In der Vergangenheit haben wir euch immer wieder Inseln vorgestellt, die betörend schön sind: mit türkisfarbenem Wasser, schneeweißen Stränden und Palmen, wohin das Auge reicht. Kurzum, Inseln, die man unbedingt einmal in seinem Leben besuchten sollte. Es geht aber auch anders: So gibt es Inseln, denen man tunlichst fernbleiben sollte, auf denen der Zutritt sogar streng verboten ist. Wir verraten, was es mit diesen abgeschirmten Inseln auf sich hat …

North Sentinel Island, Indien

Das zu den indischen Andamen-Inseln gehörende Eiland erlangte im November 2018 traurige Berühmtheit, als ein 27-jähriger US-Amerikaner versuchte, die Insel zu betreten – und dabei ermordet wurde. Grund: Die Bewohner von North Sentinel Island, man schätzt, es leben dort einige Dutzend Ureinwohner, lehnen jeglichen Kontakt zur Außenwelt strikt ab und reagieren äußerst feindselig auf Eindringlinge. Indiens Regierung hat bereits vor längerer Zeit den Wunsch der Sentinelesen nach Isolation akzeptiert und hat deshalb einen Radius von drei Seemeilen um die Insel herum zur verbotenen Zone erklärt.

North Sentinel Islands aus der Vogelperspektive

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Surtsey, Island

Wenn ihr nach Island reist, erwartet euch eine phantastisch raue Landschaft. Ihr könnt zahlreiche Ausflüge auf Island und vielen vorgelagerten Inseln unternehmen. Eine Exkursion aber bleibt tabu: die nach Surtsey. Die Mini-Insel liegt rund 30 Kilometer südlich von Island. Surtsey ist noch ziemlich jung, erst 55 Jahre alt, und entstand durch einen Vulkanausbruch im Meer. Für die Wissenschaft bot dieses Ereignis eine sehr gute Gelegenheit, zu beobachten, wie sich die Insel ohne jeglichen menschlichen Einfluss im Laufe der Zeit entwickelt. Aus diesem Grund darf Surtsey bis heute ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken betreten werden. Im Juli 2008 wurde die Insel zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt.

Surtsey Island

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Diego Marcia, Großbritannien

Um diese Insel, mitten im Indischen Ozean gelegen, ranken sich viele Legenden und Gerüchte. Was genau dort heute eigentlich passiert, ist nur wenigen Politikern und Militärs bekannt. Die Kolonialinsel gehörte einst zu Portugal und Frankreich, bis sie Anfang des 19. Jahrhunderts an Großbritannien ging. Als die Briten Anfang der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts anfingen, die Insel für militärische Zwecke zu nutzen, vertrieben sie die Einheimischen. Mittlerweile wurde die Insel an die USA vermietet, auch sie nutzen die Insel heute für militärische Zwecke. Laut einem der Bericht der Washington Post aus dem Jahre 2003 soll dort sogar ein geheimes US-Militärgefängnis betrieben werden.

Queimada Grande, Brasilien

Die Insel Queimada Grande liegt nur rund 33 Kilometer südlich des brasilianischen Bundesstaates São Paulo und ist vor allem wegen ihrer Schlangen berüchtigt. Dort lebt nämlich die Insel-Lanzenotter, eine der giftigsten Schlangen der Welt, weshalb die Insel von einschlägigen Medien auch ehrfürchtig als »Insel des Todes« bezeichnet wird. Ob dies allerdings heute noch der Fall ist, ist unter Wissenschaftlern umstritten. Manche vermuten, die Schlangen seien mittlerweile so gut wie nicht mehr vorhanden. Unabhängig davon wurde Queimada Grande seit 1984 unter Naturschutz – ein Betreten der Insel ist somit verboten. Das ist vielleicht auch besser so – wer weiß, wie viele von den Schlangen tatsächlich noch auf der Insel leben …

Queimada Grande

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Plum Island, USA

Auf einer Hochsicherheitsinsel, auf der Tierseuchen erforscht werden, möchte man sicherlich nicht gern Urlaub machen, oder? Eben. Plum Island dient seit 1954 als Heimat des Plum Island Animal Disease Centers, das sich unter anderem wissenschaftlich mit der Maul- und Klauenseuche beschäftigt. Aber das ist längst nicht alles: In den US-Medien wird seit Jahren darüber spekuliert, dass die Insel auch zu militärischen Zwecken genutzt wird. Angeblich werden dort auch biologische Waffen getestet. Es versteht sich daher von selbst, dass die Insel streng abgeschirmt und der Zutritt strengstens untersagt ist.