Umschmeichelt von alten Olivenbäumen, dicken Aleppo-Kiefern und duftenden Kräutern liegt das Maslina Resort in der Maslinica-Bucht auf der kroatischen Insel Hvar und bezaubert.
Der kroatische Architekt Tomislav Alujevic ist ein Mann mit Visionen. Das muss so sein, denn er hat mit dem Maslina Resort ein Refugium geschaffen, das sich geradezu perfekt in die ursprüngliche Natur der Bucht einfügt. Sein Verständnis, wie Architektur und Natur miteinander verschmelzen sollten, hilft ungemein beim Urlaubswohlbefinden. Denn statt eines Betonklotzes mit Balkonen, zeigt sich dieses Luxusresort mit einer unaufdringlichen Holzfassade, deren dünne Holzstreben an Pinienbäume erinnern. Die Bungalows sind nicht höher gebaut als die Bäume rundherum, die Dächer wurden bepflanzt, um zukünftig mit der Natur zu verschmelzen.
Auch sonst wurde das natürliche Erbe Hvars gekonnt verarbeitet: Holz, Stein, Terrakotta. Besonders in Szene gesetzt: der helle Stein der Nachbarinsel Brač. Er wurde etwa für die riesige Steinplatte in der Lobby oder die Waschbecken auf den Hotelzimmern verwendet.
Nachhaltigkeit und der Bezug lokaler Produkte sind Teil der Maslina-Philosophie, die sich wie ein grüner Faden durch das Hotel zieht. Das fängt schon bei der Begrüßung an. Die Zutaten des Willkommensdrinks, eine spritzige Ingwer-Zitronen-Limonade, kommen selbstverständlich von der Insel.
Eine Augenweide. Oder wie man heute sagt: so instagrammable
Im Ranking der ansehnlichsten Hotels dürfte das Maslina Resort in der obersten Liga mitspielen. Hier hat das Team um Interior-Designerin Léonie Alma Mason genau den Zeitgeist getroffen. Fotogen ist hier jede kleinste Ecke! Nachkaufen möchte ich nicht nur die Bluetooth-Box von Marshall oder die abstrakt bestickte Kissenhülle von House Doctor, auch die Keramiktassen der lokalen Künstlerin Tea Radic (Instagram @terraceramica), aus der ich gerade meinen selbst aufgebrühten Kaffee trinke, haben es auf meine Wunschliste geschafft.
Apropos Wunschliste. Ich schnappe mir den Bademantel aus dem offenen Kleiderschrank und verlasse mein Zimmer in Richtung Spa. Und ich schlendere vorbei an der hoteleigenen Bibliothek. Die Bücher hier wirken eher wie Designobjekte. Es ist noch früh. Die ersten Gäste haben es sich dort in den stylischen Lounge-Stühlen mit Wiener Geflecht bequem gemacht. Andere schwimmen im Pool bereits die ersten Bahnen. Ich bin froh, gleich in die Wellnesswelt abtauchen zu können.
Mindful Morning
Im Garten des Pharomatiq Spa liegen bereits Yoga-Matten ausgerollt und laden zu einer Morgenmeditation ein – mit Klangschalen. Die kommen mir gerade wie gerufen! Stressabbau kann heutzutage wahrscheinlich jeder gut gebrauchen. Mein Körper dürstet auf jeden Fall danach. Und obwohl ich mich erst einmal an die für mich neue Art der Entspannung gewöhnen musste, wird mir dabei schnell bewusst, welch wunderbaren Effekt auf Körper und Geist die Vibrationen dieser Klangschalen haben. In meinem Kopf spielen gerade keine To-dos eine Rolle. Hier herrscht angenehme Leere.
Mit diesem wunderbaren Gefühl geht es weiter zu einer Gesichts- und Nackenmassage, gefolgt von einem ausgiebigen Aufenthalt in der Ruhezone. In meiner Hand eine Tasse Tee aus dem hauseigenen Kräutergarten. Ich bin wirklich tiefenentspannt. Das erste Mal seit Monaten. Nach ein paar tiefen Ein- und Ausatmungen finde ich langsam in die Realität zurück. Ich darf noch einen Moment innehalten und in die Spa-Welt eintauchen.
Was nun? Ich könnte mich auf eines der Holzfahrräder schwingen, die in der Lobby für die Gäste bereitstehen, und ins zehn Minuten entfernte Stari Grad radeln, das mit seiner kopfsteingepflasterten Altstadt entzückt. Ich könnte die fruchtbaren Landschaften erkunden und in lilafarbenen Lavendelfeldern posieren – oder mit dem Boot durch das Pakleni-Archipel schippern und hier und da eine Abkühlung im türkis leuchtenden Wasser nehmen. Doch, einmal auf den Geschmack gekommen, sehnt sich mein Körper nach Nichtstun.
Mein Plan für die nächsten Stunden: mich meinem Buch widmen, das seit sechs Monaten ungelesen auf meinem Nachttisch liegt, zwischendurch im Pool oder im tiefblauen Meerwasser erfrischen, einen fruchtigen Drink an der A•Bay Beach Bar genießen und vielleicht mal die Augen schließen. Und tief durchatmen.
Saisonal. Regional. Mediterran.
Klingt nach Langeweile, aber dennoch verfliegt die Zeit wie im Flug und ich bemerke, dass es Zeit fürs Abendessen wird. Mein Panorama-Tisch gewährt mir eine uneingeschränkte Sicht auf die Bucht, wo noch immer ein paar Köpfe aus dem Salzwasser ragen. Die tiefstehende Sonne spiegelt sich auf der Wasseroberfläche und zaubert ein wunderschönes Licht. Mein Foodie-Herz schlägt höher, während ich das Menü studiere: Scharfe Tomaten-Gazpacho mit Joghurteis, Ravioli gefüllt mit Ziegenkäse in Kamillensauce und knusprigen Pinienkernen, gebratener Seeteufel mit Artischocken in Thymianjus – dazu ein Weißwein des Stina Weinguts der Nachbarinsel Brač.
Gerade als mir mein Macaron mit Mangocreme, Passionsfruchteis und Ananas serviert wird (bestes Dessert ever!!!), nimmt eine Familie mit zwei kleinen Kindern am Nebentisch Platz. Der Junge lächelt mich an.
Was ich – neben der ausgezeichneten Küche um das Küchenteam von Serge Gouloumès – besonders am Resort schätze? Den achtsamen Luxus dieses naturverbundenen Refugiums, der ungezwungen und dabei im Trend der Zeit ist. Und obendrein noch tier- und familienfreundlich. Hier fühle ich mich wohler als wohl. Aber ich gehe jede Wette ein, dass es allen anderen Gästen ebenso geht.
Weitere Infos zum Maslina Resort
Maslina Resort. Uvala, 21460, Stari Grad, Kroatien. Eine Nacht im Doppelzimmer ab 360€, inkl. Frühstück.
Anreise. Nach Split, z.B. mit Croatia Airlines ab Frankfurt (täglich), München (täglich) oder Düsseldorf oder Berlin jeweils ein Mal die Woche. Weiterfahrt mit der Fähre von Split nach Hvar (Überfahrt circa. zwei Stunden) oder mit dem hoteleigenen Speedboat (Preise auf Anfrage).