Es beginnt mit einem Schatten unter der Wasseroberfläche. Dann durchbricht eine gewaltige Schwanzflosse das Blau, ein Schnauben, ein Sprung und plötzlich stockt der Atem. Whale Watching in Südafrika ist kein Ausflug, es ist ein Erlebnis, das ins Herz trifft. Und es geschieht genau dort, wo Küsten rau, das Licht golden und die Begegnungen mit den Meeresgiganten oft zum Greifen nah sind.

Hermanus: Die Walhauptstadt

Willkommen im Mekka des Whale Watchings in Südafrika! Hermanus liegt an der Walker Bay und ist nicht nur für seine exzellenten Sichtungen bekannt, sondern auch für seinen legendären »Whale Crier«, der mit einer Trompete ankündigt, wo gerade Wale gesichtet wurden. Von Juni bis November tummeln sich hier vor allem Southern-Right-Wale. Sichtungen? So gut wie garantiert. Auch Buckel- und Brydewale lassen sich regelmäßig blicken. Wer mag, kann die Tiere gemütlich vom Klippenweg aus mit dem Fernglas beobachten oder eine Bootstour buchen.

Küste an der Walhauptstadt Südafrikas Hermanus

Küste an der Walhauptstadt Südafrikas Hermanus I Foto: Tayla Kohler

Achtung! In der Hochsaison zum Whale Watching in Südafrika und speziell innHermanus wird’s voll. Beim »Whale Festival« im September feiert die ganze Stadt ihre Meeresbewohner. Das ist schön, aber auch ziemlich trubelig.

Wal in Hermanus in Südafrika

Foto: Sash Mik/Shutterstock.com

De Hoop Nature Reserve: Whale Watching im Flüsterton

Etwas abseits vom üblichen Touristenpfad liegt das naturbelassene De Hoop Nature Reserve. Hier gibt’s keine Souvenirshops, keine Cafés mit Meerblick, keine Schlangen vor den Parkplätzen. Dafür aber: Ruhe, wilde Küste, einsame Aussichtspunkte und eine verblüffend hohe Walsichtungsrate.

Southern-Right-Wale lieben die flachen Gewässer vor De Hoop. Wer sich Zeit nimmt, wird mit Szenen belohnt, die wirken, als sei man der einzige Mensch am Ozean. Perfekt für ruhesuchende Naturfreunde oder alle, die sich den Whale Trail, einen fünftägigen Wanderweg mit Blick auf die Bucht, zutrauen. Der wurde gerade frisch restauriert, inklusive Hütten und sanitären Anlagen.

Blick aufs Meer im De Hoop Nature Reserve in Südafrika

De Hoop Nature Reserve in Südafrika I Foto: fokke baarssen/Shutterstock.com

Plettenberg Bay: Malerisch, maritim und inklusive Delfinen

»Plett« wie die Einheimischen sagen, liegt an der berühmten Garden Route und ist ein echter Allrounder: traumhafte Strände, grüne Berge im Rücken und eine malerische Küstenlinie machen diesen Ort ohnehin zum Sehnsuchtsziel. Und dann kommen da noch Wale dazu!

Delfine im De Hoop Nature Reserve in Südafrika

Foto: Fiona Ayerst/Shutterstock.com

Zwischen Juli und Dezember sind Buckelwale und Southern-Right-Wale Stammgäste. Bootstouren sind problemlos buchbar, oft sind auch verspielte Delfine mit von der Partie. Besonders spannend: das zertifizierte »PADI Eco Center«. Es setzt sich für nachhaltigen Meerestourismus ein und macht Öko-Abenteuer mit Tiefgang möglich. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Mann genießt die Aussicht an der Plettenberg Bay

Aussicht genießen an der Plettenberg Bay I Foto: Marisa Martinez Tarran/Shutterstock.com

Gansbaai & De Kelders: Ruhiger Rückzugsort für große Sichtungen

Die Nachbarn Gansbaai und De Kelders, ebenfalls an der Walker Bay gelegen, gelten als Geheimtipp für alle, die das Walerlebnis in etwas entspannterer Atmosphäre suchen. Hier starten regelmäßig Bootstouren, doch auch von den Felsen aus ist die Sichtungslage ausgezeichnet. Southern-Right-Wale sind ziemlich verlässlich vor Ort.

Ein besonderer Bonus: In manchen Jahren tauchen sogar Orcas auf, die neugierig und elegant durch das klare Wasser gleiten. Das bleibt zwar die Ausnahme, ist aber unvergesslich, wenn es passiert.

Walflosse in Südafrika

Foto: Abigail Lynn

Insgesamt gilt: weniger Rummel als in Hermanus, gleiche Sichtungschancen, mehr Ruhe.

Kapstadt & False Bay: Großstadt trifft Giganten

Kapstadt? Für Whale Watching? Tatsächlich! Auch die Mother City ist zwischen Juni und November eine gute Adresse, um Wale zu sichten. Besonders entlang der False Bay lassen sich Southern-Right-Wale direkt von der Küstenstraße oder vom beliebten Aussichtspunkt »Boyes Drive« beobachten.

Zwar ist das Erlebnis hier etwas urbaner, dafür gibt’s den grandiosen Blick auf Tafelberg und Ozean gratis dazu. Ideal für Reisende, die das Walabenteuer mit städtischem Flair und kurzen Wegen verbinden wollen.

Pinguine auf einer Klippe an der False Bay

Foto: Sergey Uryadniko/Shutterstock.com

KwaZulu-Natal: Der unterschätzte Küstenstar

Während sich viele Whale-Watcher auf den Süden des Landes konzentrieren, ist die Küste von KwaZulu-Natal eher ein Geheimtipp. Dabei lassen sich hier im nördlichen Teil des Landes nicht nur besonders viele, sondern auch besonders nah an der Küste wandernde Buckelwale sehen – oft direkt von den Stränden aus.

Gerade zwischen Durban und St. Lucia verläuft die Route der Wale fast strandnah. Das macht spontane Beobachtungen vom Handtuch aus möglich. Kein Boot, kein Fernglas von Nöten, einfach nur der Blick aufs Meer.

Also, Augen offenhalten!

Buckelwal springt aus dem Wasser

Foto: Nima Sarram

Auf der Webseite des Fremdenverkehrsamt von Südafrika gibt es weitere Infos zu einer Reise nach Südafrika.

Hier verraten wir dir, warum eine Reise nach Kapstadt lohnt.

Das Eastern Cape in Südafrika ist noch ein echter Geheimtipp!