Achterbahnen, Adrenalin und Apfelstrudel: Zwischen Schwarzwald und Rhein erhebt sich ein Freizeituniversum, das längst nicht nur Kinderträume wahr werden lässt. Der Europa-Park in Rust hat sich vom mutigen Provinzprojekt zum Besuchermagneten für Millionen entwickelt.
Wo liegt der Europa-Park?
Der Europa-Park liegt in Rust, einem kleinen Ort im südlichen Baden-Württemberg, unweit von Freiburg im Breisgau und direkt am Rhein. Die französische Grenze ist nur einen Katzensprung entfernt, und auch die Schweiz liegt in Reichweite. Wer also glaubt, hier gäbe es nur Fachwerkhäuser und Weinberge, irrt gewaltig: Hinter den Dorfkulissen verbirgt sich eines der größten Freizeitresorts Europas.

Poseidon Wildwasserbahn Europa-Park. Foto: Europa-Park
Die Geschichte des Parks
Die Wurzeln des Europa-Parks reichen zurück ins Jahr 1972. Damals reisten Franz Mack, Inhaber des traditionsreichen Familienunternehmens Mack Rides, und sein Sohn Roland in die USA. Dort besuchten sie die großen Freizeitparks von Kalifornien und Florida. Was sie sahen, beeindruckte: perfekte Organisation, Themenwelten wie aus dem Bilderbuch, ein Zusammenspiel aus Unterhaltung, Technik und Gastronomie. Auf dem Rückflug im Flugzeug begann ihr gemeinsamer Traum zu wachsen: Warum nicht in Deutschland einen Freizeitpark aufbauen, der die eigenen Fahrgeschäfte präsentiert und gleichzeitig ein Ausflugsziel für Familien wird?
Die Standortsuche
Leicht war der Weg nicht. Zunächst stand ein Areal bei Breisach am Rhein zur Debatte, doch behördliche Auflagen machten einen Strich durch die Pläne. Auch Neuenburg am Rhein rückte ins Blickfeld, fiel aber schnell durch logistische Probleme aus. Erst das kleine Dorf Rust, bis dahin eher für Weinberge und ländliche Idylle bekannt, öffnete die Tür: Rund um den barocken Schlosspark und einen bestehenden Märchenpark fanden die Macks ein Gelände, das genügend Platz bot – und mit Bürgermeister Erich Spoth einen Unterstützer, der die Vision erkannte.

Ganz schön cool der Europa-Park in Rust. Foto: Europa-Park
Die Eröffnung 1975
Nach unzähligen Genehmigungen, Bauarbeiten und hitzigen Diskussionen öffnete der Europa-Park 1975 seine Tore. Auf 16 Hektar warteten 15 Attraktionen, viele davon aus der eigenen Mack-Rides-Produktion. Die Skepsis war groß. Zeitungen titelten, ein »Pleitegeier« schwebe über Rust. Doch die Realität sah anders aus: 250.000 Besucher kamen im ersten Jahr. Schon 1978 wurde die Millionengrenze überschritten – das Projekt hatte sich durchgesetzt.
Vom Dorfpark zum internationalen Schwergewicht
Die Familie Mack blieb ihrem Kurs treu: Qualität vor Quantität. Neue Attraktionen wurden nicht einfach hingestellt, sie erhielten Themenbereiche, Geschichten und ein stimmiges Gesamtkonzept. So entstand über die Jahre ein Park, der nicht nur Nervenkitzel, sondern auch Kulinarik, Kultur und Hotellerie verband.
Heute umfasst der Europa-Park über 100 Attraktionen und Shows, mehr als ein Dutzend Themenbereiche und mehrere Resort-Hotels. Aus dem einst belächelten Provinzprojekt ist ein touristisches Schwergewicht geworden, das Jahr für Jahr über fünf Millionen Besucher anzieht. Die Macks sind dabei immer noch das Herz des Projekts – inzwischen in der achten Generation.
Die Geschichte des Europa-Parks ist damit nicht nur die Geschichte eines Freizeitparks, sondern auch ein Paradebeispiel für Unternehmergeist aus dem Schwarzwald: eine Familie, die ihre Wurzeln im Wagenbau des 18. Jahrhunderts hat und heute Europas größte Achterbahnen in Szene setzt.

Wodan Achterbahn im Europa-Park Rust. Foto: Europa-Park
Die 7 besten Rides im Europa-Park (2025)
- Voltron Nevera powered by Rimac
Der Neuzugang von 2024 ist eine Hochgeschwindigkeits-Achterbahn mit Launches, Inversionen und Airtime, die den Puls ordentlich nach oben schraubt. - Wodan – Timburcoaster
Eine gigantische Holzachterbahn, die zeigt, dass »oldschool« alles andere als gemütlich ist. - Silver Star
Der ehemalige europäische Rekordhalter punktet mit 73 Metern Höhe und dem klassischen Hypercoaster-Gefühl: tiefe Drops, weite Strecken, Gänsehaut inklusive. - Blue Fire Megacoaster
Ein Launch-Coaster mit eleganten Überschlägen, Beschleunigungen und einer überraschend familientauglichen Note. - Eurosat – CanCan Coaster
Im ikonischen Silberball geht es durch Pariser Nachtleben und Moulin-Rouge-Atmosphäre – Dunkelfahrt mit Stil. - Fjord Rafting
Spritzig, wild und garantiert nicht trocken: die Rafting-Tour durch nordische Szenerien. - Voletarium
Ein gigantisches Flying Theatre, das einen virtuell über Europas Wahrzeichen gleiten lässt – Wind, Düfte und Wow-Momente inklusive.

Foto: Europa-Park Rust
Kosten und Eintrittsgelder
Ein Freizeitparadies ist kein Schnäppchen, aber für viele Familien ein fester Fixpunkt im Jahr. 2025 kostet der Eintritt:
– Erwachsene (ab 12 Jahren): ca. 75 Euro
– Kinder (4 bis 11 Jahre): ca. 65 Euro
– Kinder unter 4 Jahren: frei
Eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern zwischen 4 und 11 Jahren zahlt also rund 280 Euro für einen Tag voller Achterbahn-Action. Dazu kommen Parkgebühren (rund 10 Euro), Getränke und Snacks – wer im Park essen geht, sollte