Die Geister scheiden sich, die Spreu trennt sich vom Weizen, die Großzügigkeit vom Geiz. Manchmal trifft auch nur schlichtes Unwissen auf Unsicherheit. Die Rede ist vom Tippen, also vom Trinkgeld geben in Hotels. Wir von reisen EXCLUSIV haben mal einen kleinen Leitfaden zusammengestellt, der Antworten auf Trinkgeld-Fragen und Hilfe bei der Orientierung bietet. Kein Zwang!
Ein City Trip in ein schönes Boutique-Hotel. Strandurlaub im Beach Resort. Ein paar Tage im Grandhotel. Egal wo man »absteigt«, die Zimmer sind sauber und aufgeräumt, die Bettwäsche glatt, die Handtücher frisch, das Negligé für den Abend hübsch auf dem Bett drapiert, die Schuhe stehen in Reih und Glied. Shampoo, Conditioner, Seife … alles da. Wie von Zauberhand? Wohl kaum! Es sind die fleißigen Zimmermädchen und -jungs, die uns das Hotelleben versüßen. Sie arbeiten während wir ein üppiges Frühstück genießen, am Strand in der Sonne liegen oder auf Spurensuche in den Städten unterwegs sind. Ihnen und auch all den anderen Hotelmitarbeitenden, die uns unsere Aufenthalte so schwerelos machen, sollten wir danken – und das nicht nur mit dem nötigen Respekt und einem freundlichen Lächeln, sondern auch mit einer kleinen Aufmerksamkeit in Form von Trinkgeld.
Aber wie viel Trinkgeld ist angesagt? Das ist sicherlich eine Frage des eigenen Einkommens und der eigenen Großzügigkeit. Und hängt natürlich auch davon ab, wie zufrieden man mit dem Personal war.
Klare Restaurantregeln
In Restaurants ist das meist ganz einfach, da gilt die Faustregel zehn Prozent der Gesamtrechnung als Anerkennung für die Kellner. Und wenn der Service extrem gut war oder die Bedienung den Abend besonders charmant gestaltete, dann – das ist keine Frage – gern auch mehr. Aber diese zementierte Regel gibt es für den Rest des Hotelteams leider nicht.
Gehen wir es der Reihe nach an: Unser Auto oder Taxi hält vor dem Hotel, die Tür wird aufgehalten, das Gepäck wird uns sogleich abgenommen, der Wagen eventuell in die Garage gefahren und am nächsten Tag wieder vor. Für diese Aufmerksamkeiten sind ein bis zwei Euro als anerkennender Dank angemessen. An der Rezeption checken wir ein und das Zimmer wartet bereits auf uns. Kaum haben wir unsere Suite, den Deluxe- oder Standardroom inspiziert, klopft es schon an der Tür. Unser großer Koffer und der Kabinentrolley plus Weekender werden uns von einem freundlichen Hotelangestellten ins Zimmer gebracht. Für diese Hilfe freuen sich die Kofferträger über einen Euro pro Gepäckstück, für schwerere Taschen und Koffer gern auch zwei Euro bereithalten. Immer genug Kleingeld oder kleine Scheine auf Reisen im Portemonnaie zu haben ist also hilfreich, im Ausland natürlich am besten in der entsprechenden Währung, ansonsten sind US-Dollar meist eine gute Alternative.
Persönlicher Dank
Wer nur einen Tag oder ein Wochenende bleibt, der kann sich an der Faustregel orientieren, dem Housekeeping etwa ein bis zwei Euro pro Tag oder rund fünf Euro für ein Wochenende zukommen zu lassen. Für eine Woche sind round about zehn Euro angemessen.
Für einen besonders persönlichen Dank können zum Trinkgeld im Hotel ein paar Zeilen in der Landessprache oder auf deutsch hinterlassen werden, etwa auf dem Notizblock, der meist auf dem Nachttisch oder dem Schreibtisch liegt.
Dann gibt es noch den Room Service, der vielleicht mal das Clubsandwich und ein Bier aufs Zimmer bringt oder Hilfestellung mit dem Rückenreißverschluss gibt, wenn die Zeit bis zum Opernbesuch langsam knapp wird. Der freut sich über zwei Euro als Dank. Und apropos Opernkarten: Wenn der oder die Concierge dabei hilft, noch Last-Minute-Plätze für das Kulturevent zu besorgen, dann ist auch diese Hilfe ein Dankeschön wert. Im besten Fall einen Schein, und auf dem sollte – je nach Preis und Einzigartigkeit des Events – mindestens eine fünf, gern auch eine zehn oder mehr zu lesen sein. Anders sieht es an der Rezeption aus: wenn die Hotelrechnung und die Minibar abgerechnet werden, ist es nicht üblich, Trinkgeld zu geben. Wer aber vergessen hat, den Zimmermädchen eine Freude zu machen oder wer kein entsprechendes Kleingeld dafür im Portemonnaie hatte, der kann auch noch beim Auschecken einen Umschlag hinterlassen oder im besten Fall etwas in die Kaffeekasse stecken. Und natürlich ist das alles keine Pflicht. Es ist die Kür! Ein Dank, der von Herzen kommt.
Unsere schnelle Übersicht: Wie viel Trinkgeld im Hotel angemessen ist
Hier noch einmal eine Übersicht über Trinkgelder für alle freundlichen Helfer auf Reisen. Um das kleine Dankeschön persönlich überreichen zu können, ist es hilfreich, ausreichend Kleingeld und kleine Scheine dabei zu haben.
Doorman: ein bis zwei Euro
Parkservice: ein bis zwei Euro
Kofferträger: ein bis zwei Euro pro Koffer
Kellner im Restaurant: mindestens zehn Prozent
Room Keeper/ Zimmermädchen: ein bis zwei Euro pro Tag, fünf Euro für ein Wochenende
Roomservice: ein bis zwei Euro
Concierge: fünf bis 20 Euro
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