Die Galápagos-Inseln sind das Naturparadies auf Erden schlechthin. Ganze 97 Prozent der Gesamtfläche der Inseln sind Nationalpark, ebenso schützt eines der größten Marinereservate auf dem Globus die umliegenden Gewässer. Unser Reise-Guide über die Galápagos-Insel für alle Tauch-Liebhaber. Text: Gerald Nowak
Visa- und Pass-Bestimmungen. Staatsbürger Deutschlands, Österreichs und der Schweiz benötigen für eine Reise nach Ecuador/Galapagos für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen nur ihren Reisepass, der noch sechs Monate gültig sein muss sowie ein Rückflug- oder Weiterflugticket.
Währung. In Ecuador ist die Währung der US-Dollar. Kreditkarten werden nur an wenigen Orten akzeptiert, es gibt aber in Puerto Ayora einen Automaten, wo man Bargeld abheben kann. Unbedingt vor Reiseantritt auf die Kartenlimits schauen.
Anreise. Täglich mit Iberia via Madrid oder mit KLM via Amsterdam und Bonaire nach Quito oder Guayaquil in Ecuador, ca. 14-15 Stunden Flugzeit. Weitere zwei Stunden per Inlandsflug nach Baltra oder San Cristobal auf Galápagos. Je nach weiterem Verlauf der Reise.
Landet man auf Baltra und will nach Puerto Ayora, geht es vom Flugplatz mit dem kostenlosen Bus bis zum Kanal Itabaca, um dort mit einer Fähre nach Santa Cruz überzusetzen. Ab der Fährstation kommt man mit dem Taxi oder per Bus in ca. einer Stunde quer über die Insel nach Puerto Ayora. Dabei geht es durch alle Vegetationszonen der Insel und man bekommt die ersten Eindrücke von Galápagos. Landet man auf San Cristobal, wartet normalerweise ein Transferbus, der die Gäste zum Tauchschiff bringt. Es gibt aber auch Taxis.
Unterkunft. Hotel Silberstein, direkt gegenüber einer Tauchbasisstation, 24 Zimmer am Ortsrand von Puerto Ayora, wenige hundert Meter von der Charles Darwin Station entfernt, Preis ab 140 Euro für ein DZ/ÜF für zwei Personen. Weitere Hotels: Hotel Sol y Mar, Red Mangrove Adventure Inn, Grand Hotel Lobo del Mar, Hotel Palmeras, Angermeyer Waterfront Inn, Hotel Red Booby.
Land und Geographie. Das Galápagos-Archipel gehört zu Ecuador und liegt im Ostpazifik auf dem Äquator rund 1000 Kilometer vom südamerikanischen Festland entfernt. Es gibt 13 größere Inseln, sechs Inseln zwischen einem und zehn Quadratkilometern und zahlreiche kleinere Inseln. 96 Prozent des Archipels ist ein geschützter Nationalpark, vier Prozent sind militärisches Sperrgebiet.
Tomás de Berlanga entdeckte im Jahre 1535 die Insel. Sein Bericht war nicht gerade schmeichelhaft: »Es sieht aus, als ob Gott Steine regnen ließ.« Damit bezog er sich auf die vulkanischen Berge und die felsige Küstenlinie. Dass der vulkanische Ursprung das Lebenselixier der Insel ist, übersah er dabei.
Heimat seltener und gefährdeter Meerestiere
Das besondere Klima ist die Grundlage für das Leben seltener und endemischer Vögel, Reptilien und Pflanzen. Auch das Leben im Meer hat seine eigenen Grundlagen und ist Heimat vieler seltener, teils gefährdeter Meerestiere. Dank des kalten Humboldtstroms sind die Gewässer um Galápagos sehr fischreich. Eine weitere Folge dieser kalten Strömung ist, dass die Hammerhaischulen, die der Taucher sonst nur in größeren Tiefen vorfindet, hier schon ab einer Tauchtiefe von nur zehn Metern vorkommen.
Flora und Fauna. Galápagos hat ein weltweit einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Fast alle Lebewesen sind endemisch. Galápagos ist ein Paradies für Vögel wie Rotfuß- und Blaufußtölpel, Gabelschwanzmöwen, Galapagos-Pinguine und den Galapagos-Albatros. Seelöwen, Robben, Pottwale und Orcas werden ebenfalls gesichtet. Galápagos ist zudem berühmt für die großen Landleguane wie dem Drusenkopf (auf der Insel Plaza Sur) und mehrerer Schildkröten, die nur auf jeweils einer Insel beheimatet sind.
Ausflüge. Mit dem Taxi in den Schildkrötenpark »Reserva El Chato« ca. 35 Euro. Mit dem Fahrrad oder zu Fuß in die Charles Darwin Research Station. Eintritt frei. Halbtagestour nach Seymour Northe ab 55 Euro. Tagestour nach Bartolomé ab 220 Euro.
Bevölkerung. Die meisten Inseln sind unbewohnt, und es leben ca. 10.000 Menschen im Galápagos-Archipel. Die Landesspache ist Spanisch. Englisch ist weit verbreitet.
Elektrizität. Auf den Inseln 110 Volt, ein internationaler Adapter ist erforderlich.
Gesundheit/Impfungen/Sicherheit. Tropische Krankheiten wie Hepatitis, Tuberkulose, Cholera, Typhus und Malaria sind in Ecuador bekannt, aber selten. Hepatitis und Malaria sind auf Galápagos dagegen so gut wie unbekannt. Am sichersten erkundigt man sich im Tropeninstitut über den aktuellen Stand. Auf Galápagos gibt es zwei Krankenhäuser. Eines in Puerto Ayora auf der Insel Santa Cruz und eines in Puerto Baquerizo Moreno auf San Cristobal. In Puerto Ayora gibt es eine DAN-Druckkammer. Ecuador ist eines der sichersten Reiseziele (außer der Hafenstadt Guayaquil) in Südamerika. Diebstähle sind äußerst selten.
Kleidung. Luftige Tropenkleidung plus lange Hose für die Ausflüge und in der Trockenzeit eventuell einen Pullover für kühle Nächte. Gut ist auch eine wasserabweisende Jacke. Für die Ausflüge sind feste Wanderschuhe mit gutem Profil empfehlenswert. Unbedingt genügend Sonnenmilch und eine vernünftige Kopfbedeckung mitnehmen. Am besten mit Nackenschutz, die gibt es auf Galápagos auch überall zu kaufen.
Windstill, dafür ab und zu nebelig
Klima. Das subtropische Klima Galápagos weist eine relative Feuchtigkeit von 80 bis 90 Prozent auf, die aus den vier Meeresströmungen Südäquatorialstrom, Cromwell-Strom, Humboldt-Strom und Nordäquatorial-Gegenstrom resultieren. Die wärmere Regenzeit mit Temperaturen zwischen 25 bis 29 Grad Celsius dauert von Januar bis April oder Mai. Die Trockenzeit mit Temperaturen von 21 bis 25 Grad liegt zwischen Juni bis November. Wind gibt es nur gelegentlich, dafür schon mal den berühmten Garua (Nebel). In der Trockenzeit sind Begegnungen mit Walhaien relativ häufig. Die Sicht ist sehr gut, allerdings ist der Fischreichtum in der Regenzeit bedeutend beeindruckender.
Religion. Der katholische Glaube ist dominierend, doch herrscht Religionsfreiheit.
Tauchen. Bei schwankenden Wassertemperaturen von 16 bis 26 Grad ist ein 7-mm-Anzug angebracht. Kopfhaube je nach Jahreszeit erforderlich. Handschuhe sind sinnvoll, da das Lavagestein sehr scharfkantig ist. Das Dive Center Silberstein steht unter Leitung der Amerikanerin Gemma Loveless und wird in Zusammenarbeit mit Sub Aqua Dive Center betrieben. Der Tauchbetrieb schließt rund 30 Tauchplätze ein, die nicht weiter als zwei Stunden vom Hotel entfernt liegen. Ausgebildet wird nach Padi-Standards bis zum Divemaster, Nitrox wird gegen Aufpreis angeboten.
Die nächstgelegene Druckkammer ist in Puerto Ayora. Das Tauchboot »Venecia« bietet Platz für Ausrüstung und bis zu max. acht Tauchern und zwei Tauchguides, bei größeren Gruppen wird ein weiteres Boot angemietet. Es ist 9,5 Meter lang und 2,9 Meter breit. Bei Tauchausfahrten werden zwei bis drei Tauchgänge angeboten. Zur Grundausstattung gehören Notfallsauerstoff, Erste-Hilfe-Koffer, Rettungswesten, GPS, Funkgerät, Kompass, Feuerlöscher und Notfallsignal für die Nacht. Unter anderem werden folgende Inseln und Tauchplätzen angefahren: Academy Bay, Santa Fé, Bartholomé, Daphne, North Seymour, Gordon Rocks, Cousins, Mosquera und Floreana.
Die Fahrten zu den Tauchplätzen dauern zwischen 15 Minuten und 2 Stunden, je nach Wetterbedingungen oder Gästewünschen. Alle Tauchgänge sind Bootstauchgänge, und es besteht jederzeit auch die Möglichkeit zum Schnorcheln.
Die Sky Dancer hat eine Länge von 30,5 Meter und eine Breite von 7,3 Meter. Sie bietet acht Doppelkabinen für 16 Passagiere, elf Crewmitglieder und zwei Tauchguides, 2 Zodiac, einen 6.000 Liter großen Frischwassertank plus Meerwasserentsalzungsanlage, 12 Knoten Reisegeschwindigkeit, 220/110 Volt, Kommunikationsanlage: VHF, GMDSS, SSB, Radar, Echolot, GPS, Wetterradar, Digitalkamera-Verleih, Tauchequipment-Verleih, bis zu vier Tauchgänge pro Tag, Nitrox gegen Aufpreis.
Mindestens vier Mahlzeiten pro Tag: Snack vor dem ersten Tauchgang, Frühstücksbuffet nach dem ersten Tauchgang, Dreigang-Mittagessen, Nachmittags-Snack/Kuchen, Viergang-Abendmenü. Alle Getränke inklusive, außer importiertem Alkohol.
Am Ortsrand von Puerto Ayora befindet sich die 1959 gegründete Charles Darwin Research Station. Wissenschaftler, Studenten und Freiwillige aus der ganzen Welt unterstützen bis heute die Arbeit der CDF und helfen, die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt der Inseln zu erhalten. Bis 2012 lebte hier der weltberühmte »Lonesome George«, der letzte Überlebende einer inzwischen ausgestorbenen Riesenschildkrötenart, die ausschließlich auf der Insel Pinta vorkam. Leider konnte sein Genpool nicht gesichert werden, da George sich partout nicht mit anderen Weibchen verwandter Arten paaren wollte.
Der Eintritt in das Areal ist frei, denn die Station wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Eine alternative Möglichkeit, die Schildkröten zu erleben, gibt es im »Reserva El Chato« im Hochland von Santa Cruz. Riesige Grasflächen, Wassertümpel und schattige Bäume bieten Dutzenden Riesenschildkröten in freier Wildbahn einen perfekten Lebensraum.
Tauchreiseveranstalter. Beluga Reisen, Extratour Tauchreisen, Manta Reisen, Reisecenter Federsee, Sub Aqua Tauchreisen, Waterworld.
Infos. Botschaft von Ecuador, Joachimstaler Str. 12, Allianz-Gebäude, 10. Stock, 10719 Berlin, +49 (0)30-800 96 95. Informative Seiten: www.galapagos-tourism.com; www.goecuador.com/deutsch/allgemaine-information/galapagos-inseln.html.