Seit dem Start der Netflix-Serie »Der Milliardärsbunker« (Originaltitel: El refugio atómico) steigt das Interesse an unterirdischen Bunkern. In der Serie flüchten sich Superreiche in einen Luxusbunker, um den Weltuntergang zu überstehen. Kein Wunder, dass viele jetzt mehr über echte Bunker erfahren wollen. Wir stellen fünf coole Bunker in Deutschland vor, die sich Fans historischer und moderner Schutzräume ansehen sollten.
1. Bundesbank-Bunker, Cochem, Deutschland
Der Bundesbank-Bunker in Cochem war während des Kalten Kriegs ein streng gehütetes Geheimnis, denn er wurde gebaut, um die Handlungsfähigkeit der Deutschen Bundesbank bei einem Atomkrieg zu sichern. In diesem unterirdischen Schutzbunker lagerten in Milliardenhöhe Notstandswährungen. Im Fall einer Hyperinflation oder eines Angriffs hätten sie die offizielle Währung ersetzen sollen. Heute ist der Bunker für Besucher geöffnet und bietet Führungen an, die die Geschichte der deutschen Währung sowie des Kalten Kriegs anschaulich machen.
Besucher erfahren dabei, wie der Bunker funktionierte, welche technischen Anlagen er besaß und welche besondere Bedeutung er für die damalige politische Lage hatte. Die Führungen dauern etwa 45 Minuten und finden täglich statt. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich, da Tickets direkt an der Kasse erhältlich sind. Da die Temperatur im Bunker konstant bei doch recht frischen 12 Grad liegt, wird warme Kleidung empfohlen.

Foto: P Gregory/Shutterstock.com
- Adresse: Am Wald 35, 56812 Cochem
- Öffnungszeiten: 1. Mai bis 1. November, täglich Führungen
- Eintritt: ca. 10 Euro
- Infos: Hier geht es zur Website des Bundesbank-Bunkers.
2. Obersalzberg, Berchtesgaden, Deutschland
Der Obersalzberg bei Berchtesgaden ist nicht nur ein berühmter historischer Ort, sondern beherbergt auch ein großes Bunkersystem, das als eines der größten seiner Art in Europa gilt. Das Bunkersystem wurde ab 1943 von Zwangsarbeitern in den Berg getrieben. Es diente als Schutz- und Regierungsanlage der Nazi-Führung, die hier ihren zweiten Regierungssitz neben Berlin eingerichtet hatte. Insgesamt erstrecken sich die unterirdischen Gänge über sechs Kilometer und umfassen über 100 Räume, welche bis zu 3.000 Menschen Schutz boten.
Seit der Neugestaltung der Dokumentation Obersalzberg im Jahr 2023 sind Teile der Bunkeranlage für Besucher zugänglich. Die Ausstellung »Idyll und Verbrechen« thematisiert den Gegensatz zwischen der scheinbaren Bergidylle und den verbrecherischen Machenschaften des Nationalsozialismus, die hier geplant wurden. Während des Rundgangs durch die Ausstellungsräume sowie die Bunker taucht man in die Geschichte ein: Originale Dokumente sowie Film- und Tonaufnahmen illustrieren die Zeit, während die Bunker mit ihrer kühlen, beengten Atmosphäre an die bedrückenden Lebensumstände erinnern.
Die Dokumentation bietet Führungen an, die Einblicke in die Geschichte und die technische Architektur der Bunker vermitteln. Gut zu wissen: Für Besucher, die klaustrophobisch sind, kann der enge Bunker herausfordernd sein.

Foto: Alex Holzreiter
Adresse: Salzbergstr. 41, 83471 Berchtesgaden
Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 17 Uhr, letzter Einlass um 16 Uhr
Eintritt: 3 Euro, Führungen gegen Aufpreis (ca. 5 Euro), Audioguide inklusive
Infos: Hier geht es zur Website der Bunkeranlage Obersalzberg.
3. Berlin Story Bunker, Deutschland
Der Berlin Story Bunker ist ein faszinierender Ort mitten in der Hauptstadt, der im ehemaligen Luftschutzbunker am Anhalter Bahnhof untergebracht ist. Errichtet im Jahr 1942, bot der massive Betonbau im Zweiten Weltkrieg bis zu 12.000 Menschen Schutz vor Luftangriffen. Heute beherbergt er auf 6.500 Quadratmetern eine der umfangreichsten Ausstellungen zur Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert.
Die Ausstellung »Hitler – wie konnte es geschehen?« nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise, die den Aufstieg des Nationalsozialismus, die Radikalisierung des Landes, den Holocaust sowie das Ende des Dritten Reichs aufbereitet. Originaldokumente, Fotos, Filmsequenzen und interaktive Stationen geben dabei tiefe Einblicke in die dunklen Kapitel der deutschen Geschichte. Ein besonderer Fokus liegt auf den persönlichen Schicksalen und den gesellschaftlichen Hintergründen der Zeit. Im zweiten Bereich »Deutschland 1945 bis heute« wird schließlich die Nachkriegsgeschichte bis zur Gegenwart aufgearbeitet, vom Wiederaufbau über die Teilung und Wiedervereinigung bis hin zu aktuellen Themen wie der Demokratieentwicklung.

Foto: Mo Photography Berlin/Shutterstock.com
- Adresse: Schöneberger Str. 23A, 10963 Berlin
- Öffnungszeiten: 10 bis 19 Uhr, letzter Einlass um 17:30 Uhr
- Eintritt: 12 Euro, ermäßigt 9 Euro
- Infos: Hier geht es zur Website des Berlin Story Bunkers.
4. Regierungsbunker Bad Neuenahr-Ahrweiler, Deutschland
Der Regierungsbunker war ein streng geheimer Atombunker aus der Zeit der nuklearen Aufrüstung im Kalten Krieg. Er sollte als Ausweichsitz der Bundesregierung im Kriegsfall dienen. Heute ist jedoch ein Teil der 17,3 Kilometer langen Anlage als Dokumentationsstätte zugänglich, weshalb Führungen Einblicke in die geheimen Verstecke, tonnenschwere Stahltore, Bunkergänge, Friseursalons und Kanzlerzimmer bieten. Dabei lernen Besucher die spannenden Geschichten rund um den Kalten Krieg, Nato-Pläne und die Lebensbedingungen der Bunkerbesatzung kennen. Außerdem gibt es Spezialführungen und Veranstaltungen mit Zeitzeugen, sodass das Museum die Geschichte der Nachkriegszeit und der nuklearen Bedrohung lebendig macht.

Foto: Sascha Kelschenbach
- Adresse: Am Silberberg, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
- Öffnungszeiten: Führungen nach Anmeldung, meist Dienstag bis Samstag
- Eintritt: ca. 8 Euro
- Infos: Hier geht es zur Website des Regierungsbunkers.
5. Grüner Bunker, Hamburg, Deutschland
Der Grüne Bunker in Hamburg-St. Pauli ist ein ehemaliger Weltkriegsbunker, der heute eine begrünte Dachterrasse mit coolem Blick auf die Stadt bietet. Der Bunker wurde mit rund 4.700 Bäumen, Sträuchern und Stauden begrünt und beherbergt ein Hotel und eine Gastronomie. Der öffentliche Dachgarten ist ein beliebter Spot für Besucher und Einheimische. Der Umbau zu einem urbanen Naturrefugium macht den Bunker zu einem besonderen Ausflugsziel, das Geschichte, Natur und Erholung verbindet. Wer mehr erfahren möchte: Regelmäßig finden Führungen im Bunker statt, die die Bedeutung und Geschichte des Bauwerks erläutern.

Foto: foto-select/Shutterstock.com
- Adresse: Feldstraße 66, 20359 Hamburg
- Öffnungszeiten: Führungen meist einmal pro Monat oder nach Vereinbarung
- Eintritt: ca. 15 Euro für Führungen, Dachgarten frei
- Infos: Hier geht es zur Website des Hamburger Bunkers.
