiten.

Blizzard oder Schneesturm in der Stadt mit Menschen, die versuchenüber die Straße zu laufen

Foto: Justkgoomm/Shutterstock.com

Blizzard: Der Schneesturm mit Biss

Ein Blizzard ist die Wintervariante des Chaos. Nicht irgendein Schneefall, sondern eine Kombination aus heftigem Wind, eisiger Kälte und Schneemassen, die die Sicht auf wenige Meter reduzieren. Entstehen kann er, wenn arktische Kaltluft auf feuchtwarme Luft trifft. Das Ergebnis: Städte erstarren im Schneekokon, Verkehrsnetze brechen zusammen und draußen herrscht eine fast surreale Stille, die nur vom Sturmgeheul übertönt wird.

Wo & Wann: Besonders im Norden und Mittleren Westen der USA toben Blizzards im Winterhalbjahr. Auch Kanada und nördliche Regionen Europas erleben sie regelmäßig.

Taifun über eine Stadt

Foto: Iris3D/Shutterstock.com

Hurrikan, Taifun oder Zyklon – was steckt dahinter?

Eigentlich handelt es sich um dasselbe Naturphänomen: tropische Wirbelstürme, die über warmem Meerwasser entstehen. Unterschiedlich ist nur der Name, abhängig von der Region, in der der Sturm entsteht. So sollen Warnungen für die Bevölkerung eindeutiger und vertrauter wirken.

• Atlantik und östlicher Pazifik: Hurrikan
• Westpazifik (Ostasien und Südostasien): Taifun
• Indischer Ozean und Südpazifik: Zyklon

Überflutete Straßen in Fort Lauderdale während eines Hurrikans

Foto: FotoKina/Shutterstock.com

Hurrikan: Der Gigant des Atlantiks

Hurrikane sind tropische Wirbelstürme mit einer gewaltigen Energiequelle: warmes Meerwasser. Über 26 Grad Wassertemperatur reichen, um einen Sturm in ein rotierendes Monster zu verwandeln. Im Inneren toben Windgeschwindigkeiten von über 200 Kilometern pro Stunde, Regenmassen ergießen sich über Küstenregionen, während die Sturmflut Strände und Städte überflutet.

Wo & Wann: Von Juni bis November sind die Küsten des Atlantiks besonders gefährdet. Die Karibik, der Golf von Mexiko und die US-Ostküste stehen regelmäßig auf der Route dieser Sturmkolosse.

Taifun braut sich über Shanghai zusammen.

Foto: Hxdbzxy/Shutterstock.com

Taifun: Der asiatische Bruder des Hurrikans

Taifune unterscheiden sich kaum von Hurrikanen – außer im Ort der Geburt. Entstehen sie über dem westlichen Pazifik, tragen sie diesen Namen. Für die betroffenen Regionen gilt das Gleiche: Häuser können zerfetzt, Schiffe versenkt und ganze Küstenlinien überflutet werden. Unterschiedlich ist nur die Bühne, auf der das Spektakel stattfindet.

Wo & Wann: Von Mai bis Oktober trifft es vor allem Ostasien. Japan, die Philippinen, Taiwan, China und Vietnam gehören zu den klassischen Zielgebieten.

Bedrohlicher Tornado auf einem Acker in den USA

Foto: Domenichini Giuliano/Shutterstock.com

Tornado: Der Rüssel des Himmels

Tornados sind kleine, aber extrem gefährliche Wirbelstürme. Entstehen sie, trifft warme, feuchte Luft auf kalte, trockene Strömungen. Innerhalb von Minuten formt sich ein rotierender Trichter, der mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 500 Kilometern pro Stunde über das Land zieht. Häuser werden zerlegt, Autos durch die Luft geschleudert, Felder in Trümmer verwandelt. Größe ist hier nicht entscheidend – Intensität schon.

Wo & wann: Im Frühling und Sommer bilden sich die meisten Tornados in den zentralen USA, besonders in Texas, Oklahoma, Kansas und Nebraska. Auch in Europa sind sie möglich, etwa in Deutschland, Frankreich oder Italien, wenn die Bedingungen stimmen.

Wo informiere ich mich am besten?

  • WMO (World Meteorological Organization): public.wmo.int Verlinkt auf alle regionalen Warnzentren.
  • Lokale Wetterdienste sind für kurzfristige Reisen unverzichtbar (z. B. Deutscher Wetterdienst, MeteoFrance, etc.).