Eger liegt im Norden von Ungarn, etwa 130 Kilometer von Budapest entfernt, und ist eine der ältesten Städte Ungarns. Die Region rund um die historische Stadt ist bei Besuchern vor allem für ihre wunderschöne Landschaft, historischen Bauten, Weinanbaugebiete und Thermalquellen beliebt. Wir stellen die Sehenswürdigkeiten in Eger und der Umgebung vor.
Die barocke Stadt Eger und ihre Umgebung bilden im Norden Ungarns eine Region, die hierzulande kaum bekannt ist. Das ist schade, denn sie ist ein wunderbares Refugium für alle, die Erholung abseits der Touristenhochburgen Europas suchen. Wir erkunden die malerische Gegend rund um Eger und stellen Sehenswürdigkeiten wie Unternehmungen in der Natur, mittelalterliche Burgen und Wellness-Tempeln vor. Eines vorab: Wer nicht viel Zeit hat und lediglich einen Tagesausflug unternehmen möchte, kann dies von Budapest aus prima unternehmen. Eger ist nur 130 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Für die Fahrt mit dem Auto benötigt man rund 90 Minuten. Wer lieber mit der Bahn fährt, kann von Budapest-Keleti stündlich mit dem Zug nach Eger reisen (Dauer: 1 Stunde und 52 Minuten).
Sehenswürdigkeiten in Eger in Ungarn
Die Stadt Eger ist ein barockes Schatzkästchen. Besonders die vielen historischen Gassen entzücken viele Besucher. Daneben gibt es einige besondere Sehenswürdigkeiten in Eger. Eine der bekanntesten Bauten der Stadt ist die klassizistische Kuppel-Basilika. Sie wurde zwischen 1831 und 1837 erbaut und ist heute die zweitgrößte des Landes. Der Eingang zur Basilika ist mit Skulpturen von Heiligen geschmückt. In ihren Mauern lässt sich bei Orgelkonzerten eine wahrhaft göttliche Akustik erleben (täglich von 11:30 bis 12:30 Uhr). Die Kathedrale ist wochentags von 8:30 bis 18:00 Uhr und sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Fotos im Inneren sind nicht erlaubt.

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Lohnend ist natürlich auch ein Besuch des Dobó-Platzes. Er gilt als Herz der Stadt. Der Springbrunnen am Anfang des Platzes ist erfrischend in der Sommerhitze. In der Mitte des Platzes befindet sich die Statuen-Gruppe, die einen der wichtigsten Momente der Geschichte von Eger darstellt. Alle bedeutenden Sehenswürdigkeiten wie etwa Gedenkstätten sind von hier aus leicht zu erreichen. Ein Auto benötigt man nicht. Man kann alles zu Fuß erreichen.
Grandioser Ausblick vom Minarett
Ein weiteres Highlight ist die Burg Eger. Die weitläufige Burg liegt auf einer Anhöhe unmittelbar westlich des Stadtzentrums. Sie ist auch heute noch in einem hervorragendem Zustand erhalten. Von ihren Mauern bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf das aus der Zeit der türkischen Besatzung stammende Erlauer Minarett. Nach dem Bezwingen der 97 Stufen wird man zudem mit einem wunderschönen Panorama belohnt.

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In die Geschichte des Schlosses mit seinen vielen Exponaten kann man auch wunderbar bei einer Führung durch die Verliese eintauchen.
Die Kethuda-Moschee war einst eine Moschee im alten Ortskern. Von dieser Moschee ist heute das fast 40 Meter hohe Minarett erhalten. Von der runden Terrasse des Minaretts eröffnet sich der Blick auf die historischen Straßen von Eger.

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Auch den aristokratischen Sälen in den imposanten Gebäuden des Erzbischofspalastes sollte man Beachtung schenken. An warmen Tagen sind die Gänge der erzbischöflichen Katakomben, die sich unter dem Palast ausbreiten, ein guter Ort zum Abkühlen.
Musikfreunde, aufgepasst: Beatles-Museum in Eger
Dass es in Eger ein Museum gibt, das sich allein mit der legendären Beat-, Rock- und Pop-Band »The Beatles« beschäftigt, hat schon so manchen Besucher der Stadt überrascht. Das Museum entstand aus der Leidenschaft zweier Freunde, Gábor Peterdi und Gábor Molnár, für die Band. Die beiden Männer sammeln seit Jahrzehnten Audiomaterialien und Relikte im Zusammenhang mit den Beatles und eröffneten 2015 das Museum. Die 2.500 Artefakte umfassende Ausstellung ist heute auf 450 Quadratmetern im Hotel Korona Eger zu sehen. In Vitrinen werden Presseerzeugnisse, Poster, Nachbildungen der Instrumente der Band, Kleidungsstücke und sonstige Raritäten gezeigt.

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Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Eger: Geschichte erleben in Hollókő
Wer nun alle Sehenswürdigkeiten in Eger entdeckt hat und Zeit und Lust hat, mehr von der Region zu entdecken, sollte nach Hollókő fahren. Der ganze Charme von unberührter Natur wird in diesem Palóc-Dorf, das zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, lebendig. Die Einwohner pflegen ihre Traditionen mit Stolz, tragen ihre Volkstrachten und sprechen ihren eigenen ausgeprägten Palóc-Dialekt. Bis heute leben sie in Bauernhäusern, die mit ihren charakteristischen dekorativen Vorbauten geschmückt sind.

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Es lohnt sich, die reich gewürzten und in ihrer Einfachheit perfekten Gerichte der Palóc-Küche zu probieren, während man in den Handwerkswerkstätten den ein oder anderen Trick des alten Handwerks lernen kann.
Die Burg Hollókő wurde im 13. und 14. Jahrhundert erbaut und ist ebenfalls einen Besuch wert. Der Name des Ortes selbst stammt von der Legende der Burg.
Der kürzlich renovierte Aussichtsturm von Galyatető bietet ein spektakuläres Panorama über die Region.

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Das Mátra-Gebirge beherbergt den höchsten Gipfel des Landes, den Kékestető. Einen ganz besonderen Tag beginnt man am besten auf der 147 Meter hohen Terrasse des Fernsehturms mit einem Kaffee und genießt dabei die Aussicht bis hin zum Tátra-Gebirge.
Observatorium im Nationalpark Bükk
Seit dem Frühling 2022 können Eger-Besucher die rund 35 Kilometer entfernte Sternwarte Bükk besuchen. Es handelt sich dabei um das modernste astronomische Besucherzentrum Mitteleuropas. Die Bükki Csillagda, so heißt das Besucherzentrum, erwartet Besucher mit einem Weltklasse-Teleskop zur Sonnenbeobachtung, einem Planetarium, berührbaren Meteoriten, virtuellen Weltraumreisen und einem Naturlehrpfad. Das Observatorium bietet außerdem wöchentliche Nachtprogramme mit Teleskop-Astronomie-Vorführungen.
Das Besucherzentrum ist donnerstags bis sonntags von 9:30 bis 16:00 Uhr geöffnet, samstags auch von 18 bis 21 Uhr. Der Eintrittspreis kostet in der Regel 4.000 Forint, das sind umgerechnet etwa 10 Euro.
Abenteuer im Oxygen Adrenalin Park
Der Oxygen Adrenalin Park liegt auf einem 16 Hektar großen Gelände in landschaftlich atemberaubender Umgebung an den Südhängen des Mátragebirges. Somit ist der Abenteuerpark der am höchsten gelegene Ungarns. Es gibt viele Attraktionen, so etwa eine Bobbahn, eine Seilrutschbahn, einen Streichelzoo, eine Hüpfburg, eine Kletterwand und einen Abenteuerspielplatz für Kinder. An der Auflistung merkt ihr vermutlich: Der Park richtet sich vornehmlich an Familien. Der Park verfügt derzeit über mehr als 30 Spiel- und Erlebniselemente, ein Buffet, ein Restaurant, ein Café und eine Pension.
Wenn man in Gyöngyös ist und sich für die Natur sowie die Jagd begeistert, sollte man unbedingt auch das Mátra-Museum im Schloss Orczy besuchen, das mit einer Ausstellung zur Orts- und Jagdgeschichte sowie mit einem interaktiven paläontologischen Saal aufwartet.
Der idyllische Wald in Mátrafüred lässt sich wunderbar mit einem Segway erkunden, während Kinder im Erlebnispark Sástó auf einem elektrischen Jetski auf ihre Kosten kommen. Vom Sessellift aus eröffnet sich einem ein herrlicher Panoramablick auf den See und Gyöngyös.
Auf den Spuren des Erlauer Stierbluts
Die Tradition des Weinbaus in Ungarn gehört zu den ältesten und historisch wertvollsten in Europa. Sie kann bis in die Antike zurückverfolgt werden. In den Weinbergen der Weinregion Oberungarn, die durch die Mátra- und Bükk-Berge begrenzt ist, befinden sich zahlreiche natürliche Schätze. Die Weinbezirke Bükk, Eger und Mátra bieten eine große Auswahl an Sorten, wobei Eger historisch für seinen Egri Bikavér oder Erlauer Stierblut bekannt ist, einem charakteristischen Wein der Region. Das Besondere an ihm: Er besteht aus mindestens drei Rebsorten und hat eine lange Reife in Holzfässern hinter sich. Die Folklore um das Erlauer Stierblut hat ihren Ursprung in der Belagerung von Eger im Jahr 1552 und bereichert das Weinangebot Ungarns mit einer faszinierenden Facette. Wer die Weine der Region einmal vor Ort probieren möchte, sollte das Erlauer Weinfest im Bischofsgarten in Eger besuchen. 2025 findet es vom 10. bis 12. Juli statt.

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Heilbäder rund um Eger in Ungarn
Wer Entspannung sucht, ist im 400 Jahre alten türkischen Bad in Eger genau richtig. Hier kann man mit dem Körper in die Kultur der Eroberer eintauchen, während das mit Radon angereicherte Heilwasser aus den Steinplatten des spiegelnden Beckens aufsteigt und in Haut und Lunge eindringt, um seine wohltuende entzündungshemmende Wirkung zu entfalten. Ähnlich wie das radonhaltige Heilwasser ist auch der hiesige Wein hervorragend geeignet, um neue Energie zu tanken. So besagt es zumindest die Legende, die mit dem Namen des Egri Bikavér verbunden ist.

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Neben den traditionellen türkischen Bädern erwarten Erholungssuchende in Demjén, wo das an die Oberfläche sprudelnde Thermalwasser vor allem bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, bei der chirurgischen Rehabilitation und bei Arteriosklerose eine Reihe von wohltuenden Wirkungen entfaltet, auch mehrere moderne Bäderkomplexe. Das Egerszalók-Tal lädt mit seinen 24 Außen- und Innenbecken sowohl zur Heilung als auch zum Planschen ein, während man die Aussicht auf den terrassenförmig angelegten Salzberg bewundern kann.
Stickerei-Kultur in Mezőkövesd
Das Unesco-Weltkulturerbe Mezőkövesd ist eine eigene Welt für sich. Hier kann man in die Volkskunst der Matyó eintauchen, die für ihre an Farben und Blumenmotiven reichen Stickereien berühmt ist.

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Im Matyó-Museum und in den originalen Matyó-Bauernhäusern in Tard bringen Einheimische überdies ihren Lebensstil, ihre Kultur und Kleidung mit unterhaltsamen Geschichten näher. Interessierte können sogar bei der Zubereitung der traditionellen Gerichte mithelfen und die Kunst des Stickens erlernen.
Lillafüred und seine Umgebung dagegen sind wie aus einem Märchen entsprungen.

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Bei einem Spaziergang durch die hängenden Gärten unterhalb des Schlosshotels kann man sich im Sommer in der Gischt eines 65 Meter hohen Wasserfalls abkühlen, während im Winter gigantische Eiszapfen für Staunen sorgen.
Höhlen in Lillafüred und Baradla-Domica
Schöne Erlebnisse hält Lillafüred auch unter der Erde, auf dem Wasser und sogar in der Luft bereit: Kalksteinformationen, Stalaktiten und antike Denkmäler in drei begehbaren Höhlen sorgen für großartige Anblicke. Ein Hauch von Romantik schwebt dann bei einer Bootsfahrt auf dem Hámori-See mit. Dabei könnt ihr die stimmungsvolle Landschaft von einer neuen Perspektive aus erleben.

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In der Nähe des Hámori-Sees befindet sich eine Forellenzucht. Dort könnt ihr schmackhafte Fischspezialitäten in hervorragender Qualität verkosten. Ebenfalls ein absolutes Muss, wenn man Lillafüred besucht!
Ebenso lohnenswert ist die Anna-Höhle mit ihren mächtigen Kalksteinformationen. Dieses grenzüberschreitende Karstgebiet mit über tausend verschiedenen Höhlen, das zum Unesco- Weltkulturerbe zählt, bewahrt die Geschichte von zig Millionen Jahren. Das Höhlensystem Baradla-Domica birgt den längsten aktiven Bach der gemäßigten Zone der Welt und die schönsten Tropfsteine Ungarns.
Natur pur im Szalajka-Tal in der Nähe von Eger in Ungarn
Es gibt nur wenige Orte rund um die Stadt Eger in Ungarn, die sich besser für einen Familienausflug eignen als das Szalajka-Tal in Szilvásvárad.

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Hier jagt ein Erlebnis das nächste: ein plätschernder, sich in der Landschaft windender Bach, der gesäumt von Erlenbäumen ist, ein Reitstall, ein Wildpark und ein Freilichtmuseum. Einer der spektakulärsten Abschnitte des Baches ist ferner ein Wasserfall, der über breite Kalksteinstufen stürzt.
Wer mehr über die Sehenswürdigkeiten und Attraktionen von Eger in Ungarn erfahren möchte, findet weitere Informationen auf der Webseite des Fremdenverkehrsamts der Stadt.