Wäre die Welt nur so, wie sie auf dem Teller serviert wird. Jordanien als kulinarischer Schmelztiegel gäbe ein gutes Vorbild. Denn hier treffen arabische Einflüsse auf orientalische, werden Rezepte aus Syrien, Irak und Saudi-Arabien mit jenen aus Libanon, Palästina, Israel und auch Ägypten gemischt. Wir stellen Jordaniens Küche genauer vor.
Food Tour durch Amman
Im quirligen Zentrum von Jordaniens Hauptstadt Amman gibt es an beinahe jeder Ecke eine kulinarische Überraschung. Damit man sich nicht in dem köstlichen Angebot verliert, zeigen die Guides von Amman Food Tours einen besonders appetitlichen Weg durch die Hauptstadt Jordaniens.
Der Startpunkt der Tour befindet sich in der bekannten Rainbow Street, wo Manoushe – ein dünnes Fladenbrot mit der würzigen Kräutermischung Za’atar – den kulinarischen Auftakt macht. Danach werden frische Falafel von einem der unzähligen Straßenstände probiert und der Souq Al-Sukar durchstöbert. Ein geschäftiger Markt voller exotischer Gewürze und bunter Früchte.
Der Höhepunkt der Food Tour durch Amman ist ein traditionelles Essen in einem historischen Restaurant. Auf der Speisekarte steht Mansaf, das Nationalgericht Jordaniens. Zartes Lammfleisch in Joghurtsoße auf einem Bett aus Reis. Und zum Abschluss wartet noch eine süße Verführung in einer der ältesten Konditoreien der Stadt. Eine tolle erste Begegnung mit Jordaniens Küche!
Hier gibt’s die besten Falafel in Amman
Hashem – ein simples Straßenrestaurant mit Plastiktischdecken – ist eine echte Falafel-Institution. Denn hier, so heißt es, werden die besten Hirsebällchen von ganz Amman gebacken. Das weiß sogar der König. Glaubt ihr nicht? Dann schaut euch die Fotos an, die die jordanische Königsfamilie beim Essen in dem einfachen Restaurant zeigen.
Das Restaurant in der Innenstadt ist längst kein Geheimtipp mehr und so braucht es ein wenig Geduld, bis man Platz nehmen kann. Eilige bestellen die saftigen Falafel ganz einfach zum Mitnehmen. Wer unbedingt noch was Süßes hinterher braucht, der geht am besten um die Ecke zu Habibah und stellt sich dort erneut in die Schlange. Bei Habibah gibt es köstliches Kunafa, ein traditionelles arabisches Dessert aus Käse und Gries. Mmmh!
Beduinen-Dinner im Wadi Rum
Neben dem Besuch der Felsenstadt Petra, die nicht nur Unesco-Welterbe, sondern auch eines der sieben Weltwunder der Neuzeit ist, gehört zu einer Jordanienreise auch eine Übernachtung in der Wüste Wadi Rum und damit einhergehend ein Zarb-Dinner.
Bei solch einem Essen sitzen die Gäste unter sternenklarem Wüstenhimmel im Kreis, lauschen den Geschichten und Liedern der Beduinen und genießen dabei gemeinsam ein Abendmahl der besonderen Art. Die kulinarische Spezialität der Wüste ist ein Beduinen-Barbecue bei dem Lamm-, Hühnerfleisch und Gemüse über heißen Kohlen in einer verschlossenen Sandgrube langsam gegart werden. Das Ergebnis ist bemerkenswert zartes Fleisch mit einer leicht rauchigen Note.
Das Haus der Großmutter
Es wird gehackt, gerührt und abgeschmeckt im Beit Sitti, das aus dem Arabischen übersetzt Haus der Großmutter heißt. Und genau dort, auf der großen Terrasse, hat Maria Haddad Hannania mit ihren beiden Schwestern eine Kochschule gegründet.
Paare und auch größere Gruppen schneiden Petersilie für das Tabouleh, backen fluffiges Brot, grillen Auberginen für das Moutabal, rühren Granatapfelmelasse in die Salatsoße und schichten Reis und Hühnerfleisch für den Hauptgang Maglouba in einen Topf. Und nach getaner Arbeit sitzen alle an einem Tisch und lassen es sich schmecken.
Urlaub in Jordanien: Diese Küche ist ein Muss
Nördlich der jordanischen Hauptstadt, in Jerash, liegt in einer kleinen Straße im Herzen von Souf das von lokalen Frauen geführte Bait Khairat Souf. Über 25 Frauen aus der Region sind hier beschäftigt, die akribisch darauf achten, keine Lebensmittel zu verschwenden.
Gäste kosten die traditionellen jordanischen Gerichte, die sie selbst aus frischen, lokal angebauten Zutaten zubereiten. Im schattigen Garten des Restaurants wird hausgemachtes Brot serviert, dazu kommen Oliven und eingelegtes Gemüse aus der Region auf den Tisch. Nach dem Essen lohnt sich ein Besuch im angeschlossenen Laden, in dem unter anderem hausgemachte Marmeladen angeboten werden. Auf gar keinen Fall sollte man verpassen, eine Tasse des heißen Eichelkaffees zu probieren. Das koffeinfreie Getränk ist eine Kreation der Damen von Beit Khairat.