Sobald das Thermometer Richtung Sommer zeigt, sind sie wieder da: surrend, stechlustig und auf Proteinjagd. Die Rede ist von weiblichen Mücken. Hä? Weibliche Mücken? Ja, richtig gelesen. Nur die Damen der Mückenwelt zapfen Blut, um ihre Eier zu pimpen. Und auf Reisen immer wieder eine tropische Gefahr: Dengue-Fieber und Malaria. Deshalb gut lesen und Mückenstiche vermeiden.
Ihre Lieblingsspots: feucht, warm, mit stehenden Gewässern und am besten direkt am verschwitzten Menschen. Besonders beliebt sind Duftwolken aus Deo, Parfum oder einfach guter alter Schweiß. Auch Menschen mit Fieber laufen Gefahr, beim Mücken-Tinder ganz oben zu landen.

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Mode mit Nebenwirkung: Der Mückenschutz zum Anziehen
Wer sich gegen Mücken wappnen will, sollte sich kleidungstechnisch eher nach Expeditionsabenteuer als Sommerparty richten. Lange Ärmel, lange Hosen, geschlossene Schuhe – das schreckt nicht nur Modemagazine ab, sondern auch hungrige Insekten.
Helle Farben? Top! Dunkle Klamotten? Einladung zur Party. Fenster mit Mückennetz? Pflicht! Und draußen bitte Abstand zu allem, was nach stehendem Wasser schreit: Regentonnen, Pfützen, Teiche sind kleine Wellnessoasen für Stechtiere. Als Backup helfen Duftüberdecker aus der Spraydose, besser bekannt als Repellents wie NoBite oder Autan. Wichtig: Nach vier Stunden wieder auflegen wie Lippenstift auf einer langen Party.

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Wenn’s trotzdem juckt – was tun?
Trotz Hightech-Kleidung, Sprühnebel und Mückengittern hat doch eine zugeschlagen? Dann ist jetzt Selbstbeherrschung gefragt. Kratzen ist zwar die menschlichste aller Reaktionen, aber leider auch die dümmste. Stattdessen: kalte Umschläge, beruhigende Gels oder für die ganz Harten ein heißer Löffel. Klingt nach Hexerei, hilft aber. Die Haut sollte dabei möglichst nicht schreien. Also Hitze und Kälte nur in erträglichen Dosen. Alternativ: Zwiebel, Zitrone oder ein bisschen Essigwasser.
Wenn der Stich mehr will als nur jucken
In den meisten Fällen bleibt der Mückenstich eine juckende Randnotiz. Aber es gibt Ausnahmen: Wer plötzlich aussieht wie ein Hefekloß, Fieber bekommt oder sich allgemein fühlt wie ein schlecht gemixter Cocktail, sollte lieber den Profi ranlassen.
Besonders nach Fernreisen ist Vorsicht angesagt. Wenn plötzlich Kopf, Glieder und Lymphknoten Alarm schlagen, könnte eine tropische Krankheit dahinterstecken – Dengue lässt beispielsweise grüßen.

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Reisefieber mit Impfpass
In manchen Ecken der Welt ist der Mückenstich nicht nur nervig, sondern potenziell gefährlich. Malaria ist eine gefährliche Krankheit. Deswegen steht die Mücke auch auf unserer Liste der gefährlichsten Tiere der Welt. Wer im Malariagebiet unterwegs ist, setzt am besten auf mehr als nur Mode und Mückenspray. Impfungen, Medikamente zur Prophylaxe und gute Beratung beim Tropenmediziner sind Gold wert. Infos gibt’s bei den Klassikern: RKI, Auswärtiges Amt, Tropeninstitut oder eine Reisemedizinische Beratung beim Hausarzt. Denn Mücken nehmen keine Rücksicht auf Reisepläne, aber immerhin auf gute Vorbereitung.
Diese Gebiete sind besonders gefährlich für Dengue und Malaria
Region/Land | Gefahr durch Dengue | Gefahr durch Malaria |
---|---|---|
Brasilien | Sehr hoch (v. a. in Städten wie Rio de Janeiro und São Paulo) | Teilweise hoch (Amazonas-Gebiet) |
Indien | Hoch (während und nach der Monsunzeit) | Hoch (besonders im ländlichen Raum) |
Thailand | Hoch (auch in Touristenzentren) | Mittel (v. a. in Grenzregionen zu Myanmar, Laos & Kambodscha) |
Indonesien | Sehr hoch (ganzjährig, v. a. auf Java & Bali) | Hoch (v. a. auf Sumatra, Papua & Kalimantan) |
Dem. Republik Kongo | Mittel | Sehr hoch (landesweit) |
Philippinen | Sehr hoch (ganzjährig) | Mittel bis hoch (v. a. ländliche Gebiete) |
Vietnam | Hoch (v. a. in Südvietnam) | Mittel (Grenzgebiete zu Laos und Kambodscha) |
Nigeria | Mittel | Sehr hoch (ganzjährig, landesweit) |
Auf dieser Webseite vom RKI erfährst du, welche Krankheiten Mücken übertragen können.