Natürlich ist es zu jeder Jahreszeit eine gute Idee, Kanada einen Besuch abzustatten. Im Herbst allerdings dürften Naturliebhaber kaum noch zu bremsen sein: Fall Foliage, Outdoorsensationen, dazu angenehme Temperaturen – perfekt. Die besten Gründe für einen Urlaub im herbstlichen Kanada!

Fall Foliage – der goldene Herbst

Ein langer Blick auf die blutrot und gleichzeitig golden schimmernden Landschaften der kanadischen Wälder reicht. Schon möchte man selbst eintauchen in diese offenbar so herrlich aus dem »normalen« Farbenspektrum ausgebrochenen Wälder im Osten Kanadas. Im Herbst sind vor allem die Provinzen Ontario, Nova Scotia und Quebec Sehnsuchtsorte für Naturliebhaber.

Wenn die Ufer golden leuchten, dann ist Herbst in Kanada.

Foto: Destination Canada

Mitte September bis Ende Oktober setzt hier die sogenannte Fall Foliage ein, die Herbstfärbung der Bäume.

Verantwortlich dafür sind in erster Linie Birken- und Ahornarten wie der Rot-, Silber- und Zuckerahorn. In den nördlichen Berghängen Kanadas beginnt die magische Färbung schon eher, manchmal bereits Ende August. Natur als Theaterstück und Kunstwerk: Kanada malt einfach die schönsten Landschaften. Besonders eindrucksvoll ist dieses Schauspiel im Algonquin Provincil Park in der Nähe von Ottawa oder im Mauricie National Park in Québec.

Lärchenstunden

Im Osten Kanadas sind die mächtigen Ahornbäume die Hauptdarsteller im Herbst. In Alberta allerdings zeigt sich: Auch Lärchen sind in der Lage, eine magische Farbstimmung in den Landschaften der kanadischen Rockies zu erzeugen.

In der legendären Larch Season verfärben sie sich von einem saftigen Grün in ein leuchtendes Gelb.

Dieser wunderschöne Prozess beginnt in der Regel Mitte September und dauert einige Wochen an. Zeit genug, um diese eindrucksvollen Kulissen Albertas in allen Ausprägungen zu studieren.

Lärchenwald in Kanada

Foto: Li Ling Chang

Aus diesem Grund wurden in Alberta zahlreiche Trecks für Wanderer entwickelt. Wandern, staunen und fotografieren lautet das Motto auf diesen atemberaubenden Strecken. Zu den schönsten Hikes in Alberta zählen der rund zwölf Kilometer lange Pocaterra Ridge im Kananaskis Provincial Park, der Larch Valley Hike am Moraine Lake im Banff National Park oder der Wenkchemna Pass Hike, der beim Eiffel Lake beginnt. Aber abgesehen von diesen Vorschlägen gibt es noch sehr viele andere Larch Hikes, die das Herz jedes Outdoorliebhabers höherschlagen lassen.

Sonnenuntergang in Kanada

Foto: Petra Couchelova

Tierdoku live erleben

Kanadas weite Landschaften sind einzigartig. Nur ein Prozent der kanadischen Fläche ist vom Menschen besiedelt. Das garantiert Spiel- und Lebensraum für die schier unglaubliche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten, über die Kanada verfügt.

Wölfe, Elche oder Bisons sind vor allem im Herbst in erstaunlich großer Zahl unterwegs.

In der Region um die Großen Seen sind wiederum Biber und Opossums, Stinktiere und eine Vielzahl exotischer Vögel zu beobachten – im Falle der Stinktiere aber besser mit etwas Sicherheitsabstand.

Beeindruckender Bison in Kanada

Foto: Destination Canada

 

Auch Schwarzbären sind hier zu Hause. Im September locken zudem die Lachsschwärme zwischen Vancouver Island und dem kanadischen Festland Schwertwale, aber auch Seelöwen und Delfine an. Grizzlys? Na klar – wenn die Lachsschwärme z. B. in den Cariboo Mountains auftauchen, lassen sich auch die hungrigen Grizzlys im Herbst in Kanada gerne sehen. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt des spektakulären kanadischen Wildlifes. Kanada, das Land, in dem du Tierdokus live erleben kannst.

Unter freiem Himmel

Der Herbst in Kanada ist wie gemacht für Outdoorabenteuer. Unabhängig und frei durch die Wälder Ontarios oder Quebecs streifen, Tiere beobachten in Alberta und British Columbia, Nordlichter suchen … und finden … in Manitoba oder Neufundland. Warum die Möglichkeiten für Wanderer, Trekkingliebhaber oder Kaufahrer vor allem im kanadischen Herbst so vielseitig und spektakulär sind, liegt auf der Hand. Selbst an den beliebtesten kanadischen Spots sind nach der High Season im Sommer überall Hotelzimmer zu finden.

Wanderin in den Bergen Kanadas

Foto: Igor Kyryliuk

 

Ebenso wie Plätze auf den besten Hikes durch die Nationalparks. Außerdem sind im Herbst die Chancen groß, Tiere zu beobachten, die sich im Sommer noch in der unberührten Natur Kanadas verstecken. In den grandiosen Nationalparks kreuzen zu dieser Zeit immer wieder Waschbären, Elche, Biber oder sogar Wölfe und Bären die Wege von Touristen. Und das alles zu einer farbintensiven Herbstkulisse.

 

Nahaufnahme von dem Kopf von einem Elch der über einen Baumstamm schaut

Foto: Gregor Scheithauer

 

Das Hoch im Norden

Natürlich ist es im Herbst in Kanada nicht überall so warm und angenehm wie in British Columbia.

In British Columbia werden Wanderer und andere Outdoorfreunde schon mal von Temperaturen von bis zu 23 Grad angelockt.

Eine weitere gute Idee wäre es, in genau dieser Zeit auch eine der schönsten Regionen auf der ganzen Welt zu besuchen: Vancouver und Vancouver Island (Multimedia-Story zur Insel ansehen)  im September und Oktober sind eine Reisetraumkombi.

Vancouver Island, Kanada

Foto: Lesly Derksen

Leerer als in der High Season, aber trotzdem noch fast ohne kalte Regentage. Da sich Ende September schon die ersten Anzeichen der wunderschönen Fall Foliage in den Wäldern Kanadas zeigen, ist dieser Zeitraum bis Mitte Oktober wohl perfekt für Menschen, die ihre Kleidung in modischen Zwiebelschichten der jeweiligen Sonnenlage anpassen. Kälte ist anderswo. In den nördlichen Winkeln des Landes etwa, wo dann zur Belohnung aber auch im Herbst schon Nordlichter auf abgehärtete Outdoorurlauber warten.

The wide, wide open

Es gibt Momente im Leben, die man nicht wieder vergisst. Wenn man zum Beispiel in Kanadas endloser Weite fröhlich unterwegs ist und plötzlich ein Schild auftaucht, auf dem zu lesen ist, wie man sich bei einer Begegnung mit einem Bär am besten verhält. In diesem Moment werden einem zwei Dinge klar: Mit Bären und anderen wilden Tieren dieser Dimension ist in Kanada stets zu rechnen. Zweitens: Besonders viele Menschen werden nicht unterwegs sein, um einem in einer solchen Situation zu helfen. Drum: Lesen, was auf dem Schild steht!

Grizzly in Kanada frisst einen Lachs im Herbst

Foto: Ben Jaworskyj

Vor allem im Herbst in Kanada, wenn nach der Peak Season viele Besucher wieder in ihre Heimatländer zurückgekehrt sind, wird es in der kanadischen Weit noch einmal weiter, einsamer und … spannender. Nicht unbedingt wegen der Gefahren, die lauern. Das nämlich ist die gute Nachricht: Zu Angriffen von Bären oder anderen Wildtieren kommt es in Kanada nur sehr, sehr selten.

Einen Grizzly in seinem natürlichen Habitat zu beobachten ist großartig. Eine bleibende Erinnerung!

Spannend ist es im kanadischen Herbst, weil in der vielseitigen Natur des Landes keine Reisegruppen die magischen Bergseen bevölkern, den Wandertreck stauen oder alle Mountainbikes ausgeliehen haben. Alles im Übermaß da. Zauberhafte Stille attestierte einst ein Kenner der kanadischen Wälder der goldenen Jahreszeit. Und die macht ja bekanntlich die schönste Musik.

 

Herbst auf Île d'Orléans Québec

Foto: Sigmund

Der Preis ist heiß

Klar, der Weg von Deutschland nach Kanada ist weit, die Flüge nicht ganz billig, die Campingplätze schnell ausgebucht, die Wohnmobile und die schönsten Routen beliebt. Doch das gilt natürlich in erster Linie in der Peak Season im Juni, Juli und August. Wenn die Herbstwälder ihre psychedelischen Farben auftragen, beginnen nicht nur die Blätter zu fallen, sondern auch die Preise.

In der Nebensaison ist in Kanada durchaus mit der ein oder anderen Gelegenheit zu rechnen. Man sollte nur geduldig sein und danach suchen. Das ist wie mit dem Wildlife in den unglaublichen Wäldern Kanadas: Wer an den richtigen Orten sucht und ein wenig Geduld aufbringt, wird die schönsten (preiswertesten!) Entdeckungen machen.