Türkisblaues Wasser, feine Sandstrände und Gastgeber mit Herz – Griechenland bietet über 3.000 Inseln, von bekannten Paradiesen bis zu kleinen Geheimtipps. Für jeden Urlaubstyp ist hier genau das Richtige dabei. Ein kleiner Streifzug zu den schönen Inseln des Landes, die Urlaubsträume wahr werden lassen.
Rhodos, Kreta, Mykonos – diese griechischen Inseln kennt fast jeder. Doch Griechenland hat weit mehr zu bieten: Über 3.000 Inseln gehören zum Land und damit rund 82 Prozent aller Mittelmeerinseln. Davon sind 113 bewohnt. Im August stürmen viele Griechen ihre Lieblingsinseln, wenn in Athen alles stillsteht. Das Angebot ist riesig: Ob Strand, Geschichte, Wandern, Handwerk, Radfahren oder einfach gutes Essen – Urlauber finden auf den griechischen Inseln für jeden Geschmack genau das Richtige. Viele Inseln bieten sogar die perfekte Kombination aus all dem.
Griechenland: Auf diesen sechs Inseln findet man Ruhe
Wer es gerne etwas stiller mag, ist auf den weniger touristischen griechischen Inseln bestens aufgehoben. Da sind etwa Astypalea und Chios, Karpathos und Patmos, Andros und Tinos. Ob Kykladeninsel oder Eiland im Dodekanes, jede hat eine Menge zu bieten.
Aus Chios etwa kommt der Mastika, und zwar nur von dort. Den meisten wird der Baumharz als Likör, Schnaps oder Eis bekannt sein – wenn überhaupt.

Foto: Mastika-Baum auf Chios
Doch der Mastix ist schon den alten Ägyptern bekannt gewesen, die damit ihre Toten mumifizierten. Auch kennt man vielerorts als Mittel gegen Bauchweh und Magenbeschwerden. Die Sträucher wachsen nur im Süden der Insel, werden angeritzt und geben dann ihren Harz ab. Der muss erst in mühevoller Handarbeit gesäubert werden, ehe er weiterverarbeitet werden kann – zu Alkoholischem, zu Medizin und inzwischen auch zu Gewürz, das in mancher Küche auf der Insel verwendet wird.
Astypalea ist der »Schmetterling« auf dem Dodekanes, denn genau so sieht die Insel aus. Hier geht es den überwiegenden Teil des Jahres recht gemütlich zu, die nur rund 1.100 Inselbewohner kennen sich. Und die, die regelmäßig auch für längere Zeit zu ihnen kommen. Schwimmen, relaxen, die Sonne genießen – das kann man auf Astypalea ganz hervorragend. Genauso wie schlemmen. Denn es gibt viele Restaurants, die überwiegend das verwenden, was auf der Insel wächst und reift. Und das ist mehr als lecker.
Folegandros: Klein, aber fein
Folegandros ist eine weniger bekannte, aber besonders reizvolle griechische Insel in den Kykladen. Mit einer Größe von etwa 32 Quadratkilometern und nur rund 700 Einwohnern bietet sie eine ursprüngliche Atmosphäre fernab vom Massentourismus. Die Insel verzaubert durch ihre typisch kykladische Architektur: schneeweiße Häuser mit engen Gassen, bunte Türen und Fenster sowie malerische blaue Kuppeln.

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Das kleine Dorf Chora, eingebettet auf einem Hügel, besticht durch seinen romantischen Charme und einen sensationellen Blick auf die Ägäis. Von dort aus kann man spektakuläre Sonnenuntergänge genießen, die den Himmel in intensive Farben tauchen. Und sonst? Folegandros ist ideal für entspannte Urlaubstage, Wanderungen entlang der steilen Küstenpfade und Besuche der ruhigen Strände mit kristallklarem Wasser wie Agali und Ambeli.
Die Anreise ist unkompliziert: Fähren verbinden Folegandros mit größeren Kykladen-Inseln wie Santorin und Naxos.
Unberührte Natur auf Kythira
Eine ebenfalls unbekannte und faszinierende griechische Insel ist Kythira, die im Süden des Peloponnes liegt. Kythira besticht durch ihre wilde, unberührte Natur, sanfte Hügel, zahlreiche Wasserfälle und Strände. Die Insel ist ein Paradies für Naturliebhaber und Ruhesuchende, die fernab der Touristenmassen entspannen möchten.
Die Dörfer auf Kythira wirken authentisch und laden zum Bummeln ein, mit engen Gassen, traditionellen Steinhäusern und kleinen Marktplätzen. Berühmt ist die Insel auch für ihre Geschichte, die sich in den venezianischen Burgen, orthodoxen Kirchen und historischen Stätten widerspiegelt.
Kythira bietet zudem wunderschöne Strände wie Kaladi, Fyri Ammos oder Melidoni, die oft einsam und von klarem Wasser umgeben sind.

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Andros und Tinos: Kulinarik, Wallfahrt und Wanderung
Andros und Tinos sind, genau wie das nahe Mykonos, recht einfach von Athen aus zu erreichen.

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Allerdings tobt der Jetset dort nicht so wie auf der bekannteren Insel im Mittelmeer. Es ist eher still – es sei denn, es ist Mitte August. Denn in dem Monat sind nicht nur die Urlauber da; am 15. August kommen auch zahlreiche Wallfahrer, die die Wallfahrtsbasilika der Jungfrau Maria besuchen. Meist auf Knien. Dort berühren sie die Ikone der Heiligen Jungfrau, der Wunder zugeschrieben werden. Doch man braucht nicht extrem religiös zu sein, um in Tinos ein paar schöne Tage zu verbringen. Im Mai etwa stellen die heimischen Wirte den »Food Path« auf die Beine; ein Festival, bei dem Touristen und Einheimische gleichermaßen ihre typischen Gerichte probieren können.
Einen »Foot Path« gibt es auch – sowohl auf Tinos als auch auf Andros gibt es jeweils mehr als 100 Kilometer markierter Wanderwege, über die sich die Schönheiten der Insel erkunden lassen. Wie auf fast jeder Insel können sich Touristen auf Karpathos auf die Strände und das tiefblaue Wasser freuen – die nach Rhodos zweitgrößte Insel des Dodekanes wird gern als das geheime Santorin bezeichnet.
Mykonos, Kos & Co.: Dauerbrenner unter den griechischen Inseln
Neben diesen ganzen kleinen charmanten griechischen Inseln gibt es natürlich noch die Dauerbrenner: Auf Mykonos und Kos gibt es bekanntermaßen kaum einen Urlaub ohne Party, die Möglichkeiten scheinen endlos. Mykonos ist seit Jahrzehnten zudem in der Schwulen-Community populär. Auf Rhodos, Kreta und Korfu dagegen sind vor allem im Sommer viele Familien mit Kindern anzutreffen – die Strandurlaub mit eingestreuten Ausflügen in die Antike verknüpfen.

Roberta Sant Anna
Denn: Bei mehr als 3000 Inseln ist für jeden Geschmack etwas dabei. Für die, die gerne mit der Fähre die Inseln erkunden. Für die, die ohne Party nicht durch den Urlaub kommen. Und auch für die, die einfach nur ihre Ruhe haben wollen.
Weitere Informationen über die griechischen Inseln gibt es hier.