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Im Etosha-Nationalpark in Namibia, einem der beeindruckendsten Wildschutzgebiete Afrikas, wütet derzeit ein verheerender Brand. Die Behörden warnen, dass der Brand eine erhebliche Bedrohung für die Artenvielfalt und die Tierwelt des Parks darstellt. Hier erfahrt ihr, welche Tiere in dem Park leben.

Der Etosha-Nationalpark in Namibia ist eines der beeindruckendsten Wildschutzgebiete Afrikas und ein Paradies für Tierfreunde und Naturbegeisterte. Mit einer Fläche von etwa 22.270 Quadratkilometern gehört er zu den größten Nationalparks Afrikas. Derzeit wird der Park allerdings von einem verheerenden Brand bedroht, der bereits rund ein Drittel der Weideflächen zerstört hat, wie die Tagesschau berichtet. Das Feuer brach vermutlich am 22. September 2025 im südwestlichen Teil des Parks aus. Es verbreitet sich rasch, begünstigt durch starke Winde und trockene Vegetation. Um das Feuer einzudämmen, sind neben Feuerwehr und Parkbehörden mehr als 500 Soldaten sowie Hubschrauber im Einsatz. Die namibische Vizepräsidentin Lucia Witbooi warnte, dass der Brand eine erhebliche Bedrohung für die Artenvielfalt und die Tierwelt des Parks darstellt.

Lage des Etosha-Nationalpark in Namibia

Der Etosha-Nationalpark liegt im Norden von Namibia. Er befindet sich am Nordwestrand des Kalahari-Beckens und umfasst eine etwa 5.000 Quadratkilometer große Salzpfanne, die dem Park seinen Namen gibt. »Etosha« bedeutet in der Sprache der Ovambo so viel wie »großer weißer Platz« oder »Land des trockenen Wassers«.

Weiße Etosha-Pfanne in Namibia

Foto: BB-Pix/Shutterstock.com

Die Landschaft rund um die Pfanne besteht aus Grasland, das in Buschsavannen übergeht, mit Baumsavannen vor allem im östlichen Teil des Parks. Die Vegetation bildet den Lebensraum für eine beeindruckende Tierwelt, dazu gleich mehr. Der Park ist komplett eingezäunt, um die Tiere zu schützen, und wird von mehreren Zufahrtsstraßen und gut ausgebauten Camps mit Wasserlöchern durchzogen.

Der Etosha-Nationalpark ist circa 400 Kilometer von der Hauptstadt Windhoek entfernt und für Besucher ganzjährig geöffnet.

Etosha-Pfanne: Rastplatz für Zugvögel

Eine der besonderen Attraktionen des Parks ist die bereits erwähnte Etosha-Pfanne. Das ist eine riesige, trockene Salzpfanne, die wie ein weißes, fast mondähnliches Plateau inmitten der ansonsten savannenartigen Umgebung liegt. Während der Regenzeit verwandelt sich diese Pfanne in zeitweise überschwemmtes Gebiet, das zahlreiche Vogelarten, darunter farbenprächtige Flamingos, anzieht und zum internationalen Rastplatz für Zugvögel gehört.

Rosafarbene Flamingos im Etosha-Nationalpark in Namibia

Foto: francesco de marco/Shutterstock.com

Die Tierwelt im Etosha Nationalpark ist außergewöhnlich groß. Besucher können hier 114 Säugetierarten beobachten. Zu den bekanntesten gehören vier der »Big Five« – Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Büffel. Im Etosha gibt es jedoch keine Büffelpopulation, da diese Tiere nicht wieder angesiedelt wurden, um die angrenzenden Rinderherden vor Maul- und Klauenseuche zu schützen.

Etosha-Nationalpark: Heimat für Elefanten und Löwen

Besonders bemerkenswert ist die Population von rund 2.000 Elefanten, die hier leben. Eine Population von etwa 450 bis 500 Löwen streift durch den Park. Sie sind besonders in den frühen Morgenstunden und bei Dämmerung aktiv und bieten Touristen viele Beobachtungsmöglichkeiten. Leoparden und Geparden sind seltener zu sehen, zeigen sich aber gelegentlich in den dichter bewachsenen Gebieten – oder mal spontan auf Termitenhügeln …

Leopard liegt auf einem Termitenhügel

Foto: Christian Edelmann/Shutterstock.com

Neben den großen Raubtieren finden sich zahlreiche Huftiere wie Giraffen, Gnus, Zebras (Steppenzebra und das seltenere Hartmann-Bergzebra), Springböcke, Oryxantilopen, Kudus, Impalas, Spießböcke, Elenantilopen und das seltene Spitzmaulnashorn, das vom Aussterben bedroht ist. Auch kleinere Säugetiere wie Schakale, Warzenschweine, Mangusten und verschiedene Arten von Erdhörnchen sind im Park heimisch.

Giraffen trinken im Etosha Nationalpark aus einem Wasserloch

Foto: Delpixel/Shutterstock.com

Für Vogelbeobachter bietet Etosha ein Paradies mit mehr als 340 Vogelarten. Darunter sind Greifvögel wie Adler, verschiedene Eulenarten, Strauße und die beeindruckende Riesentrappe, die schwerste fliegende Vogelart der Welt. Besonders während und nach der Regenzeit ist die Vogelwelt im Park enorm.

Riesentrappe (Ardeotis kori) über dem Boden laufend

Foto: Roger de la Harpe/Shutterstock.com

Ein weiterer faszinierender Aspekt sind die zahlreichen Wasserlöcher im Park, die vor allem während der trockenen Saison zum Leben für viele Tiere werden. Hier versammeln sich Herden von Zebras, Springböcken, Oryxantilopen und Elefanten, um zu trinken und sich zu erfrischen. Einige der Wasserlöcher sind sogar nachts beleuchtet, sodass Besucher auch dann Tiere beobachten können.

Viele Luxus-Safari-Unterkünfte im Etosha-Nationalpark

Der Etosha-Nationalpark bietet somit das gesamte Spektrum afrikanischer Wildnis in einem beeindruckenden, gut zugänglichen Schutzgebiet. Egal, ob man sich auf einer klassischen Safari befindet oder einfach die Ruhe und Weite der Savanne genießen möchte.

Für Touristen ist der Besuch besonders lohnenswert, da die Infrastruktur mit mehreren gut ausgestatteten Camps und Lodges viele Möglichkeiten für Safaris mit Übernachtung bietet. Dabei kann man die Tierwelt oft schon direkt vor der Unterkunft am Wasserloch beobachten. Zu den luxuriösesten Unterkünften im Etosha- Nationalpark gehören u.a. das »Onguma The Fort«, die »Etosha Oberland Lodge« und das »Mokuti Etosha«.