San­to­rí­ni und Mý­ko­nos – wer denkt bei den beiden Inselnamen nicht sofort an einen Griechenland-Urlaub wie aus dem Bilderbuch? Dabei haben die Kykladen weit mehr zu bieten: Mehr als zwei Dutzend Inseln locken jährlich Hunderttausende Touristen in die wohl schönste Region Griechenlands. Was es zu beachten gilt, verrät unser Reiseführer Kykladen.

Anreise per Flugzeug: Viele Wege führen zum Ziel. So auch zu den Kykladen, die im ägäischen Meer zwischen Griechenland und der Türkei liegen. Die Kykladen-Inseln Syros, Milos, Paros, Naxos, Mykonos und Santorin haben eigene Flughäfen, die täglich von Athen aus angeflogen werden. Also zuerst ab in den Flieger nach Athen. Die Lufthansa bietet Direktflüge von Frankfurt/Main und München nach Athen. Easy Jet fliegt direkt von Berlin-Schönefeld nach Athen. Aegean Airlines fliegt direkt von Frankfurt/Main, München und Berlin-Tegel nach Athen und mit Zwischenstopp von dort weiter nach Naxos, Mykonos und Santorini. Die Condor fliegt einige der Kykladen direkt von Deutschland aus an: Von Frankfurt/Main, München, Düsseldorf oder Köln-Bonn geht es nach Heraklion und von Mai bis Oktober auch nach Santorini und Mykonos.

Segelboot vor der Küste von Mykonos

Aetherial Images/ Shutterstock.com

Insel-Hopping auf den Kykladen

Weiterreise/Insel-Hüpfen per Boot und Fähre: Vom griechischen Festland aus und beim sogenannten Inselhüpfen geht es vom Flieger auf Fähre und Boot, die das griechische Festland und die Kykladen mit- und untereinander verbinden. Ausgangspunkt dafür ist meist die griechische Hafenstadt Piräus, die tägliche Transfers anbietet. Piräus ist vom Athener Flughafen Eleftherios etwa 40 Kilometer entfernt.

Eine Ausnahme sind die Kykladen-Inseln Kea, die von Lavrion aus angefahren wird, und Andros, die von Rafina aus angefahren wird. Die Fähre braucht von Piräus nach Kythos, Syros, Tinos, Mykonos oder Sifnos etwa vier bis fünf Stunden. Nach Santorini kann die Fahrt bis zu zehn Stunden dauern, je nachdem, wie viele Zwischenstopps eingelegt werden. Mit Speedbooten, die während der Sommermonate und ruhiger See die Kykladen ebenfalls täglich von Piräus aus ansteuern, dauert alles halb so lang, kostet dafür aber etwa doppelt so viel. Fähren und Speedboote sind im Reisebüro oder online buchbar, etwa über Greek Ferries oder www.bluestarferries.com.

Sonnendurchflutete Terasse an der Küste einer Kykladeninsel

Artiom Vallat

Charmante Hotels zum Verlieben

Unterkunft: Da die Kykladen vom Tourismus leben, ist das Angebot an Hotels sehr groß und vielfältig. Daher ist es außerhalb der Hochsaison relativ einfach, kurzfristig eine Unterkunft zu bekommen. Hier einige Hotels, die Kykladen-Gästen besonders gut gefallen.

Astra Suites. Imerovigli, Santorini. Das Vier-Sterne-Hotel liegt in einer ruhigeren Ecke von Santorini. Hier lässt sich von der Sonnenterrasse aus der Blick auf die Caldera genießen. Das hilfsbereite Personal serviert auch Frühstück ans Bett oder hilft bei der Ausflugsplanung. + 30 228 6023641

Lofos Village Hotel. Chora, Ios. Vom Hotel sind es nur wenige Minuten in die Altstadt und an den Strand. Vom Pool aus kann man bis in die Stadt schauen. Im Lofos Village kümmert sich Besitzer Stavros persönlich um seine Gäste und macht den Aufenthalt mit viel griechischer Herzlichkeit noch schöner. + 30 2286 092481

Nissaki Boutique Hotel. Platys Gialos, Mykonos. Trotz der Nähe zur Stadt bietet das Hotel viel Ruhe und Frieden. Der persönliche Service, der fantastische Blick aufs Meer und das super Frühstück sind nur drei Gründe, die dem Hotel den ersten Platz in der Kategorie „Kleine Hotels“ bei Tripadvisor auf Mykonos eingebracht hat.

Griechische ältere Dame guckt aus dem Fenster

Nick Karvounis

Mit Deutsch und Englisch kommt man prima zurecht

Sprache: Auf den Kykladen wird griechisch gesprochen. In den touristischen Zentren wie etwa auf Mykonos oder Santorini sind jedoch viele Griechen des Deutschen, Englischen oder Russischen mächtig. Anzeigetafeln und Schilder sind neben den griechischen auch in lateinischen Buchstaben beschrieben.

Klima und Reisezeit: Auf allen Kykladen-Inseln ist das Klima grundsätzlich trocken und mild. In höheren Lagen kann es aber auch mal kühl werden. Die Hauptreisezeit ist von Frühling bis Herbst. Im April liegen die Temperaturen durchschnittlich bei 13 Grad. In den Sommermonaten zwischen 20 und 30 Grad. Den Regenschirm kann man zwischen Juni und August getrost zu Hause lassen – die Niederschlagswahrscheinlichkeit liegt dann bei null. Die Wassertemperaturen liegen in den Sommermonaten bei 22 bis 25 Grad.

Felsformation im Meer auf Milos

Veniamakis Stefanos/ Shutterstock.com

Geschichtliche Schätze auf Milos und Delos, Party auf Mykonos

Sehenswürdigkeiten: Von A wie Amorgos bis T wie Tinos: Gar nicht so einfach, auf den Kykladen einen Anfang und ein Ende zu finden: Jede der Inseln hat einen ganz eigenen Charakter und spezielle Reize. Für viele Urlauber bedeuten die Kykladen aber vor allem Mykonos mit seinem ausschweifenden Nachtleben, den Partystränden, den Windmühlen aus dem 16. Jahrhundert oder den labyrinthartigen Gassen. Oder die Vulkaninsel Santorini mit schwarzen und roten Stränden. In ihrer Hauptstadt Fira haben nicht nur Parkouring-Künstler wie beim Red Bull Art of Motion Contest im Jahr 2012 ihre Freude an den weißgetünchten Gebäuden. Auch Naxos auf der gleichnamigen Insel ist bekannt für seine Strände und die altgriechische Geschichte, die einem aus jedem Stein der Ruinen der Portara oder der Burg aus dem 13. Jahrhundert entgegenzuwinken scheint.

Aber die anderen Kykladen-Inseln lassen sich auch nicht lumpen: Die goldfarbenen Strände auf Paros sind so vielseitig, dass hier sowohl Kite- und Windsurfer, Familienurlauber als auch Honeymooner genau das finden, wonach sie suchen. Auf der Vulkaninsel Milos warten viele archäologische Schätze und ebenfalls wunderschöne Strände wie Paliochori, Hivadolimni oder Sarakiniko auf die Gäste. Die unbewohnte Insel Delos hat mit die am besten erhaltenen Ruinen in ganz Griechenland und eignet sich prima für Tagesausflüge. Die Hauptstadt der Kykladen ist Hermoupolis auf der Insel Syros. Sie ist bekannt für viele exzellente Restaurants und Cafés und hat eine ganz besondere Architektur, die aus dem 18. Jahrhundert stammt, als Hermoupolis Griechenlands bedeutendste Hafenstadt war.

Malerischer Hafen auf Paros

Kite_rin/ Shutterstock.com

Traditionelles in den Restaurants

Restaurants: Auch hier heißt es – to name but a few:

Strandrestaurant Terra Nera, Perivolos Beach, Perivolos auf Santorini. Ob Frozen Yoghurt, Gegrilltes oder Pizza – das Essen im Terra Nera, direkt am schwarzen Strand von Perivolos, ist köstlich. Schneller und freundlicher Service, tolle Lage und Ambiente – da schmeckt es noch besser. +30 -228 6771511

Restaurant Katogi, auf Ios. Traditionelles griechisches Essen, gewürzt mit griechischer Gastfreundlichkeit. Tapas, Fetakäse oder gegrilltes Fleisch, dazu einen Raki aufs Haus. Hier ist immer was los, also am besten einen Tisch reservieren. Dann genießen – und wiederkommen!

Armenistis Taverne, Exo Yalos auf Santorini. Griechische Musik, griechischer Wein, Fischspezialitäten und direkte Strandlage. Dazu die familiäre Atmosphäre. Nicht umsonst ist Armenistis Taverne eines der beliebtesten Restaurants auf Santorini. +30 22860 24199

Griechischer Eiskaffee vor der Kulisse Santorinis

V/ Shutterstock.com

Trinkgeld: In den Restaurantpreisen ist ein sogenanntes Bedienungsentgeld enthalten. Darüber hinaus werden Trinkgelder jedoch auch erwartet. Empfohlen sind etwa 5 % des Rechnungsbetrags.

Mitbringsel: Keramiken, Stoffe, Olivenöl

Souvenirs und Shopping-Tipps: Inselhüpfen auf den Kykladen ist nicht unbedingt als Shopping-Tour zu verstehen. Dafür hat es ja viele andere Qualitäten. Auf Mykonos gibt es jedoch einige Einkaufsstraßen mit edlen Boutiquen. Wer ein paar Mitbringsel mit nach Hause nehmen möchte: Olivenöl, Ouzo (Anisschnaps) und Naturschwämme sind die Klassiker. Auch Keramiken, Stoffe oder Schmuckstücke aus Muscheln sind inseltypische Souvenirs. Besonders schöne gibt es beispielsweise im Dorf Apirathos auf Naxos.

Persönlicher Tipp: Zwar kann man auf Santorini nicht auf dem Vulkan tanzen, jedoch am Rande des Vulkankraters entweder in Richtung der Hauptstadt Fira als auch in die andere Richtung zur Stadt Oia entlangwandern. Auf der gebirgigen Insel Amorgos tragen einen trittsichere Esel hinauf zu tollen Aussichtspunkten oder Mönchsklöstern, von wo aus man bis hinüber zu den anderen Kykladen-Inseln blicken kann.

Dorf an der Küste der Kykladen, Aussicht aufs Meer

Charlie Marusiak

In der ersten Augusthälfte bleibt man besser fern

Besser nicht: Zwischen dem 1. und 20. August kommen viele Griechen während ihrer Ferien auf die Kykladen. Dann ziehen die Preise stark an, und vielerorts ist es überfüllt. Bei der Besichtigung von religiösen Einrichtungen und Klosteranlagen an angemessene Kleidung denken und nicht direkt vom Strand in Bikini oder Badehose in die Kirche gehen. Frauen sollten sich von den Schultern bis zum Knie bedeckt halten. Das Zeigen der offenen Handfläche gilt in Griechenland als Beleidigung, noch schlimmer ist das Ganze mit gespreizten Fingern. Auch unser Okay-Zeichen wird in Griechenland anders interpretiert. Also, die Hände besser ruhig halten.

Reiseführer: Michael Müller Verlag, Titel: Kykladen, von Eberhard Fohler & ADAC, Titel: Kykladen – Mykonos, Paros, Naxos, von Uta & Niklas Neande

Veranstalter: Viele große und kleine Reiseveranstalter bieten Pauschalreisen oder Inselrundfahrten zu den Kykladen an. Auch per Kreuzfahrtschiff lassen sich die Kykladen besuchen, z. B. über
Dreamlines und Costa Kreuzfahrten.