Paris, die Stadt der Liebe, lässt sich wunderbar auf nachhaltigen Wegen entdecken. Wir stellen sechs Möglichkeiten vor, wie das gelingt. 

Paris wird immer grüner und nachhaltiger – und das spürt man schon jetzt. Die Stadt verfolgt große Pläne: Bis 2026 sollen rund 170.000 neue Bäume gepflanzt werden, um die Luft zu verbessern und Schatten in der Stadt zu schaffen. Beliebte Plätze wie der Place de l’Hôtel de Ville werden in kleine Stadtwälder verwandelt, die zum Verweilen einladen. Das Prinzip der »15-Minuten-Stadt« ist ein weiterer Trend: Alles Wichtige – Einkaufen, Schule, Arbeit – soll in maximal 15 Minuten zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein. Dafür entstehen viele neue Radwege, und immer mehr Straßen werden autofrei oder verkehrsberuhigt. Auch der öffentliche Nahverkehr wird modernisiert und auf Umweltfreundlichkeit getrimmt, mit neuen Elektrobuslinien und dem automatischen Grand Paris Express. Wer sich davon einmal vor Ort überzeugen möchte, für den haben wir hier einige Tipps zusammengestellt, wie sich Paris auf grünen Pfaden erkunden lässt.

Ökologisch korrekt mit dem Zug anreisen

Wer Paris nachhaltig entdecken möchte, reist ökologisch korrekt an. Das heißt: Auto und Flugzeug sind tabu. Viel besser: die Anreise mit dem Zug. Perfekt dafür ist der Hochgeschwindigkeitszug Eurostar, der die Strecke von Köln nach Paris via Aachen, Lüttich und Brüssel bis zu fünfmal täglich in nur drei Stunden und 22 Minuten bedient. Wer sich ein bisschen Luxus gönnen möchte, bucht eine Fahrt in der Reisekategorie Premium, wo sogar ein leckeres Menü serviert wird. Weitere Informationen und Tickets gibt es auf der Website von Eurostar.

Zug von Eurostar im Kölner Hauptbahnhof auf dem Weg nach Paris

Foto: NGCHIYUI/Shutterstock.com

Grün schlafen in der Eden Lodge Paris

In Paris gibt es bekanntlich Hotels wie Sand am Meer. Gerade im Fünf-Sterne-Segment tummeln sich richtig luxuriöse Herbergen. Schön und gut. Ihr Manko allerdings: So richtig ökologisch aufgestellt sind sie nicht. Das ist in der Eden Lodge Paris ganz anders. Das Gästehaus, versteckt gelegen in einem grünen Innenhof, ist eine Herberge, die komplett ohne Kohlendioxidausstoß auskommt. Zudem sorgen die Holzstruktur, verstärkte Isolierung und LED-Lampen für einen sehr geringen Energieverbrauch. Auch Solarenergie kommt – natürlich – zum Einsatz. Zur Auswahl stehen fünf Zimmer. Besucher erwartet eine sehr familiäre, intime Atmosphäre.

Nachhaltiges Hotel in Paris: Eden Lodge Paris

Foto: Eden Lodge Paris

 

Paris mit dem Fahrrad entdecken

Aufs Fahrrad geschwungen – und schon geht die Entdeckungstour durch die französische Hauptstadt los! Unzählige Bike-Leihstationen in der City machen die Fahrt auf zwei Rädern durch Paris zu einem Kinderspiel. Wer Orientierung braucht, bucht sich einen Guide bei einem der vielen Touranbieter und lässt sich radelnd durch die Stadt führen. Einer dieser Anbieter ist etwa Paris Bike Tour, gleich neben dem Centre Pompidou gelegen. Von dem kleinen Bike-Shop aus geht’s in kleinen Gruppen radelnd durch die Stadt. Verschiedene Touren im Angebot.

Grün durch Paris: Fahrradfahrer durchqueren die Stadt

Foto: Frank Störbrauck

 

Second-Hand-Shopping bei Lafayette 

Galeries Lafayette Haussmann ist ja bekanntlich das Shopping-Paradies Frankreichs, ach was, Europas schlechthin. Das über einhundert Jahre alte Kaufhaus mit seiner legendären Kuppel im Art-Nouveau-Stil bietet auf rund 45.000 Quadratmetern alles Erdenkliche für jeden Stil und Geldbeutel. Seit Neuestem sogar den Le (Re)Store Galeries Lafayette. Das ist ein komplett neu erdachter Bereich im Kaufhaus, der sich der Secondhand-Mode und verantwortungsbewussten Produkten widmet. Hier gibt’s Edles und Erschwingliches von namhaften Secondhand-Anbietern und kreativen Designern. Da findet sich mit Sicherheit das passende (Öko)-Outfit.  

Secondhand Mode im (Re)Store Galeries Lafayette

Foto: Galeries Lafayette

Chillen und gärtnern bei La Recyclerie

Ein ganz besonderes Restaurant- und Kulturzentrum befindet sich im 18. Arrondissement, gleich neben der U-Bahn-Station Porte de Clignancourt: La Recyclerie. In dem Öko-Zentrum kann man nicht nur wunderbar chillen, arbeiten, essen und trinken, sondern auch Alltagsgegenstände wie Radios, Toaster oder Uhren reparieren lassen. Highlight ist aber der riesige Bier- und Gemüsegarten samt Hühnern und Bienenstöcken, der sich entlang der ehemaligen Bahnschienen zieht. Eine grüne Oase mitten in Paris! Wer mag, kann darüber hinaus an kreativen Workshops wie etwa einem Kleingärtner- oder Bastelkurs teilnehmen. Weitere Informationen gibt es auf der Website von La Recyclerie

Mitarbeiterin in der La Recyclerie in Paris

Foto: Frank Störbrauck

Hotspot für Ökobewusste: das 10. Arrondissement

Ein ebenfalls beliebter Ort ist das Comptoir Général am Canal Saint-Martin (10. Arrondissement). Das ist nicht nur ein Restaurant mit einer schönen, grünen Terrasse, sondern auch ein lebendiger Kulturraum und Community-Treffpunkt, der mit seinem Fokus auf Ökologie und Nachhaltigkeit beeindruckt. Dort gibt es wechselnde Ausstellungen rund um Natur und Meer, eine Boutique mit besonderen, umweltfreundlichen Souvenirs und viele Events mit ökologischem Anspruch. Der Comptoir Général verbindet so Genuss, Kunst und Umweltbewusstsein auf kreative Weise – perfekt für alle, die grün denken und feiern wollen. Weitere Informationen gibt es auf der Website von Comptoir Général

Der Pariser Stadtteil, in dem das Comptoir Général liegt, ist besonders für seine alternativen, ökologisch bewussten Bewohner bekannt ist; speziell das Viertel rund um den Canal Saint-Martin, oft auch als »Village Saint-Martin« bezeichnet. Das Viertel zeichnet sich durch eine lebendige, grüne Atmosphäre aus, mit vielen nachhaltigen Geschäften wie Unverpacktläden (z.B. Biocoop Lancry) und Läden für ökologische Mode.

Bois de Vincennes: Die grüne Lunge von Paris 

Einmal tief durchatmen, bitte: Der Park Bois de Vincennes im äußersten Osten der Stadt ist die perfekte Adresse für alle, die mal eine Auszeit von dem wuseligen Treiben der französischen Hauptstadt benötigen. Der Park ist fast zehn Quadratkilometer groß, bietet also eine Menge Platz, und er ist für die Pariser die erste Adresse, wenn sie mal im Grünen abschalten wollen. Highlights in dem Park sind die vielen Wander- und Fahrradwege, drei Seen und der Blumenpark Parc floral de Paris. Wer mit der U-Bahn anreist – am besten die Station Porte Dorée ansteuern –, kann sich vor Ort ein Fahrrad ausleihen oder chillig mit dem Boot über den Lac Daumesnil rudern. Wer noch Zeit hat, kann dem im Bois de Vincennes liegenden Parc zoologique de Paris einen Besuch abstatten. 

Der See und die Reflexion darüber im Park Bois de Vincennes

Foto: Mialitiana/ Shutterstock.com

 

Tipps für einen Ausflug ins Grüne

Der Wald von Fontainebleau liegt etwa 60 Kilometer südlich von Paris und ist mit über 22.000 Hektar das zweitgrößte zusammenhängende Waldgebiet Frankreichs. Besonders beliebt ist er bei Wanderern, Kletterern und Naturliebhabern. Die Landschaft reicht von uralten Sandsteinfelsen und Heideflächen bis zu ausgedehnten Eichen- und Kiefernwäldern. Der »Forêt de Fontainebleau« ist zudem ein Hotspot für Tierbeobachtungen und ruhigere Picknicks. 

Der Parc naturel régional Oise-Pays de France nördlich von Paris erstreckt sich über fast 60.000 Hektar und vereint Wälder, ausgedehnte Wander- und Radwege, kleine Dörfer und historische Gärten. Hier kann man bestens die heimische Flora und Fauna beobachten oder rund um Schlösser und Burgen wandern. Da der Park mehrere Naturräume umfasst, bietet er sowohl ruhige Waldspaziergänge als auch kulturelle Highlights.