Je älter die Kinder werden, desto schwieriger wird es, sie für eine gemeinsame Familienurlaubsreise zu begeistern. Hier einige Tipps für den Familienurlaub mit Teenagern.
Familienurlaub mit Teenagern: Das Gespräch suchen
Familien mit Kindern im Teenager-Alter kennen das Problem: Je älter die Sprösslinge werden, desto mehr Überzeugungsarbeit kann vonnöten sein, um sie vom gemeinsamen Urlaub zu überzeugen. Mit dem Alter werden die Kinder schließlich immer selbstständiger und haben eigene Vorstellungen davon, wie der nächste Urlaub aussehen soll. Nicht selten bedeutet das: Der nächste Trip doch bitteschön ohne die Eltern. Nun kann man sich dem Wunsch der Kinder fügen und sich damit abfinden, dass man fortan nur noch zu zweit in den Urlaub reist. Oder aber man versucht die Teenager davon zu überzeugen, weiter mit der Familie in den Urlaub zu fahren. Wie kann das gelingen? Hier ein paar Tipps für den nächsten Familienurlaub mit Teenagern.
Wo soll’s hingehen? Gemeinsam den Urlaub planen
Seit Jahren geht es im Sommer zum Wandern nach Österreich? Eine gewisse Kontinuität schafft Vertrautheit. Man weiß, was einen am Urlaubsort erwartet. Schön und gut, aber Teenager haben oft den Wunsch, mehr von der Welt zu sehen. Deshalb ist es sinnvoll, das Gespräch zu suchen. Wie gut hat den Kindern der Urlaub in den vergangenen Jahren gefallen? Fühlten sie sich am Urlaubsort wohl? Ist das nicht der Fall, ist es Zeit für ein Brainstorming. Es klärt die Vorstellungen und Wünsche aller im Voraus. Das hilft, Konflikte vor und während der Reise zu vermeiden. Im Idealfall äußern alle Familienmitglieder ihre Wünsche im Hinblick auf das Reiseziel, die Übernachtung und die Unternehmungen vor Ort. Anschließend schauen sich alle gemeinsam an, welches Reiseziel in Frage käme und wie der Urlaub vor Ort konkret aussehen könnte. Eltern sollten sich klar sein: Ein solcher Kompromiss kann der Abschied von liebgewonnen Urlaubsgewohnheiten bedeuten.
Abenteuer und Entdeckungen begeistern Teenager im Urlaub häufig
Hat man sich auf ein gemeinsames Reiseziel geeinigt, steht die Frage im Raum, was man denn vor Ort unternehmen könnte. Während sich die Eltern vielleicht vorstellen könnten, die meiste Zeit am Strand oder Pool zu verbringen, möchten Teenager mehr Action erleben. Wenn die Eltern vom Poolurlaub nicht abrücken wollen, könnte der Kompromiss darin liegen, eine große Hotelanlage auszusuchen, die viele Animations- und Sportangebote für Jugendliche im Angebot hat. Tennis– oder Fußballspielen, Beachvolleyball oder Reiten sind hier denkbar.
Bietet das auserkorene Hotel nicht viel mehr als eine ordentliche Unterkunft, sollte der Blick auf das Freizeitangebot der Region gelenkt werden. Teenager sind oft neugierig, neue Unternehmungen auszuprobieren. Dazu gehören etwa der Besuch von Ziplinganlagen, Kletter- oder Wasserparks oder Go-Kart-Bahnen.
Familien, die Abenteuer etwa in einem Themenpark erleben möchten, könnten das Quest in Doha besuchen, das erst im Juli 2021 eröffnet wurde. Mit mehr als 30 Fahrgeschäften und Attraktionen bietet der Park Adrenalinfahrten für alle Altersgruppen, sogar die höchste Indoor-Achterbahn der Welt gibt es hier.
Aber es geht auch nachhaltiger. »Mit dem Besuch von kleinen Öko-Lodges abseits der Hauptrouten und der Teilnahme an Naturschutzprojekten, wie zum Beispiel dem Pflanzen von Bäumen in Aufforstungsgebieten und dem Besuch von Wildtieraufzuchtstationen, sensibilisieren Eltern ihre Kinder für verantwortungsbewusstes Reisen«, sagt eine Expertin von Evaneos, einem Online-Marktplatz für Individualreisen. Ob individuell in Europa unterwegs oder auf anderen Kontinenten – mit einem interessanten Reiseziel, spannenden Touren und besonderen Begegnungen überzeugen Eltern ihre Teenager zum nächsten Urlaub mit der Familie.
Freiraum während der Reise gewähren
So schön gemeinsame Ausflüge mit der Familie sind, besonders Teenager benötigen auch ihren Freiraum. Damit sie den gesamten Urlaub Spaß haben, sollten Eltern ihnen vor Ort ab und zu auch die Möglichkeit bieten, einmal auszuschlafen oder Ausflüge auf eigene Faust zu unternehmen. Auch Ausflüge mit Geschwistern, aber ohne die Eltern, gehören dazu. Jeder sollte zwischendurch die Chance haben, das Programm selbst bestimmen zu können und mal den ein oder anderen Tag individuell zu gestalten. Und das sollte auch im Voraus miteinander vereinbart werden. Diskussionen vor Ort darüber, warum jemand nun etwas allein unternehmen möchte, können schnell zum Streit führen und die Urlaubsfreude vergällen.
Ein wichtiges Thema für Familien ist auch die Nutzung des Smartphones auf Reisen. Während die Eltern oft froh sind, einmal nichts vom Alltag mitbekommen zu müssen, und das Handy gern mal im Hotelzimmer lassen, kommt manch Teenager keine Minute ohne das Smartphone aus. Freund:innen wollen das Neuste aus dem Urlaub fahren, Social-Media-Kanäle wie Instagram und TikTok müssen gefüttert werden.
Auch hier sollte man im Vorfeld einen Kompromiss finden. Ein komplettes Abschneiden von der Außenwelt kommt bei Teenagern meist nicht gut an. Hängen die Teenager unablässig am Smartphone, sind die Eltern schnell genervt. Je nach individuellen Vorstellungen sollten hier bereits im Voraus Vereinbarungen getroffen werden.
Familienurlaub mit Teenagern: Richtige Unterkunft in der City
Aber nicht nur beim Urlaubsziel und bei Unternehmungen können Eltern punkten. Auch die richtige Unterkunft kann Wunder bewirken. Die Alternativen zu einem 0815-Hotel sind riesig: Ein Glamping-Zelt in Argentinien, eine Ökolodge mitten im afrikanischen Dschungel, ein Biwak in der Wüste oder die Begegnung mit Einheimischen rund um die Unterkunft ermöglicht Jugendlichen Abenteuer, neue Perspektiven des Urlaubsziels kennenzulernen und aus ihrer Komfortzone herauszutreten.
Hat man sich als Familie auf einen Städtetrip geeinigt, sollte man mit Blick auf die Lage des Hotels nicht knauserig sein. Bucht man eine günstige Unterkunft am Rande der City oder gar außerhalb, ist die Gefahr groß, dass den Teenagern langweilig wird. Empfehlenswerter ist es, eine möglichst zentrale Unterkunft zu wählen. So kann man den Teenagern unkomplizierter die Möglichkeit bieten, die Umgebung auch mal allein zu erkunden. Sofern es die Gegebenheiten und das Urlaubsbudget zulassen, ist es empfehlenswert, getrennte Zimmer für Eltern und Teenager zu wählen und damit für mehr Freiraum im Urlaub zu sorgen.