Familie Schneider ist Trendsetter in Büsum. Ihr süßes Hotel »Küstenperle Strandhotel & Spa« bringt frischen Wind in das Dithmarscher Seebad an der Nordseeküste.
Was für ein Sonnenuntergang. Ganz langsam schiebt sich eine Handvoll Wolken über die Nordsee. Der Blick scheint schier unendlich. Über das Meer, aber auch über das platte Land. Nicht umsonst gibt es hier die Weisheit, dass man am Morgen bereits sehen kann, wer am Abend zum Essen kommt. Dort hinten also, ganz am Ende, wo sich der Erdball wölbt, da irgendwo taucht die Sonne den Horizont in ein leuchtendes Orange. Ich sitze nur da und sehe dem farbenfrohen Leuchten durch die Risse in den Wolken zu.
Es braucht auch nicht mehr. Nicht mal mein Mobiltelefon zücke ich, um diesen magischen Moment festzuhalten. Er ist fotolos und wird dennoch ewig in meinem Kopf verhaftet bleiben. Hier am Strand von Büsum.
Nein, Büsum ist nicht kosmopolitisch
Es ist auch noch früh im Jahr. Also zu kühl, um im Bikini bekleidet im Strandkorb Romane zu verschlingen. Zu früh, um mit den Kindern Sandburgen zu bauen. Vielleicht auch etwas zu früh, um überhaupt nach Büsum zu reisen. Und das meine ich im mehrfachen Sinn. Zu früh im Kalender, aber auch zu früh im Leben. Denn Büsum ist ein klassisches Ziel für Senioren. Ein Ort der langsamen Spaziergänger, wo die Männer die Arme hinter dem Rücken nehmen, die Handflächen vereinen und schlendern. Während die Damen mit einem Schal um den Hals und weißer Jeansjacke, wahlweise auch dünner Daunenjacke, die Lebensfreude bei Seewind und Aperol Spritz genießen. Und zwar in aller Ruhe.
Will sagen: Büsum ist nicht Berlin. Büsum ist nicht Bremen. Und Büsum ist auch nicht Binz. Büsum ist beschaulich und auch etwas angestaubt. Wie viele Orte in Schleswig-Holstein, das ich so liebe.
Doch nun hat eine Familie gewagt, in Büsum, etwas außerhalb des Ortskerns, ein Hotel zu eröffnen, das alles andere ist als behäbig. Ein Hotel, das vor Vitalität strotzt. Das die Tradition nicht verdrängt, sie nicht verteufelt, und ihr nicht nur einen neuen Anstrich gibt. Es ist ein moderner Weg, den das alte Seebad dringend braucht. Der Name des Hotels ist »Küstenperle Strandhotel & Spa«.
Küstenperle Strandhotel & Spa: durchgestylt und bezahlbar
Hier findet sich ein Hauch von vielen erfolgreichen Konkurrenzhotels. Ein Hauch 25hours begegnet mir in der Lobby und in der Bibliothek. Wer die Häuser kennt, wird sofort wissen, was ich meine. Und auch eine Prise Beach Motel, das ja in der Nähe, in St. Peter Ording, geradezu für eine Revolution gesorgt hat, und mittlerweile den Ruf hat, die verschlafenen Orte mit der immer älter werdenden Klientel aufzumischen und zum Place-to-be zu transformieren. Geschehen in St.-Peter-Ording, dann in Heiligenhafen und jetzt auch in Büsum, denn dort baut der Betreiber ebenfalls. Und ja, eine Ähnlichkeit ist zu spüren. Insbesondere in der Gastronomie und den Zimmern.
Aber warum auch nicht? Familie Schneider hat geguckt, wo die Menschen in Norddeutschland gerne übernachten und haben sich die für sie passenden Lorbeeren herausgepickt und ihnen einen hauseigenen Dreh gegeben. Und hey, das stört niemanden. Am wenigstens mich. Denn ich mag es durchgestylt. Ich liebe Design.
Ja, wahrscheinlich bin ich wirklich die fleischgewordene Zielgruppe. Warum? Fangen wir im Untergeschoss an. Es gibt einen Pool und ein Spa. Ersteres brauche ich nur, weil meine Tochter gerne schwimmt.
So wie viele Kinder, die mit ihren Eltern zu früh im Jahr nach Büsum reisen. Und ein Spa ist für mich ratsam, weil ich mich gerne massieren lasse. Wer mag das nicht? Aber hier sind die Preise bezahlbar und man muss nicht gleich das gesamte Kindergeld für 60 Minuten Kneteinheiten auf den Tisch legen.
Hervorragendes Frühstücksbuffet, Hipster-freundliches Abendessen
Nun weiter im Erdgeschoss. Das Frühstück ist, wie es sich für deutsche Ferienhotels gehört, erfreulich abwechslungsreich und autark. Man darf losziehen und sich am ausgezeichneten Buffet bedienen. Sich die Kaffeespezialität selbst aus dem Automaten ziehen. Versteht mich nicht falsch. Eggs Benedict à la carte bestellen, das sagt mir ebenso zu. Aber für Kinder ist »holen, setzen, reinbeißen« die weitaus entspanntere Variante. Insbesondere in einem Alter, in dem das Essenholen am Buffet schon selbstständig möglich ist.
Und zum Abendessen wird im Küstenperle Strandhotel & Spa das serviert, was das Hipster-Herz begehrt. Und zwar von einem sehr coolen, sehr freundlichen Personal. Fish’n’Chips mit Erbsenpüree beispielsweise. Genauso wie es sich gehört.
Und wer daneben in der Bar Schneiders einen Absacker nehmen will, darf sich an einer sehr großen Gin-Auswahl erfreuen. Und wer in meiner Zielgruppe wäre da nicht auch »gin und weg«? Immerhin gehört das Getränk zu einem coolen Abend meiner Generation.
Ein perfekter Gin Tonic in der Bar Schneiders
Aber natürlich wäre auch ein exzellenter Gin Tonic mit Rosmarin und Zitronenzeste und mediterranen Tonic nur halb so lecker, wenn das Interieur der Bar, den Gast nicht dort abholt, wo er gerade sein möchte. Nämlich in einer durchgestylten, warmen und gemütlichen Bar. Und ja, das Interieur gefällt mir. Die Lampe in der Bibliothek steht auch in unserem Wohnzimmer. Ich mag die dunkelblaue Wandfarbe, und ich finde die Stühle sehr ansehnlich. Mir könnte man hier alles verkaufen und dieses »haben wollen«-Gefühl lässt im Zimmern nicht nach. Meine einzige Enttäuschung dort ist, dass unter der gelben Vase kein Markenname steht, ich sie nicht nachkaufen kann. Alles andere ist super. Superschön.
Und um noch einmal auf Büsum zurückzukommen. Die neue Familienlagune liegt direkt vor den Toren der Küstenperle. Dort gibt es einen breiten Strand, einen großen Spielplatz und eine Strandbar. Es ist der Versuch, den jüngeren Tourismus wiederzubeleben. An der Strandbar verfolge ich den wunderschönen Sonnenuntergang, mit meinen Füßen im noch kühlen Sand. Es ist vielleicht ein bisschen zu früh im Jahr, aber auf keinen Fall zu früh im Leben.
Info. Küstenperle Strandhotel & Spa, Dithmarscher Str. 39, 25761 Büsum, Tel. 04834-962110. Weitere Informationen und Buchung hier.