Frank Störbrauck
Klagenfurt, die südlichste Landeshauptstadt Österreichs, begeistert Besucher mit mediterranem Flair und einer charmanten Altstadt voller italienischer Palais und historischer Plätze. Highlight ist aber der Wörthersee, das türkisblaues Juwel direkt vor der Haustür. Aber was kann man rund um dieses Traumgewässer eigentlich alles erleben? Hier kommen unsere Tipps für einen Trip nach Klagenfurt am Wörthersee in Kärnten!
Wörthersee: Herzstück von Klagenfurt
Kein Besuch in Klagenfurt in Kärnten ohne den Wörthersee! Der See ist der Place-to-be für alle, die Klagenfurt genießen wollen – mit Stil, Spaß und einer Portion Dolce Vita in Österreich. Hier trifft mediterranes Flair auf Alpenpanorama, Palmen säumen die Strandpromenade, und das Wasser schimmert in Türkistönen. Vor allem rund um das legendäre Strandbad Klagenfurt pulsiert im Sommer das Leben. Und das quasi rund um die Uhr: vom frühen Morgen, wenn Schwimmer ihre Bahnen ziehen, bis in den späten Abend, wenn auf den Stegen gechillt, gelacht und gefeiert wird.
Wer all das erleben möchte, startet am besten mit der Kreuzbergl-Wandertour (Weg 11). Los geht’s mitten in der Altstadt, vorbei an idyllischen Teichen, rauf zur Zillhöhe mit Wow-Panorama und dann direkt runter zum See. Alternativ düst man mit dem Rad oder Bus in 10 bis 15 Minuten ans Wasser.
Foto: Tourismus Region Klagenfurt am Wörthersee/Tine Steinthaler
Ob Stand-up-Paddling, Beachvolleyball oder einfach entspanntes Sonnenbaden auf der Liegewiese: Der Wörthersee ist Bühne für Genießer, Sportler und Nachtschwärmer zugleich. Wer es ruhiger mag, radelt auf gemütlichen Wegen durch die grüne Uferlandschaft oder schnappt sich eines der Ausflugsschiffe der WSG Wörthersee Schifffahrt. Die Flotte umfasst verschiedene Schiffe, darunter das nostalgische Dampfschiff DS Thalia. Besonders beliebt ist das Ganztagesticket mit Hop-on/Hop-off-Prinzip. Damit kann man flexibel viele Orte rund um den See ansteuern.
Foto: Tourismus Region Klagenfurt am Wörthersee/pixelpoint multimedia
Hotspot-Adresse für alle, die den Wörthersee live erleben wollen, ist das erwähnte Strandbad Klagenfurt! Nur fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, wartet hier Urlaubsfeeling: breiter Sandstrand, Beachvolleyballplätze, ein historischer Badepavillon und Action pur, von der fetten Wasserrutsche bis zum SUP-Verleih. Für Entspannung sorgen Yoga-Sessions und Massagen direkt am Ufer.
Abenteuerplätze Miniaturenpark Minimundus und Europapark
Rund zehn bis fünfzehn Minuten vom Strandbad entfernt befindet sich eine weitere Sehenswürdigkeit Klagenfurts: der Miniaturenpark Minimundus. Der Park ist wie eine Weltreise im Taschenformat! Über 150 berühmte Bauwerke aus allen Ecken der Erde stehen hier als detailgetreue Mini-Modelle. Neugierige Entdecker, Architektur-Fans und Familien, die Lust auf Abenteuer haben, sind hier definitiv am richtigen Ort. Neben den coolen Outdoor-Modellen wartet drinnen eine bunte Erlebniswelt mit interaktiven Stationen, 4D-Kino und jeder Menge kreativer Action auf Besucher.
Foto: metodej/Shutterstock.com
Nicht fehlen darf ein Besuch im Europapark, der mit rund 22 Hektar größten Parkanlage in Klagenfurt. Er lockt mit großzügigen Grünflächen, schattigen Bäumen und bunten Blumenbeeten sowie einer beeindruckenden Sammlung von Skulpturen, die bei internationalen Bildhauersymposien entstanden sind. Außerdem gibt’s hier den größten Kinderspielplatz Kärntens mit Spielgeräten, Kletteranlagen, Wasserspielen und separaten Bereichen für verschiedene Altersgruppen. Perfekt für alle, die mit Kindern unterwegs sind.
Foto: Tourismus Region Klagenfurt am Wörthersee
Lindwurm und Maria-Theresien-Denkmal auf dem Neuen Platz
Aber auch im Stadtzentrum gibt es einige Sehenswürdigkeiten, die man sich ansehen sollte. So zum Beispiel der Neue Platz; er ist umgeben von Gebäuden aus der Zeit der Renaissance, des Barock, des Klassizismus, des Historismus und der Spätsezession.
Foto: Kärnten Werbung GmbH/Franz Gerdl
Hingucker ist hier aber eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Klagenfurt: der Lindwurm. Die wuchtige Skulptur stellt einen Drachen dar. Die riesige Drachenstatue reißt ihr Maul weit auf, als wolle sie gleich losbrüllen, und schwingt dabei ihren Schwanz. Das Wahrzeichen der Stadt erinnert an eine Sage: Demnach machte einst ein Drache das sumpfige Gebiet, in dem Klagenfurt heute liegt, unsicher. Erst als ein paar mutige Männer das Biest mit einer List in einen Burgturm lockten und besiegten, konnte Klagenfurt entstehen.
Foto: Tourismus Region Klagenfurt am Wörthersee/Pixelpoint Multimedia
Die Sage findet sich übrigens auch im Wappen auf dem gegenüberliegenden Rathaus wieder. Es zeigt auf rotem Hintergrund einen weißen Stadtturm mit rundbogigem Tor. In halber Höhe des Turms schwebt ein Drache, der Lindwurm, quer nach rechts über das Tor. Der Lindwurm ist von einem wunderschönen, schmiedeeisernen Gitter mit Blumen und Wappen im Stil der Spätrenaissance umgeben. Wer ein perfektes Foto vom Lindwurm schießen will, sollte am besten früh vorbeikommen, denn tagsüber tummeln sich hier jede Menge Touristen und Selfie-Jäger.
Quasi gegenüber steht ein weiteres berühmtes Denkmal der Stadt: das Maria-Theresien-Denkmal. Das bronzene Standbild ehrt die Kaiserin Maria Theresia und erinnert an ihren Besuch und ihre Regentschaft. Das Werk des Künstlers Franz Pönninger gehört zu den bedeutendsten der Denkmalkunst des 19. Jahrhunderts. Wer während einer Sightseeing-Tour mit Geschichtswissen glänzen möchte, kann erwähnen, dass Maria Theresia offiziell u.a. »nur« Erzherzogin von Österreich war. Kaiserin wird und wurde sie nur genannt, weil sie Gattin von Kaiser Franz I. Stephan war.
Benediktinerplatz: Lieblingsort für Foodies und Leckermäulchen in Klagenfurt und Kärnten
Nur wenige Schritte vom Neuen Platz entfernt liegt der Benediktinerplatz. Der Platz erhielt seinen Namen von der Marienkirche, die ursprünglich als Benediktinerkirche diente und direkt am Benediktinerplatz liegt. Die Marienkirche wurde 1624 geweiht und ist ein einschiffiger, barocker Bau mit einem achteckigen Turm samt Zwiebelhelm und Laterne. Auf dem Platz steht die Statue des »Steinernen Fischers«; sie zeigt einen stehenden Mann und gilt als Symbol für den historischen Fischmarkt in Klagenfurt.
Apropos Markt: Donnerstags und samstags verwandelt sich der Platz in einen Bauernmarkt mit einer großen Auswahl an regionalen Produkten wie Kräutern, Obst, Gemüse, Käse, Fleisch, Fisch, Brot und Blumen. Viele Händler stammen aus Kärnten, der Steiermark, Slowenien und Italien. Wer weder donnerstags noch samstags den Platz besucht, muss nicht verzagen. Rund um den Platz gibt es vier Markthallen. Besonders beliebt sind die kleinen Lokale und Imbissstände innerhalb der Hallen, wo sich so manches typische Kärntner Schmankerl probieren lässt. Die Markthallen sind montags bis freitags meist von 6:30 bis 16:00 Uhr geöffnet.
Foto: Marktamt Klagenfurt
Klagenfurter Dom und Diözesanmuseum
Gleich nebenan befindet sich der Domplatz. Er wird vom imposanten Klagenfurter Dom dominiert, einer der ältesten Kirchen Kärntens und sogar Österreichs. Die barocke Kirche beeindruckt mit ihrem fast 70 Meter hohen Turm, prachtvollen Deckenmalereien, sakralen Kunstwerken, der Orgel und der lichtdurchfluteten Kuppel.
Foto: Frank Störbrauck
Besonders sehenswert sind die Deckenfresken im Priesterchor, die Szenen aus dem Leben der Apostel Petrus und Paulus sowie die Verklärung Christi zeigen. Die Kirche kann werktags von 8 bis 17 Uhr, sonntags von 9 bis 20 Uhr besichtigt werden. Ein Aufstieg auf den Turm des Doms ist für Besucher leider nicht möglich.
Gleich nebenan befindet sich das Diözesanmuseum mit weiteren Kunstschätzen. Zu sehen sind neben Altären, Skulpturen und Gemälden auch liturgische Geräte und Textilien sowie Schätze der Diözese Gurk.
Alter Platz, Arkadenhöfe und Landhaus
Der Alte Platz ist das alte Zentrum von Klagenfurt. Hier stehen viele schöne Häuser aus der Renaissance- und Barockzeit mit alten Fassaden und restaurierten Arkadenhöfen. Zu den schönsten Gebäuden gehören das alte Rathaus im Palais Welzer aus dem 17. Jahrhundert und die »Goldene Gans«, das älteste Haus in der Altstadt. In der Mitte des Platzes steht die Dreifaltigkeitssäule, ein bekanntes barockes Denkmal.
Foto: Tourismus Region Klagenfurt am Wörthersee/Michael Stabentheiner
Besonders sehenswert sind auch die Innenhöfe rund um den Alten Platz. Diese ruhigen und oft versteckten Höfe erzählen viel über die Geschichte der Stadt. Viele Innenhöfe kann man besuchen, sie eignen sich gut zum Entdecken und Fotografieren. Wer wenig Zeit hat, sollte wenigstens den Innenhof vom Palais Rosenberg anschauen. Dort gibt es einen der schönsten Renaissance-Arkadenhöfe in Österreich. Der Hof ist von eleganten Bögen umgeben und ein echtes Schmuckstück. In der Herrengasse gibt es viele schöne Höfe, besonders die Häuser Nummer 10, 12 und 14 haben beeindruckende Arkadenhöfe.
Einen Besuch wert ist auch das Landhaus, der repräsentative Sitz des Landtags. Der Renaissance-Bau ist nicht nur der schicke Sitz des Kärntner Landtags, sondern auch ein echter Hingucker. Er ist hufeisenförmig angelegt und von zwei markanten Türmen bewacht. Wo früher mal eine Wasserburg stand, ließen die Kärntner Stände zwischen 1574 und 1594 das monumentale Schmuckstück aus dem Boden stampfen. Highlight ist der Große Wappensaal. Hier reihen sich 665 bunte Wappen an den Wänden, jedes einzelne ein Kunstwerk vom Barockmaler Josef Ferdinand Fromiller. Und als Extra gibt’s noch den legendären Fürstenstein zu bestaunen, ein echtes Stück Kärntner Geschichte.
Foto: Kärnten Werbung GmbH/Andreas Siebenhofer
Diese Museen sollte man in Klagenfurt besuchen
Nur rund zehn Minuten zu Fuß vom Alten Platz entfernt lockt das kärnten.museum. Es befindet sich in einem palaisartigen Bau im Stil der Neorenaissance aus dem Jahr 1884; es ist ein Muss für alle, die mehr über die Geschichte, Kultur und Natur Kärntens erfahren möchten. Das Museum beherbergt Sammlungen von Kunst, Archäologie, Naturkunde und Volkskunde. So sind unter anderem Fossilien, Mineralien, Tierpräparate sowie Trachten, Möbel und Alltagskultur aus Kärnten zu sehen.
Foto: kärnten.museum/Paul Ott
Das MMKK ist das Zentrum für moderne und zeitgenössische Kunst. Auf rund 1.000 Quadratmetern werden Werke regionaler, nationaler und internationaler Künstler gezeigt, von Arnulf Rainer bis Maria Lassnig. Die besondere Atmosphäre in der Burg und die Nutzung der Kapelle als Kunstraum machen den Besuch zu einem Erlebnis.
Das Eboardmuseum ist weltweit das größte Museum für elektronische Tasteninstrumente. Hier finden Musikbegeisterte eine riesige Sammlung von Keyboards, Synthesizern, E-Pianos und legendären Orgeln.
Das Robert Musil Literatur Museum schließlich ist im Geburtshaus des berühmten Autors eingerichtet und widmet sich neben Musil auch Ingeborg Bachmann und Christine Lavant. Es bietet Einblicke in das literarische Leben Kärntens mit Originalmanuskripten, Fotografien und interaktiven Stationen.
Schön, besonders für Familien, ist auch der Besuch des Freilichtmuseums Maria Saal. Es zeigt das bäuerliche Leben und die Volkskultur Kärntens in wiederaufgebauten historischen Gebäuden. Besucher erleben bei einer Visite das Handwerk, die Landwirtschaft und das Alltagsleben vergangener Jahrhunderte.
Foto: Tourismus Region Klagenfurt am Wörthersee/Franz Gerdl
Souvenir-Shopping: Inhabergeführte Lieblingsläden in Klagenfurt
Wer in Klagenfurt abseits der großen Ketten und Einkaufszentren nach besonderen, inhabergeführten Läden sucht, wird vor allem in der Altstadt und den Seitengassen fündig. Hier ein paar Tipps: Das Designer Kabinett von Lisa Sonnberger ist erste Adresse für Vintage-Liebhaber und Secondhand-Fans. Hier gibt es hochwertige Designerware, liebevoll restauriert und mit viel Know-how präsentiert.
Rettl ist ein Familienbetrieb, der für Kärntner Trachtenmode und originelle Accessoires steht. Wer auf der Suche nach einem besonderen Dirndl, einer Lederhose oder einfach einem stilvollen Souvenir aus Klagenfurt oder Kärnten ist, wird hier fündig.
Der Weltladen Klagenfurt steht für fairen Handel und bietet eine breite Palette an nachhaltigen, handgemachten Produkten aus aller Welt. Besucher finden hier originelle Geschenke, Schmuck, Lebensmittel und Kunsthandwerk.
Im Gemischtwarenhandlung Hradetzky in der Badgasse schließlich versteckt sich ein Allrounder: ein Mix aus Delikatessenladen, Fundus für Handgemachtes und regionalen Spezialitäten.
Last but not least: Im ’s Fachl Klagenfurt bieten lokale Produzenten und Künstler handgefertigte Unikate an, von Schmuck über Deko bis zu kulinarischen Spezialitäten.
Mehr Infos über Klagenfurt und Kärnten
Weitere Informationen über die Sehenswürdigkeiten in Klagenfurt gibt es auf den Webseiten der Tourismusregion Klagenfurt und Kärnten Werbung.