Es war einmal ein smogfreier, sommerlicher Abendhimmel als im »Yun«, der Rooftopbar des Peninsula Beijing, der Himmel zum Greifen nah scheint, die Berge im Norden der Megametropole ihre Silhouette in das tiefe Blau der Stunde zeichnen und die ach so Chinaroten Lampions sich sanft im Wind wiegen … so könnte diese märchenhafte Geschichte beginnen.
Kommen wir aber lieber zurück auf den Boden der Tatsachen und starten in der 21,5 Millionenstadt Peking mit dem Eintritt ins The Peninsula Beijing an der Goldfish Lane in Wangfujing, einem hochmodernen Stadtteil nur einen schnurgeraden Spaziergang vom Tiananmen Platz entfernt.
»Welcome to the Peninsula, Beijing!« lächelt es zeitgleich links und rechts wie aus einem Gesicht: die Peninsula Twins, die eineiigen Hotel Boys sind mein Begrüßungskomitee. Auch die lebensgroßen weißen Zwillingsskulpturen des chinesischen Künstlers Gao Xiao Wu warten bereits und werfen mir Küsse zu. Ein Blick auf die marmorne Treppe in der Lobby, die jeder realen Prinzessin zur Genüge reicht, lässt mich träumen. Der weiße Edelstein ist genau der Gleiche, der bereits vor sechs Jahrhunderten in der Verbotenen Stadt verbaut wurde. Sozusagen: Ein Stoff aus dem Träume sind.
Einchecken im Vorbeigehen im Peninsula Beijing
In der Lobby wird gerade der Afternoon Tea serviert, der am Nachbartisch von einer grauhaarigen Grand Dame ganz in Chanel mit Diamant beringten knorrigen Fingern geordert wird. »Diamonds are a girl’s best friend.« Harry Winston hat übrigens nur wenige Schritte in Richtung der Aufzüge einen kleinen, delikaten Shop mit allerlei funkelnden Steinen und auch fürs Chanel-Shopping muss niemand das Hotel verlassen.
Mein digitaler Check-in ist bereits nach einem Wimpernschlag erledigt, endlich kein lästiges Warten mehr an der Rezeption, denn die Peninsula Ambassadors begrüßen Neuankömmlinge sozusagen im Vorbeigehen. State of the Art-Technologie überall im Haus, auch in meiner Deluxe Suite, die natürlich keine Wünsche offen lässt. Aber seien wir mal ehrlich, das ist bei einer Herberge dieser Klasse auch nicht anders zu erwarten.
Feengleicher Service
Das Peninsula Beijing bietet seinen Gästen insgesamt 230 Suiten von Superior mit 60 bis Peninsula mit 660 Quadratmetern. Wer gern im eigenen Kino sitzt, bucht eine der 17 Beijing Suiten.
Es gibt kaum Möglichkeiten großzügiger in der Stadt unterzukommen. Meine Deluxe-Suite verwöhnt mich mit 65 geschmackvollen Quadratmetern. In meinem Ankleidezimmer – in etwa so groß wie mein heimatliches Schlafgemach – versteckt sich ein geheimer Schrank, in den ich Wäsche legen kann, um die sich, ohne, dass mich ein Zimmermädchen stört, gekümmert wird. Im Housekeeping scheinen ohnehin nur Feen zu arbeiten. Niemals ist eine bei der Arbeit im Zimmer zu sehen, immer ist aber alles hergerichtet, geputzt, sortiert, aufgefüllt. Lediglich wenn neue Blumen oder frische Wasserflaschen gebracht werden, klopft es kurz und ich kann einen Blick erhaschen.
In meiner großzügigen Nasszelle – mit zwei Waschbecken, einer Dusche, WC und einer herrlich breiten Badewanne – befindet sich auf einem in der Wand eingelassenen Display direkt an der Wanne ein digitaler Knopf, der aus meinem Bad im Nu ein SPA zaubert. Das Licht dimmt sich wie von Geisterhand und himmlische Entspannungsmusik setzt ein. Mir wäre auch fernsehen möglich während ich im Schaum liege. Es könnte deutlich schlimmer kommen.
Etwa im The Peninsula SPA & Wellness bei der Traditionellen Chinesischen Massage, die ohne Öl auf der Haut dafür mit viel Druck mich derart entspannen lässt, dass ich sogar in den letzten 10 Minuten einschlafe. Ehrlich? Das passiert mir sonst nie.
Der Nagelföhn gehört mit zum Inventar
Revitalisiert kann der Abend kommen. Glitzer, Tüll, Konfetti … und natürlich passender Nagellack zum Outfit. Die Zeit ist knapp. Die Verabredung wartet bereits und was soll ich sagen: das Five Star Hotel schafft es mit all seinentechnischen Finessen, perfektem Personal – und einer Schokoladen süßen Aufmerksamkeit in Form eines Goldfisches – mich erneut und unerwartet zu überraschen: Der portable Nagelföhn, den ich im Ankleidezimmer entdecke, ist definitiv mein Gadget-Highlight und meine Nägel, die noch am Nachmittag in Chinarot erstrahlten, bemale ich kurz neu, damit sie sich dann passend zum Tüllrock in zartem Rosa präsentieren – und das völlig ohne Druckstellen.
Es braucht nicht viel um glücklich zu sein … wenngleich die Peking Ente im Huang Ting, dem kantonesischen Hotel Restaurant und der Peninsula Wein, ein Chablis 1er Cru von 2013, dem Glück noch eine wohlschmeckende Nuance hinzufügen.
Der Abend klingt aus in der Rooftopbar »Yun«, was Mandarin ist und Wolke bedeutet. Und so sitze ich, eine Pink Lady in der Hand, ganz real am perfekten Ort im märchenhaften Moment, dem Himmel so nah auf meiner Wolke und spüre die leichte Brise, die mich mit 27 Grad umschmeichelt wie ein chinaseidenes Tuch made by Peninsula.
HOTEL. The Peninsula Beijing, 8 Goldfish Lane, Wangfujing, Beijing 100006, Volksrepublik China, Tel. +86 10 8516 2888
ZIMMER. Eine Superior-Suite ohne Frühstück kostet ab ca. € 250. Frühstück etwa € 30 p. P. Eine Pink Lady in der Yun Rooftopbar gibt es für 12 Euro. Massage & Wellnesstermine sollten rechtzeitig gebucht werden.