New Hampshire ist für viele Deutsche ein ziemlich unbekanntes Fleckchen in den USA. Kaum einer kennt den zu Neuengland gehörenden Mini-Staat. Kein Wunder: Metropolen sucht man hier vergeblich. Dafür gibt es aber pittoreske Dörfer, Berge, Seen, Meere und eine bunte Tierwelt – die entdeckt man am besten beim Wandern. Wir verraten, wo man in New Hampshire am besten wandern kann.
Appalachian Trail
Schon gewusst? Der Appalachian Trail ist der älteste Bergwanderweg der USA. Mit seinen rund 3.500 Kilometer Länge ist er zudem einer der längsten Wanderwege der Welt. Sage und schreibe 14 US-Bundesstaaten durchkreuzt er. Ein Drittel des Weges befindet sich auf dem Territorium Neuenglands. Das von den White Mountains zur Kleinstadt Hanover führende Stück in New Hampshire zählt zu den attraktivsten Passagen. Wenn auch zu den schwierigsten. Der Weg führt unter anderem auf den über 1.900 Meter hohen Mount Washington. Das ist der höchste Berg im Nordosten der USA. Auf dem Weg erlebt ihr Naturbergwelt pur: endlose Laubwälder, kristallklare Bergseen und alpines Terrain haben schon so manch herumgekommenen Wanderer schier entzückt.
Aber Achtung: Ein großer Teil dieses Weges verläuft oberhalb der Waldgrenze. Da kann sich die Temperatur schon einmal blitzschnell ändern. Auch schneien kann es beileibe nicht nur im Winter. Aber nach den Strapazen werdet ihr oben auf dem Gipfel mit einem wunderbaren Ausblick bis zum Atlantischen Ozean belohnt.
Heritage Trail
Wie der Name schon vermuten lässt, geht es auf dem Heritage Trail um Geschichte. Genauer gesagt um die des Bundesstaates New Hampshire. Auf dem Wanderweg zwischen Portsmouth und Plymouth gibt’s Museen, historische Gebäude und Häuser zu entdecken. Diese sind zum Teil bis zu 300 Jahre alt. Zu den Highlights gehören das 1914 auf einem Berg erbaute »Castle in the Clouds«, das American Independence Museum und die Belknap Mill. Das ist Amerikas älteste Tuchfabrik aus dem Jahre 1823.
Kancamagus Scenic Highway
Für Wanderfreunde, die sich zwischendurch auch mal gern in den Mietwagen setzen, um die nächste Wandertour zu bestreiten, ist der Kancamagus Scenic Highway genau richtig. Er führt von Lincoln nach Conway durch die White Mountains. Ihr solltet während der Autofahrt unbedingt einen Stopp an Natuwundern wie dem Swift River, den Sabbaday-Wasserfällen und der Rocky Gorge machen. Jetzt fragt ihr euch vielleicht: Und was hat das Ganze in einem Wanderartikel zu suchen? Nun, entlang des Highways gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten. Welche genau, erfahrt ihr hier.
Lincoln Woods Trail
Der Norden New Hampshires ist mit besonders vielen Wanderwegen ausgestattet. Insgesamt 1.900 Kilometer lang sind die Wege. Ein sehr kleiner davon ist der Lincoln Woods Trail. Nur 4,5 Kilometer lang ist er. Dafür gibt es eine Menge zu sehen: Viele Seen und Flüsse winden sich durch die Gegend. Besonders Elche lieben sie. Mit etwas Glück sieht man sie dort in den frühen Morgen- und Abendstunden. Abzweigende Wege führen zum Black Pond und zu den Franconia-Wasserfällen.
Besonders im Sommer sieht man hier viele Wanderer, aber auch Besucher, die einfach nur ein Sonnenband auf den Felsen oder ein Picknick machen.
Franconia Notch & Crawford Notch State Park
Dieser Park liegt im Nordosten des Staates, rund 85 Meilen entfernt von Manchester, der größten Stadt New Hampshires. Hier gibt es ziemlich viele Wanderwege für jeden Geschmack und jeden Schwierigkeitsgrad. Ein leichter führt zum Artist’s Bluff, wo man ziemlich schöne Aussichten auf den Cannon Mountain hat.
Sehr malerisch geht es auch auf Wanderwegen entlang des Bald Knob Loops, des Basins oder des Lonesome Lakes zu. Wer schon einige Wanderjahre hinter sich hat, ergo erfahren ist, sollte sich in das Gebiet der Franconia Range oder zum Crawford Notch State Park begeben. Dort gibt’s denn auch ein Highlight zu bestaunen: die Arethusa Falls, die höchsten Wasserfälle in New Hampshire.