Eine Reise nach Vietnam lohnt sich allein schon wegen der Küche des Landes! Von Pho bis Bun Cha – die kulinarischen Schätze Vietnams sind weit über die Landesgrenzen hinaus begehrt. Jeder der folgenden Klassiker hat seinen ganz eigenen Reiz, vor allem wegen der vielen regionalen Feinheiten, die es zu entdecken gilt. Essen in Vietnam wird jedesmal zur Freude!

Text: Lisa-Kristin Erdt

Essen in Vietnam: Die Klassiker

Pho

Hierzulande schlürfen wir eine Pho eher mittags oder abends, in Vietnam steht die Suppe auch zum Frühstück auf dem Speiseplan. Eine dampfende Schüssel Pho besteht aus einer intensiven Brühe und stärkenden Zutaten wie Reisnudeln mit zartem Fleisch (Rind, Huhn oder alternativ Tofu) sowie aromatischen Kräutern (im Süden sind Basilikum und Koriander üblich).

Ein Tipp: Die Brühe ist der geschmacksintensivste Teil, in ihr verbinden sich alle Zutaten zu einer komplexen Essenz. Deshalb lohnt es sich, zuerst die Brühe zu probieren und erst dann die Einlagen.

Essen in Vietnam: Pho-Suppe

Rosalind Chang

Bun Cha Hanoi

Das Konzept der Kombination von Fleisch, Reisnudeln und Kräutern wiederholt sich in Bun Cha, einer Spezialität aus der Hauptstadt Hanoi. Gewürzte Schweinefleischbällchen und karamellisierte Schweinebauchscheiben in einer milden Soße werden neben Reisnudeln, eingelegtem Gemüse, einer Dipsauce aus Essig, Fischsauce, Zucker und Wasser sowie frischen Kräutern und Salat serviert.

Wie man Bun Cha am besten isst? Zunächst füllt man einige Nudeln in eine Schüssel und gibt das Fleisch mit der Soße dazu. Dann kommen – je nach Geschmack – Gemüse, Kräuter und ein Schuss des aromatischen Dips dazu. Et voilà: Schon hat man ein köstliches Zusammenspiel aus herzhaft, sauer, scharf und süß vor sich.

Bun Cha Nudeln

Anh Nguyen

Banh Mi

Hier treffen französische und vietnamesische Küche aufeinander: Banh Mi ist ein von der französischen Küche inspiriertes Sandwich, das in Vietnam als typisches Streetfood überall zu finden ist. Die Verwendung von Baguette ist auf die Kolonialzeit zurückzuführen, die Füllung ist mit regionalen Unterschieden den vietnamesischen Vorlieben angepasst.

Beim Brot geht man besser keine Kompromisse ein: Nur, wenn es knusprig und goldbraun geröstet ist, hat es das Zeug dazu, mit einer zarten Pastete bestrichen, mit frischen Füllungen belegt und mit einer verführerischen Sauce übergossen zu werden.

Essen in Vietnam: Banh Mi

fujiphilm

Ein typisches Banh Mi ist extrem fleischhaltig. Vor allem in Hanoi findet man die Variante aus Brot mit einer dünnen Schicht Butter, Leberpastete, Fleischfasern, Schinken und einigen Scheiben Schweinefleisch-Mortadella. Für die Frische sorgen Koriander, Gurken und Chilisauce.

In Südvietnam kommen hauptsächlich Gurken, Radieschen, eingelegte Karotten, knackige Zwiebeln und frische Kräuter ins Brot. Oft kann man sich sein Banh Mi auch individuell zusammenstellen und gebratenes Schweinefleisch oder deftiges Innereienragout wählen. Und das ist mit Sicherheit längst nicht alles!

Vietnamesische Kaffeespezialitäten

Vor über 100 Jahren, während der Kolonialzeit, brachten die Franzosen den Kaffee nach Vietnam. Daraus machten die Einwohner dann ihre ganz eigene Version des schwarzen Goldes. Inzwischen ist das asiatische Land einer der weltweit größten Exporteure der schwarzen Bohne und darf natürlich bei unserer Liste von Essen in Vietnam nicht fehlen.

Kaffee wird auf Vietnams Straßen rund um die Uhr serviert: frisch gebrüht oder kalt, mit Ei, Kondens- oder Kokosmilch. Bei einem Besuch in Vietnam sollte man sich auf jeden Fall durch alle Sorten probieren. Da wäre zum Beispiel der Ca Phe Trung, vietnamesischer Eierkaffee. Diese für Europäer gewöhnungsbedürftige Köstlichkeit ist vor allem in Hanoi sehr beliebt. Wegen seines vollmundig-süßen Geschmacks und seiner cremigen Konsistenz wird er von manchen Fans auch »flüssiges Tiramisu« genannt.

Kaffee in Vietnam

Toby Do

Nicht nur der Eierkaffee, sondern auch eine eisgekühlte Kaffee-Erfrischung namens Ca Phe Sua Da ziert die Speisekarten vieler Cafés in und um Hanoi. Bei der vietnamesischen Variante des Eiskaffees tropft ein sehr starker, espressoähnlicher Kaffee langsam durch einen speziellen Metallfilter auf süße, dickflüssige Kondensmilch und wird zum Schluss mit einer ordentlichen Portion Eiswürfeln garniert. Eine herrliche Erfrischung an heißen Tagen.

Süßer Abschluss: Che

Che bezeichnet ein traditionelles vietnamesisches Dessert, das als süße Suppe oder süßer Brei in unzähligen Variationen überall in Vietnam angeboten wird. Die Vielfalt der Nachspeise zeigt einmal mehr, wie geschickt die Vietnamesen (für uns manchmal ungewohnte) Zutaten zu einem Geschmacksspektakel vereinen. Che ist nicht nur preiswert und dank der natürlichen Zutaten auch wohltuend für Körper und Geschmacksknospen.

Ob heiß oder kalt, in Schalen, Gläsern oder auf Eis – Che kann auf viele verschiedene Arten genossen werden. Die exakten Zutaten von Che sind schwer zu verallgemeinern, das Besondere ist die unendliche Vielfalt der Zubereitungsmöglichkeiten. Hier lassen vietnamesische Köche ihrer Kreativität freien Lauf – sie verwenden Klebreis, der durch Zugabe von Kokosmilch cremig und aromatisch wird, verschiedene Bohnenarten wie Mungbohnen oder Erbsensorten und tropische Früchte wie Mango oder Jackfrucht. Alles kann, nichts muss.

Essen in Vietnam: die Nachspeise Che

ITS Vietnam

Auf zu einer kulinarischen Reise nach Vietnam!

Keine Frage: Diese kulinarischen Highlights und das Essen in Vietnam machen Appetit auf mehr. Acht Unesco-Weltkulturerbestätten, 3.444 Kilometer Küste mit vielen schönen Sandstränden und unzählige weitere Gerichte wollen gesehen, erlebt und probiert werden. Wie komfortabel, dass die Incoming-Agentur ITS Vietnam eine kulinarische Tour von Hanoi nach Hoi An zusammengestellt hat, die genau diese geschmacklichen Highlights in den Mittelpunkt stellt.

Auf dem Programm stehen die 8,5-Millionen-Metropole Hanoi, in der Restaurants aller Couleur, Cafés und Märkte im Trubel der Altstadt locken, und als Kontrast dazu die grüne Oase rund um den Hoan-Kiem-See. Auch Hue in Zentralvietnam ist dabei: In der alten Kaiserstadt kann man Mausoleen, Pagoden und sogar eine Zitadelle im Glanz vergangener Zeiten bewundern. In der malerischen und charmanten Stadt Hoi An, südlich von Da Nang, kann man entlang des einst größten Hafens Südostasiens flanieren. Und überall findet man sie – die kostbarsten Schätze, die sich unser Magen vorstellen kann: Vietnams Geschmackskreationen der anderen Art.

Essen in Vietnam: Das sind die Highlights!

Nat Chee Kim