Im Urlaub so richtig abschalten und erholt und gut gelaunt wieder heimkehren – vielen gelingt genau das nicht. Was man gegen miese Stimmung und Stress nach dem Urlaub tun kann.

Die schönste Zeit des Jahres ist vorbei – und richtig erholt fühlt man sich nach dem Urlaub nicht. Das kommt gar nicht mal so selten vor, wie jüngst das Ergebnis einer Umfrage der Krankenkasse Pronova BKK zeigte. 24 Prozent kehren demnach wenig ausgeruht aus dem Urlaub zurück, weitere 19 Prozent haben sich nur mäßig erholt. Und selbst bei denen, die sich gut erholt haben, stellt sich oft schnell Tristesse ein. Denn vielen fällt es schwer, Mallorca– oder Alpen-Urlaubsgefühle und die Gedanken an eine unbeschwerte Zeit zu erhalten. Das gilt ganz besonders dann, wenn am ersten Arbeitstag der Stress auf der Arbeit über einen hereinbricht: unzählige E-Mails und Briefe im Postfach, Chefs und Kollegen, die darauf pochen, dass nun aber die Aufträge zügig abgearbeitet werden.

Frau, die im Büro vorm Notebook sitzt und liest

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Tipp 1: Selbst- und Zeitmanagement ist die halbe Miete

Wiederum andere stressen sich unnötig vor dem Urlaub, so Patrizia Thamm, Referentin Gesundheitsförderung bei der Pronova BKK: »Viele Arbeitnehmer haben den Anspruch an sich, vor dem Urlaub alles zu erledigen, um ihre freie Zeit dann auch verdient genießen zu können«, sagt sie. Das aber sei keine gute Idee. Berufstätige sollten sich vom Anspruch lösen, vor der Erholungszeit noch alles erledigen zu müssen: »Ein gutes Selbst- und Zeitmanagement ist entscheidend, damit es vor und nach dem Urlaub nicht zur Überlastung kommt«, erläutert sie.

Tipp 2: Vor dem Urlaub die Zeit nach dem Urlaub vorbereiten

Wie so oft im Leben ist auch hier das Motto: Die richtige Vorbereitung ist immens wichtig. »Es hilft, schon einmal vor den Ferien gewisse Vorkehrungen zu treffen, die ein mentales Abschalten während der Ferien ermöglichen«, sagt Psychologin Jana Kühnel. Der (hoffentlich gut eingearbeiteten) Vertretung sollten die notwendigen Arbeiten klar sein. Am besten, man übergibt zur Sicherheit eine To-do-Liste. So habe man die Gewissheit, dass nichts verloren gehe oder vergessen werde, wenn man selbst am Strand liegt.

Sinnvoll ist es auch, in den zwei, drei Tagen nach der Rückkehr keine neuen Projekte anzugehen. Diese Zeit sollte man vielmehr dazu nutzen, E-Mails zu lesen und zu beantworten und sich in Gesprächen mit Kollegen einen Überblick zu verschaffen, was danach (!) zu erledigen ist. Diesen Puffer sollte man bereits vor Beginn des Urlaubs einplanen – und ihn idealerweise den Kollegen vor dem Urlaub mitteilen.

Teambesprechung in gläsernem Büro

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Tipp 3: Keine E-Mails im Urlaub checken

Wovon man tunlichst die Finger lassen sollte: im Urlaub zu arbeiten. Auch wenn es nur ums Lesen oder Beantworten von E-Mails geht. Denn »dann tritt der Urlaubseffekt gar nicht so gut ein«, sagt Arbeitspsychologin Ute Hülsheger. Studien zeigen, dass Arbeitnehmer, die in der schönsten Zeit des Jahres arbeiten, gedanklich nicht abschalten können. Die Arbeit am Pool oder Strand könne den »Urlaubseffekt nachhaltig negativ beeinflussen«, warnt Hülsheger.

Tipp 4: Chillig in den Job zurückkehren

Ein weiterer Tipp betrifft den Tag der Rückkehr. Das fängt schon beim Rückflug an – der sollte am Vortag nicht allzu spät sein, wenn man am nächsten Tag wieder zur Arbeit muss. Wer womöglich nur vier, fünf Stunden Schlaf bekommt, weil der Flieger erst um Mitternacht gelandet ist, dürfte ziemlich gerädert wieder auf der Arbeit erscheinen. Erholt ist anders. 

Sitze im Flugzeug

Suhyeon Choi

Viel besser daher: ein bis zwei Tage zwischen Rückkehr und Arbeitsbeginn einplanen. So bleibt genügend Zeit, den Koffer auszupacken, Wäsche zu reinigen, die eingetrudelten Briefe zu lesen und den Kühlschrank wieder zu füllen. Auch der Wochentag sollte im Auge behalten werden: Wer donnerstags ins Büro zurückkehrt, hat das nächste Wochenende quasi direkt vor sich. Und schon ist die »erste Woche« überstanden.

Tipp 5: Erholung in den Alltag integrieren

Ein großer Fehler, den viele Berufstätige machen: Sie überfrachten die Erwartungen an den Urlaub. Die schönste Zeit des Jahres soll quasi den ganzen Stress des Jahres auflösen. Experten empfehlen allerdings, es so weit erst gar nicht kommen zu lassen. Wichtig sei daher, nicht nur im Urlaub, sondern auch nach Feierabend und am Wochenende die Zeit zur Erholung zu nutzen. Und das nutzt vor allem jenen, die Angst haben, dass der Urlaubseffekt schnell verpufft: »Es hat sich gezeigt, dass das Nachlassen des Ferieneffekts umso langsamer geht, je mehr die Person auf ihre tagtäglichen Erholungsgelegenheiten achtet«, sagt Psychologin Jana Kühnel.

Ute Hülsheger hat konkrete Tipps: Freunde treffen, Sport machen oder spazieren gehen seien wichtig, um den notwendigen Abstand von der Arbeit zu finden. »Besonders hilfreich ist es, es draußen in der freien Natur zu tun, wo es Menschen besonders gut hilft, abzuschalten und zu entspannen.«

junge Frau, die sonnigen Herbsttag in der Natur genießt

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Das sind unsere 5 Tipps für mehr Entspannung im Urlaub! Und wir sind sicher: Diese Unternehmungen hätten einen viel größeren Erholungseffekt als etwa das Fernsehen oder das Surfen im Internet. Vielleicht einfach mal das Handy weglegen – besonders im Urlaub!