Rio de Janeiro kann ziemlich wuselig und laut sein. Wer eine Ruheoase sucht, sollte Kurs auf die Insel Paquetá nehmen. Dort gibt es keine Autos, dafür aber naturbelassene Strände und bunte Häuschen. Eine lange Zeit vergessene Insel mit Legenden, Sagen und großen Patriarchen.
Leinwandstar Paquetá
Die kleine Insel Paquetá war einmal die Zuflucht von Johann VI. und das Zuhause von José Bonifácio. Richtig bekannt wurde die Insel durch den Roman und den darauf folgenden Kinofilm »A Moreninha«. Der Film bringt den Charme der Insel auf den Punkt: rosafarbene Kolonialbauten, wunderschöne Natur, bunte Fischerboote, offenherzige Einheimische und unverwechselbare Strände.
Über Nacht
(Schon) die Fahrt mit der Fähre ist eine Entdeckungsreise. Vorbei an der Rio-Niterói-Brücke, geht es weiter zur Fiscal Island (im 19. Jahrhundert als Zollstation genutzte Insel). Besonders einzigartig sind die vielen kleinen Inseln, die man auf dem Weg passiert. Mit etwas Glück können Fischreiher, Kormorane und viele andere Vogelarten gesichtet werden. Auch wenn viele Besucher die Insel nach einem Tagesausflug wieder verlassen, lohnt es sich durchaus ein paar Nächte einzuplanen. Abends, wenn alle Tagestouristen zurück auf der Fähre sind, kehrt eine berauschende Stille ein.
Wer eine Insel besucht, möchte Strände sehen. Daher haben wir euch die Schönsten ausgesucht. Aufgepasst: An vielen Stellen ist das Schwimmen untersagt.
Tamoios Beach
Da dieser Strand direkt neben der Anlegestelle der Fähre liegt und das Schwimmen nicht gestattet ist, empfehlen wir einen gemütlichen Spaziergang an der Promenade. Der Spaziergang beginnt bei der Praça Bom Jesus do Monte Kirche aus dem Jahre 1763. Läuft man ein Stück weiter, kommt man zu einem seltenen Exemplar des Affenbrotbaums. Dieser hier hat einen Umfang von sieben Metern. Der Legende nach bringt der Kuss auf die alte Rinde des Baums Glück. Der perfekte Ort, um sich hinzusetzen, innezuhalten und die wunderschöne Aussicht auf die naturbelassende Bucht zu genießen. Für Kinder gibt es am Ende der Küste den Tamoios Park.
José Bonifácio Beach
Wenn du von der Fähre die Rua Furquim Werneck entlanggehst, kommst du zum José Bonifácio Beach. Hier gibt es viele Bars, die mit Bier und gegrilltem Fisch locken. Einheimische treffen sich gern in der Cantina da Ilha (Rua Furquim Werneck 70). Hier gibt es leckere Hausmannskost. Für Kinder besonders toll: mit einem der Schwan Paddelboote den Strand hinter sich lassen.
Wer lieber Festland unter den Füßen hat, der kann in den angrenzenden Darke-de-Matto-Park gehen und bei einem ausgiebigem Picknick die Sicht genießen. Hier befindet sich nämlich der beliebte Aussichtspunkt Mirante Boa Vista mit Blick auf den Zuckerhut und die Christusstatue. Rechts befindet sich die Brücke der Sehnsucht. Sie führt direkt aufs offene Wasser. Ein schöner Platz für Fotos aber auch zum Verweilen und Abschweifen. Doch auch hier leider: Baden verboten.
Moreninha Beach
Endlich schwimmen! Bei diesem Strand, direkt neben dem José Bonifácio, ist das Schwimmen erlaubt. Zu diesem wunderschönen Strand gelangt man über Treppen und eine Holzbrücke. Von hier hat man einen tollen und durchaus romantischen Blick auf die Bucht. Schon der Schriftsteller, Dichter und Dramatiker Joaquim Manuel de Macedo verewigte diesen besonderen Platz in seinem ersten Roman »A Moreninha«. Kamera nicht vergessen!
Praça de São Roque
Wie in Rio gehört Samba auch in Paquetá zur Kultur. Da heißt es mitmachen und Hüften schwingen! Im Café »Arte&Gula« werden neben brasilianischen Gerichten, auch regelmäßig kulturelle Veranstaltungen gefeiert. Neben dem Cafe, steht die blau-weiße Kapelle aus dem Jahre 1697 auf dem ältesten Platz der Insel. Der Platz Praça de São Roque ist nach dem Schutzheligen São Roque benannt.