Madeira. Subtropisches Klima, unvergessliche Naturerlebnisse und fangfrische Meeresschätze. All das und mehr sorgen dafür, dass die Insel bei Reisenden beliebt ist wie nie. Unser Redakteur Konrad Bender hat im Barceló Funchal Oldtown eingecheckt. Ein neues, stilvolles Haus – und das mitten in der Hauptstadt Funchal.

Es gibt viele »Ahs« und »Ohs« auf der Dachterrasse um mich herum, als das beeindruckende Feuerwerk über der Bucht von Funchal den frühsommerlichen Nachthimmel erleuchtet. Kein Wunder, schließlich wird hier nicht chaotisch abgefeuert, was das Budget hergegeben hat. Stattdessen erstrahlt nach allen Regeln der Kunst eine Lichterchoreografie in den Farben der französischen Trikolore. Aber Moment mal, ich bin doch auf Madeira?!

Beim Atlantic Festival, das jedes Jahr im Juni auf der portugiesischen Insel stattfindet, stehen verschiedene Nationen im Wettbewerb. Jeden Samstag führt ein anderes Land das Feuerwerk aus, die siegreiche Nation darf dann das große Silvesterfeuerwerk ausrichten. Doch nicht nur wegen des unvergleichlichen Blicks von der Dachterrasse aus habe ich mich im Barceló Funchal Oldtown eingemietet.

Rooftop im Barceló Funchal Oldtown

Foto: Barceló Hotel Group

Ich bin zum ersten Mal auf Madeira, bin quasi Anfänger. Deshalb möchte ich aus meinem ersten Aufenthalt so viel rausholen wie möglich. Möchte die atemberaubenden Weiten und Schätze der Natur auf der Atlantikinsel genauso kennenlernen wie die vielfältige Küche und das rege Nachtleben hier in der Stadt. Deshalb habe ich mich für das Hotel entschieden. Von hier aus – mitten in der Stadt, vis-à-vis dem Regionalparlament – kann ich die Insel nämlich hervorragend erkunden, ohne dabei Komfort und Luxus zu missen.

Der erste Eindruck vom Barceló Funchal Oldtown

Mein erster Eindruck beim Betreten der Lobby: modern, aufgeräumt, klares Design. Doch einige Details verweisen auf die Vergangenheit des historischen Gebäudekomplexes.

Etwas freigelegtes Gebälk hier, einige filigrane Stickmuster dort, so geht zurückhaltendes und doch ausdrucksstarkes Dekor. Das Hotel besteht aus sechs Gebäuden aus dem 17. Jahrhundert, in denen früher dem für Madeira so typischen Stickereihandwerk nachgegangen wurde.

Ich springe in den Aufzug, der durch seine Glasfront den Blick auf das ausufernde Blätterwerk im Innenhof des Ensembles freigibt. Stimmungsvoll tropisch.

Außenansicht des Barceló Funchal Oldtown

Foto: Barceló Hotel Group

Angekommen in meiner Junior-Suite stelle ich erst einmal den Koffer beiseite und lasse mich ins weiche Kingsize-Bett fallen. Mein Blick schweift durchs Zimmer: heller Holzboden, Grau- und Weißtöne an Bett und Sofa, ein paar Design-Akzente verleihen dem Raum Charakter. Insgesamt unaufgeregt und angenehm zurückhaltend. Allzu viel Zeit werde ich im Zimmer aber ohnehin nicht verbringen. Dafür aber umso mehr auf der eingangs erwähnten Dachterrasse.

Die Dachterrasse mit Rooftop-Pool

Von der Dachterrasse habe ich nicht nur einen unverbauten Ausblick auf das traumhaft schöne Funchal, wie es sich die charakteristischen Berghänge hinaufzieht, sondern kann diesen Ausblick auch noch aus dem gar nicht mal so kleinen Rooftop-Pool genießen – auch wenn dessen Tiefe eher zum Liegen als zum Bahnenziehen geeignet ist. Aber dabei kann man auch viel besser einen der vielen Drinks in der Hand halten und genießen. Denn – wie sollte es anders sein? – zum Rooftop gehört natürlich auch eine bestens ausgestattete Rooftop-Bar. Kein Grund zur Klage also, ganz im Gegenteil. Eine Verkostung des unangefochtenen Madeira-Drinks Poncha ist Pflicht. Aber Achtung, der hat es in sich.

das Noz Café in Funchal

Foto: Manolo Yllera

Es gilt also, für eine gute Grundlage zu sorgen. Da empfiehlt sich im Barceló der Gang ins hauseigene Restaurant Noz Café. Hier werden in elegantem Ambiente – die schwarz-weißen Bodenfliesen imitieren gekonnt das ebenfalls schwarz-weiße Straßenpflaster in Funchal – leckere Speisen mit vorrangig lokalem Charakter serviert. Immer mit einem Twist. Die Nähe zum Meer ist tonangebend, dementsprechend gibt es reichlich Fisch und Meeresfrüchte. Aber dann eben gerne einmal mit etwas Kimchi in der Krabbensuppe. Clever und lecker.

Aber auch für eine Kleinigkeit zwischendurch lohnt sich ein Abstecher in das gastronomische Herz des Hotels, ob nun für einen schnellen Espresso, einen herrlich-süßen Bolo de Mel oder einen supergesunden Smoothie.

Events, bei denen man mit den Einheimischen ins Gespräch kommt

Im Noz, nicht zuletzt wohl wegen der Öffnung des Gebäudes zur Promenade, ist auch nicht nur Hotelvolk zugegen. Während meines Aufenthalts besuche ich einen Jazzabend und merke schnell, dass ich mich vor allem in portugiesischer Gesellschaft befinde. Wer möchte, kommt sicher mit den Einheimischen ins Gespräch und kann sich ein paar Geheimtipps für die Insel abholen.

Rooftop im Barceló Funchal Oldtown

Foto: Manolo Yllera

Events solcher Art finden im Barceló Funchal Oldtown häufiger statt. Auch die Rooftop-Party anlässlich des Feuerwerks ist ein solches Event, mitorganisiert von einer Gruppe Expats, die weitab ihrer Heimat ihren Unterhalt verdienen und auf Madeira das süße Leben genießen. Da kann ich wenige Vorwürfe machen.

Ein langer Tag neigt sich dem Ende entgegen und ich trete die wohlverdiente Nachtruhe an. Überrascht stelle ich fest, dass der Turn-down-Service bereits hier war: die Bettdecke umgeschlagen, ein Duschvorleger platziert, gedämmtes Licht. Vielen Dank, sehr aufmerksam, da will ich mich nicht lumpen lassen. Hinein in die wohltemperierte Rainfall-Dusche und dann frisch geduscht ins Bettchen. Was wohl der Tag morgen bringt? Im Grunde auch egal, denn, wenn ich den Tag hier im Hotel starte, kann schon nichts mehr schiefgehen.

Zimmer im Hotel Barceló Funchal Oldtown

Foto: Barceló Hotel Group

Das Barceló Funchal ist eben alles andere als eine Bettenburg mitten in der Stadt.

Die Lage ist einfach ideal, um vor allem Funchal zu genießen.

Aber auch die Anbindung an den Inselverkehr ist gegeben – vom Flughafen sind es etwa 30 Minuten – und man ist schnell bei einer geführten Inseltour oder einer Levada-Wanderung.

Einziger Wermutstropfen: Nicht alle Zimmer zeigen zur Promenade und damit auch zum Meer. Von manchen aus sieht man, ein Nachteil der eigentlich kuscheligen Gassen-Architektur, »nur« das Nebengebäude. Aber das ist auch das Einzige. Und wenn man den Meerblick wirklich schmerzlich vermisst, muss man sich ja nur 50 Meter aus dem Hotel begeben. Ciao, Madeira. Ich komme wieder.

Mehr Infos zum Barceló Funchal Oldtown

Barceló Funchal Oldtown. R. da Alfândega 9, 9000-059 Funchal, Portugal.

Eine Nacht im Deluxe-Zimmer für zwei Personen mit Frühstück ab € 243, mit Meerblick ab € 276. Auf der Webseite des Barceló Funchal Oldtown gibt es mehr Infos.

Rooftop im Barceló Funchal Oldtown

Foto: Manolo Yllera